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Amtliches Oraan des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
her St⸗ Jugberter — erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feleriage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs- Vlatt und Mittwogs umd Samstags mi
safirirten Beilagen. as Blau lostel dierteljährlich J AM 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Poßt bezogen AMA 78 4, einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die
Fnrückuugsgebühr far die 4gespaltene Garmondzeile ober deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
natnun ieiu, 183, Neklamen 30 2. Bei Amauger Tinrückung wird nur dreimalige berechnet.
v 338. Samstag, 12. Oltober 18868.
A. Jahrn
Politische Uebersicht.
xNach dem Verzeichniß der Ausschüsse und
zter Mitglieder in der bayerischen Abge⸗
rdnetenkammer sind folgende pfälzer
Ubgeordnete in demselben vertreten: Finanz⸗
usschuß: Dr. Buhl; Petionsausschuüß: Dr.
groß und Kuby; Ausschuß für Untersuchung von
heschwerden wegen Verletzung der Verfassung:
zulius Müller; Ausschuß für weitere Vorprüfung
eanstandeter Wahlen: Brünings; besonderer Aus⸗
chuß zur Beratung des Gesetzentwurfes, den Malz⸗
nufschlag betreffend: Diebl und Schloßstein; be—
onderer Ausschuß zur Beratung des Gesetzente
vpurfes, Abänderung einiger Bestimmungen des
hesetzes über das Gebührenwesen betreffend: Neu⸗
nayer und Julius Müller. — Das Verzeichniß
er Abtheilungen und bderen Mitglieder nach dem
Stand vom 5. Oktober 1889 weist solgende Ab⸗
seordnete aus der Pfalz auf: Abtheilung J.:
Friedrich Wilhelm Müller, Schriftführer, v. Al⸗
vens, Brünings, Dr. Clemm und Dr. Groß. Ab⸗
heilung D.: Schleip. Abtheilung III.: Diehl,
Freubenberg, Kaub und Julius Müller. Abtheil ˖
ing IV.: Dr. Deinhartdt, Stellvertreter des
Schriftführers, Dr. Knecht, Kuby und Heinrich
Nüller. Abtheilung V.: Neumay;r und Schloß
tein. Abtheilung VI.: Rudolf Stobäus, Stell⸗
)ertreter des Schriftführers. Abtheilung VII.; Dr.
Zuhl, Märcker und Süß.
*Ueber die Resultate der diese Woche stait⸗
efundenen Wahl der Wahlmänner zum badi-
chen Landtag wird berichtet: Die Aemter
zonstanz, Villingen, Ettenheilm und Triberq find
ndgiltig an die Ultramontanen, Offenburg an die
demokratie, Amt Lörrach, von dem das Endresultat
ioch aussteht, wahrscheinlich an die Freifinnigen
efallen. Ueberlingen ist zweifelhaft. Meßkirch,
gonndorf, Schopfheim, Donaueschingen, Waldkirch,
darlsruhe, Pforzheim, Durlach, Pforzheim⸗Land,
hstannheim, Wiesbaden, Heidelberg, Heidelberg⸗
zand und Adelsheim verbleiben mit großer Majo⸗
ität den Liberalen. Greiff-Wiesloch erklärte, den
beralen beizutreten. Offenburg⸗Land, Freiburg,
lchern, Bühl, Bühl⸗Baden, Bruchsal-Land und
Wertheim wurden vom Zentrum behauptet.
⸗Die Beratungen des Reichsshaushalts⸗
tats in den Ausschüssen des Bundesrates
—XB
verden so beschleunigt werden, daß der Etat nebst
illem Zubehör dem Reichstage sofort nach seinem
zusammentritt zugehen kann. Zu einzelnen Theilen
es Etats sind übrigens, wie man hoͤrt, von ver⸗
chiedenen Bundesstaaten erweiternde Anträge ge⸗
tellt worden. Von der Mehrforderung, welche für
Rililärzwecke erhoben werden soll und über deren
hoͤhe die Offiziösen sich in arge Widersprüche ver⸗
vickelt haben, ist zur Zeit wieder alles still ge⸗
vorden. Die Sache selbst ist wohl sicher, meint
in Berichterstalter der „Stiꝛ. P.“, und die Höhe
)er Kreditforderung im allgemeinen zutreffend. Der
findruck, den die Sache macht, ist ein pein⸗
icher, aber auch in den Kreisen nach links stehen⸗
⸗er Abgeordneter ist man sich darüber vollständig
lar, daß, wenn die Forderung gestellt werden
ollte, es Pflicht der Vaterlandsliebe sein würde,
neselbe zu bewilligen.
