ingehoren. In Verpflegsklassen eingeteilt, waren
in der 1. Klasse 38, in der zweiten 53, in der
zritien 180, in der vierten 295 Personen. Dem
sonfessionellen Bekenntnis nach waren 315 Prote
tanten, 228 Katholiken, 20 Israeliten und 3
Mennoniten. Der Krankenstand am Anfang des
Jahres war 480, zugekommen sind 114, abgegangen
[04, davon entlassen 68, gestorben 36, so daß
am Schluß des Jahres 480 verblieben. Die sämt⸗
ichen Einnahmen der Anstalt betrugen 264678
Mtk. 64 Pfg. die Ausgaben 2713882 Mt. 839 Pfg
also Ueberschuß 28291 Mtk. 25 Pig. Die Berech⸗
nung des Kostenaufwandes für einen Pflegling
Palienten) im Vechältnis zu den Ausgaben sür
Viktualien, insbesondere im Durchschniit der ver⸗
chiedenen Klassen ist 70 Pfg. pro Tag und 256
Mt. 20 Pfg. pro Jahr, des Kostenaufwandes im
Verhältnis zu den ordentlichen Ausgaben mit Inbe⸗
zriff des Viktualiendedarfs überhaupt tfäglich 1Mk.
53 Pfg. jährlich 359 Mk. 98 Pfg. Das Gesamt⸗
bermögen der Änstalt ist geschätzt auf 1293194
Mk. 8 Pig. darunter das Inventar mit 248402
Mtk. 89 Pfg. die Immobilien mit 1944791 Mt.
19 Pig.
— Landau, 26. August. Wie der „Pf. K.“
jört, wurde die Eintragung der hiesigen Volks—
ankr e. G. als Aktiengesellschaft verweigert,
endem das Handelsgericht einen Formfehler bei der
Umwandlung der Genossenschaft zur Last legt.
— Wehyher. Seit mehreren Tagen läßt Herr
Direktor Prinz in seinen Weinbergen den unsere
Weinberge so verheerenden und unsere Existenz be—
»rohenden Sauerwurm ausbrechen; täglich werden
15—20 Arbeiter (Mädchen und Knaben) unter
Aufsicht damit beschäftigt, die vom Wurm ange—
tochenen Beeren auszupflücken. Herr Direktor Prinz
thut dies schon einige Jahre und findet jedenfalls
seine Rechnung dabei; denn wenn der Wurm auch
nicht gerade ganz vertilgt wird, so ist doch die Ar-
zeit des Auslesens der dürren, wurmstichtigen Beeren,
welche im Herbst doch erfolgen muß, bereits gethan
und man erhält einen reinen sauberen Most, den
eder Käufer gern kauft, abgesehen davon, daß da⸗
zurch viel Ungeziefer vertilgt wird. Auch viele
— Weinbergbesizer ahmen diesem Beispiel
nach.
— Speyer, 25. August. Heute Vormittag
jalb 10 Uhr sind von den Belagerungs-Ar—
»eiten in Germersheim, die gestern beendigt waren,
»er Stab und die 2. Compagnie des 2. Pionier—
Bataillons wieder hier eingetroffen. Herr Oberst
deim hat in einem Bataillons-Befehl die volle Zu⸗
friedenheit des Inspizirenden, Herrn Generallieute⸗
nant Exz. v. Fries, sowie des Leiters der Uebungen,
Herrn Generalmajor Popp ausgesprochen.
— Neustadt, 26. August. Die Sozial—
demokraten der Pfalz sollen beabsichtigen,
in diesem Herbste einen Parteitag hier abzu—
hjalten. Hervorragende Parteiführer von auswärts
ollen ihre Theilnahme bereits zugesagt haben. Der
Bewährsmann der „Nst. Z.“ behauptet, daß er
zestimmt wisse, daß kein Pfälzer Sozialdemokrat
prechen werde, das Programm für die Reden sei
estgestellt und in demselben nur auswärtige Red⸗
ner verzeichnet.
