taren, dieses Jahr jedoch 831 Heltaren und 40
Quadratmeter angebaut wurden. Die Aussichten
find, wenn die Witterungsberhältnifse uns so weiter
begünstigen, wie bisher, sehr gute.
— Wie weit die Raffinirtheit mancher
Stromer geht, beweist wieder ein Vorfall, welcher
fich in Nafkammer zugetragen. Herr Polizei⸗
diener Groß hier verhaftete ein Individuum, welches
fich bettelnd hier herumgetrieben. Als dem Sttomer
bedeutet wurde, daß er nach Edenkoben behufs Ab-
urtheilung transportirt werde, erklärte er dem Po⸗
lizeidiener rundweg, daß er dorthin gefahren werden
müusse. Da nun jeder gütliche Vorschlag nichts
nützie, sah fich der Polizeidiener veranlaßt, denselben
per Wagen nach Edenkoben zu fahren, um ihn
borzuführen. V
— Ludwigshaäfen, 18. Juli. Aus Altrip
wird dem „G. A.“ mitgeteilt, daß dort gestern
Nachmittag im Rhein die Leiche des Pioniers
Bruckner, der am 26. Juni in Sp yer mit einem
Kameraden ertrunken ist, geländet wurde. Die Leiche
war infolge des Verwesungsprozesses bis zur Un-
kenntlichkeit enstellt.
— Ludwigshafen. Bei einer polizeilichen
Visitation der Baͤckerlaäden wurden vorgestern in der
oberen und unteren Stadt 180 Laib Brod, welche
als mindergewicht befunden wurden, beschlagnahmt
Dieselben wurden an die Armen vertheilt.
— Frankenthal. Die Umwandlung der
hiesigen Volksbank in eine Altiengesellschaft unter
der Ficma „Frankenthaler Volksbank, Aktiengesell⸗
schaft“ ist nunmehr durch notariellen Akt erfolgt
Die Aktien, 500 Stück 4 1000 Mark, wurden
von den bisherigen Volksbankmitgliedern übernommen,
welche auch den bisherigen Ausschuß wieder wählten.
— Weisenheim a. S., 12. Juli. Seit
einigen Tagen geht das Geschäft dahier in Aprii⸗
kosen. Dieselben sind sehr schön und haben einen
zufriedenstellenden Preis. Die Quantität läßt zu
wünschen übrig und nur einzelne Obstzüchter sind
hierin glücklich.
— In Weisenheima. S., herrscht unter
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 17. Juli
1389. Morgens 8 Uhr zu
St. Ingbert im Saale des Café
BRecker (früher Oberhauser) läßt
der Unterzeichnete, als Verwalter der
Concursmasse über das Vermögen des
Kaufmannes Peter Fery zu St.
Ingbert folgende Gegenstände gegen
Baarzahlung öffentlich versteigern:
Größere Partieen Zucker, Caf⸗
fee, Reis, Gerste, Sago, grüne
Kerne, Gries, Nudeln, Hafer⸗
krüze, Gewürze aller Art, ver⸗
jchiedene Sorten Thee, Knorr'⸗
sche Suppeneinlagen, Liebig's
Fleischertract, Chocoladen, Ca
cao, Tobak, Cigarren, Stea
rinkerzen, Schwämme, Bürsten
Pinsel, Farben, Firnisse, Lack
Salatoöl, Brenndl, Maschinen⸗
oͤl, Theer, Wagenschmier, Wichs
allerlei medicinische und tech
nische Artikel u. dergl. m.
St. Ingbert, 12. Juli 1889.
Wh. Fritz, Geschäftsmann.
dindern und Erwachsenen die sogenannte „ägtpe
ische Augenkranktzeit“. Es istidiese Augen⸗
krankheit für die Betreffenden sehr empfindlich und
zindert sie in Ausübung ihrer Arbeiten bedeutend.
dieselbe ist sebr ansteckend.
c qtes.
F St. Johann, 183. Juli. Gestern Morgen
trug sich, wie dem St. Joh.Saarbr. Anz. mitge-
leilt wird, auf dem Schießstand des 70. Regiments
lim Saardrücker Stadtwald) ein höchst bedauerlicher
Unglücksfall zu, indem ein als Zeiger fungitender
Gefreiter erschossen wurde. Ob der Bedaueruswerte
zu voreilig war oder das Warnungssignal überhörte,
ist nicht bekannt.
In St. Johann a. S. wird morgen
Dienstag Abend der Cirkuns Krembser eine Reihe
von Vorstellungen beginnen.
F Koblenz. Der Koch eines hiesigen Gaft-
jofes wollte ein Fäßchen zum Gurkeneinmachen
urechtrichtn und es durchfeuchten. Zu diesem
Zwecke hielt er auf das geöffnete Spundloch des
Deckels den Messinghahn des Wasserleitungsschlauches,
sodaß ein nahezu hermetischer Verschluß entstand.