*Fuürst Bismarck hat, wie bekannt, vor⸗
zestern dem Kaiser in Potsdam einen langen
zesuch abgestattet und ist auch über Mittag dort
eblieben. Fürst Bismarck bleibt wahrscheinlich bis
Nontag in Birlin und es verlautet, daß unter
Horfitz des Kaisers ein Kronrath abgehalten werden
olle. Als zweifellos gilt es jetzt schon, daß Fürst
gismarck dei der Erdffnung des Reichsstages am
32. Oktober nicht in Berlin anwesend sein und
ziese durch Staatssekreiär von Bötticher vollzogen
verden wird.
* Der „Reichsanzeiger“ schreidt zum Besuch
des Zaren in Berlin: Der Kaiser von Ruß
and ist heute früh in Berlin eingetroffen, um den
Zesuch zu erwidern, welchen unser Kaiser in dem
origen Jahre demfelben abgestattet hat. Der hohe
hast der kaiserlichen Majestäten ist in der Haupt⸗
jadt des deutschen Reiches mit der Ehrerbietung
egrüßt worden, welche dem Herrscher des großen,
sein langem mit Preußen und Deuischland in
riedlichenn Verhältniß lebenden mächtigen Reiches
Jebührt und welche den zwischen beiden Monarchen
hestehenden, von ihren Vatern überkommenen
freundlichen Beziehungen entspricht. Mit den kaiser-
lichen Majestäten vereinigt sich das deutsche Volk
in dem Wunsche, daß der hohe Besuch den
hdeiden Nationen zum Heil und Segen gereichen
nöge.
1
Hierauf trank der Zar Alexander dem Reichskanz⸗
ser Fürsten Bismarck zu, welcher sich erhob, stehend
sein Glas leerte und sich tief verbeugte. Darauf
irank Kaiser Wilhelm dem russischen Botschafter
Brafen Schuwalow zu, der gleichfalls stehend sein
Blas leerte und sich tief verbeugte.
Berlin, 11. Ott. Nach Abstattung der
Besuche bei den Mitgliedern des Kaiserhauses zog
ich Kaiser Alexander auf einige Zeit in
zeine Gemächer zurück; gegen 433 Uhr fuhr der
Reichskanzler Fürst Bismarck vor. Der Reichs⸗
hanzier verweilte eine Stunde und zwanzig Minu—
sen bei dem russischen Kaiser. Bei dem Weggang
gab der russische Botschafter Graf Schuwalow dem
Fürsten Bismarck bis zum Wagen das Geleite.
Berlin, 11. Oti. Der „Kreuzzeitung“ zu⸗
tolge sind heute früh auf besonderen Befehl der
Zoönigin von England aus Kiel die Admirale
des zur Zeit dort ankernden englischen Ge⸗
schwaders, Baird, Harley und Fracay hier ein⸗
getroffen, um dem Kaiser Wilhelm ihre Huldigung
darzubringen. Bei der Anwesenheit des Kaisers von
Rußland erscheine dies, so fuͤgt das genannte Blatt
hinzu, nicht ohne politischen Hintergrund.
FKiel, 11. Olt. Der Zar und Groß—⸗
fürst Georg fuhren gestern Abend 11 Uhr 25
Min. mit dem Generaladjutanten und dem Ehren⸗
dienst auf einer Dampfbarkasse von der „Dershawa“
nach der Jensenbrücke und gingen zu Fuß durch
die Reihen bildenden Truppen nach dem Babnhof.
Der Zar nahm eine Parade unter den Klängen
der ruffischen Nationalhymne ab, von dem zahlreich
»ersammeiten Volke ehrfurchisvoll begrüßt. Um
12' Uhr 8 Min. nachts fuhr der Hofzug nach
Berlin ab.
