Full text: St. Ingberter Anzeiger

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petilionieren. daß ein entsprechender Theil des 
inlommens aus dem mit dem Schuldienst ver- 
en Kirchendienste (mindestens 150 Mtk.) bei 
rchnung der Kongrua außer Ansatz bleibe. 
7 Die Gewinnziehung der Baisweiler 
rchenbau⸗Lotterie ist nunmehr zum letzten Mal 
shoben und soll nach Bekanntgabe der Gemeinde ⸗ 
waltung und Kirchenverwaltung Baisweil be⸗ 
— slatifinden. 
In Altona ließ sich dieser Tage ein selt⸗ 
mes Paar trauen. Die glückliche Braut, eine 
g. begüterte Witwe, ist — dreiundsiebzig Jahre 
JDer Brautigam, der im Herbst von der 
Lüllerie entlassen worden ist, wird — vierund- 
anzig Jahre alt. Im Uevbrigen sahen die Neu⸗ 
mahlten recht glücklich aus und erfrischten fich 
x und nach der Ceremonie in eineim benach⸗ 
en Restaurant. Der eben geschlossene Bund, 
uͤrte der junge Ehemann einigen neugierigen 
igern, krone eine alte Viebe! 
Reichsgerichtsentscheidung. Not 
adigkeit sofortiger Faktucprüf- 
ig. Da die Nichtübereinstimmung der gelieferten 
der bestellten Waare in Bezug auf die Menge, 
Maß und die Qualität, demnach das Zuviel 
r das Zuwenig, in der Regel bereits aus der 
istura ersichtlich ist, so ergibt sich die Nothwen ⸗ 
eit der Beanstandung dieses Mangels aus dem 
gtssatze, daß der Käufer die Faktura und 
e eiwaigen Erinnerungen hiergegen ohne Ver— 
ig mittheilen muß. Das Bestehen dieses allge⸗ 
qen Handelsgebrauches wurde vom Reichsgericht 
gdiigt. Denn eine solche Verpflichtung entspricht 
n Vedürfnisse des Handelsverkehrs, die Geschäfte 
glichst rasch abzuwickeln und festzustellen. Nimmt 
gaufer die übersendete Waare ohne Einwend⸗ 
ngen gegen die Faktura an, so drückt er nach 
ufmännischer Rechtsanschauung dadurch sein Ei u— 
erständniß mit den gestellten Preisen — so⸗ 
an nicht eben geringere vereinbart waren — so⸗ 
je seine Anerkennung des fakturierten Waaren⸗ 
sens (Menge) aus. Schon aus der Nothwen- 
gkeit, die in der Faktura möglichen Irrthümer 
fort aufzuklären, sowie im Hinblick auf die 
steigerte Bedeutung des Prinzips von Treue und 
suuben muß die unterlassene Falturprüfung der 
satsaächlichen Genehmigung gleichgestellt werden. 
pNeapel. Der Vesuv zeigt in letzter Zeit 
ieder eine größere Thätigkeit und unterirdisches 
töse ist horbar, starker Rauch steigt aus dem 
rater auf und die Lava strömt an den füdöst 
hen Bergabhängen aus. 
Haarstraäubend. Nach einer ergiebigen 
reitjagd, so wird erzählt, versammelten sich 
e Schützen im Gasthaus, wo sie sich über Jagd⸗ 
lebnisse lebhaft unterhielten. Unter andern be— 
hiete ein Theilnehmer folgende Geschichte: Meine 
erten, Sie werden schon zum Oefteren gelesen 
d vielleicht auch schon erlebt habden, daß durch 
nen außergewöhnlichen Schreck das Kopfbaar 
nes Menschen. plötzlich weiß wurde. Sie werden 
d jedoch wundern, daß auch Derartiges bei einem 
uͤnde vorkommen kann. Der Vorfall spielt zu 
er Zeit, als ich noch als Adjunkt beim Bezirks 
ericht in M. angestellt war. Wir hatten eine 
emliche Anzahl Nimrode im Orte. Unter Anderem 
at auch der dortige Apotheker ein eiftiger Jagd⸗ 
ceund. Man erzählte sich von ihm — ob's wahr 
Jalasse ich dahingestellt sein —, daß er noch nie 
nn Wild getroffen habe. Er war im Besitz eines 
warzen Vorstehhundes, der den ominösen Namen 
Treff“ führte. Ein schönes, prächtiges Thier. 
