tgurrweiler, wegen Mords. 13) Donnerstag, 26.
Zept.. Vorm. halb 9 Uhr: Michael Stoll,
do J. a. Schuster v. Böbingen, wegen Mords.
4) Freitag, 27. Sept., Vorm. halb 9 Uhr:
gebrg Stempel, 34 J. a., Ackerer von Weisen⸗
im a. S., wegen Meineids. 15) Samstag, 28.
zept. Vorm. halb 9 Uhr: 1. Albert Wadle,
9 J. a. Küfer, 2. Katharina Klein, 50 J.
Ehefrau von Friedrich Wadle, beide in Gleis⸗
heiler, wegen Meineids.
— —XRXX
Saarbrücken, 13. Sept. Gestern Abend
gen 5 Uhr tummelte sich am Ausladeplatz der
Zaar eine Schaar halbwüchsiger Jungen. Einer
erselben, der 6jährige Sohn eines hiesigen
ßereinsdieners, hatte das Unglück, die steile Ufer⸗
oschung hinabzustürzen und wäre sicher er⸗
runken, wenn nicht auf sein und seiner Kameraden
geschrei Hilfe gekommen wäre. Ein Mann reichte
em Jungen eine Stange und der Schiffer Josef
zohannes vom Kohlenkahn „Johannes“ aus Trier
uderte mit einem Nachen an die Unglücksstelle und
nalf, den Jungen wieder ans Land zu bringen,
oo er in Empfang genommen und in ein benach—
zartes Haus gebracht wurde. Ohne die Hilfe der
raven Männer wäre der Junge sicher ertrunken.
FGrube Heinitz. Ueber eine Viertel-Million,
—D
ohntage bei hiefiger Inspektio zur Auszahlung
medie Belegschaft. Seit dem Bestehen der
zrube sind mit Ausschtuß von 1873 und 1874
icht solche Loͤhne ausgezahlt worden. An einigen
änstigen Arheitsstellen kam es vor, daß ein Hauer
5,50 bis 6 Mark verdiente, immerhin steht aber
jer Durchschnitislohn auf 4,30 Mark für einen
olchen, während die Streikforderung 3,50 Mark
ils Mindestlohn pto Mann und Schicht betrug.
Auffallend ist nun, daß die Gesammtförderung im
yerflossenen Monat bei einer um 2—3 Stunden
erkürzten täglichenArbeitszeit noch die des ent—
prechenden Monats im Vorjahre trotz täalicher
123 stündiger längerer Schichtdauer übertrifft.
f In Straßburg, Els., hat sich jüngst
oie in anderen größeren Handelsstadten Deutsch-
ands ein „Kaufmännischer Verein“ ge—
nildet. Derselbe erstrebt ein Zusammenführen aller
aufmännischen Kreise, Förderung des kaufmänn⸗
schen Wissens, der Fachbildung u. s. w. durch
kinrichtung eines eigenen Vereinslokals mit Biblio⸗
chek und Lesezimmer, Veranstaltung von Vorträgen
ind Diskussionen über kaufmännische Fragen, durch
desekurtse, ferner Stellenvermittlung und später
wuuch Krankenunterstützung, sowie gesellige Ver⸗
mügungen.
FDas neue Volkstheater in Worms soll
im 26. Sept. eingeweiht werden. Als Eröffnungs⸗
ück wird, da gleichzeitig mit der Theatereröffnung
ruch die zweihundertjährige Gedenkfeier der Zer—
törung der Stadt Worms durch die Franzosen im
zahre 1689 äußerlich begangen werden soll, das
von Hans Herrig eigens zu diesem Zwecke verfaßte
Bolksschauspiel: „Dreihundert Jahre am Rhein“
ufgeführt werden.
