nent und 28 Remontepferden; das Kommando
Aableibt in Scheidt bis zum 28, September.
4 Saarbrücken, 12. August. Heute Vor⸗
nittag kurz vor 10 Uhr wurde in schlichter Weise
l eiste Grundstein zum neuen Gymnasial-
baude gelegt. Der Vertreter des Bauunter—
aeis Herr Rahfeld, that die üblichen Hammer—
hlage zur Ehre Gottes, Ihrer Mäjstäten des
— V—— Kaiserin und der königl. Bauin⸗
peltion Saarbrücken, der königl. Regierungsbau—
reister Herr Schödrey fügte den Segenswunsch
ur alle Ein⸗ und Ausgehenden bei und einer der
erade anwesenden Gymnafiallehrer wünschte der
künftigen Schülergeneration Glück und Segen. —
du Barbier⸗, Frifeur- und Heilge⸗
silfen-Innung der Kreise Saarbrücken, Ott
Feiler und Saarlouis sind, nach der „S. Z.“, die
sechte des F 100 B der Gewerbe Ordnung ver—
schen worden, und dürfen hiernach NichtInn—
3- Mitglieder vom 1. September d. J. keine
ehrlinge mehr annehmen.
r Kreuznach, 10. August. Heute Mittag,
hahrend die Kurgäste dinirten, btrach im Dachstuhl
Kurhauses Feuer aus, welches nicht un—
rheblichen Schaden anrichtete, jedoch auf seinen
herd bischränkt wurde. Tausende umstanden den
zurpark, der beim Beginn des Feuers geschlossen
hurde. Gegen 4 Uhr Nachmittegs waren die
dauptlöscharbeiten vorüder, so daß die auf heute
agesagten Doppelkonzerte abgehalten werden konnten.
Aus Rheinhessen, 10. August, wird
eschrieben: Der Landtagsabgeordnete und Bürger⸗
neister ro Pfeddersheim, Herr Möllinger,
In Mann, welcher nicht nur das Vertrauen seiner
Mitbürger, sondern auch die Achtung der weitesten
aͤreise der Bebölkerung Hessens besitzt, hatte als
Präsident des landwirthschaftlichen Vereins den
gauern in den „Landwirthschaftlichen Nachrichten“
den Raih gegeben, angesichts der schlimmen Witter—
ungsverhältnifse bei der diesjährigen Ernte auch an
Sonntagen dringende Erntearbeiten zu verrichten
und sich, wenn die Behörden mit Strafzetteln vor—
ehen sollten, in einer Massenpetition um Ad—
iuderung des Sonntagsgesetzes an die Regierung
und Kammer zu wenden. Das Kreisamt Worms
erblickte darin etwas Strafbares und ertheilte dem
zürgermeister Möllinger eine Verwarnung für das,
wass der landwirthschaftliche Präsident Möllinger
zur Wahrung der landwirihsch. Interessen in dem
Vereinsorgan veröffentlicht hatte. Daraufhin hat
hert Möllinger, mit Recht entrüstet, sein Amt als
Zürgermeister niedergelegt. Das befremdende Vor—⸗
Jehen des Kreisamtes Worms wird wohl in der
dammer seine Beleuchtung finden.
Karlsruhe, 12. August. Vorsitzender
untze · HIamburg eröffnete heute Vormittag den
Verbandstag des Bäckerverbandes Ger—
mania, worauf der Geheime Referendar von Stößer
namens der Regierung, Oberbürgermeister Lauter
namens der Stadt und Stadtrath Schwindt namens
der hiesigen Genossenschaft die Versammlung be—
zrüßte. Um 11 Uhr besuchte der Großherzog die
lusstellung und besichtigte sie eingehend bis 1 Uhr.
fWuürzburg. ilitärbezirksgericht. Mit
rennender Cigarre wollte sich der zur Zeit beim
1. Inf.⸗Regiment in Metz dienende Gemeine Ja—
tob Schröder, Ackererssohn aus Kahlbach,
bezitksamt Kirchheimbolanden, am 14. Juni nach
hrer Vernehmung als Zeugen beim hiesigen Mili—
rbezirksgericht seinen unter Kommando des Ge—
steiten Urban gestellten 12 Kameraden anschließen,
weßhalb ihm dieser mehrmals befahl, die Cigarre
degzulegen, was dieser aber hartnäckig verweigerte.