Das Wasser drang mit heftigem Stoß in das Faß
ein, und da die im Faß befindliche Luft nicht ab-
ziehen konnte, wurde der Deckel des Fasses zerrissen
und dem Manne derart ins Gesicht geschleudert. daß
ꝛin Auge zerstört ist.
Wärzburg, 12. Juli. (Militärbezirks⸗
jericht. Wegen unerlaubter Entfernung und er⸗
chwerten Ungehorsam hatte sich der Gemeine des
18. Infanterie-Regimenls, Johann Schreiner,
ediger Bergarbeiter aus Laudenbach, Bezirks-Amts
Zweibrücken zu verantworten. Statt, wie ihm sein
ünteroffizier befohlen hatte, Kaffee zu holen, schimpfte
er und kam dem Befehle nicht nach; statt am linken
Flügel anzutreten, beharrte er ebenfalls im Un⸗
Jehorsam. Am 18. Mai wurde er von seinem Feld-
webel in die Bataillonskammer kommandirt, zog aber
por nach Luxemburg zu verduften. Er kam aber
nur bis Homburg, wo er von der Gendarmerie
aufgegriffen wurde. Dafür erhält er 9 Monate
— —.,
. n—.
Montag, den 15. Juli er., Aber r ien Hotel Stutzmann
7
Befängniß und wurde in die 2. Klasse des Soldaten
andes versetzt. — DerGemeine 2. Klasse, Joharn
Reußz, Tagelöhner von Eilenbrechtsweiler, jm 17
Jufanterie Regiment in Germersheim entsermie sq
imn 12. Mai von seiner Abtheilung. Er wun
am 18. Moi in Oberenheim aber wieder aufge.
zriffen. Der Angeklagte erhalt, da er —2
wegen Fabhnenflucht gestraft wurde, 1 Jahrt
Moͤnate Gefangniß,. 14 Tage Haft und nochmal—
Versetzung in die 2. Klasse des Soldatenstandes
Neueste Nachrichten.
Berlin, 14. Juli. Es darf nunmehr als de—
itimmt angesehen werden, das der Kaiser in da
zweiten Hälfte des August zur Grundsteinlegung der
Denkmals für Kaiser Withelm J. in Metz eimtift
MNRom, 14. Juli. Der Papst empfing heun—
den preußischen Gesandien v. Schlözer, welcher
demnächst seienen Sommerurlaub antritt, in längere
Audienz.
Ueber die Stadt Johnstown, in Notd
amerika ist neues Unglück hereingebrochen. Die
jüngsten Blätter aus Amerika berichten, daß in dem
ttehengebliehenen Teile der Stadt ein Feuen
ausgebrochen ist, durch welches 25 von den halb—
eingestürzten und dann notdürftig wieder zum
Wohnen eingerichteten Häusern niederbrannien.
Um der vollständigen Zerstörung der Zelis und
Barackenstadt Einhalt zu thun, mußten einige Häuset
fortgerissen werden. Und damit nicht genug, ist
neues Unglück durch ein Eisenbahnunglück berbei⸗
geführt worden. Am 25. Juni erfolgte ein Zu—
fammenstoß dreier Züge bei Latrobe in Pennshl⸗
banien. Einunddreißig Waggons stürzten um, ge—
rieten in Brand und wurden in Asche verwandelt.
Zwanzig Personen wurden getödtet, einige Dutzend
schwer verwundet. Unter den Passagieren befanden
ich 30 bis 40 Personen, die Johnstown verlasser
jatten und sich nach dem Osten begeben wollien
Die unglückliche Stadt ist wahrlich der lebendiger
Ceilnahme der ganzen Welt wert. —
rir die Redaktion verartre⸗rtlich F. X. Deme,
Canz⸗ Unterricht.
Der erg. Unterzeichnete wird kom
mende Woche im Saale des Café
Becxker (Joh. Weirich) einen Tanz
curs eröffnen, wozu die Anmeldunger
bei den Herreni Ch. Kaiser sen. u
Joh. Weirsh entgegengenommer
verden. Hochachtungsvoll
Zocker. Tanzlebrer aus Zweibrücken
des Zapf'schen *aecal⸗ ünstler⸗ uartetts aus Wiesbaden
5* J -mm S sg.
F
4
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acnhaehnte.
degutachtetudleeren o An in —XEE inannhein.
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F. Kroher in Blieskastel, J. Jäger in Homburg
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Kirchenbau⸗
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100,000 M.
paarGeld ohne Abzu—
10,000 Treffer.
Eoeben erschien·
Die große
Wasser-Kulustrophe in Amerikn.
(50,000 Menschen ertrunken),
nit folgenden Abbildungen:
Ansicht von Johnstown,
Der Fluß im Conemaugthal,
Das Wasser kommt!
Leichenräuber bei der Arbeit,
Volksjustiz an den Leichenräubern.
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