Koblenz. Ein gräßliches Unglückhat
wr Kurzem eine hiesige Familie in großes Leid
resetzt. Das dreijährige Kind spielte im Betichen
nit Streichhölzchen, welche, sich entzundend, dem
rmer Kinde schreckliche Brandwunden beibrachten,
doran dasselbe am nächsten Tage verstorben ist. Der
-zchmerz der Eltern ist um so größer, als es bereits
as dritte Kind ist, welches dieselben durch Un⸗
lücksfall verlieren. Eines ist durch einen Fall ver⸗
inglückt, das andere ist ertrunken und nun das dritte
erbrannt.
Eine unglaubliche militärische
Rerordnung hat sich beim jungsten Brand der
daserne in Bayreuth am Minlärfiskus bitter
terächt. Der frühere Stadtkommandant General
.Lindhamer hatie befohlen, daß die auf Wache
efindlichen Spielleute nicht mehr, wie fruͤher,
feueralarm machen dürfen, wenn in der Stadt ein
zrand ausgebrochen ist und daß überhaupt die
rimare Hilfe des Militärs bei Bränden abzuleh—
ien und nur auf besondere Requisition des Magist-
ats zu leisten sei. Als nun jüngst der Brand in
net Kaserne ausbrach, durften die auf Wache in
»er Kaserne befindlichen Spiellente nicht allar⸗
niren und bis die in der ganzen Stadt zerstreut
vohnenden Signalisten der Feuerwehr verständigt
daren, hatte der Militärfisktus schon durch den
hrand einen Schaden von 100000 Mark er—⸗
äitien. Hätten die militärischen Spielleute sofort
allarmirt, so hätte der Brand leicht im Entstehen
Jjedaäampft werden können. Man sollte das Be—⸗
tehen derartiger Verhältnisse nicht für möglich hal⸗
en, allein fie existiren wirklich und mit Recht
ragt man sich, was wohl der Kriegsminister sagen
würde, wenn einmal die Civbilbevölkerung und
Feuerwehr bei Bränden militärischer Gebäude die
dilfe versagen würde! Die Ironie des Schicksals
hat es übrigens gefügt, daß seit dem Bestehen
der wunderbaren Verordnung hauptsächlich zwei
militarische Gebaude vom Feuet heimgesucht wurden,
nämlich ein Heustadel und jetzt die Kaserne.
fKurioser Handel. In Waldmün—
hen hat ein Bader einem Metzger seinen Wald
»erkauft und außer der Baarsumme sich noch die
Lieferung von wöchentlich 2 Paar Leberwürsten auf
Lebenszeit ausbedungen. Der Kauf wurde auch so
ichtig gemacht.
FHohenleuben (Reuß j. L.), 7. Sept.
Die hiesige Schützenkompagnie rückte Anfang Juli
d. J. in corpore und voller Uniform mit kingen
em Spiel in Pausa (Sachsen) ein, um das dortige
—„chützenfest mitzufeiern. Der festlich? Tag verlief
n schönster Harmonie. Nach Verlauf von 2
Nonaten kam jetzt vor wenigen Tagen wie ein
zlitz aus heiterem Himmel durch das Fürstl. Land⸗
athsamt Gera ein Ukas der Amtshauptmannschaft
zZlauen zur Vorlage an den Vorstand der hiesigen
—chützengesellschaft, in welchem zu lesen war, „daß
ach Anzeige der Gendamerie die Schützenkompagnie
son Hohenleuben an dem und dem Tage des Juli
ils bewaffnete Macht mit Ober- und Untergewehr
n Pausa einmarschirt, dies aber nach den Ver—⸗
rrdnungen aus den Jahren 1659 und 1719 bei
Zermeidung der und der Strafen verboten sei, daß
nan aber mit Rücksicht anf die inzwischen etwas
eränderten Zeitverhältnisse von einer Strafe ab⸗
ehen, die qu. Verordnungen aber doch verwarnend
ur Kenntniß der Schützeakompagnie bringen wolle.“
— Darob sok in Hodenleuben und Pausa allge⸗
neines Kopfschütteln stattgefunden haben.