Sergeant Wirth hatte den Auftrag erhalten, die
13 Soldaten, die als Zeugen zu jener Sitzung
laden waren, hierher zu begleiten. Nach der
Sitzung hatte Wirth dem Gefreiten Urban den
besehl ertheilt, über die Mannschaft zu wachen.
dem Urban glaubte nun Schröder den Gehorsam
erweigern zu dürfen. Wegen Vergehens des Be⸗
harrens im Ungehorsam erhält der sonst gut be—
eumundete Schröder diesmal 43 Tage Gefängniß.
Wäurzburg. Das Resultat der letzten
Lonnerstag zu Ende gegangenen juristischen
Staatsprüfung kann ein sehr günstiges genannt
werden; von 26 zugelassenen haben 24 Candidaten
estanden.
Kissingen, 12. August. Die Hierherkunft
)es Reichskanzlers Fürsten Bismarck wurde
zestern Abend abgemeldet.
f Nürnberg. So theuere Wildenten,
oe sie auf den benachbarten DutzentdeichWeihern
leschossen werden, gibt's wohl nicht leicht wieder.
das Stück kostet nämlich dem Jagdpächter, der
taatlichen Forsbehörde, 33 Mk. 33 Pfg.! Die
Forstbehörde zahlt an die Stadt 100 Mark Jahres-
pacht, und die Zahl der im vorigen Jahre ge—
chossenen Enten betrug im Ganzen 8 Stück. E⸗
'ommt freilich der Forstbehörde weniger auf die
Enten wie darauf an, keine Sonntagsjäger und
dergleichen auf die rings von staatlichem Jagdbe
reich umschlossene Dutzentdeichjagd zu lassen.
Nürnberg. Hopfenmarkt. Der Verkehr
st ruhig, der Pceisstand trotz des mäßigen Ausge
hotes neuer Hopfen weichnd geblieben. Man be—
zahlte letzte Woche Steuermärker mit 160 bis 165
M., Württemberger zu 140 bis 150 M., Haller⸗
auer zu 145 bis 150 M., hierländischen zu 180
bis 140 M. Die Zufuhr bestand aus 100 Ballen
neuer Waare, wilche zu genannten Preisen gehandelt
wurden. Prima gut getrockgete Hallertauer ging zu
140 bis 150 M, geringerer zu 100 bis 110 M.
ab. Von der Zufuhr wurde blos die Hälfte ge—
kauft. In 1888er Waare sind 4 Ballen zu 40
his 45 M, 9 Ballen zu 80 M., 8 Ballen zuUu70
M. zu verzeichnen.
FAus Bayern. Ein großes Brandun⸗
zlhück hat den Markt Leuchtenberg (Bezirk Vohen⸗
trauß) heimgesucht. Dem verheerenden Element
jelen 153 Wohnhäuser, 16 Stadel, 4 Ställe, 7
Schuppen und ein Kelterhaus zum Opfer.
FElberfeld. Zwei hier vorgekommene Fälle
don Blutvergiftung zeigen, daß trotz aller Warn—
ungen beim Hühneraugenschneiden die größte Vor—
icht gar zu oft außer Acht gelassen wird. Einem
Drechsssler, der sich ein Hühnerauge an der kleinen
Zehe geschnitten hatte, mußte diese abgenommen
werden, und bei einem Flaschenbierhändler war die
Blutvergiftung nach der gleichen Operation so schnell
ingetreten, daß nur durch Amputation beider Beine
doffnug auf Rettung des Lebens blieb.
F Danzig, 10. August. Die Danziger Bari
„Eintracht“ wurde von einem englischen Kreuzer
an der englischen Küste angerannt und ist infolge
dessen gesunken. Die Mannschaft ist gerettet.
