Full text: St. Ingberter Anzeiger

zchwanken, man suchte das Gleichgewicht wieder 
erzustellen, dabei schlug das Fahrzeug um und nur 
—00—— 
huührend die anderen 5 Personen ertranken. 
pDie Reisen Kaiser Wilhelm's 
. seit dem Regierungsantritt. 1888. 183. - 25. 
zͤli Russische Reise. Kronstadt, Krasnoje⸗Selo, 
hetersburg. 25.- 27. Juli Schwedische Reise 
Stodholm). 28. —31. Juli Danische Reise (Kopen⸗ 
agen) 16. August Frankfurt a. O. 23. Aug. 
zᷣnnenburg. 28. Aug. Dresden. 26. September 
deimold. 27. Sept. Stuttgart. Oktober Oestereichisch⸗ 
sallenische Reise. 1. Oktober München. 8. Okt. 
Hien. 11. Ott. Rom. 1617. Oktober Neapel. 
9. Okt. Hamburg. 31. Okt. Leipzig. 15. Novem⸗ 
F Breslau. 11. Dezember Withelmshaven. 22. 
dezbr. Stettin. — 1889. 15. Januar Büdeburg. 
Marz Posen. 1314. April Oldenburg, 24. 
april Schwedt a. O. 26. April Weimar. 27. April 
Fisenach. 15. Mai Kiehi. 18. Mai Braunschweig, 26. 
Juni Sigmaringen. 1.-27. Juli Norwegische Reise 
dofoten). 831. Juli bis 8. Aug. Englische Reise 
Ozborne, Spithead.) 17118 Aug. Bayreuih. 19. 
lug. Karlsruhe. 20. -22. Aug. Straßburg. 23. 
lug. Metz. 24. Aug. Munster. 5. Sept. Dresden. 
O. Sept. Minden. 12. Sept. Hannover. Aus 
orstehender Uebersicht ergibt sich, schreibt die „Freis. 
uig.“, daß der Kaiser Wilhelm L. die preußischen 
rovinzialhauptstädte besucht hat mit Ausmahme von 
danzig, Magdeburg, Kafsel und Köln. Eine Reise nach 
zönigsberg steht unmittelbar bevor. Ebenfalls hat 
zdaiser Wilhelm besucht die Haupistädte der deutschen 
zundesstaaten mit Ausnahme von Darmstadt, 
Schwerin — eine Reise dorthin steht unmittelbar 
ebor — Neu⸗Strelitz, Meiningen, Altenbucg, 
koburg-Gotha, Dessau, Rudolstadt, Sondershausen, 
hyrmont, Gera, Greiz und Lübeck. Den europü— 
chen Staaten hat Kaiser Wilhelm einen Besuch 
ibgestattet mit Ausnahme der beiden Repubhliken 
yrankreich und Schweiz, Holland und Belgien, 
5panien und Portugal und der Balkanstaaten. 
die Reise in die Balkanstaaten steht eben bevor, 
ine Reise nach Spanien und Portugal ist wieder- 
solt in der Presse als in Aussicht genommen be—⸗ 
eichnet worden. 
Wieviel Eisenbahnzüge fahren in 
inem Monat im deutschen Reiche? Die 
Intwort dürfte doch Manchen interessiren, zumal 
z wenig Leute gibt, die darüber einigermaßen 
interrichtet sindd. Es wurden im Monat Juli z. 
z. auf sämmtlichen deutschen Bahnen mit Aus— 
ahme Bayerns, befördert an fahrplanmäßigen 
zügen: 18540 Courier⸗ und Schnellzüge, 
159668 Personenzüge, 83 028 gemischte und 
41134 Güterzüge; an außerplanmäßigen Zügen: 
477 Courier⸗, Schnell⸗, Personen- und gemischte 
züge und 38010 Güter⸗, Materialien⸗ und Ar—⸗ 
eitszüge. Im Ganzen wurden bewegt: 
48503 117 Achskilometer (d. i. die Summe der 
»on jeder Wagenachse zurückgelegten Strecke) bei 
iner Gesammtdetriebslänge von 34 637.88 Kilo⸗ 
aeter. 
