ging die Gastwirtschaft „Zuwm Karlsberg“ des
Herrn L. Kappel um den Jahrespacht von 3000
N., an Herrn Kaufmann Ehristian Weber dahier
über. Vom kommenden Monat ab, wird, wie man
der Zw. Z. meldet, Herr Reinshagen von hier, da⸗
selbst als Wirt fungieren
— Landstuhl. Letzter Tage wurden hier
300 Mk. Unterstützungzgelde ran Wasser—
deschädigte vertheilt. Herr Amtmann Spöhrer
theilte mit, daß die Regierung wegen der vielen
Wasserschaden nicht mehr zur Verfügung stellen
sonnte. Nach Bann kamen 200 Mtk., nach Ober—⸗
ind Kirchenarnbach 150 Mk., ebenso viel in unsere
Stadt.
— Steinwenden, 10. August. Heute
Abend wurde das einzige Söhnchen des Herrn
dehrer Kaiser von einem beladenen Fuhrwerk
iberfahren. Das Kind wollte sich beim Herannahen
des Gefährtes zur Mutter über die Straße retten
— zu spüt. Der Tod trat infolge innerer, schwerer
Verletzungen bald nach der Katastrophe ein.
Kaiserslautern, 11. August. Der
Verein pfälzischer Postboten hielt heute im
Cafs Schmitt dahier seine statutenmäßige General⸗
bersammlung ab. Herr Postbote Butterfaß von
Brünstadt eröffaete dieselbe, Herr Postbote Westrich
von Speyer erstattete Rechenschaftsbericht der Post⸗
hotensWitwen⸗ Unterstützungskasse für das Jahr vom
I. Juli 1888 bis dahin 1889. Demselben zufolge
zählle der Verein 101 Mitglieder. Die Einnahmen
hetrugen Baarüberschuß aus 1887188 149. I1,.M.
Mitguederbeträge 322. — M. rückständige Beiträge
aus 1887 88. 69. — M. aus Kapitalanlage 114.43
M., insgesammt 854.54 M. Die Ausgaben
betrugen: an 15 Unterstützte 709.75. M. sodaß
sich ein Baarbestand ergibt von 144.80 M. Das
hei der Sparkasse in Grünstadt angelegte Vereins⸗
dermögen beläuft sich z. Z. einschließlich der Zinsen
auf 455.30 M. Dem Rechner wurde Entlastung
ertheilt. Derselbe erklärt dann infolge seiner Ver⸗
etzung nach Speyer die Funktion des Rechners nicht
zeibehalten zu können und es wird an seine Stelle
Postbote Johann Mohrbacher von Lambrecht
gewahlt. Im Weiteren kommt zur Sprache, daß
Verschiedene Vereinsmitglieder seit längerer Zeit
mit den Beiträgen im Rückstande seien. Es wird
laut N. Bzi. beschlossen, dieselben nochmals zur
Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist aufzu⸗
ordern und, falls dieselben dieser Aufforderung nicht
Folge leisteten, fie nach Vorschrift des Statuts aus
zus der Mitgliederzahl zu streichen. Da Weiteres
nicht vorlag, wurde die Versammlung geschlofsen.
— Kaisers!autern, 12. August. Die
ersten diesjährigen Trauben wurden heute von
den hiesigen Obsthändlern zum Verkauf gebracht.
Dieseiben sind bereits in schönster Reife und präch—
tig süßer Waare vorhanden. Der Preis sfellt sich
auf 40 Pf. pro Pfund. (Pf. A.)
— Besitzwechsel. Das Herrn Heinrich
Folz III. auf der Hoheneckermühle gehörige Hofgut
ersteigerte nach der „Pf. Vzt.“ um den Preis von
5000 M. Herr Jakob Clemens, von der Eisenschmelz,
Gde. Stelzenberg.
— In Donsieders hat sich dieser Tage ein
Turnvbercin gegründet. dem sofort über 20 aktive
Mitglieder beitraten. Gut Heil!
— Landau, 12. August. Kommenden Frei⸗
ag Abend 10 Uhr 18 Minuten begeben sich die
beiden hier liegenden JInfanterie⸗Bataillone
mit Exirazug zu den bei Neumarkt in der Oder⸗
pfalz stattfindenden Herbstübungen. Samstag Nach—
mittag 3 Uhr treffen dieselben in Neumarkt ein.
