— Zweibrücken. Dem Besitzer der Wirth⸗
chaft „Jur Blume“, Herrn Hussong, ist es ge⸗
ungen, den Riesen Paul Grebbin, der
chon in verschiedenen Städten durch seine Größe
jon 2,15 Meter Aufsehen erregte, als Kellner zu
»ngagieren. Mit dem Riesen wird Herr Gastwirth
Huͤssong hoffentlich ein „riesiges“ Geschäft machen.
— Homburg, 209. August. Herr Stadirath
Roos ist heute Morgen 8 Uhr, ohne das Be·
vußtsein wieder erlangt zu haben, an den Folgen
eines unglücklichen Falles gestorben.
— Der vorgestrige Saatgutmarkt in
dandstuhl war nach der „Zw. Z.“ nur schwach
besucht. Ausgestellt waren ungefähr 20 sehr schöne
Proben an Saatroggen und Saatweizen. Sie
amen größtentheils —von auswärts, sogar aus
Schweden. Verkauft wurden im ganzen nur un⸗
Jeführ 40 Etr. um 450 Mk. Die Frühjahrssaatgut⸗
lusftellung, welche viel reichhaltiger beschickt werden
soll, wird sich hoffentlich eines regeren Besuches er⸗
freuen.
— Kaiserslautern, 30. August. Eine
ahtdeutsche Weinstube in edlem Stil und
gediegener Ausführung hat Herr Ph. Weyrich
jestern eröffnet und heute wird das neue Lokal dem
allgemeinen Betrieb übergeben.
— Von dem Schwarzbach. Das Be—
zirksmissionsfest Pirmasens soll, nach—
dem es aus verschiedenen Gründen verschoben
vurde, am 22. September in Nünsch⸗
veiler stattfinden, d. i. am 14. Sonntag nach
Trinitatis.
— Dahn, 20. August. Ein junger Mensch
bon 14 Jahten entwendete aus der Kasse
zeiner Nachbarn nicht weniger als 80 Mk. Größere
Ausgaben lenkten den Verdacht auf den frühreifen
snaben und am Dienstag gestand er dem Komman⸗
danten der dortigen Gendarmerie seine Schuld.
Von dem entwendeten Gelde wurden 17 Mark in
einem Hohlwegé versteckt mit Hilfe des jungen
Spitzbuben aufgefunden. Die braven Eltern wer—
den allgemein bedauert.
— Landau, 30. August. Beim Abbruch der
Bastion d'Asfeldt, womit vor einigen Tagen be⸗
Jonnen wurde, werden Geschosse der verschiedensten
HZröße, Voll⸗ und Hohlkugeln, in Menge gefunden.
Bekanntlich war die Südseite der ehemaligen Fest⸗
ung Landau den Angriffen des Feindes bei den
verschiedenen Belagerungen ganz besonders ausgesetzt.
— Rohrbach, GBez. Bergzabern.) Die
hiesigen Pferdezüchter wollen eine Vereinigung unter
zinander anstreden zur Errichtiung eines Fohlen⸗
fummelplatzes, welcher bekanntlich zur gedeih⸗
lichen Entwickelung einer rationellen Pferdezucht
von vunschätzbarem Werthe ist.
— Gleisweiler, 29. August. Gestern und
jeute erschien dahier wegen des vor 8 Tagen statt⸗
gjehabten Brandes, weil Brandstiftung ver—
muthet wird, eine Gerichtskommission von Eden⸗
koben, um den Thatbestand aufzunehmen und Zeu—
gen zu verhören.
— Spehyer, 29. August. Nach einer höchsten
Entschließung des Kgl. Kultusministeriums haben,
vie die „Sp. Z.“ berichtet, Seine Köngliche Hoheit
Prinz Luitpold allergnädigst zu genehmigen ge⸗
ruht, daß am 2. September nächsthin in der
protest. Kirche zu Speyer, zur Feier des Jahres⸗
sages der Schlacht bei Sedan, ein außerordent⸗
licher Gottesdienst abgehalten werde, zugleich wurde
das k. protest. Konsistorium dahier ermächtigt, diese
Allerhöchste Bewilligung auf allenfalls vor dem 2.
