Full text: St. Ingberter Anzeiger

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iu petitionieren, daß ein entsprechender Theil des 
jntommens aus dem mit dem Schuldienst ver- 
ndenen Kirchendienste (mindestens 150 Mk.) bei 
echnung der Kongrua außer Ansatz bleibe. 
4Die Gewinnziehung der Baisweiler 
irchenbau⸗Lotterie ist nunmehr zum letzten Mal 
aschoben und soll nach Bekanntgabe der Gemeinde · 
isung und Kirchenverwaltung Baisweil be— 
umt am 8. Februar nachsthin statifinden. 
In Altona ließ sich dieser Tage ein selt⸗ 
mes paar trauen. Die glückliche Braut, eine 
ht begüterte Wetwe, ist — dreiundsiebzig Jahre 
s. Der Bräutigam, der im Herbst von der 
müllerie entlassen worden ist, wird — bvierund- 
anzig Jahre alt. Im Uebrigen sahen die Neu⸗ 
ablten recht glücklich aus und erfrischten sich 
x und nach der Ceremonie in einem benach⸗ 
uen Restaurant. Der eben geschlossene Bund, 
duͤrte der junge Ehemann einigen neugierigen 
zagern, kroöne eine alte Liebe! 
pReihsgerichtzentscheidung. Not 
ndigkeit sofortiger Faktucprüf— 
ag. Da die Nichtübereinstimmung der gelieferten 
ider bestellten Waare in Bezug auf die Menge, 
q Maß und die Qualitaät, demnach das Zuviel 
das Zuwenig, in der Regel bereits aus der 
sura ersichtlich ist, so ergibt sich die Nothwen⸗ 
eit der Beanstandung dieses Mangels aus dem 
gtesatze, daß der Käufer die Faktura und 
m eiwaigen Erinnerungen hiergegen ohne Ver— 
J mittheilen muß. Das Bestehen dieses allge⸗ 
men Handelsgebrauches wurde vom Reichsgericht 
qutigt. Denn eine solche Verpflichtung entspricht 
a Vedurfnisse des Handelsverkehrs, die Geschäfte 
oͤglichst rasch abzuwickeln und festzustellen. Nimmt 
aufer die übersendete Waare ohne Einwend— 
agen gegen die Faktura an, so drückt er nach 
ufmannischer Rechtsanschauung dadurch sein Ei u— 
Aständniß mit den gestellten Preisen — so⸗ 
n nicht eben geringere vereinbart waren — so⸗ 
je seine Anerkennung des fakturierten Waaren⸗ 
slens (Menge) aus. Schon aus der Nothwen- 
gkeit, die in der Faktura möglichen Irrthümer 
ifort aufzuklären, sowie im Hinblick auf die 
lleigerte Bedeutung des Prinzips von Treue und 
uben muß die unterlassene Fakturprüfung der 
alsächlichen Genehmigung gleichgestellt werden. 
Neapel. Der Vesuv zeigt in letzter Zeit 
ieder eine größere Thätigkeit und unterirdisches 
eiöse ist hörbar, starker Rauch steigt aus dem 
—X 
chen Bergabhängen aus. 
Haarsträubend. Nach einer ergiebigen 
creibdjagd, so wird erzählt, versammelten sich 
ie Schützen im Gasthaus, wo sie sich über Jagd⸗ 
llebnisse lebhaft unterhielten. Unter andern be— 
chtete ein Theilnehmer folgende Geschichte: Meine 
ytren, Sie werden schon zum Oefteren gelesen 
ind vielleicht auch schon erlebt haben, daß durch 
inen außergewöhnlichen Schreck das Kopfhaar 
ines Menschen plötzlich weiß wurde. Sie werden 
ich jddoch wundern, daß auch Derartiges bei einem 
zunde vorkommen kann. Der Vorfall spielt zu 
er Feit, als ich noch als Adjunkt beim Bezirks- 
eticht in M. angestellt war. Wir hatten eine 
jemliche Anzahl Nimrode im Orte. Unter Anderem 
var auch der dortige Apotheker ein eiftiger Jagd⸗ 
reund. Man erzählte sich von ihm — ob's wahr 
J. lasse ich dahingestellt sein —, daß er noch nie 
in Wild getroffen habe. Er war im Besitz eines 
‚warzen Vorstehhundes, der den ominosen Namen 
Treff“ führte. Ein schönes, prächtiges Thier. 