Das zweite Bataillon verläßt um 11 Uhr 10
Minuten Zweibrücken, fährt 2 Uhr 2 Minuten
hier durch und trifft Samstag Nachmittag 8 Uhr
30 Minuten in Neumarkt ein. (L. A.)
— Landau, 12. August. Die Generaldersamm⸗
lung des pfalz. Schreibgehilfenvereins wird
im 25. ds. Mtis. im Hotel Körber dahier abgehalten.
Zur Berathung gelangen die statutenmäßig vorge⸗
sehenen geschäftlichen Angelegenheiten.
— Neustadt, 12. August. Ueber den Ver—
bleib des eingeschriebenen Briefes, ent—
haltend 12000 Mk. in Papiergeld und 6000 Mt. in
Wechseln auf Frankfurt, welcher bei dem letzten Diebstahl
auf der hiesigen Postabhanden kam, weiß man trotz
der eifrigsten Recherchen immer noch nichts. Im
Verfolge dieser Angelegenheit traten Thatsachen zu
Tage, die geeignet sind, auf gewisse Zustände, die
hier herrschen, ein recht eigenthuͤmliches Licht zu
werfen. (Ast. 3.)
— Neustadt, 12. August. Der Ober—⸗
kellner aus dem Hotel „Löwen“ dahier,
velcher sich erst seit einiger Zeit in dieser Stellung
befand, ist in der Nacht vom Freitag auf den
Zamstag unter Mitnahme der Kasse, welche etwas
äber 1200 Mk. enthielt, durchgebrannt.
Derselbe löste am Billetschalter hier zu dem um
3 Uhr 25 Minuten früh abgehenden Schnellzuge
in Billet nach Frankfurt a. M., nachdem er sich
rorher nach einem solchen nach Antwerven erkun—
aigt hatte.
— Ein, wenn auch vielleicht nur erfundenes,
»och reht nettes Manövergeschichtchen wird
uus Speyer mitgetheilt. In einer Gastwirthschaft
zerlangie ein 16er Pionier Sodawasser (selbstredend
in Fläschchen) und stellte das Ersuchen an ein in
»en Wirthschaftslokalitäten gerade beschäftigt ge—
vesenes Dienstmädchen des Hauses. Dasselbe hatte
uichts Eiligeres zu thun, als die Köchin dafelbst
on dem Verlangten zu benachrichtigen. Letztere
tellte auch sofort einen größeren Topf mit Wasser
ind Soda gefüllt zum Kochen auf den Herd. Mitt-
erweile wurde dem Marssohne in der Wirthschaft
och die Zeit des Wartens auf sein Fläschchen
Zodawasser zu lange und erkundigte er sich deshalb
ei dem Dienstmädchen nach seinem Sodawasser.
dasselbe gab dem Fragenden zur Antwort, daß
ereits das Wasser mit Soda im Kochen begriffen
ei und in wenigen Minuten verabreicht werden
önne. Staunend fragte der 16er: „Ja, kochen
zie denn das zu vberabreichende Sodawasser?“
Na nu“, erwiderte das Dienstmädchen, „ich dachte,
Sie wollten sich damit waschen!“
— Oberlkustadt. Herr Ott, Gastwirth
zum Lamm“, beschenkte den „Liederkranzverein“
ahier mit einem prachwollen Trinkhorn im Werthe
on 300 Mark.
— Mußbach, 11. August. Heute fand da—
sier der Bezirks Feuerwehrrag statt. Die
delegiriene Versammlung wurde vom Herrn Bezirks⸗
Fommandanten E. Wolf⸗Wachenheim geleitet. Red⸗
jer gedachte zunächst des um die pfälzische Feuer—
vehrsache hochverdienten, nunmehr leider entschlafenen
derrn Ludwig Heydenreich und ersuchte, sich zu
jessen ehrenden Andenken zu erheben. Der Bezirks—
Zerband hatte im abgelaufenen Jahre 141.59 M.
