vzt. Ingherter Anzeiger.
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. —
er St⸗ Ingberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Felertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs ⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags mit
jusirirten Beilagen. as Blan loftet dierieljahrlich lA Go cinschließsich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1 * 75 D, einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Die
mruckungsgebuhr sur die Agespaltene Garmondreile oder deren Raum betragt bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfaͤlzischen und solchen auf welche die Expedition
Aninnfi eibeiit. 16, Nekia en 30 vel Amaliger Ginrüaung wird nur dreimalige berechnet.
66.
Deutsches Reich.
Muünchen. Die statusmäßigen Bediensteten
er baye rischen Verkehrsandalten Kate⸗
jorie D III werden sich mit einer Petition an den
Juchsten Landtag wenden, worin fie um Bewillig-
mig einer Dienstalterszulage nach dem 18., 24.,
0 und 36. Dienstjahre nachsuchen, wie solche die
zategorie D J und II und zwar mit 60, 120,
80.240 bezw. 90, 180, 270 und 360 M. seit
nehreren Finanzperioden genießen.
Nürnberg, 18. Juli. Der Landtags⸗
ibgeordnete und frühere Reichstagsabge⸗
dnete Frankenburger ist heute früh gee⸗
torben.
Berlin, 17. Juli. Dem badischen Gesandten
m preußischen Hofe, v. Marschall, wucde vom
zaiser der Rothe Adlerorden erster Klasse verlichen.
Die in der nächsten Reichstagssession einzu⸗
ringende Novelle zum Krankenkassen—
sesetz bezwickt nach dem „Frkf. Journ.“ haupt⸗
achlich eine bessere organisatorische Gestaltung derart,
ah die Krankenversicherung und die Unfallver⸗
cherung möglichst einander in die Hand arbeiten.
Ausland.
Hammerfest, 18. Juli. Nach der Abfahrt
uus Tromsoe gestern Vormittag 11 Uhr, wurde
om „Hohenzollern“ mit Kaiser Wilhelm an
Bord, der siebzigste Breitengrad Nachmittags 5 Uhr
n gehobener Stimmung passiert. Das Befinden
ses Kaisers ist vortrefflich. Die Ankunft in Hammer⸗
est erfolgte um 9 Uhr Abends; es wurde sofort
veitergefahren nach dem Nordkap, welches gegen
Uhr erreicht werden soll.
Brüssel, 17. Juli. Die „Etoile belge“ ver⸗
ufentlicht einen geheimen Bericht des belgischen
hesandten in Berlin, Baron Greindl, über
horstellungen, welche der Staatssekretär Graf Bi s⸗
narck im Dezember 1888 wegen der fortwährenden
Urbeiterunruhen in Belgien erhob. Graf
gismarck überreichte dem Gesandten eine Liste der
ranzösischen Lockspitzel, welche im Kohlenbecken von
Nons weilten. Kaiser Wilhelm hatte von dieser
uiste Einsicht genommen.
Paris, 17. Juli. Die Regierung hat den
Seine⸗Prafecten Ponbelle beauftragt, sich nach
Ragdeburg zu begeben und die Gebeine des
ßroßen Carnot nach Paris überzuführen;
nit der Abholung der Gebeine von Latour
'Auvergne aus Neuburg in Bahern, ist
ner Präfect des Doubs⸗Departements. Graux, be⸗
rant.
Petersburg, 18. Juli. Der Kaiser und
ie Kaiserin mit ihren Kindern, sowie die
dönigin von Griechenland und die Herzogin von
idinburg sind gestern Abend aus den finnischen
Schreren nrück⸗⸗konrt
Lokale und pfälzische Nachrichten.
St. Ingbert, 19. Juli. Der Rangirer
jei der hiesigen Eisenbahnstation Franz Friedrich
dempf ist zum Rangirmeister ernannt worden.
—Ab 1. Juli dss. Irs. hat die Direktion der
ofälzischen Eisenbahnen für das Arbeitspersonal,
velches nicht angestellt ist, eine Lohnzulage
'on 10 pCt. bewilligt; ebenfalls wurde das sämt⸗
iche Fahrpersonal (Maschinen- und Zugpersonal)
n den Fahrdiäten aufgebessert, und zwar be⸗
echnet sich die Erhöhung betreffs der Meilengelder
zis auf ca. 20 Mk. per Monat.
*— Der Verbandstag der pfälzischen
Rbsthaupvereine findet zu Kusel anfangs
Freitag, 19. Juli 18809.
