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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Et⸗ Ingberter Auzeiger“ ericheint täglich wit Ausnahme der Sonn- und Felertage.2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Wanvochs und Samftags mi
rieica Beilagen. 85 Biait koftet dierteljahrlich 14 60 8 einschließlich Tragerlohn; durch die vost bezogen 14 75 -, einschließlich 420 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die
n gsgebuhr jar die Asespaltene Sarmonduile oder deren VJaum beträgi bei Irseraten qus 8 Pfalz 10. I, bei außerpfälzischer und jolchen auf welche die Ervedition
Annfi ibriit, I, Neklamen 80 3. Bei Amaliger Einrudung wird nur dreimalige berechnet.
VOo.
Samstag, 3. August 1889.
. Jahrg.
Politische Uebersicht.
Der deutsche Kaiser ist gestern Nachmittag
England angekommen. Der „Standard“ heißt den
giser Wilhelm in einem sympathischen Leitartikel
erzlich willkommen. Die englische Nation habe
ch lange auf den Besuch gefreut und, obwohl
aslbe nicht mit dem sonst üblichen Prunk um⸗
,ben sein werde, verliere er doch dadurch nichts
n seiner Wichtigkeit. Die Beweggründe zu dem⸗
shen sind zweierlei: verwandtschaftliche Zuneigung
id das praktische Verlangen, die Wehrkraft Eng⸗
inds kennen zu lernen. England und Deuischland
jen nicht nur durch stammverwandie Beziehungen,
indern auch durch gemeinschaftliche Interessen ver⸗
unden; der kleinliche und individuelle Neid ge⸗
ysser Leute beider Nationen könne daran nichts
ndern. Der Kaiserbesuch könne nicht verfehlen,
as Band persönlicher, politischer und Stammes⸗
eziehungen beider Staaten zu stärken.
*Die Berliner Metallarbeiter hatten
nen Vertreter für den Pariser Internationalen
irbeitercongreß gewählt, derselbe wurde, als er
on Paris zurückgekehrt, von der Firma Hasse u.
omp. bei der er seit sechs Jahren thätig war,
nlassen. Mehrere andere Arbeiter verlangten nun,
1ß diese Entlassung rückgängig gemacht werde,
ise Forderung wurde jedoch abgeschlagen; darauf
gten die Gesuchsteller die Arbeit nieder.
Die außerordentliche Zuvorkom⸗
aenheit, mit welcher sowohl in Preußen die
usgrabung der Gebeine Carnots als in Bayern
rjenigen Latour d'Auvergnes nicht nur auf das
anzösische Ansuchen sofort bewilligt, sondern auch
urch die Teilnahme der deutschen Behörden und
e Mitwirkung des Militärs zu weihevollen Acten
et Erinnerung gestaltet wurden, hat ihren Ein⸗
ruck in Frankreich nicht verfehlt. Die be⸗
iligten französischen Beamten haben sich, wie die
Sir. P.“ berichtet, in ihren Drahtberichten an
sre Regierung auf das Dankbarste über die ihnen
uteil gewordene überaus freundliche Berücksichtig⸗
ng ausgesprochen. Man nimmt an, daß Präfi⸗
ent Carnot nach der Rückkehr des deutschen Bot⸗
haftets Grafen Münster diesem den Dank
er französischen Regierung veriönlich aussprechen
urde.
In Frankreich geht man gegen die An⸗
sanger Boulangers mit strengen Maßregeln
sx. An 20 Bürgermeister werden abgesetzt wegen
grer Angriffe auf die Verwaltung während der
hahlen. Abermals sind mehrere Offiziere wegen
oulangistischer Gesinnung entlassen worden. An⸗
thlich der Entwendung von Actenstücken des
taatsgerichtshofes sind weitere gerichtliche Vor⸗
dungen erlassen worden, insbesondere gegen den
deyhutirten Le Hörifsö.