cFinnahmen und 11584 M. Ausgaben. Im Be—
irke befinden sich jetzt nur noch in drei Gemeinden
Feuerwehren, welche dem Verbande nicht angehören;
jämlich Gönnheim, Weisenheim a. B. und Geins—
seim. Das Nocmal Gewinde muß bis 1. Januar
890 allgemein angeschafft sein. Eine längere De—
atte entspann sich über Feuerwehr⸗Kassen und
Zzrand-Wachen. Bezüglich ersterer wurde gewünscht,
aß die Gemeinden den Commandanten jährlich eine
Zumme zur Verfügung stellen möchten, damit im
stothfalle hiervon an verunglückte Feuerwehrleute
asch Unterstützungen geleistet werden könnten. Be—
üglich der Brand-Wachen wurde im Wesentlichen
er auf vorjährigem Bezirkstage gefaßte Beschluß
ufrechterhalten; jedoch der Antrag des Herrn
zumstein⸗Dürlheim, diese Angelegenheit beim Kreis—
lusschusse des Pfälzischen Feuerwehr Verbandes zur
Sprache zu bringen, angenommen. (D. A.)
— Meckenheim, 12. August. Eingedenlk
»es Wortes „Stillstand ist Rückgang“ strebt der
Mensch immer weiter. So haben wir auch hier
inen Wagnermeister, der es sich zur Aufgabe setzte,
in Velociped aus Holz zu verfertigen. Und
zies gelang ihm vollständig. Mit Windeseile legt
r nun seine zu unternehmenden Reisen zurück, und
Alt und Jung freut sich, wenn er mit seinem selbst⸗
onstruirten Fahrzeuge durch die Straßen des Dorfes
aust. Möge niemand, dem sich Gelegenheit bietet,
s unterlassen, sich dieses näher anzusehen. Er
vird sich freuen über das Gelingen dieses Werks.
(G. A.)
— Dürkheim, 12. August. Die „Deutsche
S„chaumwein-Fabrik Wachenheim“, welche
ekanntlich jüngsthin auf der Internationalen Aus—
tellung für Nahrungsmittel ꝛc. zu Köln mit der
Goldenen Medaille“ für ihre Schaumweine aus—
jezeichnet wurde, hat Depot für Dürk he iem Herrn
Fonditor J. Dülk dahier ühertragen. Letzterer ist
nfolge dessen in der Lage, bei größerem Bezuge
Fabrikpreise eintreten zu lassen, sowie vornehmlich
nuch Hoteliers und Wirthen besonderen Rabatt zu
Jewähren.
— Aus der Pfatz. Die Kurverwaltung
des Bades Dürkheim läßt jetzt jeden Sonn⸗
tag Militärkonzerte veranstalten.
— Wachenheim. In der letzten Versammlung
des Obstbhau⸗Vereins wurde beschlossen, am 8. Sep⸗
tember eine Ausstellung von Obst, Trauben ⁊
owie sonstiger Boden⸗Erzeugnisse zu veranstalin
— Ludwigshafen, 12. Augusi. Ein
Trauernachricht durcheilte gestern früh unsere —8
herr Adraham Forrer ist Samstag Abend in
Wiesbaden gestorben. Kerngesund begab sich d
Forrer vor ca. 4 Wochen zum Schützenfesie —*
Wiesbaden, wo er durch eine Krankheit überrasch
vurde, von der er leider nicht mehr genesen solll⸗
— Frankenthal. 10. August. *
Distriktsrath für den Kanton Franlenthal beschloß
deute in Sachen der Straßenbahn Ludwige
Jafen⸗Frankenthal-Großkarlbach, die Zustimmung du
Zem Projekte, die Schienen 10 em. über die Erd
yberflache hervorragen zu lassen, unter der Beding
ung zu ertheilen, daß die noch verbleibende nutzbaͤte
Straßenbreite vom äußeren Kopfe der Querschwelle
bis zum Rande der Liniensteine 4 Meter 75 Centi—
neter betrage (der Ausschuß hatte sich für eine
Breite von 5 Meter ausgesprochen) und daß
Straßen, welche dies jetzt nicht zulassen, entsprechent
perbreitert werden.
