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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
er ‚St⸗ Jugberter — erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wogentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochts und Samstags mit
— Beilagen. as Blait koftei vierteljährlich 1.M 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.M 758 4, einschließlich 40. Zustellungsgebühr. Die
mrückungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 H, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expeditior
Auskunft ertheilt 133, Neklamen 30 4. Bei Amaliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
193. Mittwoch, 21. August 1889.
2. Jahrg.
Deutsches Reich.
Karlsruhe, 20. August. Bei dem gestrigen
zaladiner toastete de Großherzog auf den
daiser, indem er auf die stete Bereitschaft selbst
eer altesten Krieger hinwies, von der sich der Kaiser
abe überzeugen kͤnnen. Der Kaiser erwiderte mit
nem Hinweis auf die von dem Großherzog dem
zaterland geleisteten Dienste. Der Großherzog habe
zas erste Hoch auf den Kaiser ausgebracht. Heute
rüh war der Kaiser zur Jagd gefahren, und um
Uhr zu den Truppenübungen. Um 1 Uhr findet
in Dejeuner im Schlosse statt.
Kaͤrlsruhe, 20. August. Die Truppen sind
zeute mit klingendem Spiel nech dem Uebungs⸗
eld bei Dillingen abmarschirt. Der Kaiser und
er Großherzog fahren mittelst Extrazuges 8
Uhr 40 Min. vormittags und kehren 11 Uhr 20
MRin. zurück. Der Bahnverkehr ist auch heute noch
olossal. Die Kaiserin und die Großherzogin be⸗
uchen Wohlthätigkeitsanstalten.
Mürnchen, 20. August. Der Schah fuhr
zeute trotz des Regenwetters viel umher, besichtigte
iie Kunstausstellung und die Sammlung persischer
Nanuscripte in der Staatsbibliothek. Uber die Stunde
einer morgigen Abreise über Herrenchiemsee nach
Zzalzburg ist noch nichts bestimmt.
Berlin, 19. August. Einer Meldung der
Voss. Zeitung“ aus Petersburg zufolge
bürde der Zar am 28. August nach Kopen⸗
sagen reisen und sich von dort am 16. September
jach Potsdam begeben, um hier vier Tage zu ver⸗
veilen.
Berlin, 20. August. Der „Post“ zufolge
verden der Kaiser und die Kaiserin gegen
en 20. September von Genuag aus die Reise nach
zriechenland antreten und von dort ersft gegen
ende Oktober zurückkehren.
Berlin, 20. August. Der Reichskanzler
zjürst Bismarck ist heute Nachmittag 5 Uhr
0 Min. mit Graf und Gräfin Rantzau und
kindern und dem Geheimen Ober ˖Regierungsrat v.
dottenburg nach Friedrichsruh abgereist.
Ausland.
London, 20. August. Unterhaus. Unter-
aatssecretär Fergusson erklärt die Teilnahme
xes britischen Geschäftsträgers und des Militär⸗
ctiachéss an der Gedenkfeier des preußischen Garde⸗
dragoner Regiments „Königin von England“ als
ine reine Artigkeitshandlung und politisch bedeut⸗
ugslos. Das heldenmütige Verhalten des Regiments
ei Mars la Tour sei eine Waffenthat, welche alle
ßolker ohne Rücksicht auf die geschichtlichen Ergeb⸗
isse des Krieges von 1870 771 bewundern können.
abouchͤre fragt an, ob die Behauptung eines
Jerliner Blattes begründet sei, daß während des
daiserbesuches ein Einvernehmen zwischen dem
dreibund und England erzielt worden sei.
Unterstaaissecreiär Fergusson erklärt, besagter Artikel
eruhe augenscheinlich auf einer Vermutung, was
ie Erklärung beweise, die mit Salisbury getroffenen
Jereinbarungen würden von allen Nachfolgern fest—
ehalten werden. Er wiederhole die früher gegebene
Antwort, daß das Handeln Englands in allen
fragen der Politik durch die jeweiligen Umstände
ind Interessen Englands entschieden werde, und
aß die Regierung keine Verpflichtung eingegangen
ei, welche die Freiheit in jener Hinsicht fessele.
saboucheres weitere Anfrage, ob keine Unierhaltung
cber diesen Gegenstand waährend des Kaiserbesuches
zattgefunden habe, beantwortet Fergusson dahin,
wifse nicht, welche Unterhaltungen im einzelnen
tdatigehabt hätten; ie Annahme sei absurd,
daß kein Meinungsaustausch er—
olgtsei.