.Endlich hat auch ein französisches Blatt
zlellung genommen zu den von der „Wiener Allg.
ig.“ gebrachten und von der „Nord. Tel. Agen⸗
r als erlogen bezeichneten Nachrichten über den
bichluß eines jranuzösisch⸗russischen Bünd⸗
isses. Der „Parn National“, das Organ des
nken Zentrums, erklärt, es sei in der That eiwas
adiesen Meldungen: vor einem Jahr bereits
abe Rußland den Versuch gemacht, mit Frank⸗
eich einen geheimen Vertrag abzuschließen, des
nhalts: 1) Frankreich und Rußland schließen
nnen Bund auf Grundlage der Erhaltung des
egenwärtigen Besitzzstandes; 2) Frankreich und
sußkland derpflichten sich gegenseitig, keine anderen
Abmachungen mit einer dritten Macht einzugehen.
Bräsident Carnot habe „aus constitutionellen Grün⸗
den“ Bedenken getragen, diesen Vertrag zu unter⸗
eichnen, die betreffenden Verhandlungen seien in⸗
eß noch weiter gefübrt worden. — Älso doch!
der Marine sicher ganz besondere Freude bereiten
vird. Den Hosenbandorden, die höchste britische
ODrdensauszeichnung, besitzt Kaiser Wilhelm bereits
ieit Jahren.
London, 2. August. Der Kaiser trifft
Nachmittags 3 Uhr beim Leuchtthurm ein, wo er
nit der koͤniglichn Yacht „Osborne“ mit dem
Prinzen und der Prinzessin von Wales und deren
Zindern an Bord zusammentrifft. Die „Hohen⸗
ollern“ und die deuischen Kriegsschiffe segeln sodann
urch die Reihen der britischen Kriegsschiffe vor
Spiihead nach der Bucht Osborne. Der Kaiser
andet bei Cowes und begiebt sich in Begleitung
es Prinzen von Wales durch das Truppenspalier
u Wagen nach Osborne, wo die Königin den
daiser auf den Stufen des Hauptportals des
Schlosses erwartet. Lord Salisbury trifft heute in
Zbocne ein und bleibt während der Anwesenheit
des Kaisers daselbsi. Montag Abend findet ein
Zankett zu Ehren des Kaisers in Osborne statt;
im Dienstag besucht der Prinz von Wales das
deutsche Geschwader in der Bucht von Cowes.
Dover, 1. August. Das de utsche Ge—
chwader passirte heute Abend sieben Uhr; die
andbatterieen feuerten Salutschüsse ab. Der deutsche
Botschafter am englischen Hof, Graf Hazzfeld, der
sier ankam, ging añ Bord der Yacht „Hohenzollern.“
Brüssei, 2. August. Der Graf von Paris
st heute nach Sheenhouse abgereist.
Paris, 2. August. Der Kriegsminister Freh ⸗
rinet ist mit Familie in die Schweiz abgereist,
vo er einige Tage bleiben wird. Der russische
Botschafter hat heute Vormittog in großer Uniform
mit dem Großcordon der Ehrenlegion dem Schah
inen Besuch abgestattet.
Bern, 2. August. Ein von der Bundes⸗
anzlei soeben ausgegebener Bericht bestätigt die bis⸗
vJerigen Angaben über die neue Note Bismards.
diefelbe schließe die Etwartung nicht aus, daß die
chwebenden Fragen zwischen der Schweiz und
Deutschland einer ruhigen Lösung entgegengeführt
verden könnten.
Rom, 2. August. Die „Agenzia Stefani“
meldet, auf Wunsch der deutschen Regierung habe
ich die italienische damit einverstanden erklärt, daß
die in die kreienfischen Gewässer gesandten it a⸗
lienischen Kriegsschiffe auch den Schutz der
deutschen Staatsangehörigen auf Kreta uͤber⸗
nehmen sollten.
Wien, 1. August. Botschaftsrath Graf Mont 8
von der hiesigen deutschen Botschaft ist für einige
Monate zur Dienstleissung im Auswärtigen Amt
jach Berlin berufen und geht heute dahin ab; Bot⸗
schafter Prinz Reuß geht am 10. ds. Mis. zur
Zaiserbegegnung nach Berlin.
Wien, 2. August. Ein Berliner Telegramm
des „Fremden⸗Blattes“ meldet: Der Zar kündigte
inen Besuch in Potsdam an. Er werde jedoch
gerlin nur auf einige Stunden besuchen.
Totale und paszische Nachrichten.