— Neustadt, 26. August. Durch ver⸗
schiedene pfälzische Zeitungen ging die Nachricht,
daß in Nacht vom 23. auf den 24. August der
yon Straßburg 1 Uhr 45 Minuten abgehende
Schnellzug bei Weißenburg entgleist sei, wobei
nehrere Verwunduagen vorgekommen seien. Auf
yon der „Zig.“ an maßgebender Stelle einge—⸗
zogene Erltundigungen wurde die Nachricht, daß
ich dieses ganze „Eisenbahnunglück“ auf das Auf⸗
pringen der in der Drehscheibe befindlichen abge-
koppelten Maschine an den Bock reduzirt, wobei
zwei Vorderräder der Maschine über das Geleise
hinaus fuhren. Verwundet wurde Niemand.
— Neustadt. Ein Restaurateur aus Metz
kehrte mit seinem Jagdhund im Lauf voriger
Woche im „Bayerischen Hof“ hiecr ein. Da der
Hund toll war, biß er den Hausknecht da—
elbst in das Bein, ebenso kniff er einen anwesen⸗
den Gast in den Finger. Für Arzt- und Apo⸗
hekerhonorar, sowie für sämmtliche daraus ent⸗
pringenden Folgen bleibt der Eigenthümer des
Hundes selbstverständlich haftbar.
— Dürkheim, 26. August. Herr kgl. Sub⸗
reltor Wollenweber feierte gestern seine sil⸗
»erne Hochzeit. Das Lehrerpersonal der
dateinschule beglückwünschte das Jubelpaar durch
eherreichung einer kalligraphisch-künstlerisch ausge—
uhrten Glückwunsch-Adresse, sowie ein passendes
Ungebinde.
— Dürkheim, 26. August. Die Unter⸗
uchung in Sachen des Konstanzer Wein⸗
Zrozesses gegen Herrn Weinkommissionär C. Haz⸗
eldt dahier wurde zufolge Gerichtsbeschlusses
ingestelt; derselbe ist demnach als unschuldig
efunden. (A)
— Ludwigshafen, 26. August. Der Vor
tand des nationalliberalen Vereins des Kantons
zudwigshafen ladet die Parteigenossen zu der am
. September auf dem Auerbacher Schloß statt⸗
indenden festlichen Zusammenkunft pfälzischer, badi⸗
cher und hessischer nationalliberaler Vereine freund⸗
ichst ein. Die Abfahrt von Mannheim erfolgt
Mittags 12 Uhr 15 Min. vom Hauptbahnhof, die
stückfahrt von Auerbach Abends 9 Uhr 50 Min.
der Fahrpreis für den Extrazug beträgt hin und
urück 1M. 50 Pf. (K.)
— Ludwigshafen, 26. August. Einem
ungen Manne, der sich auf der Munden⸗
eimer Kirchweih etwas angesäuselt hatte,
purde am gestrigen Abend in einer Wirthschaft an
der Mundenheimer Straße übel mitgespielt. Dort
in Streit gerathen, schlug ihm ein roher Mensch
»in Glas auf die Stirn, daß eine große klaffende
Bunde entstand, die er sich noch in der Nacht
erbinden lassen mußte. Aber auch das Wirths—
okal hat schwer durch den Streit gelitten.
der Ofen sowie einige Fensterscheiben wurden zer⸗
rümmert.
— Oggersheim, 28. August. Heute Vor⸗
nittag fand im Stadthaussaale dahier unter Leit⸗
ing des k. Dekans und Kirchenrathes Lynker von
zpeyer eine Sitzung des verstärkten Presbyteriums
um Zwecke der Wahl eines Pfarrers für
ie hiesige Pfarrei statt. Von Seiten des Pres⸗
yteriums wurde hierbei dem Vernehmen nach Herr
Ifarrer Trost in Heuchelheim einstimmig in Vor—
hlag gebracht. — Ein um das hiesige Volks⸗
hulwesen sehr verdienter Mann, Herr Lehrer
uͤkolaus Schmitt, ist heute Nachmittag in einem
AUter von 67 Jahren gestorben. Die hiefige Ge—
neinde verliert in ihm einen eifrigen Förderer
er Volksbildung und einen durchaus ehrenwerthen
xẽharakter. (G. A.)