ls sein Herr im Anfang den Hund mit auf die 
agd nahm und jeden Hasen, der ihm zu Schuß 
im, fehlte, heulte das Thier jämmerlich, wollte 
uch später — im Bewußtsein, daß er zwecklos 
itgehe — seinen Beistand versagen. Dem Zwange 
doch mußte er weichen und so pflegte er traurig, 
it eingekniffenem Schwanz, hinter seinem Gebieter 
erzutrotten. Eines Tages kam ein Hase vor den 
)oppellauf des Apothekers. Er schießt einmal, 
weimal und — der Hase schlägt ein Rad. Dem 
uten „Treff“ sträubt sich vor Entsetzen über das 
diegesehene jedes Haar; und als sein Herr einen 
tiumphirenden Blick auf den Begleiter wirft, der 
ich nicht von der Stelle rührt, bemerkt er, daß 
essen Fell — schneeweiß geworden ist. 
Landwint —oafches. 
Ueber Fütterungsversuche mit getrockneten 
Biertrebern. 
im die Nachtheile (durch Säure und Schimmel⸗ 
zildung), welche der rationellen Verwerthung der 
rischen Biertreber im Wege stehen. zu beseitigen 
ind gleichzeitig aus denselben eine marktfähige 
Waare herzustellen, sind neuerdings Trockenapparate 
erfunden, ia welchen die frischen Bierneber durch 
infaches Verdampfen des Wassergehaltis getrocknet 
verden, ohne daß durch zu hohe Warmegrade die 
Verdaulichkeit der Trebernährstoffe beeinträchtigt 
verden könnte. Die Treber sind auf diese Weise 
ilso in ein haltbares und transportfähiges Futter- 
nittel verwandelt worden. 
Professor Dr. Soxleth in Munchen erklärt, daß 
auch Zusammensetzung und Nährwerth die getrod- 
ieten Riertreber zu den concentrierten Furtermitteln 
zehören, und ihr Werth als Kraftfuttermittel gegen⸗ 
ider vielen anderen nicht zum geringsten darin 
iegt, daß eia großer Antheil des Gesammifutters 
aus Biertrebern bestehen kann, ohne daß in date- 
ischer Hinsicht oder in Rücksicht auf die Qualität 
der erzielten tierischen Produkte (Geschmack der 
Milch, Geschmack und Consistenz der Butter, Con⸗ 
istenz des Körperfettes u. s. w) eine ungünstige 
Wirkung zu befürchten wäre. 
Sehr wirksam sind die getrockneten Treber als 
Pferdefutter, wenn sie mit einiger Beständigkeit zu 
gleichen Theilen mit Hafer gemischt werden. Bei 
seuren Haferpreisen hal man vielfach den Mais bis 
zu Us resp. a des Nährstoffbedarfs den Pferden 
eigegeben, und diesen Zweck sollen die getrockneten 
Treber — also ein inlaͤndisches Produkt ersetzen, 
Jabei den Vortheil bietend, daß sie sich bei höherem 
dährwerth noch bedeutend billiger stellen, als Hafer. 
dabei haben sie sich nach angeslellten Versuchen als 
ollkommen zuträglich und Kraft erzeugend erwiesen 
die getrockneten Biertreber werden — unter ent ˖ 
prechend vermehttem Abzug an Hafer — anfangs 
u eiwa *s und dann allmählich aufsteigend bis 
ju *s oder der täglichen Haferration beige- 
nengt, und zwar in trocenem Zustande, wie Häck⸗ 
el oder nach erfolgtem Einquellen. Nur allzulanges 
Anfeuchten vor der Verwendung koͤnnte leicht bei 
»en Pferden Durchfall erzeugen. 
Ifi das leichtverdaulichste und zuträglichste Ge⸗ 
eralkraftfutter dem Pferde in einem entsprechenden 
Zuantum Hafer gewährt worden, so daß die diä 
etischen Vortheile gewahrt sind, so ist es denn auch 
— namentlich mit Ruückficht auf den Kostenbpunkt 
— durchaus korrekt, das fernere Mehr an Kraft. 
rährstoffen in einer billigeren Form, und zwar nach 
em vorerwähnten als getrocknete Biertreber zu geben. 