*St. Ingberi, 83. August. Nach dem Be⸗
richte der pfalzischen Handels⸗ und Gewerbekammer
für 1888 forderte die Steinkohlengrube
—A
Die durchschnittliche Belegschaft war 694 Mann,
zarunter 559 unter Tag und 135 über Tag be—
chäftigt. Dieselben haben 11071 Familienange-
sörige. Durchschnittlicher Verdienst pro Arbeiter
ind Arheitstag nach Abzug für Oel, Gezäh —
3381 Mark.“ In Grube Mittelbexrbach wurden
257019 Meter-Centner gefördert. Die miittlere
tsches Reich.
Neuburg, 1. August. Heute Nachmittag
and die feierliche Uebergabe der Gebeine La—
our d'Auvergne's unter Beteiligunglder Militär⸗
ind Civilbehörden und eines Bataillons in Kriegs⸗
tärke des 15. InfanterieRegiments statt. Präsident
dopp hielt eine deutsche Ansprache, auf welche der
zräfekt Graux in französischer Sprache erwiderte.
der Zug begab sich mit der Militärmusik nach dem
Bahnhof Unterhausen. Beim Einheben des Sarges
den Waggon wurden drei Salven abgegeben.
München, 1. Augufst. Die franzöfische
dommission mit den Gebeinen Latourd'
Auvergne's ist heute Abend 822 Uhr hier ange⸗
ommen. Die Nachwache bei dem Leichenwaggon
eistet ein Doppelposten des Leibregimentes. Die
Weiterreise erfolgt morgen früh 7 Uhr.
Müuͤnchen, 2. August. Einen mehrwöchent⸗
lichen Urlaub hat gestern der Justizminister Frhr.
». Leonrod angetreten.
Halberstadt, 1. August. Bei der heutigen
Stichwahl erhielt Weber (nat.⸗lib.) 8220 Stimmen
und John (kons.) 8070 Stimmen. Ersterer ist so—
mit gewählt.
Magdeburg, 2. August. Die Ueber⸗
führung der Gebeine Carnots fand heute Nach⸗
nittag mit militärischen Ehren statt. Hinter dem
nit der Tricolore bedeckten Sarge folgten Bruder
uind Sohn des Präsidenten Sadi Carnot, der Seine⸗
rräfekt, die staatlichen und flädtischen Behörden
owie das Offiziercorps.
Berlin, 1. August. Unser Kolonialdienst hat
viederum einen schweren Verlust erlitten, Lieutenant
Tappenbeck, der zweite Leiter der wissenschaft⸗
ichen Station des Auswärtigen Amts im südlichen
damerungebiet, ist an perniciösem Fieber plötzlich
rkrankt und gestorben. Wahrscheinlich ist er noch
on der Station nach Kamerun selbst gebracht worden
ind erst dort verschieden.
Berlin, 2. August. Zum Ehrendiensst bei
em Kaiser von Oesterreich sind der Ober⸗
efehlshaber in den Marken, Generaloberst der In⸗
anterie v. Pope, Generalmajor à la suite Graf
». Wedel, die Commandeure des Kaisers Franz
garde⸗Grenadier ˖ Regiments und des schleswig⸗hol⸗
teinischen Husaren-Kegiments Kaiser Franz Joseph
»on Oesterreich, König von Ungarn, Nr. 16 und
er Militärattaché Major Deines aus Wien kom⸗
nandirt. Zu dem Erzherzog Franz Ferdinand
ind der Commandeur des Garde⸗Kürassier⸗Regiments,
Oberstlieutenant Prinz Eduard zu Salm-Horstmar,
ind der Premierlieutenant Graf zu Dohna vom
harde⸗Dragoner⸗Regiment commandirt.
Hamöurg, J. August. In Folge der ein⸗
etroffenen Nachricht von dem Ableben des Lieute⸗
ranis Tappenbeck in Kamerun schiffte sich
dauptmann Kund, seine Erholungsreise abbrechend,
jeute Vorraittag auf dem Wörmann⸗Dampfer „Ger⸗
rud Wörmann“ nach Afrika ein.
Ausland.
London, 2. August. Die Koͤnigin er⸗
aannte den Kaiser Wilhelm zum Ehren—
rdmiral der britischen Flotte. Es ist dies eine
rußerordentliche, wohl niemals dagewesene Aus—⸗
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