Paris, 19. August. Der Empfang der
Bürgermeister bei Carnot dauerte mehrere
5tunden. Trotz strömendem Regen waren über
3000 in ihren Schärpen erschienen. Carnot
mpfing die Anwesenden, welche ihre Ergebenheit
ür die Republik versicherten, in der herzlichsten
Veise. Der Verkehr in den Straßen um das
zUysee war den ganzen Nachmittag abgesperrt. —
zessern besuchten die Ausstellung 244,200 Per⸗
onen. — Die Session der Generalräthe ist
iberall ruhig eröffnet worden. — Dem heute er⸗
ffneten Anthropologen⸗Kongreß wohnen
20 Gelehrte, darunter 28 Deutsche bei. — Präsi⸗
ent Carnot empfing heute früh Edison.
Paris, 20. August. Prasident Carnot be—⸗
ichtigte heute die Ausstellung der Arbeitervbereine
n den Champs Elysées und wird morgen die
deise nach Fontainebleau antreten. General Négrier,
dommandant der 14. Division in Besangçon, ist
um kommandierenden General des 11. Armee—⸗
orps (Nancy) ernannt worden. (General Nogrier
rsetzt den General Forgemol, dessen Dienstzeit ab⸗
elaufen ist.)
Paris, 20. August. Der Kriegsminister
zrreycinet teilte dem Ministerrate das Ergebniß der
intersuchung der in dem Prozesse gegen Boulanger
Zloßgestellten mit. Darnach werden 59 Offiziece
vegen Beteiligung an politischen Charalter tragen⸗
en Schritten dementsprechend gemaßregelt werden,
z2 Offiziere der Territorial-Armee werden ihrer
5tellung enthoben und 31 Unteroffiziere des stehenden
deeres, bezw. der Reserve degradirt, versetzt oder
nit Gefängniß bestraft; 8 Gendarmen und ein
Fivilbeamter des Kriegsministeriums werden ent⸗
assen. — Die allgemeinen Wahlen finden am 29.
Zeptember statt.
Rom, 19. August. Der Eindruck des gest⸗
igen Bombenattentates dauert fort. Die
Ziazza Colonna, wo heute Abend wieder die
Nusik spielt, ist vollstaändig lerr; die Emigranten
us Trient und Triest protestiren durch den
„Diritio“ gegen die Autorschaft des Attentates.
Die Mehrheit der Blätter sagt, daß dieses eher
das Werk eines Verrückten, als einer Partei sein
nuß. Obwohl einige Haussuchungen stattfanden,
vurde der Thäter noch nicht entdeckt; die Ver⸗
vundeten sind alle auf dem Weg der Besserung
zine Fachmänner-Kommission constatirte laut „Fr.
3.“, daß die Bombe, eine solche alten Modells,
Kostspuren zeigte und mit dem gewöhnlichen Schieß⸗
zulver geladen war.
Neapel, 20. August. Der König, der
dronprinz und der Ministerpräsident Crispi
haben sich gestem Abend an Bord der „Savoia“
nach Tarent begeben. Ein Ehrengeschwader begleitet
as königliche Schiff.
Rokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingberti, 21. August. Es giebt
iele junge in ihrem Beruf hervorragend tüchtige
deute, denen es nicht vergönnt war, sich den
berechtigungsschein durch den Besuch von
Bymnafien und Realschulen zu erwerben, und
iele unter ihnen gehen jährlich meist aus Un⸗
enntniß der gesetzlichen Bestimmungen des Rechtes,
ils Einjährige zu dienen, verlustig. Die erwähnten
Bestimmungen, welche haupisächlich Techniker jeder
Art, Maschinenbauer, Baubeflissene, Kaufleute,
Zeichner, Schüler von tehnischen und gewerblichen
dehranstalten jeder Art, überhaupt Handwerker und
Zünstler berühren, sind nicht neu, sondern schon
hei Errichtung des Instituts des Einjährig-Frei⸗
villigen⸗Dienstes eingeführt worden, sie sind aber
rotzdem immer noch wenig bekannt, so daß all⸗
ährlich sehr Viele dieser Erleichterung verlustig
gehen. Diese Bestimmungen sind enthalten im 8
39 des 14. Abschnittes der Wehrordnung. Es
jaben die Betreffenden ihre Zeugnisse, auf Grund
zerer fie diese Vergünstigung zu erlangen glauben,
imtlich beglaubigt der Ersatzbehörde dritter Instanz
inzureichen, die entscheidet, ob die Vergünstigung
zewährt werden kann, und die dann zur Prüfung
einer Elementarkenntnisse den Betreffenden eventuell
einbeordert. In dieser Vergünstigung liegt für
eden intelligenten jungen Handwerker und Kauf—
mann ein Antrieb zu unermüdlicher Arbeit und
diese wird ihn in seinem Fortkommen auf das Beste
'ördern, gleichviel, ob er die Berechtigung wirklich
erreicht oder nicht.
— Zweibrücken, 20. August. Ueber die
Truppenübungen in der Oberpfalz, an
welchen bekanntlich unser Bataillon theil nimmt,
bezw. über die bisherigen Erlebnisse desselben geht
der „Ztg.“ heute von befreundeter Seite ein län⸗
zeres Schreiben zu, welchem wir folgende, wohl
allgemein interessierenden Angaben entnehmen:
Deining, 18. August. Da heute Rasttag und
Sonntag obendrein ist, so will ich nicht unterlassen,
Ihnen nachstehend einige Mittheilungen über unsere
isherigen Erlebnisse zukommen zu lassen. Der
erste größere Halt noch unserer Abreise wurde in
Bretten gemacht, wo der Kaffee genommen wurde.
— In Heilbronn war eine Abordnung des dortigen
Offizierklorps mit der Musik am Bahnhof zur Be—⸗
zrüßung anwesend. — Von das ging die Fahri
veiter durchs herrliche Neckarthal, vorbei an dem
zaradiefisch gelegenen Schwäbisch-⸗Hall bis nach
Trailsheim. Hier waren bereits die Tische zum
Mittagessen fertig hergerichtet und in unglaublich
urzer Zeit entwickelte sich eine Thätigkeit, daß es
ine Freude war zuzuschauen. Nach etwa ein⸗
zündigem Aufenthalt fuhren wir um 312 Uhr
veiter über Nuürnberg nach unserer Endstation Neu—
narkt und kamen kurz vor 4 Uhr Samstag Nach—
mittags an. Nach zweistündigem Marsch war dann
unser Quartier Deining erreicht. Es befindet sich
dier die 7. und 8., ferner die Hälfte der 6. Kom⸗
agnie, während die 8. und andere Hälfte der 6.
dompagnie in mehreren kleineren Ortschaften unter⸗
gebracht sind. Da in Leutenbach, dem Quartier
jer halben 6. Kompagnie, eine Thyphuserkrankung
vorgekommen sein soll, so ist selbige bereits ander⸗
veitig einquartiert worden. — Ueber die Quartiere
elbst wird im allgemeinen sehr geklagt, fie stehen
»en „bekannten“ von Mittelfranken Anno 1886
ourchaus nicht nach. — Der Uebungsplaß für das
Regiments⸗ und Brigade-Exerzieren ist ca. 8 Kilo⸗
meler von hier entfernt und ist unser Bataillon in
dieser Beziehung noch ganz gut dran“.
— Pirmasens, 19. August. Maurer
Wilhel in aus Großsteinhausen, welcher vor zwei
Monaten von einem Bau herabfiel und seit dieser
Zeit im Krankenhause lag, ist heute seinen Ver—
etzungen erlegen. Der Verstorbene, welcher eine
rauernde Familie hinterlaßt, war 56 Jahre alt.
— Pirmasens, 20. August. Der hiefige
Turn⸗-Verein hält am Sonntag, den 1. Sep—⸗
tember im Volksgarten sein diesjähriges Schau—
urnen, verbunden mit Gartenfest, ab. Die
Turngesellschaft veranstaltet am 8. September aul