Us sein Herr im Anfang den Hund mit auf die 
agd nahm und jeden Hasen, der ihm zu Schuß 
am, fehlte, heulte das Thier jämmerlich, wollte 
uch später — im Bewußtsein, daß er zwedlos 
nitgehe — seinen Beistand versagen. Dem Zwange 
doch mußte er weichen und so pflegte er traurig, 
ut eingekniffenem Schwanz, hinter seinem Gebieter 
erzutrotten. Eines Tages kam ein Hase vor den 
doppellauf des Apothekers. Er schießt einmal, 
veimal und — der Hase schlägt ein Rad. Dem 
uten „Treff“ sträubt sich vor Entsetzen über das 
iegesehene jedes Haar; und als sein Herr einen 
umphirenden Blick auf den Begleiter wirft, der 
ch nicht von der Stelle rührt, bemerkt er, daß 
essen Fell — aneeweiß geworden ist. 
Landwirthschaftliches. 
Aeber Fütterungsversuche mit getrockneten 
Biertrebern. 
Um die Nachtheile (durch Säure und Schimmel⸗— 
— 
aildung), welche der rationellen Verwerthung der 
rischen Biertreber im Wege stehen. zu beseitigen 
ind gleichzeitig aus denselben eine marktfähige 
Waare herzustellen, sind neuerdings Trockenapparate 
rfunden, ia welchen die frischen Biertieber durch 
infaches Verdampfen des Wassergehaltis getrocknet 
verden, ohne daß durch zu hohe Wärmegrade die 
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verden könnte. Die Treber sind auf diese Weise 
also in ein haltbares und transportfähiges Futter- 
nittel verwandelt worden. 
Professor Dr. Sorxleth in Munchen erklärt, daß 
nech Zusammensetzung und Nährwerth die getrock⸗ 
ieten Biertreber zu den concentrierten Furtermitteln 
jehören, und ihr Werth als Kraftfuttermittel gegen⸗ 
iber vielen anderen nicht zum geringsten darin 
iegt, daß eia großer Antheil des Gesammtfutters 
uus Biertrebern bestehen kann, ohne daß in diäte- 
ischer Hinsicht oder in Rucksicht auf die Qualität 
zer erzielten tierischen Produkte (Geschmack decr 
Milch, Geschmack und Confistenz der Butter, Con 
istenz des Körperfettes u. s. w) eine ungünstige 
Wirkung zu befürchten wäre. 
Sehr wirksam sind die getrocknelen Treber als 
Pferdefutter, wenn fie mit einiger Beständigleit zu 
jleichen Theilen mit Hafer gemischt werden. Bei 
seuren Haferpreisen hat man vielfach den Mais bis 
zu Us resp. a des Nährsioffbedarfs den Pferden 
beigegeben, und diesen Zwed sollen die getrockneten 
Treber — also ein inlaͤndisches Produkt ersetzen, 
habei den Vortheil bietend, daß sie sich bei höherem 
stährwerth noch bedeutend billiger stellen, als Hafer. 
Dabei haben sie sich nach angeslellten Versuchen als 
ollkommen zuträglich und Kraft erzeugend erwiesen 
Die getrockneten Biertreber werden — unter ent⸗ 
prechend vermehrtem Abzug an Hafer — anfangs 
zu eiwa ijs und dann allmählich auffteigend bis 
zu *s oder Is der täglichen Haferration beige- 
mengt, und zwar in trockeaem Zustande, wie Häck⸗ 
rel oder nach erfolgtem Einquellen. Nur allzulanges 
Anfeuchten vor der Verwendung koͤnnte leicht bei 
den Pferden Durchfall erzeugen. 
Ift das leichtverdaulichste und zuträglichste Ge— 
jeralkraftfutter dem Pferde in einem entsprechenden 
Zuantum Hafer gewährt worden, so daß die diä⸗ 
etischen Vortheile gewahrt sind, so ist es denn auch 
— namentlich mit Rücksicht auf den Kostenpunkt 
— durchaus korrelt, das fernere Mehr an Kraft— 
nährstoffen in einer billigeren Form, und zwar nach 
dem vorerwähnten als getrocknete Biertreber zu geben. 
