Full text: St. Ingberter Anzeiger

fassan in den Gräben zu schießen. Es ist dies 
seit Menschengedenken dahier selbst den tüchtigsten 
und älteften Jägern noch nicht vorgekommen. 
— Kirchheimbolanden, 27. August. Das 
Dbiß der Stadtgemeinde wurde heute versteigert 
und hierbei folgendes Ergebniß erzielt: Zwetschgen 
auf dem alten Kirchhof 9.80, Mk. Nüsse 11.50, 
Mk. Grund 9.50 Mk.; Erlös Summa 30.30 Mt. 
— Für die Stadt Obermoschel bringt der 
kommende September zwei bedeutsame Gedenk⸗ 
age. Am 7. September werden es 550 Jahre, 
daß Obermoschel durch ein von Spehyer aus er—⸗ 
lassenes Dekret Kaiser Karl IV. zur Stadt er⸗ 
hoben ward (1349.) Seine Stadtrechte und Frei⸗ 
heiten verlor es unter der Franzosenderrschaft und 
erhielt sie erst wieder im Jahre 1846 durch Gna—⸗ 
denakt König Ludwigs J. — Der zweite Gedenk⸗ 
sag ist der 8. September, an welchem Tage vor 
jundert Jahren (1789) die hiesige protestantische 
Gemeinde einzog in ihr neues Gotteshaus, zu dem 
am 9. Mai 1786 der Grundstein gelegt worden 
war. Dieser Gedenktag soll in der Gemeinde fest⸗ 
lich begangen werden. 
Vermischtes. 
F Aus Rheinhessen. In allen denjenigen 
Orten, in welchen Frühburgun der gepflanzt 
werden, und zwar auf der ganzen Route zwischen 
Mainz und Bingen, ist der Herbsst eröffnet worden. 
Allenthalben werden für das Viertel 4 Mark bezahlt, 
die jetzigen Käufer sind indessen meist Champagner⸗ 
'abrikanten, die große Quantitäten beziehen; die 
Trauben zur Rothweinbereitung werden noch etwa 
14 Tage am Stock gelassen. 
Flomborn, Rheinhessen. In welchem 
Maße die „FKFornwürmer“ (Hamster) in ein⸗ 
zelnen Gemarkungen dieses Jahres vorhanden find, 
beweist die Thatsache, daß auf Flomborner Flur 
in der Zeit von 3 Wochen 12,200 Stück gefangen 
und abgeliefert worden sind. Ein geschickter Arbeiter 
hat mit dem Fang in einer Woche 75 Mark 
derdient; da 6 Pfennig pro Stück bezahlt werden, 
hat der Mann eine schöne Anzahl der schädlichen 
Thiere pro Tag getoͤdtet. 
Unerwarteten Reichthunm hat Fortunas 
Fuüllhorn über einen armen Flickschneider in 
Bießen ausgeschüttet. Der in den dürftigsten 
Verhältnissen lebende Mann erhielt vor wenigen 
Tagen die Nachricht aus Amerika, daß ein dort 
berstorbenetr Verwandter ihn zum Universalerben 
seines riesigen Reichthums eingesetzt habe. Wie die 
HBießener Zeitungen melden, ist der Glückliche da⸗ 
zurch Besitzer eines Vermögens von mindestens 
300000 M. in Baar, sowie obendrein Erbe zweier 
Fabrikanlagen und eines Landhauses mit ausge⸗ 
dehntem Grundbesitz geworden. 
F Eibenstock i. Sachsen. Wie von zuver⸗ 
ässiger Seite berichtet wird, ist der verwittweten 
frau Oberförster Beyreuther von hier, deren 
zatte bekanntlich bei dem Eisenbahnunglück von 
stöhrmoos getödtet wurde und die selbst noch 
chwer krank darniederliegt, seitens der bayerischen 
Ztaatstegierung eine einmalige Entschädigung in 
höhe von 100,000 Mk. ausgezahlt worden. Anch 
ie Angehörigen des verunglückten Postdirektors sewie 
jes Oberzollinspektors sind in ähnlicher Weise ent⸗ 
hädigt worden. 
F Ein umfangreicher Handel mit trichi⸗ 
rösem Speg ist in Duisburg aufgedeckt 
norden. Der hiesige Schlachthofverwalter erhielt 
ufällig Kenntnis von einem schwungboll betriebenen 
»andel mit vom Ausland eingeführtem Schweine⸗ 
eisch (Schinken und Speck) und veranlaßte poli⸗ 
eiliche Nachforschungen nach den Verkaufsstellen, 
pobei in einem Metzzgergeschäft ein verdächtiges 
Zztück Speck entdeckt wurde. Der Schlachthofver⸗ 
valter ging sofort hin, erkannte amerikanischen 
—„peck, ließ ihn in Beschlag nehmen und vermochte 
iuch die Bezugsquelle zu erfahren und festzustellen, 
aß ein hiesiger Kaufmann kürzlich noch 31 Kisten 
„chinken und Speck aus Rußland erhalten und 
erzollt hatte, welche Sendung dann nach Ober—⸗ 
ausen geschickt wurde, um dort geräuchert zu werden, 
porauf sie hierher zurück und zum Verkauf kamen. 
die Untersuchung des Stückes Speck, dessen man 
‚abhaft geworden, ergab massenhafte Behaftung 
nesselben mit Trichinen. Von der bezeichneten 
Sendung (31 Kisten) waren nur noch 2—8 Kisten 
-„chinen vorhanden, welche zum Schlachthof abge⸗ 
iefert sind und dort untersucht wurden. 