September weiter einlaufende ühnliche Gesuche ans—
zudehnen.
— Speyer, 29. August. Herr Jean Wink⸗
ser in der Diakonissenstraße verkaufte, wie die
„Sp. Zig.“ mittheilt, sein Haus mit Wirt⸗
schaft um den Preis von 10,200 Mtk. an Herrn
Oberkellner Fritz Schaub von Karlsruhe.
— Speyer, 29. August. Sicherem Ver⸗
nehmen des „Pf. K.“ nach wird die General⸗
iynode zu ihrer ordentlichen Sitzung auf Sonn⸗
tag den 20. Oktobec nächsthin einberufen werden.
— Von Seiten des Vorstandes der Gewerbe—
zank wurden die vorbereitenden Schritte zum Zweck
der Umwandlung der Bank in eine Aktienge—
sellschaft gehhan. Nachdem nun auch durch
Fircular bei den Mitgliedern die hierzu nothwendige
Mehrheit für die Umwandlung gewonnen ist, soll
diese in nächster Zeit geschehen. Es wurde daher
zuf nächsten Dienstag eine außerordentliche General⸗
vrsammlung einberufen, in welcher die Auflösung
er Gewerbebank und Umwandlung in eine Aktien⸗
esellschaft beschlossen werden soll.
— Von guter Vorbedeutung für kommenden
herbst dürfte es sein, daß Herr Bäckermeister Karl
daas (am Römer) in Dürkheim bereits mit
em Verzapf von Federweißem begann.
dieser so ungemein frühzeitige 1889er mundet nach
lussagen von Kennern bestens und dürfte deshalb
iur allzubald seinen „Beruf“ erfüllt haben.
— Frankenthal, 29. August. Herrn J.
dlein, Direktor der Maschinen⸗ und Armatur⸗
abrik vorm. Klein, Schanzlin u. Becker dahier,
»urde, wie das „Tqab.“ mitteilt, Patent erteilt
ür einen Speisewassei-Vorwarmer in Form einer
filterpresse.
— Im Kreisamtsblatt wird die Schafräude
n Birkenhördt und die Maul⸗ und Klauen⸗
euche in Großbundenbach als erloschen
erklärt.
In Heuchelheim fiel am Mittwoch
Abend das zweijährige Kind des Ackerers Schütt⸗
delm in eine Kanne mit kochendem Wasser, wo⸗
ei es sich derart verbrannte, daß es naächsten
Norgen seinen Brandwunden erlegen ist. Bei
leinen Kindern kann die Vorsicht nie zu weit ge⸗
rieben werden.
— Kirchheimbolanden, 30. August.
Hestern Abend fand im Lokale des Herrn Brehm
»ie Generalversammlung der Gasanstalts⸗
Aktiengesellschaft statt. Der erste Punkt der
Tagesordnung betraf Bericht des Vorstandes über
zas Geschäftsjahr, nach dessen Erledigung folgte die
Horlage der Bilanz und Dechargeertbeilung. Der
deingewinn wurde so vertheilt, daß 790 Dividende
sewährt werden und außerdem sollen der Verschöner⸗
ingsverein 560 M. und das Luftkurort-⸗Komite des
hewerbevereins 50 M. erhalten.
— Ilbesheim. Der hiesige kgl. Postex⸗
editor Herr Arnold Lang ist, nach dem „L. A.“,
zei dem kgl. Oberpostamte in Speyer um Ent⸗
sebung von seiner Stelle eingekommen. Derselbe
ritt vorerst aus dem Postdienste aus und verzieht
zach Giesing bei München, wo er ein Anwesen
äuflich erworben hat, um sich daselbst ein Ge—
haft zu gründen. Die hiesige Cxpedition ist dem
zensionierten Gendarmen und Weilitäranwärter
herrn Phil. Kobal d von Laumersheim über⸗
ragen.