Ein Ceniner Hafer enthält: 111,80 Nähr- 
wertheinheiten und kostet ca. Mk. 6,80, 1 Ctr. 
getrockneie Biertreber enthält 145,20 Nährstoff-in- 
jeiten und kostet Mt. 5,50. — Einem Centner 
dafer zu Mk. 6,50 entsprechen aber an Nährstoff⸗ 
werih schon 0,77 CEtr. getrocknete Biertreber — 
Mk. 4,20. 
Die bei einigen preußischen Kavallerie⸗Regimen⸗ 
tern angestellien Versuche haben übereinstimmend er— 
geben, daß alle Pferde die trockenen Biertreber nich! 
aAllein gut und gerne gefressen haben, sondern daß 
sich auch ein wesentlicher — zum Theil überraschen⸗ 
der Erfolg in der Ernährung und im Allgemein⸗ 
befinden überhaupt ergab. Während des Reitdienstes 
zeigten sich die Pferde kraftvoller und energischer, 
als die nicht mit Trebern gefütterten, und ließen 
auch bei Anstrengungen größere Ausdauec erkennen, 
ohne zum Schwitzen Neigung zu zeigen. — In 
dielen Landwirthschaften sind Fütterungsversuche mit 
zleich günstigen Erfolgen gemacht worden. 
Für die Aufzucht von Jungvieh sind getrocknete 
Biertreber in kleineren Gaben und trocken gereicht 
ein äußerst werthvolles Kraftfutter. Die Kälber 
hekommen durch die Fütterung von getrockneten 
rebern nach übereinstimmenden Urtheilen ein schönes 
Jonr und oedeiben nortrefflich 
Dienstesnachrichten. 
Die Verwesung der protestantischen Pfarrstelle 
u Dielkirchen, Dekanats Obermoschel, wurde dem 
Bfarramtsfandidaten Max Diethmann, bisher 
Brivatdikar dortselbst, übertragen. 
Die protest. 2. Pfarrstelle zu Neustadt a. H. 
Dekanats gleichen Namens, wurde dem Pfarrer L 
gayer zu Hinterweidenthal. Dekanats Pirmasens. 
erliehen. 
Pfälzische Eisenbahnen. Aufgenommen 
vurden: der geprüfte Bahndienst⸗Adspirant Augufst 
Binstel als Diätar bei der Güterexpedition Neu— 
jadt und der Militäranwärter, Wachkmeister Jakob 
—„chmidt des kgl. bayer. 1. Ulanen⸗Regiments als 
unktionierender Schaffner bei der Bahnhofverwalt— 
ung Ludwigshafen. — Ausgetreten ist: der Diätar 
Ludwig Breitling bei der Kontrolle. 
Famtliennachrichten. 
Gestorben: In Zweibrücken Fr. Friederike 
Etzel, ged. Petri, 79 J. a., in Branchweilerhof 
Tuͤse Becker, 18 J. a., in Mühlbuscherhof Joh. 
Phil. Breitenbruch, 88 J. a. in Kaiserslautern 
Frau Henriette Gräff, 79 J. a., in Morlautern 
Theobald Brandstädter, 36 J. a. 
Neueste Nachrichten. 
München, 21. Jan. Prinz Ludwig 
hat die bayer. Gesandtschaft in Berlin beauftragt, 
in seinem Namen einen Kranz auf dem Sarge des 
Bizeadmirals Monts niederzulegen. Prinz Ludwiq 
var bei seinem längeren Besuche der deutschen 
Marine mit dem Grafen Monts vielfach in Be— 
xührung gekommen. 
Berlin, 21. Jan. Dem Reichskanzler 
sind am 18. Januar als dem Gedächtnißtage der 
Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches zahlreiche 
patriotische Kundgebungen zugegangen. 
Berlin, 21. Jan. Die ostafrikanische 
Vorlage wurde den Bundesrathsausschüssen für 
Handel und Verkehr (Justizrechnungswesen) üder⸗ 
wiesen. Die Commission hielt noch keine Sitzung, 
da der Berichterstatter Krüger erkrankte. Für die 
Berichterstattung ist nunmehr der bayerische Be— 
pollmächtigte v. Stengel in Ausficht genommen. 