Landwirthschaftliches.
Die Aufbewahrung der Veredlungsreiser.
Von der guten Aufbewahrung der Veredlungs—
reiser bis zu ihrem Gebrauche im Frühjahr hängt
nitunter der Erfolg der ganzen Veredlung ab, und
—
ind Wichtigkeit, dieselben se aufzubewahren, daß sie
zu dem Zweck zu verwenden sind.
Zu diesem Zwecke läßt man vor Beginn des
Winters, ehe zu starker Frost eintritt, eine geeignete
Menge guten, fetten Lehmboden in mäßig feuchtem
Zustande in einem guten Keller aufschütten. Nach ⸗
em nun im Januar oder Februar die Reiser ge⸗
chnitien worden sind, wird der Lehm ca. 15 bis
20 Centimeter hoch ausgebreitet. Auf diese Lehm—
chicht werden nun die Reiser in Schichten von 8
dis 10 Centimeter Stätke, nach Sorten geordnet,
aufgeschichtet und jeweilig wieder mit einer Lehm ⸗
chicht zugedeckt und die letztere fest angedrückt, so
aß das Eindringen der Luft möglichst verhindert wird.
Die Knospen bleiben so in ihrer Schuppenhülle fest
zingeschlossen, und wenn man im Mai oder Juni
die Reiser abschneidet, findet man, daß sie sich frisch
ind gesund erhalten haben. Dadurch, daß die
Reiser bei dieser Art der Aufbewahrung sich sehr
ange frisch erhalten, ist man in der Lage, Vered⸗
lungen voch sehr spät im Frühling vorzunehmen,
was um so angenehmer ist, als die Veredlungszeil
mmer eine verhältnißmäßig kurze ist. Es sind mit
olchen Reisern namentlich ältere Bäume, nachdem
ie schon Blätter und Blüthen trugen, und besonders
dirschen, deren Früchte schon so groß wie Erbser
wacen, veredelt und vorzügliche Resullate erzielt
worden. Die Reiser trieben schon nach acht Tagen
vollständig aus. Schließlich ist noch zu bemerken,
daß der Keller, in dem die Reiser aufbewahr!
werden, nicht mit gebrannten Steinen gepflastert
sein darf, ferner muß er dunkel gehalten und nich!
Jeöffnet werden, damit nicht Luftzug entsteht und
Temperaturwechsel eintritt.
Gemeinnüutziges.
Die Fische schmecken nicht zu allen Zeiten
zleich gut. Während der Laichzeit, die für die ver—
chiedenen Fische verschieden, ist ihr Werth geringer.
Nach den Aufzeichnungen einer in der Sportswelt
zekannten Autorität auf dem Gebiete des Fisch—
anges sollen Lachs in den Monaten März bis Sep—
ember, Forellen vom April bis September, Karpfen
—
in den Monaten Januar bis März und Augunp
bis Dezember, zur gleichen Zeit Schleie und Barsche
gegessen werden. Hechte schmecken om besten in
der Zeit vom Juni bis in den Januar, Zander
im Januar bis März und August bis Dezember.
Zur Ermsglichung des Beschla—
gens widerspenstiger Pferde wird
»as folgende Verfahren anempfohlen: Man steckt
die beiden Ohren des Pferdes (häufig reicht auch
eins schon hin) unter den Nackenriemen des nicht
illzu lose angelegteu Trensenzaumes. Das Ueder—
raschende dieser höchst einfachen Maßregel an dem
onst in voller Freiheit der Bewequng befindlichen
Thiere bewirkleine eigenthümliche Unempfindlichkeit;
es läßt sich ruhig beschlagen. Sollte der Versuch
hei Rassepferden nicht gleich glücken, so kann man
hnen noch ein Tuch über die Ohren hängen.
rien nachrichten.
Gestorben: in St. Johann a. S. Philipp
Schneider, 78 J. a.; in Burbach Anna Kath.
