emselben ihren Familiennamen zu führen erlaubt,
hne aber die gesetzlichen Formalitäten zu erfüllen.
Jeide Eheleute sind nun rasch hintereinander ge⸗
Irben, im Testament ist Ferdinand M. zum
—* eingesetzt, während derselbe nach dem Ge⸗
Fenoch Eustachius B. heißt. Auf Grund dieses
aͤhlers haben die gesetzlichen Erben die Rechts
jiltigkeit des letzten Willens der Erblasser bestritten
nd ein langwieriger Prozeß steht bevor, da ja
zurch eine Adoptirung und die von dem Amte
nzuüholenden Genehmigung der Namensänderung
uher leicht hätte vorgebeugt werden können.
F Ein eigenthümliches Vergehen wider die
teligion beschäftigte kürzlich die Strafkammer
n Nürnberg. Der Gütler Willibald Gerngroß von
Reckenhausen war wegen dieses Vergehens angeklagt,
a ihm zur Last gelegt war, ein verendetes Schwein
n dem Friedhofe eingescharrt zu haben. Der An—
zeklagte wollte glauben machen, ein Hund habe die
That begangen. Das Urtheil lautete auf 14 Tage
gefaängniß.
Ueberlistet. An das kürzlich in Düssel—
‚orf vorgekommene Eisenbahnunglück knüpfte sich
ine heitere Geschichte. Einem Schüler wird von
inem Lehrer die Verhängung einer Strafe ver⸗
ündet, weil er geraucht habe. Der junge Mann
jeugnete mit edler Dreistigkeit, daß er dieses „Ver⸗
rechen? begangen habe. Der Lehrer: „Haben Sie
zicht am vergangenen Samstagnachmittag die Loko⸗
notive gesehen, welche entgieist ist?“ — Schüler:
„Allerdings, aber ...“ — Lehrer: „Auf einer
er Photographieen der Unglücksstätte stehen Sie
mit abgebildet, mit einer Cigarre im Schnabel!
Wollen Sie nun noch leugnen, daß Sie geraucht
jaben?“ — Schüler: „Wahrhaftig? Nein dann
illerdings nicht mehr!“
Berlin soll um ein neues Museum,
in Bismarckmuseum, bereichert werden.
dank der Unterstützung von Bieémarckverehrern,
ind bereits nahezu sämmtliche über den Reichs⸗
anzler erschienenen Schriften, eine stattliche Zahl
jon Bildnissen aus verschiedenen Lebensjahren,
erner diele Lob⸗ und Spottgedichte, verschiedene
ogenannte Bismarck-Industrieartikel und andere
uf Fürst Bismarck bezügliche Gegenstände gesam⸗
nelt worden. Zur Ergänzung und würdigen Aus—
attung des Museums ist eine hinreichende Summe
estiftet. Die Eröffnung des Museums für das
zublikum steht den 1. April 1890 (75jähriger
Zeburtstag des Kanzlers) bevor. Mit den hierzu
ötigen Vorhereitungen ist Herr Verlagsbuchhändler
zdaui Hennig, Berlin W., Winterleldtstraße 10,
etraut.
f Berlin, 16. Sept. Der „Reichsanzeiger“
erbsfentlicht eine Bekanntmachung des Staats-
ekreiärs des Reichspostamts, wonach die neuen
ostwertzeichen vom 1. Oktober ab eingeführt
berden.
Berlin, 17. Sept. In dem Vorort
friedrichsberg⸗Lichtenberg sind am Freitag Abend
wei Frauen, Henriette Vaneß und deren 785jährige
Nutter, Witwe Kellermann, etmordet worden. Da
ie Ersparnisse der Frauen, die mehrere hundert
Nark betragen haben sollen, verschwunden sind,
o nimmt man an, daß ein Raubmord vorliegt.
lls Thäter ist der 28jährige Schneider Friedrich
klausing aus Bieberstein in Baden verdächtig,
velcher einige Zeit bei den Ermordeten gewohnt
Jatte. Er wurde verhaftet.
fAntwerpen. Corbvilain, der Besitzer
ener Fabrik, durch welche neulich so großes Unglück
iber die Stadt gebracht wurde, ist nunmehr ver⸗
Jaftet worden.
Le Mans, 15. Sept. Harte Strafe.)
der Taglöhner Terrien wurde vom Schwurge—
ichtshof zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil
rubei einem Eindruchsdiebstahl ein Fünffranken⸗
tüch entwendet hatte. Macht also 4 Jahre Zucht⸗
aus per Franken.