Ein Ceniner Hafer enthält: 111,80 Nähr 
vertheinheiten und kostet ca. Mk. 6,50, 1 Ctr 
getrockneie Biertreber enthält 145,20 Nährstoff in- 
jeiten und kostet Mt. 5,.50. — Einem Centner 
dafer zu Mk. 6,50 entspcechen aber an Nährstoff ˖ 
perih schon 0,77 Ctr. getrocknete Biertreber — 
MNk. 4,20. 
Die bei einigen preußischen Kavallerie:Regimen— 
ern angestellten Versuche haben übereinstimmend er— 
jeben, daß alle Pferde die trocenen Biertreber nich! 
illein qut und gerne gefressen haben, sondern daß 
ich auch ein wesentlicher — zum Theil überraschen⸗ 
der Erfolg in der Ernährung und im Allgemein⸗ 
hbefinden uüͤberhaupt ergab. Während des Reitdienstes 
eigten sich die Pferde kraftvoller und energischer, 
als die nicht mit Trebern gefütterten, und ließen 
auch bei Anstrengungen größere Ausdauec erkennen, 
ohne zum Schwitzen Neigung zu zeigen. — In 
zielen Landwirthschaften sind Fütterungsversuche mit 
zleich günstigen Erfolgen gemacht worden. 
Für die Aufzucht von Jangvbvieh sind getrocknete 
Biertreber in kleineren Gaben und trocken gereicht 
in äußerst werthvolles Kraftfutter. Die Kälber 
hekommen durch die Fütterung von getrockneten 
rebern nach übereinstimmenden Urtheilen ein schönes 
zaar und gedeihen vortrefflich. 
Dienstesnachrichten. 
Die Verwesung der protestantischen Pfarrstelle 
u Dielkirchen, Dekanats Obermoschel, wurde dem 
Bfarramtskandidaten Max Diethmann, bisher 
Irivatvikar dortselbst, übertragen. 
Die protest. 2. Pfarrstelle zu Neustadt a. H. 
Dekanats gleichen Namens, wurde dem Pfarrer L 
Bayer zu Hinterweidenthal, Dekanats Pirmasens, 
erliehen. 
Pfälzische Eisenbahnen. Aufgenommen 
vurden: der geprüfte Bahndienst-Adspirant August 
Winstel als Diätar bei der Güterexpedition Neu« 
jadt und der Militäranwärter, Wachkmeister Jakob 
—Schmidt des kgl. bayer. 1. Ulanen⸗Regiments als 
inktionierender Schaffner bei der Bahnhofverwalt⸗ 
ung Ludwigshafen. — Ausgetreten ist: der Diätar 
Ludwig Breitling bei der Kontrolle. 
Famiennachrichten. 
Gestorben: In Zweibrücken Fr. Friederike 
Etzel, geb. Petri, 79 J. a. in Branchweilerhos 
cüse Becker, 18 J. a. in Mühlbuscherhof Joh. 
Vhil. Breitenhruch, 88 J. a. in Kaiserslautern 
Frau Henriette Gräff, 79 J. a., in Morlautern 
Theobald Brandstädter. 36 J. a. 
Neueste Nachrichten. 
München, 21. Jan. Prinz Ludwig 
hat die bayer. Gesandtschaft in Berlin beauftragt, 
n seinem Namen einen Kranz auf dem Sarge des 
Bizeadmirals Monts niederzulegen. Prinz Ludwig 
var bei seinem längeren Besuche der deutschen 
Marine mit dem Grafen Monts vielfach in Be— 
rührung gekommen. 
Berlkin, 21. Jan. Dem Reichskanzler 
ind am 18. Januar als dem Gedächtnißtage der 
Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches zahlreiche 
patriotische Kundgebungen zugegangen. 
Berlin, 21. Jan. Die ostafrikanische 
Vorhage wurde den Bundesrathsausschüssen für 
Handel und Verkehr (Justizrechnungswesen) über⸗ 
wiesen. Die Commission hielt noch keine Sitzung, 
da der Berichterstatter Krüger erkrankte. Für die 
Berichterstattung ist nunmehr der bayerische Be— 
oslmächtigte v. Stengel in Aussicht genommen. 