Ein eigentümliches Abenteuer hatte 
m Kölner Weltausstellungsreisender vorige Woche 
a Paris. An einem Spezialitätentheater geringeren 
genres waren, wie das „Köln. Tagbl.“ mittheilt 
nit großem Aplomb die Leistungen „eines indischen 
hauklers und Schlangenbändigers“ angekündigt. 
Anser Koölner hatte bald sein Entrée bezahlt und 
sewunderte die wirklich haarsträubenden Künste des 
siatischen Mitmenschen, der die Commentare zu, 
einen Leistungen selbst in einem fließenden Franzö⸗ 
ich gab, das nur zuweilen mit einigen unvecständ⸗ 
ichen Worten untermischt war, die man natürlich 
ür „indisch“ hielt. Zum Schluß sollte eine Bravour⸗ 
ind Glanznummer kommen, zu deren würdiger 
Unkündigung es der französischen Sprache an 
Vorten gebrach. Der Kuünstler wählte also seine 
indische? Muttersprache und sagte: „Jetzt drieh 
ch mer selfs de Halz eröm.“ — „O, jömmich, 
zat es jo ne Kölsche?“ konnte sich unser Reisender 
zicht enthalten auszurufen, und prompt kam die 
Antwort zurück: „Do ahlen Esel halt doch ding 
Nuhl!“ 
r Ein neuer Vulkan, der Queccia de 
Salsa, beunruhigt die Stadt Reggia d'Emilia 
Oberitalien). Seit Wochen wirft derselbe Massen 
„on Lava, Steinen und Asche aus, so daß die 
Fluren in seiner Umgebung ganz zerstört sind. Ob⸗ 
zleich der Vulkan acht Kilometer von der Stadt 
atfernt ist, hört man die Detonationen dennoch 
ns nach Reggio. Dort herrscht zeitweise eine wahre 
Panik. Man erinnert sich mit Schrecken daran, daß 
in aus Reggio stammender Gelehrter behauptet 
jat, seine Vaterstadt werde dereinst das Schicksal 
Zompejis theilen. 
F Ein unglücklicher Millionär. Aus 
stew⸗York wird gemeldet: Daß Reichthum 
nicht immer glücklich macht, davon ist der amerikanische 
drösus Jay Gould, dissen Vermögen über 
100,000,000 Dollars beträgt, ein redendes Zeug⸗ 
aiß. Als der kürzlich mit seiner Familie in dem 
Zadeorte Saratoga war, fiel es auf, daß er nie— 
nals allein war. Nirgends erschien er, ohne von 
nehreren Personen begleitet zu sein. Seine Tochter 
dellhy führt den Vater fast stets am Arme und 
ein Sohn George geht an seiner Seite oder hinter 
hm. Meistens befinden sich vier Personen um 
zay Gould, selten weniger als drei. Ein Geheim 
zolizist folgt ihm auf Schritt und Tritt. Mit all' 
einen Millionen sieht Jay Gould wie ein sorgen⸗ 
zelasteter, abgehärmter, unglücklicher, von Menschen- 
urcht geplagter Mann aus. 
F Quebeck (Canada.) 20. Sept. Von der 
Dufferiug; Terrasse 16 st e sich eine große Fels— 
nasse los und zertrümmerte die 200 Fuß tiefer 
iegenden Wohnhäuser. 13 Todte, eiwa 20 Ver⸗ 
pundete wurden unter den Trümmern gefunden; 
ingeblich sind noch gegen 50 Personen verschüttet. 
Gemeinnütziges. 