FPrinzessin Sophie von Preußen hat
»on der Philharmonischen Gesellschaft in Athen
in Schreiben mit der Bitte erhalten, das Protek⸗
orat über die Gesellschaft zu übernehmen. Die
Frinzessin hat auf diese Bitte mit einem Briefe
eantwortet, in welchem sie das ihr angetragene
ßrotektorat dankend annimmt. Die Philharmonische
Hesellschaft hat sich nun mit dem Minister des
Innern in Verbindung gesetzt, um zur Feier der
Unkunft der Prinzessin Sophie in der gricchischen
zauptfladt ein großes Konzert zu veranstalten. Das
konzert wird im großen Saale des Ausstellungs—
jebäudes stattfinden und'es sollen darin nur Musik—
tückes klassischer deutscher Komponisten zur Aufführung
jelangen. Die ersten Damen der Athener Aristo⸗
ratie wurden aufgefordert, die Ausschmückung des
Saales und das ganze Arrangement der Feierlichkeit
n die Hand zu nehmen.
FDie Selbstmord Epidemie in der
sterreich⸗ ungarischen Aristokratie will nicht zu Ende
ommen. Das neueste Opfer ist die jugendliche
hräfin Bertha Bethlen, Gemahlin des Grafen Kolo⸗
nan Bethlen, die fich, wie es heißt, in einem
lötzlichen Anfall von Wahnsinn auf dem Schlosse
„chaßburg durch fünf Revolverschüsse getödtet hat.
F Cheristiania, 12. Sept. Das Festdiner,
velches die Stadt zu Ehren der Mitglieder des
Rrientalisten-Q-QMGongresses gab, verlief
zuf das glänzendste. Der Vorsteher des Magistrats
oastete auf den König, Professor Schefer auf die
3tadt Christiana. Außer diesen wurden noch meh⸗
ere Reden gehalten, darunter von den Professoren
dillmann und Weber. Bei der Abreise wurden
»ie Mitglieder des Kongresses am Bahnhof voa
enthufiastischen Zurufen der Menge begleitet.
FNewyork, 12. Sept. Seit einigen Tagen
jerrschen an der atlantischen Nordküste furchtbare
AD
iele Schiffe gescheitert, viele Menschen umgekommen.
Ddie Bark „Atlanta“ aus Hamburg ist gestrandet.
Dder allgemeine Schaden ist groß. Bei dem vielbe⸗
utzten Badeorte Atlantic City ist der Eisenbahnver⸗
in der Küste unterbrochen. — Nach weiteren Meld⸗
ingen von der nordatlantischen Küste hielt der
5turm vergangene Nacht an. Der Badeort At⸗
antic Cityh ist fast gänzlich Uberschwemmt.
An der Küste von New⸗-Jersey ist der Schaden
ußerordentlich groß. Mehrere Schiffe litten Schiff
ruch. 37 Leute sind, umgekommen.
Protestantischer Gottesdienst
Sountaag den 16 Sent 1884 Qi,, Uhr vorm
Terxt: Evang. Matth. 14, 6-12; Lied 322.
Nachmittägs 2 Uhr Christenlehre
Familiennachrichten.
Gestorben: In Kaiserslautern Karsline
Schubert, geb. Roth, 56 J. a.; ebendort Christian
vleich, 18 J. a.
Neueste Nachrichten.
Munchen, 12. Sept. Das versammelle 1.
»ayerische Armeekorps wird am Montag
)en 16. Sepit. vor dem Oberbefehlshaber der Armee
Sr. K. Hoh. Prinz Luitpold bei Hofhegnen—
berg gegen einen markierten Feind manöderieren.
Nach dem Manöver ist Parade des Arme«korps,
welche sich aus zwei Infanterie⸗Divisionen, einer
aballerie-⸗Division und einer Korps⸗Reserve von
acht Batterien zusammensetzt. Im Ganzen werden
in Front stehen: 29 Bataillone, 25 Eskadrons,
30 Geschütze und 2 Pionier⸗-Kompagnien.
Für den 16. September, den Tag des Ma—-
növers des vereinigten 1. Armeekorps vor Sr.
kKgl. Hoheit dem Prinz⸗Regenten, wird den Truppen
das im Etat vorgesehene Redvue Geschenk bewilligt.