— In Marnheim verunglückte am Donner⸗
jag der in den fiebziger Jahren stehende Heinrich
Frey in seiner Sandgrube, die sich in der Nähe
»es Dorfes befindet. Ein von ihm losgelöster
chwerer Stein traf nämlich beim Herabfallen das
n seiner Hand sich befindende Hebeisen, welches
nit solcher Wucht auf seinen Oberschenkel schlug,
aß Frey zu Boden geschleudert wurde. Der herbei⸗
zerufene Arzt konstotirte einen Schenkelbruch.
— Aus der Pfalz. Der St. Johannis⸗
Berein hat laut Rechnungsberichtes pro 1888 an
Mitgliederbeiträgen, Kapitalien, Zinsen u. s. w.
ine Gesammteinnahme von 60,808 Mk. 18 Pf.,
ine Ausgabe von 60,292 Mk. 49 Pf., bleibt ein
Aktiv-Rest von 510 Mk. 69 Pf. Die Stadt
Nünchen hat 978,8, Bezirk Oberbayern 1847,98,
stiederbayern 1187,75, Pfal z 739,50, Oberpfalz
2570,30, Oberfranken 16097,52, Mittelfranken
2634,9, Unterfranken 1109. 48, Schwaben 2534
Mark durch Mitglieder und an Liebesgaben heige—
teuert. Von dem St. Johannis-⸗Verein erhielten
nder Pfalz Unterstützung: 1) Der evangel.
dnabenpflegey: rein Oggersheim 120 Mk. 2) Die
dinderschulen in Rodenbach und Weilerbach 400
Nk. 3) Die Kleinkinderbewahranstalt in Haßloch
200 Mk. 4) Das St. Josefstift in Bellheim
50 Mk. 5) Der prot. Knabenhort in Kaisers⸗
autern 300 Mk. 6) Die Herberge zur Heimath
Kaiserslautern 200 Mk. 7) Landstuhl 775 Mk.
ur Erweiterung des katholischen Krankenhauses,
otal 2145 Mk. — Die Pfalz steht mit den Bei⸗
rägen zuletzt. Der Grund mag vielleicht darin
iegen, daß der Verein, welcher „freiwillige Atmen⸗
fflege“ auf seiner Fahne stehen hat, Vielen nicht
zekannt ist und daß eben so Viele von einem Vor⸗
irtheil gegen denselben befangen zu sein scheinen,
voch kann dieses schwinden, denn konfessionelle Be⸗
vorzugungen giebt es nicht, wie die vorstehenden
Zahlen beweisen. Mögen diese Zeilen dazu bei⸗
Lagen, Mitglieder zur Hebung der sozialen Noth
ind gendes zu gewinnen. Jahresbeitrag ist 2 Mk.
20 pf.
Dem „pPf. i. Am.“ entnehmen wir die
Zamen folgender neuerdinas in Amerika ver—⸗
dorbener Pfälzer: in Mansfield: —X
Wappner, 67 Jahre alt, aus Otterberg; in Wood
ville: Louis Plitt. 857 Jabre alt. aus Pirmaseng
VBermischtes. —
F In Großblittersdorf wurde gestern
rühmorgens das Wohnhaus der Wirthin Wittwe
damman eingeäschert; nur die kahlen Umfafsungs—
nauern blieben stehen.
FAus Franken. Der fiebente allgemeine
ayerische Handwerkertag, welcher dom
3z. bis 11. September in Asshaffendburg
tattfindet, wird am Abend des 8. mit der Kon
tituierung des Bareaus, Feststellung des Tages—
ind Geschäftsordnung eröffnet; am 9. beginnen
rüh 9 Uhr die Beratungen im Schützenhof mit
iner sehr umfänglichen Tagesordnung, welche u.
M. „die allgemeine deutsche Handwerkerdewegung
hre Erfolge und ihre Ziele,“ Alters und Indalden.
erficherung, Sierdekasse, Legitimationspflicht, Ge—
angnißarbeit ꝛc. umfassen soll. Am 10. und II.
verden die Beratungen fortgesetzt. an die sich als—
ann der Delegiertentag des bay. Handwerkerbundes
inschließt.