24. Jahrg.
Oktober dss. Is. statt. Bei dieser Gelegenheit
vird eine Ausfiellung in Obst, Garten⸗ und Wein⸗
auprodukten siattfinden. Auch Obst⸗ und Garten⸗
augeräte gelangen zu Ausstellung.
*— Von der Direktion des Bahyer—⸗
schen Gewerbemuseums sind in jüngster
zeit mehrere Veranstaltungen getroffen worden, die
arauf abzielen, die Thätigkeit der einzelnen Ge⸗
verbebereine des Landes zu unterstützen und zu be⸗
eben und den einzelne Gewerbetreibenden
noͤglichst fordernd entgegenzukommen. Von diesen
Beranstaltungen heben wir besonders hervor, daß
on nun an in festbestimmier Reihenfolge alle
hereine, welche dem Verbande Bayerischer Gewerbe—
ereine angehören, von Beamten des Museums be⸗
ucht werden und zwar abwechselnd von Beamten,
velche die kunstgewerbliche, die mechanisch⸗technische
ind die chemisch⸗technische Richtung vertreten. Diese
Zeamten werden in den Vereinen unentgeltlich Vor⸗
räge halten, einzelne besonders wichtige Gegenstände
muus den Sammlungen des Museums, welche sie
nitbringen, erläutern und erklären und Veran⸗
aßung nehmen, die hervbvorragenderen Gewerbe⸗
reibenden und alle jene, welche Rath und Auskunft
vollen, persönlich zu besuchen. Der Aufenthalt der
zZeamten an den einzelnen Orten wird 2—83 Tage
auern. Anfragen und Wünsche, welche von den
etreffenden Beamten nicht sofort erledigt werden
znnen, werden durch das Bayerische Gewerbemuseum
n kürzester Zeit beanwortet und erfüllt. Bereits
m Nobember d. J. wird mit diesen Vorträgen be⸗
onnen und werden dieselben den ganzen Winter
ber fortgesetzt. Das Bayerische Gewerbemuseum
laubt durch diese Veranstaltung es mit der Zeit
ahin zu bringen, daß jeder einzelne Gewerbe⸗
reibende des ganzen Konigreichs es als seldstver⸗
tändlich ansieht, daß er sich in allen Angelegen-
jeiten seines Berufes und seiner gewerblichen Thätig-
eit an das Bayerische Gewerbemuseum wende als
in die Stelle, von welcher er sofort Rath, Aus⸗
unft und Unterstützung finde. Im nächsten Jahre
oll im Bayerischen Gewerbemuseum eine Ausstell-
ing von solchen Lehrlingsarbeiten stattfinden, die
zei Lokalaussiellungen die ersten Preise erhalten
zJaben. Neben anderen Vortheilen, die diese Aus⸗
jellung bietet, ist auch der zu erwähnen, daß be—⸗
onders tüchtige Handwerker, wenn sie über ein ge⸗
visses Maß Elementarkenntnisse verfügen, nach
der deutschen Wehrordnung von dem Militärdienst
sber ein Jahr hinaus befreit werden können, wenn
die hiezu nöthigen Einleitungen getroffen werden,
vozu das Bayerische Gewerbemuseum sich erbietet.
*— Reichsgericts-Erkenntniß. Das
lötzliche Hinüberlaufen eines normal entwickelten
»EB8 Jahre alten Kindes über den Straßendamm
jor einem schnell herankommenden sichtbaren und
zurch sein Rollen hörbaren Pferdebahnwagen, ohne
uuf die Warnung anderer Personen zu hören, kann
jach einem Urtheil des Reichsgerichts dem Kinde,
velches bei diesem Hinüberlaufen zu Boden gefallen,
om Pferdebahnwagen erreicht und verletzt worden,
um Verschulden angerechnet werden und die Scha⸗
enersatz Verbindlichkeit des Pferdehahn⸗Unternebmers
wusschließen.
— Zweibrücken, 18. Juli. Am Samstag
)en 20. Juli, abends 8 Uhr, hält die westpfälzische
Abteilung der' „deutschen Kolonialgesellschaft“ in der
Zrauerei Tivoli eine Hauptversammlung ab, bei
velcher der Bericht des Vorstandes und Neuwahl
esselben auf der Tagesordnung fsieht.