Fässer zu reinigen. Um im Gebrauch gewesene 
Fässer gründlich zu reinigen, bedient man sich am 
esten des Kalkes. In die etwa dreiviertel mit 
Wasser gefüllten Gefäße wird je nach Größe 92 
nis 1 Kilo gebrannter Kalk geschüttet. Nachdem 
Jerselbe sich aufgelöst hat, werden die Fässer zuge— 
pundet und öfter hin⸗ und hergerollt. Das Kalk⸗ 
vasser zieht jeglichen Geruch und alle Unreinlich— 
keiten an sich, sogar Petroleumfässer können durch 
dieses Mittel geruchlos gemacht werden. Selbst⸗ 
derständlich muß noch nachheriges gründliches Aus⸗ 
pülen mit reinem Wasser erfolgen. Es ist dies 
ein so einfaches Mittel, daß dasselbe nur empfohlen 
verden kann. 
Telegraphacher Schisfsbericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
Der Postdampfer „Belgenland“ der „Red Star 
zinte,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm am 
19. September wohlbehalten in NRew⸗York an— 
ekommen. 
Familiennachrichten. 
Gestorben: In Saarbrücken Eduard Schmidt, 
36 J. a.; in Malstadt Barbara Klein, geb. Fel⸗ 
les, 64 J. a.; ebendaselbst Johann Hornetz; in 
xernstweiler Philipp Knobloch, Rentner. F 
Marktbericht. 
Zweibrücken, 19. Sept. (Fruchtmittelpreis und Vik- 
aalienmarkt.) Weizen O M, — Pf, Korn OM — Pf.., 
herste zweiteihige d M— Pi, vierreihige dO M. — Pf. 
Spelz oͤ m — pf, Spelzkern — M— Pf., Dinkel 
— WBi — Pf, Mischfrucht d M. — Pf. Hafer 0 M., 
— Pf., Erbsen d M — Pf, Wicken 0 M— Pf, 
den 2M40 Pf, Stroh J. Qual 8 M. 20 Pf. II. Qual. 
3 M. 00 Pf., Kartoffeln 1I M. 60 Pf., Weißbrod 12/3 Kilo 
54 Pf., Kornbrod 8 Kilo 66 Pf. Gemischtbrod 3 Kilo 
30 ppf., paar Weck 100 Gr. 86 Pf. Rindfleisch J. Qual. 
zo pf. N Qual 56 Pf. Kalbsieisch 60 Pf.. Hammel⸗ 
leisch 80 Pf., Schweinefleisch 70 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf. 
gier Liter 24 Pf., Butter/3 Kilogr. 1 M.20 pPifg. 
Theater in St. Ingbert. 
Auf der Bühne einer kleinen Stadt eine Oper 
iufzuführen, erscheint als eine schwierige Aufgabe. 
Im so mehr Anerkennumg verdient ste, wenn sie 
ur Zufriedenheit der Theaterbesucher gelöst wird. 
dies war der Fall mit der gestrigen Vorführung 
von „Martha“. Die Hauptrollen dieses Stückes 
nehmen die Stimmmittel ihrer Träger in hohem 
HBrade in Anspruch. Daß die Gesellschaft Bau— 
drexler Kräfte besitzt, welche auch auf dem Gebiete 
der Oper Anerkennung sich erringen, hat der gest⸗ 
rige Theaterabend gezeigt. Wir können konstatiren, 
daß Frl. Else Rosen auch als „Martha“ ihre 
Rolle ausfüllte, und daß Frau Dir. Baudrexler 
zie „Nancy“ mii bestem Verständniß und sicherem 
Zpiele gab. In Ergänzung erwiesen sich die 
deistungen der HH. von Illenberger und Anschütz 
als Lyonel und Plumket höchst lobenswerth. Be—⸗ 
onderes Lob muß man auch Hru. von Finster 
olleu, dessen Musikvortrag, namentlich was die 
Begleitung betrifft, meisterhaft war. So war denn 
zieser Abend, da Alle nach Kraften wirklen, ein 
ehr genußreicher. Der Besuch hätte besser sein 
ȟrfen. Die Anwesenden spendeten rauschenden 
Zeifall. 