Josefa Hartmann ged. Schieffer, 79 J. a.; in
St. Arnual Georg Jakob Towä, 87 J. a.; in
aiserslautern Heinrich Herbig, Küfermeister, und
Wilhelm Fischer, Lokomotivführ:,t, 453 J. a.; in
hambach Barbara Julier geb. Lederle, 51 J. 4.
Neueste Rachrichten.
München, 12. August. Der Prinz⸗
Regent wird am Freilag Mittag nach Bayreuth
zeisen, wo Kaiser Wilhelm am Samstag früh ein⸗
nifft. Der Prinz-Regent fährt am Montag zum
Empfang des Schah von Persien, der Abends hier
eintrifft, zurück.
Berlin, 12. August. abends. Der große
Zapfenstreich vor dem königlichen Schloß ver⸗
ef laut Telegramm der „S. Z.“ bei prachtvollem
Wetter aufs glänzendste. Der Kaiser von Oesterreich
und das deuische Kaiserpaar wohnten demselben
hon den Fenstern des kögiglichen Schlosses bei.
Als die Musik die österreichische Volkshymne into—
nierte, erhoben sich die Majestäten von ihren Sitzen
und hörten dieselbe stehend an; das Publikum
brachte stürmische Hoch; und Hurrahrufe aus; der
Kaiser von O⸗sterreich dankte, sich allseitig verneigend.
Paris, 12. August., abends. Der oberste
Berichtshof beriet heute die Kompetenzfrage und
erklärte dem Antrage der Rechten auf Inkompetenz⸗
erklärung des Senats als Ausnahmegerichtshof
gjegen Boulanger und Genossen entgegen, sich mit
212 gegen 51 Stimmen für kompetent. Die Fortsetzung
der Gerichtsverhandlung erfolgt morgen. Nach der
Sitzung deschloß die Rechte, an den weiteren Ver⸗
jandlungen nicht teilzunehmen. (S. 3.)
Luzern, 12. August. Der Bundesrat be—
chloß, die Abhaltung des deutschen Socialisten⸗
fongresses in Basel unter dem Vorsitz Bebel's
ind Liebknecht's zu verbieten.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz.
Versteigerungs- und Submissions⸗
Anzeigen.
In St. Johann da. S. werden am 27.
August, Nachmitiags 3 Uhr, die Budenplätze
für den am 12. Nobember dort abzuhaltenden Jahr⸗
narkt an Ort und Stelle versteigert.
Ir. ciiischen Wochenbiattes für alle
Hausfrauen „Fürs Haus““ (ierteljährlich nur
1 Mark) enthält:
Wochenspruch:
Wer mit dem Leben spielt,
Kommt nie zurecht;
Wer sich nicht selbst befiehlt,
Bleibt immer Knecht.
Rolandseck. (Gedicht.) Zur Taufe. Bauernbutter
oder Süßrahmbutter? Die Gabel. Zwerge und
Deinzelmännchen. (Schluß.) Das Gesundbrünnleir.
in Blitzstrahi! (Erzählung. Fortsetzung) Preisfrage
Nr. 413 Bienenzucht. Fahrptäne. Ostseebad Wustrow.
Frauenheime. Immer wieder Gicht. Eier mit Wasser ⸗
qlas aufzubewahren. Unbrauchbar gewordene Laken.
Ausgediente Küchenwäsche. Alte Taschentücher. Ab⸗
geschnittene Herrenstrumpfe. Gardinen. Aus schad⸗
haften Hemden. Gebrauchte Blechbüchsen. Uabrauch—⸗
bare lederne Handschuhe. Niedliche Tischchen aus
allen Korbböden und Rouleaurstangen. Musikalischer
Scherz. Wie soll ich meine Grude anzünden?
Kartoffelschulen zur Rußverbrennung. Falscher Hase.
Erprobte Krusteln. Lungenstrudelsuppe. Vorzüuglicher
Johannisbeerwein. Feiner Küchenzettel. Rätsel. Auf⸗
sosung des Rätsels in Nc. 354. Neue Dichterstimmen.
Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung.
Fürs kleine Volk. Anzeigen.