FPont⸗à⸗Mousson, 16. Sept. Kom⸗
nandant de la Chaise, von den hier in Garnison
tegenden Ser Husaren, ist bei den im Lager von
cͤhalons stattfindenden großen Mandvern, als er
inen Kavallerie⸗Angriff seiner Schwadronen mit
itt, von einem Reiter eines anderen Regiments,
essen Pferd scheu geworden war, seitwärts ange⸗
rannt und abgeworfen worden und unter die Hufe
es Pferdes gerathen. Hoffnungslos verletzt wurde
rein das Hospital gebracht, wo er taqgs darauf
erschied.
FParis 17 Sen Di⸗- Noertheilung der
greise der Weltausstellung ist auf den 29. d. M.
estgesetzt.
Belgrad, 16. Sept. Der engliche Konsul
n Risch, Macdonald, sowie dessen Gemahlin wur⸗
en gestern gelegentlich eines Jagdausfluges von
tzauern gebunden und unter thätlichen Mißhand⸗
ungen gefangen genommen. Einem anderen Eng⸗
ander, welcher den Konsul degleitete, gelang es,
u enifliehen, und er benachrichtigte sofort die
hendarmerie in Nisch, welche die arg Bedrängten
aach halbtägiger Haft befreien konnte. Elf Bauern
vurden arretirt. Die Behörden in Nisch, sowie die
siesige Regierung und die Regentschaft drückten
ʒem Konsul ihr tiefstes Bedauern über den Un⸗
all aus.
Der russische Abenteurer Savbine,
velcher in Berlin freigesprochen, am Samstag Nucht
iber Posen über die russische Grenze geliefert wer⸗
den sollte, ist, wie schon kurz erwähnt, morgens 4
Uhr hinter Posen aus dem Zuge entsprungen.
zerliner Blätter berichten darüber: Der Bericht
er beiden Begleiter Savines klingt tragikomisch
jenug. In dem Abteil befand sich ein Kloset.
durz nachdem der Zug Posen verlassen hatte, bat
Zavine, ihn in das Kloset gehen zu lassen. Seldsft⸗
erständlich mußte ihm dieses Ansuchen gewährt
verden. Einer der Begleiter faßte vor der Thür
zosten. Als Savine nach längerer Zeit nicht her—
us kam und auch auf Rufen keine Antwort er-
olgte, öffnete man — das Kloset war leer. Der
zorgang war freilich schnell erklärt. Der Kloset-
aum hatte zwei Ausgänge bezw. Eingänge. Durch
en zweiten Eingang bezw. Ausgang hat sich Savine
ntfernt und dann seine Flucht durch einen kühnen
5prung vom Wagen bewerkstelligt, und höchstwahr⸗
heinlich ist es auch, daß dem Flüchtling nichts
ugestoßen ist, denn von irgend einem Verunglückten
iuf der Strecke hinter Posen, welche die Begleiter
ald wieder von der nächsten Station aus zurück-
ubren, ist nichts bekannt geworden. Somit scheint
zavine auch sein Berliner Abenteuer glücklich über⸗
anden zu haben. Vielleicht erführt man in kürzester
zeit, weiche Irrfahrten der Kornet von dem Orte
einer Flucht aus unternommen.
Rew-York, 17. Sept. Bei den Stür⸗
nein der letzien Tage sind in der Delaware
zai 29 Schiffe gestrandet und 31 Seeleute er⸗
runken. Durch Rettungsboote wurden 170 Per⸗
znen gaerettet
Landwirthjchaftliches.
Die Klauenseuche
nacht dem Besitzer einer Schafherde oft viele Sor⸗
jen und bringt ihm nicht selten sehr unangenehme
lusfälle in den Einnahmen. Dabei ist das Ver⸗
hneiden und Verschmieren der kranken Hlauen
ine unangenehme und zeitraubende Arbeit. Da ist
s denn ganz angenehm, von einem erfahrenen
Zchafzüchter ein ebenso wirksames als einfaches
Nittel empfohlen zu hören. Ein Herr Gerlich in
zunkau schreibt der Redaktion der „Tierzucht“ wie
olgt: Man grabe vor der Schafstallthür ein fast
o vbreites Loch, als die Thür des Stalles breit
st, dabei 10 —215 Fuß lang und 829 Fuß tief;
ei leichetem Boden muß man es mit flachen
ziegeln aussetzen und mit Kalk vergießen; bei
estem Lehmboden ist dies nicht nothig. Dann
ülle man das Loch mit Wasser, thue Chlorkalt
inein und streue ein wenig Stroh darüber. Jetzt
asse man die Schafe heraus, welche dann fämmt⸗
ich durch das Wasser gehen und sich auf diese
Weise die Füße selbst waschen. Selbstverständlich
vird man die Wasserfüllung sowohl als den Chlor-
alkzusatz einige Male wiederholen müssen. Nach
inigen Tagen wird man schon eine Besserung be—
nerken. So fällt das zeitraubende Waschen und
rinschmieren fort; sind einzelne Thiere schon ver⸗
iltet lahm, so schneide man vorher die angefaulte
Z„telle rein, damit das Wasser besser eindringen
ind der Chlorkalk seine heilende Wirkung aus⸗
iben kann.