Brüssel, 28. August. Hier aus London 
ingegangene Depeschen melden, 3000 belgische 
Arbeiter hätten sich den Londoner Dock— 
resellschaften angeboten, für 413 Pence die 
Ztunde zu arbeiten, die Gesellschaften hätten aber 
irr den Augenklick das Anerbieten abgelehnt. 
Dittistyhten. 
Erledigt: Die Bezik sarztstelle J. Klasse 
in Ludwigshafen. 
Neueste Nachrichten. 
Müuünchen, 28. August. Der Landtag it 
ekanntlich z. Z. vertagt. Eine amtliche Berichtig 
ing hat die Meldung von einer Eröffnung F— 
Jaudtages am 26. September als verfruͤht erklac 
pahrend die betreffende Meldung nur von der Ein 
ꝛerufung sprach. Es ift nun anzunehmen, daß in 
etzter Zeit die Frage aufgetaucht ist, ob nicht die 
Schließzung des Landtages und zugleich die En 
zffnung des Budgetlandtages verfligt 
verden soll, in welchem Fall die Eröffnung woll 
nit einer Thronrede verbunden wäre. Eine 
'olche wäre allerdings im Hinblick auf die kirchen. 
politischen Angelegenheiten nicht uur von großem 
Interesse, sondern auch von großem Nutzen. — Die 
Beneralsynode der evangelisch-lutherischen Kirche 
n Bahern r. d. Rh. wird laut Meldung des pf. 
Z. am 18. September in Bayreuth eröffnet.“ 
Dresden, 28. August. Der König wohnte 
»er Eröffnung der 18. Versammlung der deun— 
schen Forstmänner bei und wurde vom 
Bublikum lebhaft begrüßt. 
Berlin, 28. August. Ein Privattelegramm 
»er „Börsenzeitung“ aus Paris meldet, Minister 
FTonstans richtete an die Postbeamten ein ver—⸗ 
rauliches Rundschreiben, in dem die Beschlag⸗ 
iahme sämtlicher Cirkulare, Papiere und Schriften 
BZoulangers angeordnet wird. (K.) 
Wilhelmshafen, 28 August. Der komman— 
ierende Admiral Frhr. v. d. Goltz ist zur Jaspi⸗ 
ierung der Mansbberflotte hier eingetroffen, 
chiffte sich morgens 8 Uhr an Bord desFlaggschiffs, Ba—⸗ 
»en“ ein und stach mit dem gesamten Geschwader in See. 
Paris, 28. August. Der boulangistische 
Ubgeordnete Thiesse wurde gestern Abend 
zleichfalls wegen Widerstands gegen die Staatsge⸗ 
valt verhaftet und seitdem festgehalten. Laguerte 
ind Frau Thiesse thaten heute Nachmittag vergeblich 
-—chritte, seine Freilassung zu erwirken. — Von den 
gsesten Verhafteten, deren Zahl 68 beträgt, 
ind die Ueberzahl junge Kaufleute, Arbeiter und 
Zeitungsverkaufer. Ein Bursche, der dem Pferde 
ines Polizisten einen Messerstich beibrachte, wurde 
zurch Säbelhiebe am Kopfe leicht verwundet. 
London, 28. August. JInfolge des Gerüchts, 
die Direktoren der Dockgesellschaften knüpften 
Anterhandlungen an, um sichbelgische Arbeiter 
u verschaffen, telegraphirte John Bures an die Vor⸗ 
teher der belgischen Arbeitervereine und forderte 
ziese zu Sympathieen für die Arbeiter auf, indem 
er sfie ermahnte, Schritte zu thun, die Absendung 
von belgischen Arbeitern zu verhindern. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz 
Famtriennachrichten. 
Gestorben: in Leistadt Leonhard Liebeimann, 
Obsthändler, 54 J. a.; in Pirmasens Magdalena 
jortuns geb. Sehnert, 74 J. a.; in Altdorf 
tonrad Prohn, prot. Pfarrer 85 J. a. 
— — — — 7 — — 
Grosse Gewinnchance. 
Für die liebevolle Theilnahme 
hei der Beerdigung unseres nun 
in Gott ruhenden Vaters 
— 
J. Keiport. 
sowie für die zahlreiche Blumen⸗ 
spende, insbesondere aber für die 
trostreiche Grabrede des Herrn 
Pfarrers Ferckel, sagen wir 
hiermit unsern innigsten Dank. 
St. Ingbert, 29. August 1889. 
Die trauernden Kinder. 
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Ein Hühnerhund. 
chwarz⸗weiß gescheckt, auf den Namen 
„Treff“ hörend, an mich per Bahn 
gesandt, ist angeblich am Freitag, den 
23. August, auf dem Bahnhofe St. 
Zohann⸗Saarbrücken entsprungen. 
Wer mir über den Verbleib sichere 
Auskunft ertheilen kann, erhält gute 
Belohnung. Vor Ankauf wird 
gewarnt! 
Heusweiler, den 28. August 1889. 
DDr. Corcelius. 
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andlung Demetn.