Eine Reibe sehr wichtiger Anträge standen
F
der gestern im „Deutschen Haus dahier tagenden
Lehrerversammlung des Bezirkslehrer⸗
dereins Zweibrücken⸗ Hornbach Homburg zur Be⸗
athung. Angenommen wrride als erster und, zwar
hne besondere Debatte der von Herrn Lehrer Weber
Zweibrücken gestellte Doppelantrag. a) der Hauptaus⸗
chuß des bayerischen Lehrervereins wird ersucht,
urbedürftigen Lehrern, welche Mitglieder des
zayerischen Lehrervereins sind, an geeigneten Bade—
xten finanzielle Vergünstigungen zu erwirken; b)
es sei eine Eingabe an die königliche Regierung
der Pfalz bezw. an den pfälz. Landrat zu machen,
diese möchten einen Fond bewilligen zur Bestreitung
der Kurkosten und Verwesung der Stelle der er⸗
rrankten Lehrer, ohne daß die bis jetzt gezahlten
Penfionsbezüge herabgemindert würden.
Auch drei weitere Anträge fanden der „Zw.
Z.“ zufolge u. a. einstimmige Annahme wie folgt:
) Aus den Berichten über die Sitzungen des
»fälz. Hauptausschusses muß bei wichtigen Fragen
die Stellungnahme der einzelnen Mitglieder ersicht⸗
iich sein (Antrag gestellt und begründet von Herrn
Weber⸗Zweibrücken) 2) Zur Erreichung des Zweckes
des pfälz. Kreislehrervereins (41 der Satzungen)
wolle der Hauptausschuß des pfälz. Lehrerveteins
in Zukunft bei Besetzung von Fachauffichtsstellen
rechtzeitig alle Schritte thun, um die berechtigten
Ansprüche der Lehrer zu wahren. 8) Der Bezirks⸗
ehrerverein erklärt sich gegen den Antrag der
Didzesansynode, die Errichtung von Fortbildungs⸗
ronserenzen für die Lehramtskandidaten behufs
Weiterbildung zur Erteilung des Religonsunterrichtes
hetr., und bittet den Hauptausschuß, die Sache ins
Auge zu fassen, um gegebenenfalls gegen die Ver⸗
virklichung dieses Antrages geeigneten Ortes vor⸗
tellig zu werden. Beide Anträge, gestellt vom
dokal⸗Lehrerverein Zweibrücken und Umgegend, wur⸗
den von Herrn Lehrer Kirch-Zweibrücken begründet.
— In Homburg wurde letzten Mittwoch im
ieuen Hotel Bach am Bahnhof die alljährlich zwi—
ichen Preußen und Pfalz wechselnde Pfarr-
Fonferenz abgehalten. Die biblische Betracht⸗
ung hielt Herr Pfarrer Haustein-Brebach, den
Beortrag über „Pessimismus“ und Optimismus“
m Blick auf die kirchlichen Zeichen der Zeit Herr
Pfarrer We yland Neuhäufel. (Zw. 3.)
— Wernersberg. Gutsbesitzer Jak. Oehl
»om Osthof verlor vor zwei Jahren auf dem
Wege nach Annweiler seinen Geldbeutel mit 60 M.
Inhalt. Obwohl derselbe dies hinlänglich bekannt
machte, kam er doch nicht wieder zu jeinem Gelde.
Vor einigen Tagen nun wurde er durch eine Post⸗
anweisung mit 60 M. überrascht, welches Geld auf
er Postexpedition Dahn aufgegeben und ihm wieder
ibermittelt wurde.
— Pirmasens, 18. Juli. Fall Weiß.
Der verhaftete Poffbote Weiß hat heute den Ver⸗
uch gemacht, sich zu erhängen. Der Herr Ge⸗
angniß⸗ Verwalter rettete ihm noch rechtzeitig das
Ldeben. Es scheint immer mehr klar, daß der be—⸗
dauernswerihe Mann geistesgestört sei. Es sei be⸗
merkt, daß W. noch bis in die letzte Zeit hinein
als einer der fähigsten und zuverlässigsten Postbe⸗
diensteten galt. (3tg.)
— Pirmasens, 18. Juli. Postdienst. Herr
Adjunkt Wagner ist vom 16. ds. Mis. ab zum
sönigl. Postexpeditor in Pirmasens, Pofladspirant
Scherrer in Ludwigshafen zum Postadjunkten in
Birmasens ernannt und Postadjunkt Steiner hier
ach Regensburg versetzt.
Mom NRindelbrunnu. Nachdem schon in