— Frankenthal, 25. Aagust. Das Kar—
offelgeschäft war in verflossener Woche wieder
ehc lebhaft. Durch hiesige Händler wurden hier,
n Flomersheim, Lambsheim und Bobenheim wieder
wa 100 Waggons verladen, welche sämmtlich
nach dem Niederrhein gingen. Der Durchschnittspreis
etrug per Malter — 100 Kilo 4 M. Nachfrage
st immer noch sehr stark. In dieser Woche gingen
iuch 2 Waggons Zwiebel von hier weg, deren
Zestimmungsort Stuttgart war. Der Vreis ist
ein hoher.
— Freimersheim. An dem bereits ge⸗
neldeten Vergiftungsversuch sind zwei Bürsch⸗
hen betheiligt, ein 10jähriger und ein 12jähriger;
za letzterer, Sohn des Eigenthümers des fraglichen
Baumes, bereits das Alter der Strafmündigkeit er⸗
reicht hat, so dürfte gegen diesen die gerechte Strafe
nicht ausbleiben; derselbe hat auch bereits vorher
eine Absicht verschiedenen Schulkameraden kund⸗
zegeben.
— In Obrigheim wurde unter dem Ver—⸗
dachte, einen Diebstahl in Standenbühl verübt zu
jaben, der Schuhymachergeselle Heinrich Klein da—
Jier verhaftet. Derselbe arbeitete früher in Stan—
)endühl. Dort sind dem Nachbar seines Meisters
1080 Mk. gestohlen worden. Da Klein kürzlich
in Haus in Obrigheim kaufte und darauf An—
ahlung leistete, was der Bestohlene hörte, so
nachte dieser Anzeige. Das Weitere wird die
Intersuchung ergeben.
— Kirchheimbolanden, 26. August. Gestern
sachmittag fand im Saalbau zuKaiserslautern
zie Sitzung des weiteren Ausschusses des Vereins
er deutschen Volkspartei der Pfalz statt.
Den Vorsitz führte Herr W. Butz von hier. Bei
ser Wahl des engeren Ausschusses wurden gewählt,
derr G. F. Grohé von Hambach als 1., Siadt-
ath Rink von Kaiserslautern als 2. Vorstand,
erner die Herren Zahn, Werthheimer, E. Rohr
ind Groß von Kaiserslautern und W. Butz von
dirchheimbolanden. Herr E. F. Grohé von Ham—
ach, der vor einigen Tagen frisch und munter
von Gastein zurückgekehrt ist, wohnte der Versamm—
ung bei und wurde von Seiten der Parteig nossen
reudigst begrüßt. — Das Programm für den
zarteilag des Vereins der deutschen Volkévpartei,
veicher am 15. Sept. in Kaiserslautern stattfind
zürfte nach der Nopf. B in Balde zu —8
ein. Für den Abend des 15. Sept. ist n
roße öffentliche Volksversammlung in Ausficht
iommen.
— Obermoschel, 25. August. Das Eid'sch
dind dahier, dem eine Bohne in der dunen
leden geblieben, befindet sich nach der yhg
ntschieden auf der Besserung. Die Aerzie mußlen
ja die Bohne nicht rasch zu entfernen war, *
duftröhrenschnitt machen. Die Kanüle is
vereits wieder entfernt und das Kind ganz wohl
— Aus der Pfalz, 24. August. Bei den
ahlreichen Ordensverleihungen, welche anläßtich der
Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers in den Reichs.
anden stattgefunden haben, wurden auch zwei che⸗
nalige pfälzische Beamte ausgezeichnet und zwar
»rhielt Herr Ministerialrath v. Durssy in Siraß—
zurg den rothen Adlerorden zweiter Klasse mit
richenlaub, Herr Amtsgerichtsrath Bohlinger in
hagenau den rothen Adlerorden vierter Klasse.
Vermischtes. —
F St. Johann, 26. August. Die Fahnen⸗
ompagnien der Infanterie-RegimentergPr.