München, 29. August. Prinz Ludwig
von Bayern hat seine Theilnahme an der am
l. September in Regensburg beginnenden Ver—
ammlung des deutsch⸗österreichischen Bienenzucht—
VBereins zugesagt und wird am 4. September dort
intreffen. — Die Mitglieder des Untersiützungs-
ind Pensions⸗Vereins der Notariatsgehilfen
Bayerns haben unter'm 18. August in einer
Fringabe an das kgl. bayerische Staatsministerium
zer Justiz folgende Bitte gerichtet: Das Ministe—
ium wolle dem Verein dadurch föcdernd entgegen
owmmen, daß es eine Vorschrift zum Zwangsbeitritt
u demselben erlasse und eine Bitte an die Kammer
er Abgeordneten um Bewilligung eines Staats-
uuschusses aus den dem Ministerium zu diesem
Zweck aus den bei'm Notariat des Königsreichs an
allenden Staatsgebühren, welche durch die Gehilfen
erechnet und vereinnahmt werden, zur Veifügung
uu fiellenden Mitteln im Betrag von 5000 Mt.
ür jedes Jahr begutachten. Zu gleicher Zeit haben
die Mitglieder des Vereins in einer Eingabe an die
dammer der Abgeordneten das Ersuchen gestellt,
die Kammer wolle die Lage der Notariatsgehilfen
rüfen, ihre Bitte würdigen und dem Ministerium
zer Justiz jene Mittel bewilligen, die es demselben
rmöglichen, dem Verein alljährlich einen Zuschuß
von 5000 Mk. überweisen zu können.
München. Die Blättermeldung hetr. die
von der Generaldirektion der bayer. Verkehrsan⸗
talten angeblich gezahlten Entschadigungssummen
»on 100 000 und dezw. 50 000 Mk. an Hinter—⸗
liebene von bei der Röhrmooser Bahnaffäre Ver—
inglüchten wird von kompetenter Stelle als un⸗
ichtig bezeichnet.
FMuünchen. Kammersänger Heinrich Vogel
velcher in der nächsten Spielzeit an der deutschen
Iper zu New⸗York vier Monate als Gast thätig
ein wird, hat sich dem hiesigen Hoftheater bis zum
zahre 1900 verpflichtet; der Künstler bezieht nach
einem neuen Vertrag dahier ein festes Einkommen
jon jährlich 32,000 M.
F Aus Bayern. Generalfeldmarschall Gra!
»on Blumenthal inspiziert anfanas September
ie Truppen.
Frankfurt, a. M. Der Raubmörder des
Technilers Elsner ist bis jetzt noch unermittelt ge—
zlieben; es soll eine Belohnung bis zu 2000 M
r die Ermittelung desselden in Aussicht gestellt sein.
fGurch Tollkirschen'vergiftet,) Ein
iberaus rrauriger Unglücksfall, der zum Schutz von
daus und Familie und zur Warnung fur Alle die
deiteste Verbreitung verdient, hat sich in Hessen in
em Dorfe Erfurtshausen (reis Kirchhain)
ugetragen. Ein noch schulpflichtiges ziemlich auf⸗
ewecktes Mädchen, die Tochter eines dortigen Land⸗
virths, ging mit ihren Angehörigen in den Wald
vo one daß s zunachst Jemand bemerlte
die so sehr giftigen Tolllirschen (Atropa Belladonna)
and, fie für große Heidelbeeren hielt und, wie so
Jäufig schon in ähnlichen Fällen, auch mehrere der
dirschen verzehrte. Als man die Wahrheit des
Zachderhalts ermittelte, flellten üch schon die ersten
AIngeichen der durch Vergiftung herbeigefüthrten
Frkrankung ein, das Mädchen wurde müde, bekam
Schmerzen und wurde zu Bette gebracht. Sofort
vurde auch ein Arzt geholt, allein derselbe ber⸗
nochte das unglücliche Kind nicht mehr zu cetten.
asselbe verstarb nach wenigen Stunden unter den
tsetzlichsten Todesagualen