— Frantkenthal, 11. August. Wie dem
K.“ aus sicherer Quelle mitgetheilt wird, haben
ämmtliche Herren, welche sich unlängst der Prüf—
ung für das Gerichtsschreibamt unterzogen.
dieselbe sehr gut bestanden.
— Frankenthal. Das Programm für die
fẽnthüllung des Kriegerdenkmals hier ist
aun aufgestellt und vom Stadtrath genehmigt, ebenso
dewilligte derselbe die Mittel zur Ausführung dieses
Brogramms in Höhe von 800 Mark. Der Vor⸗
ibend (31. August) wird begangen mit Glockenge⸗
dute, Böllerschießen, Zapfenstreich und Konzert im
hubinger'schen Garten. Am Morgen des Festtages
1. September) findet Weckruf statt, dann Empfang
der Gäste, um 12212 Uhr Festzug, um 12 Uhr
Enthüllung des Denkmals; Mitlags 4 Uhr Banketi
auf dem Schießhaus, bei eintretender Dunkelheil
Feuerwerk. Als Festmusik ist die Kapelle des 2.
Bionier⸗Bataillons aus Speher gewonnen. Ein—
adungen gehen an den Herrn Regierungspräsidenten,
zas Offizierkorps, an Kriegervereine der Umgegend
und der pfälzischen Städte, sowie an alle hiesigen
Vereine. Hiernach verspricht die Feier großartig
u werden.
— Frankenthal, 12. August. Sehr leb⸗
jaft war die Zufuhr von Kartoffeln in der
Ferflossenen Woche und der Umsatz der größte bis
jetzt in diesem Jahre. Trotz des ansehnlichen fors
Jelieferten Quantums ist die Nachfrage immer noch
hJedeutend. Augefahren wurden nahezu 12000
Ztr. Kartoffeln, die meistentheils wieder von den
diesigen Großhändlern nach dem Niederrhein ge⸗
iefert wurden. Im Preis sind keine Schwankungen
zu verzeichnen, bezahlt wurde per Doppelzentner
Mk. 450. — Starke Nachfrage herrscht in Zwie⸗
heln. Es waren Käufet aus Württemberg hier,
die auch ein Quantum zusammenkauften. Ver—
wogen wurden etwa 400 Ztr., die raschen Absatz
'anden. Der Preis stellte sich auf Mk. 3.40 bis
3.50 per Zentner. (F. T.)
— Obermoschel, 11. August. Kurz vor
in Uhr entlud sich heute über unserem Stadtchen
ein schweres, kaum 10 Minuten andauerndes Gee⸗
witrer. Nur einen einzigen Blitz mit schnell
zarauf folgendem Donner und jedermann war sich
ewußt, daß in nächster Nähe der Blitzz eingeschlagen.
Der Blitz hatte in einen Schornstein des Arrest⸗
Jauses eingeschlagen, denselben wie auch das Kamin,
em er abwarts foigte, gänglich zerstört. Er lief
Asdann noch in die im entgegengesetzten Flügel
sich befindende Küche, auch hier das Kamin zer—
örend, durch den Kochherd in die Erde. Die Frau
des Gefaͤngnisverwalters, die an dem Kochherde
beschäftigt war, kam glüclicherweise wie ein Wunder
nit dem bloßen Schrecken davon
SAXXLLMZZA —— —
Vermijschtes.
p In Scheidt werden Mannschaften und Pferde
vom' 114. Ulanen⸗Regiment (St Avold) in folgender
Slarke inquaruri bizw. unlergebracht: Am 28
Nugust ein Remonte-Kommando, 1 Sergeant, 7
Hemneine mit 8 Dienst · und 18 Remontepferden,
auf dem Rückmarsch von Bärenklau (Prov. Branden⸗
burg) nach St. Avold begriffen bleibt dieses Kom⸗
noanbo in Scheidt bis zum 29. August mit Ver⸗
pflegung in Quartier. Ein zweites Remonte· Kom⸗
mando, auf dem Rückmarsch von Neuhof⸗Treptow
Prov. Pommern) nach St. Abold, wird am 27.
Zeplember in Scheidt einquactirt, nämlich: J Ser⸗
rant 1ndleroffiier und 10 Gemeine mit 12