Für nächsten Montag steht auf dem Repertoire 
die Gesangsposse „Die Näherin“ von Hild, Musit 
von Millöcker. Dieselbe zeigt prächtige Szenen aus 
dem Wiener Volksleben. Freunden des Humors 
sei der Besuch angelegentlichst empfohlen. 
Neueste Nachrichten. 
Nürnberg, 20. Sept. Bei der heute vor⸗ 
genommenen Landtagsnachwahl in der 
Stadt Nürnberg wurde der deuischfreisinnige Rechts— 
anwalt Beckh mit 145 Stimmmen gewählt, 
52 sozialistische Wahlmänner gaben Zettel mit 
einem gedruckten Wahlprotest ab. (Pf. K.) 
Berlin, 20. Sept. Die „Reichskorrespondenz“ 
meldet aus Petersburg: Derrussische Finanz⸗ 
minister heabsichtige, den zur Deckung der 
Noten benötigen Geldfonds in Goldwechsel um— 
zusetzen, damit derselbe nicht zinslos bleibe. Die 
hdiesige Börse glaubt diese Meldung mit der That⸗ 
ache in Verbindung bringen zu dürfen, daß zwei 
erste hiesige Firmen heute der Börse große Geldbe— 
räge von anscheinend russischer Provenienz zu bil⸗ 
igerem Zinssatz zur Verfügung stellten. 
Rom, 20. Sept. König Humbert er— 
viderte auf ein ihm vom hiesigen Bürgermeister am 
heutigen Tage zugegangenes Glückwunsch-Telegramm 
zum Jahrestag des Einzuges der italienischen 
Truppen in Rom folgendes: „Der 20. September 
1870 ist für uns ein unvergeßlicher Tag. Ihr 
Vertrauen auf die Eintracht aller Italiener in der 
Stunde der Gefahr ist für mich nicht zu erschüttern. 
Ich habe die Gewißheit, daß es heute keinerlei Ge⸗ 
'ahren für unsere Einheit gibt; gäbe es aber deren, 
o würden alle Italiener streng ihre Schuldigkeit 
hun, denn in loyalen Herzen können in solchem 
Falle keine Parteiunterschiede bestehen.“ (S. Z.) 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Dem ezt. 
— — — s 
Buxkin⸗Stoff, genügend zu einem ganzen 
Anzuge (3 Meter 30 Centimeter), reine Wolle und 
nadelfertig zum.7.73, Kammgarnstoff, reine 
Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 
15.65, schwarzer Tuchstoff, reine Wolle. 
nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 9.75 
bersenden direit an Private portofrei in's Haus Buxkin 
Fabrik⸗Dépot Oettinger & Co., Frankfuri 
a. N. Muster⸗Collectionen reichhaltigster Auswahl be⸗ 
eitwilligst franco. 
ů Setober 1889 
Ziehung. 
Schlußtermin. 
Bayer. Rothe Kreuz⸗ 
gFgtterie. 
20,000 Treffer im Betrage von 
120,000 Mark 
baar ohne jeden Abzug. 
Haupttreffer: 
30,000 Mark, 
10,000 Mark ꝛec. 
Loose à 1 Mark ba der 
Haupt⸗Agentur für die Rheinpfalz: 
Jul. Goldsehmit, Ludwigs- 
hafen a. Rh., 
und den bekannten Verkaufstellen. 
Sehr gutes 
Schuhfett 
BGg ˖ Linn. 
doprungtedermatrateen, 
per Stud auf Leisten 13 Mark, 
per Stüch auf Gurten 21 Mark, 
sind durch mich zu beziehen. 
P. WVorve, Schneider. 
Dieser Nummer unseres Biaties 
liegt das illustrirte Sonntagsblat! 
Gute Geister“ Nr. 77 bei.