Rilsennachrichten.
Verlobte: Fräulein Emilie Dawo mit Herrn
darl Wittenmeyer, Blieskastel.
Gestorben: in Keuchingen Johann Hoffmann.
39 J. a. J
eueste Nachrichten.
Muͤnchen, 17. Sept. Eine Flugschrift
»es Dr. v. Hauck, Oberstaatsanwalt beim Ver⸗
zaltungsgerichtshofe, soll noch in dieser Woche er—⸗
heinen und ihre Ausführungen richten sich (laut
Fremdenhl.“) gegen die Behauptung: 1. daß sämt⸗
—
iche bayerische Könige das Placet für Dogmen bde—
msptuchten, 2. daß dasselbe in der Verfafsungs⸗
irkunde oder in den 8S 58 allegierten Generalman⸗
aten begründet, 3. daß das Verhalten des Kultus⸗
ninisteriums in der Altkatholikenfrage korrekt sei.
In Holzhausen bei Buchloe wurde ein
zroßer Gelddiebstahl verübt. Während des
Hottesdienstes brachen Diebe in das Haus der
Bauerswitiwe Therese Magg ein und siahlen
30,000 Mt. in Obligationen und 3000 Mk. in
Bold und Banknoten. Die Diebe flohen gegen
Buchloe zu und kounten bis jest nicht ermittelt
werden.
Berlin, 17. Sept. Der russische Großfürst⸗
Thronfolger hat der „Post“ zufolge ein Hand—
schreiben des Zaren an Kaiser Wilhelm
mit nach Hannover gebracht.
Berlin, 17. Sept. Den Ausschüssen
des Bundesrats sind bereits einige Einzel-
etats für 1890 91, und zwar für das Reichsamt
des Innern, die Reichskanzlei, die Reichsjustizver⸗
valtung, den Reichsrechnungshof und das Reichs—
iseubahnamt, zugegangen. Die Beratung der
Finzeleiats im Bundesrate dürfte einen solchen
Berlauf nehmen, daß, wenn der Reichstag auch
noch eher als zu dem von mehreren Seiten —
wie wir glauben verfrüht — angegebenen Termin
usammentreten sollte, ihm schon dann der Etat für
89091 zugestellt werden könnte.
Haag, 17. Sept. Der Minister des Innrrn.
MNackay, eröffnele die Generalstaatemn mit
iner Thronrede, worin es heißt: Der Enthu⸗
iasmus, womit das Regierungsjubildum des Königs
egangen worden, zeuge von den unauflöslichen
zanden, welche das Haus Oranien mit den Nieder⸗
anden verknüpfen. Die Beziehungen zu den aus—
värtigen Mächten seien die freundschaftlichflen. Es
eien Verhaudlungen zur Beseitigung der Ungewiß—
seiten über den Lauf und die Absteckung der
grenzen in Surinam und Borneo eingeleitet. Die
illgemeine Lage der Industrie und des Handels
owie der Schifffahrt 'habe ich gebesseri. Die
rxinanzlage sei befriedigend. An Vorlagen werden
ingekündigt: Abänderuug des Zolltarifs auf der
gesis der Wertzölle, obligatorischer Mi—
itärdienst, Reorganisation der Post- und
risenbahnverwaltung. Bezüglich Atschin heißt es,
er Widerstand einiger Häuptlinge nötigte zur
Viederaufnahme der Waffen; es zeige sich indeß
ereits bei den Eingeborenen Geneigtheit zur An⸗
aherung und Unterwerfung.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz.
Versteigerungs- und Submissions⸗
Anzeigen.
Am Miltwoch den 25. dss. werden in Saar⸗
zjemuünd im Hofe der alten Kaserne 48
Ztück, und am Donnerstag den 26. dss. im Ka⸗
ernenhoff zu Zweibrücken 7 Stück aus⸗
rangierte Pferde des 5. Chevaurlegers-Regi⸗
nents gegen baar versteigert.
Unenthehrliche Lektüure! ge
v Man abonniere auf pe
die meistyerbreitete de
ð
deutsche —V
Wochenschrist 8 —*
0 F —8*
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—9*
der
isgr o jV Auslanue.
Man ——
robenummer
von dem
V6rlag des Echo (. H. ächorer)
Berlin 8S.W.
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