Die Vorlage wird frühestens Donnerstag auf die 
Tagesordnung des Bundesrates gelangen, somit 
im Reichstage diese Woche nicht mehr vöollig er⸗ 
ledigt werden können. 
London, 21. Jan. Nach einer aus Auck⸗ 
hand vom 20. d. M. eingetroffenen Nachricht 
traf das deutsche Kanonenboot „Eber“ 
aus Samoa daselbst ein und berichtete, daß keine 
weiteren Kämpfe mehr stattgefunden haben. Das 
deutsche Consulatsgebäude und zwei benachbarte 
deutsche Warenlager seien durch eine Feuersbrunst 
zerstört worden. 
Paris, 21. Jan. In der Kammer erkläͤrte 
der Marineminister auf eine Anfrage Bischof Frep⸗ 
pels, welche Maßregeln die Regierung zur Sicher⸗ 
ing des französischen Besitzstandes im stillen Ozean, 
nsbesondere mii Bezug auf die Oster-Insel und 
die Cooksinseln zu ergreifen gedenke, Frankreich 
jabe die Osterinsel nicht unter seinen Schuzz gestellt, 
veil dadurch nach Ansicht aller französischen Ad⸗ 
nirale die Interessen Frankreichs nicht gefördert 
vürden. Auf den Cooksinseln hatten die Englän⸗ 
der sich festgesetzt; dieselben hatten niemals zu 
Frankreich gehört. Dagegen habe Frankreich 
die zu Tahiti gehörige Tubaigruppe von den 
Engländern zurückzufordern. Nach einer Ecwiderung 
Freppels hielt der Minister seine Ausführungen 
iuftecht und erklärte nochmals, auf die zu Tahiti 
zehörigen Inseln erhebe Frankreich Anspruch, wenn 
edoch England sich weigere, sie abzutreten, so sei 
zas doch kein Grund, ihm den Kreieg zu erklären; 
)enn die nationale Ehre werde von einer solchen 
Weigerung in keiner Weise berührt. Mit den 
Bemerkung Freppels, daß der Minister einer 
Politik der Schwäche und der Ohnmacht das Wort 
ede, war der Zwischenfall erledigt. Die Kammer 
zeendigte sodann die Beratung der Rekrutierungs⸗ 
vorlagen und genehmigte das Gesetz mit 369 gegen 
168 Stimmen. 
Für die Redaktisn derantwortlich F. X. Demetz. 
Ein Bedürfniß des Volkes befriedigt nur ein Mittel, 
das nicht allein durch seine Billigkeit auch dem minder Be⸗ 
mittelten zugänglich, sondern welches auch einfach und klar 
in seiner Zusammensetzung, sicher und zuverlässig in seinen 
Wirkungen ist. Ein solches echtes und rechtes Volksheil⸗— 
mittel find die seit zehn Jahren bekannten, von den höchsten 
medicinischen Autoriläien geprüften und einpfohlenen Apo 
heker Richard Brandt's Schweizerpillen, welche, wie ärztlich 
konstatirt ist, bei einer guten und gleichmäßigen Wirkung 
während längerer Zeit andauernd ohne alle und jede Be—⸗ 
einirächtigung gebraucht werden köpnen. Die Schweizer⸗ 
pillen, welche im Laufe der Zeit all die scharfwirkenden, 
heueren Tropfen, Mixturen, Salze, Bitterwasser etc. ver⸗ 
draungt haben, sind daher ein unentbehrliches Hausmittel 
für alle Diejenigen, welche an den oft so üblen Folgen von 
Verdauungsbeschwerden zu leiden haben. Viele Aerzte em⸗ 
ßfehlen anch dieses Mittel, das sich Jeder für ein Billiges 
im Hause halten kann, auf das Lebhafteste. Die Apotheker 
Richard Brandt's Schweizerpillen sind in den Apotheken 
a Schachtel 1 Mk. vorräthig, doch achte man genau auf 
aßs weiß: Kreuz in rothem Felde und den Vornamen.