Ddie Vorlage wird frühestens Donnerstag auf die 
Tagesordnung des Bundesrates gelangen, somit 
im Reichstage diese Woche nicht mehr völlig er⸗ 
ledigt werden können. 
London, 21. Jan. Nach einer aus Auck⸗ 
bannd vom 20. d. M. eingetroffenen Nachricht 
raf das deutsche Kanonenboot ‚Eber“ 
nus Samoa daselbst ein und berichtete, daß keine 
weiteren Kämpfe mehr stattgefunden haben. Das 
deutsche Consulatsgebäude und zwei benachbarte 
deutsche Warenlager seien durch eine Feuersbrunst 
zerstört worden. 
Paris, 21. Jan. In der Kammer erklaͤrte 
der Marineminister auf eine Anfrage Bischof Frep⸗ 
pels, welche Maßregeln die Regierung zur Sicher⸗ 
ing des französischen Befitzstandes im stillen Ozean, 
nsbesondere mit Bezug auf die Oster-Insel und 
die Cooksinseln zu ergreifen gedenke, Frankreich 
qabe die Osterinsel nicht unter feinen Schutz gestellt, 
veil dadurch nach Ansicht aller französischen Ad- 
nirale die Interessen Frankreichs nicht gefördert 
vürden. Auf den Cooksinseln hatten die Englän⸗ 
zer sich festgesetzt; dieselben hatten niemals zu 
Frankteich gehört. Dagegen habe Frankreich 
die zu Tahiti gehörige Tubaigruppe von den 
Engländern zurückzufordern. Nach einer Ecwiderung 
Freppels hielt der Minister seine Ausführungen 
zufrecht und erklätte nochmals, auf die zu Tahiti 
jehörigen Inseln erhebe Frankreich Anspruch, wenn 
edoch England sich weigere, sie abzutreten, so sei 
zas doch kein Grund, ihm den Krieg zu erklären; 
denn die nationale Ehre werde von einer solchen 
Weigerung in keiner Weise berührt. Mit der 
Zemerkung Freppels, daß der Minister einer 
Bolitik der Schwäche und der Ohnmacht das Wort 
ede, war der Zwischenfall erledigt. Die Kammer 
eendigte sodann die Beratung der Rekrutierungs⸗ 
orlagen und genehmigte das Gesetz mit 369 gegen 
168 Stimmen. 
Für die Redaktion derantwortlich F. X. Demetz. 
Ein Bedürfniß des Volkes befriedigt nur ein Mittel, 
das nicht allein durch seine Billigkeit auch dem minder Be— 
mittellen zugänglich, sondern welches auch einfach und klar 
n seiner Zusammensetzung, sicher und zuverlässig in seinen 
Wirkungen isn. Ein solches echtes und rechtes Volksheil⸗ 
mittel sind die seit zehn Jahren bekannten, von den höchsten 
nedicinischen Autoriidien geprüften und empfohlenen Apo— 
heker Richard Brandt's Schweizerpillen, welche, wie ärztlich 
ionstatirt ist, dei einer guten und gleichmäßi gen Wirkung 
vwährend laängerer Zeit andauernd ohne alle und jede Be— 
inirächtigung gebraucht werden koönnen. Die Schweizer⸗ 
illen, welche im Laufe der Zeit all die scharfwirkenden, 
heueren Tropfen, Mixiuren, Salze, Bitterwasser etc. ver— 
üngt haben, sind daher ein unentbehrliches Hausmiittel 
ur alle Diejenigen, welche an den oft so üblen Folgen von 
Verdauungsbeschwerden zu leiden haben. Viele Aerzte em— 
ofehlen anch dieses Mittel, das sich Jeder fur ein Billiges 
m Hause halten kann, auf das Lebhafteste. Die Apot heker 
Richaͤrd Brandt's Schweizerpillen sind in den Apotheken 
a Schachtel 1 Mk. vorräthig, doch achte man genau auf 
das weiße Kreuz in rothem Felde und den Vornamen.