30 und 70 holten heute morgen in Saarbrücken
ind in' St. Johann in den Wohnungen der Herren
stegiments⸗Kommandeure die Bataillonsfahnen ab
und zwar diejenigen des 70. Regiments um halb
5 Uhr und des 80. Regimeats um 7 Uhr. Auff
dem großen Exerzierplatz begann das Regiments-
xerziren der 70er um 7 Uhr und der 30er um
3 Uhr. — Behufs Theiluahme an den Man övber—
bewegungen der 16. gegen die 15. Dibvision
erfolgt der Ausmarsch des 7. Dragoner ˖ Regimentz
im 3. September morgens 8 Uhr. Am ersten
MNarschtage rücken 213 Eskadronen von Saarbrücken
his nach den Ortschaften bei Saarlouis, die übrigen
Us Eskadronen nach St. Wendel. Das 30. Re—
siiment wird am 9. September vormittags gegen
; Uhr von der hiesigen Station nach Monfeld und
Nünstermaifeld und das 70. Regiment am 11.
Zeptember 5 Uhr morgens von hier nach Hatzenport
»er Bahn befördert. (S. J.S. A.)
Merzig. Auf den Fluren des Saar gaues
ichtet die Heermaus großen Schaden an. Der
Merz. Zig.“ wird darüber geschrieben: In solcher
Masse haben wir die Heermaus noch nie angetroffen
vie dies Jahr. Bisher war sie sogar unbekannt.
zn Gemeinschaft mit der dicken Feldmaus richtet
ie auf den Fruchtfeldern erheblichen Schaden ap.
daum steht ein Kasten Frucht einen Tag, so ist
chon alles darunter von Mäusen bezogen. An
den abgebissenen Aehren und Grützen kann man
ehen, daß sie zahlreich vorhanden sind. Aus diesem
Hhrunde kann dieFrucht nicht lange auf demFelde bleiben,
ondern muß unter Dach geschafft werden. Leider
ann dies der ungünstigen Witterung wegen nich!
lott von Statten gehen.
— Bekanntlich wird die Deutsche Landwirt;
chafts-⸗Gesellschaft im Juni 1890 eine
roße nationale landwirtschaftliche Aus—
tellung in Straßburg iElsaß abhalten,
zie für das südwestliche Deutschland von großer
Bedeutung zu werden verspricht. Als Mitttel
zen landwirihschaftlichen Forischritt zu fördern sind
lusstellungen fehr geeignet, und ist anzunehmen,
aß die Straßburger Ausstellung sich ebenso wie
ie Frankfurter Ausstellung im Jahre 1887 be⸗
vähren wird. Die Deuische Landwirischafts-Ge⸗
ellijchaft ist bemüht, das Programm der Aus-
tellung den besonderen Verhältnissen im deutschen
Süden anzupassen, und hat daher unter Anderem
juch die Prämirung von Handelsgewächsen, also
Tabak, Hopfen, Hanf und Flachs in Aussicht ge⸗
jommen. Es ist deshalb erforderlich, Proben dieser
gewächse von der bevorstehenden Ernte für die
achstjähr:ge Ausstellung aufzubdewahren. Da aber
Zopfen im Juni künftigen Jahres nur in konser⸗
Fiertem Zustande aufzusiellen ist, während die Be⸗
ateilung des frischen“ Hopfens nur im Hexbhst
urz nach der Ernte vorgenommen werden kann,
vird gewissermaßen als Vorläufer der Straßburget
Ausstellung eine Hopfenprüfung und Austeilung
bon 1850 Mt. an Preisen bereits arn 11. No-
emberd. J. in Frankfurt oM. stattfinden.
einem Ort, der hierfür sehr passend belegen ist und
in seiner großen landwirtschaftlichen Halle einen
»orzüglichen Platz zu einer großen Ausstellung von
dopfenmustern hat.
Es wird nun erforderlich sein, daß die Hopfen—
zauer, und zwar große und kleine, Vorsorge treffen—
iefe schöne Gelegenbeit. ihr Produkt weithbin he⸗