Hannover, 18. Sept., morgens. Das
—R
Wagen seinen Einzug durch die prachtbolle Feststraße
ns Residenzschloß unter den brausenden Hochrufen der
dichten Volksmassen. Der Stadidirektor Hieß, an
der Spitze der Stadtverordneten, hieß das Kaiser⸗
haar willkommen und brachte seine, nicht leeren
Mundes, sondern treuem Herzen entstammende Huldig⸗
ing dar. Das Land und die Stadt Hannover seien
gewillt, in guten und bösen Tagen treu zum Kaijer⸗
hpaar zu stehen.
Hannover, 18. Sept. morgers. Der Groß⸗
fürst⸗eThronfolger von Rußland ist gestern
Abend 9*/4 Uhr hier eingetroffen und dom Kaiser
im Bahnhof mit wiederholter Umarmung und Kuß
mpfangen worden. Der hohe Gast fuhr mit dem
daiser im offenen Vierspänner nach dem Residenz⸗
chlosse, wo die Kaiserin und die Prinzessin Albrecht
den Thronfolger auf das herzlichste begrüßten.
S. 3.)
Berlin, 12. Sept. Die „Nordd. Allgem.
Zig.“ bemerkt zu dem Schweine-Einfuhr—
»erbot, seitens der Regierung sei alles geschehen,
um die Folgen des Verbots auf das Mindestmaß
»inzuschränken. Die Regierung müsse es als eine
ringende Aufgabe betrachten, die durch die aus—
ändische Konkurrenz im Inlande verlorenen Absatz—
gjebiete möglichst bald wieder zu gewinven und den
heimischen Volkswohlstand vor fernerer Schädigung
u schützen. Für einzeine Grenzbezirke seien generelle
Dispense ertheilt. Die Eisenbahntarife für Fleisch—
endungen aus dem Inneren des Reiches dorthin
ien wesentlich ermäßigt und den Händlern die
Erlaubniß zur Einfuhr der beim Bekanntwerden
des Verbots bereits auf dem Eisenbahntransport
zefindlichn Sendungen gewährt. Im Inlande
vücden jährlich etwa 10 Millionen Schweine ge⸗
züchtet und zum Verdrauch geschlachtet. Dieser
Menge gegenüber spiele die Zahl von etwa 200,000
Stück jährlich, welche durch das neuerdings er⸗
assene Verbot der Einfuhr ins Inland ausge—⸗
chlofsen würden, eine ganz untergeordnete Rolle.
Das Einfuhrverbot könne daher als Grund für die
Preissteigerung des Schweinefleisches oder gar der
übrigen Lebensbedürfnisse keinesfalls betrachtet werden,
dielmehr sei zu glauben, daß die Händlerkreise die
Grenzsperre als einen willkommenen Anlaß benutzt
haben, um die Preise künstlich höher zu schrauben
und gleichzeitig der Regierung die Verantwortung
sür diese für das Publikum überraschende und un⸗
villkomme e Erscheinuma aufzubürhen.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz.
Die letzte Nummer, (September ˖ Nummer 9)
von „Pfälzisches Museum“, Monaisschrift füt
Jeimathliche Litteratur, Kunst, Geschichte und Volks⸗
unde enthält: Pfälzische Gedächtnißtage für den
Monat September. — Piälzische Sagen, Gedicht
). Joh. Hüll. — Eine Wanderung im Reichs⸗
ande, v. Dr. Ph. Kp. — Reste alten Glaubens,
ilter Sitien und Sagen in der Pfalz, von Dr.
rünenwald. — Die Geißlerbrüder, von Dr. J.
Schloßstein. — Mißstände. — Die große Land⸗
räfin. — Allerlei. — Litteratur.
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