IHes Reich.
Berlin, 11. Ott. Der Zar traf Punkt 10
Uhr auf dem festlich geschmückten Lehrter Bahnhof
in. Zur Begruüßung waren anwesend Kaiser
Wilhelm, die hier weilenden Prinzen, der Reichs⸗
anzler Fürst Bismarck, die Generalität, der
Staatssekreitär Graf Bismarck und die obersten
dofchargen. Der Zar trug die Uniform des Kai⸗
er⸗Alezander⸗Regiments. Er begrußte den Kaiser
Wilhelm mit wiederholter Umarmung und drückte
den Prinzen sowie dem Fürsten Bismard die Hand.
Nach dem Adschreiten und dem Vorbeimarsch der
rẽIhrenwache, deren Musikkorps die russische Hymne
pielte, bestiegen die beiden Kaiser einen offenen
zierspünner und fuhren, wahrend Küraffiere und
Uanen den Wagen begleiteten, im Trabe durch die
Keihe bildenden Truppen nach der russischen Bot⸗
chaft. Die sehr zahlreich erschienene Bevölkerung
egrüßte die beiden Kaiser sympathisch. Bei dem
durchfahren des Brandenburget Thores wurden
101 Kanonenschusse gelost. Unter den Linden und
in den anderen Hauptstraßen haben die meisten
zffentlichen Gebaude und zahlreiche Privathäuser
geflaggt. Um 10 Uhr 23 Minuten trafen die
Zaiser vor der Botschaft ein, wo die Truppen
Vorbeimarsch hielten. Kaiser Wilhelm stug die
Uniform seines Wyborgschen Infanterieregiments
mit dem Band des Andreas⸗Ordens; die Prinzen,
der Reichskanzler und die übrigen Anwesenden
rugen russische Ordensbander. Das Wetter ift
choͤn.
Berlin, 11. Oklt. Am Frühstüuck im rufsfi⸗
chen Botschaftspalais nahmen mit dem Zaren
daiser Wilhelm und die übrigen Füurfllich-
eiten theil. Graf Schuwalow brachte einen Will⸗
ommenstrank auf Zar Alexander aus. Die Mu—⸗
it spielte die russische Hhmne. Kaiser Wil—
helm brachte folgenden Trinkspruch aus:
Ich trinke auf das Wohl meines verehrten
Freundes und Gastes, Sr. Majestät des Kaisers
son Rußland, und auf die Dauer der zwischen
inseren Häusern seit mehr als hundert Jahren be⸗
tehenden Freundschaft, welche ich als ein von mei—
jen Vorfahren uͤberkommenes Erbtheil zu pflegen
nischlossen bin.
Zar Alexander dankte in französischer
Sprache für die freundlichen Gefühle Kaiser Wil—
eims und trank auf das Wohl Ihrer Mojestäten.
Ausland.
Bruͤfsel, 10. Ott. Die „Independance belge“
meldet die Zunahme des südbelgischen Berge
mannsstreikes.
Paris, 11. Okt. Meldungen aus Arras
berichten über eine umfangreiche Arbeit sein⸗
steliung in Lens. 500 Bergleute weigerten
fich, in dier Gruben einzufahren. Sie verlangen
eine Lohnerhöhung und Aenderungen in der Ein⸗
richtung der Hilfskassen. Die Radelsflührer erstreben
weitere Zugessandnifse. um eine vollständige Arbeits⸗
rinstellung zu bewirken. Die Gendarmerie in Lens
ist verstärkt worden. — Gestern früh wurde am
Eingang zur deutschen Botschaft ein Paket⸗
chen aufgefunden, dessen Umbüllung die Aufschrift
trug: „An den Herrn Botschafter Deutschlands
Rue de Lille; Paris.“ Graf Münster ließ das
Palket nicht offnen, sondern schicte zu einem Polizei⸗
ommissar, der es nach dem stäadtischen Laboratorium
zur Untersuchung schaffen ließ. Das „XIX. Siècle“
herichtet hierüber folgendes: Nachdem die Umhüll⸗
ung abgenommen war. kam ein Holzkisichen zum
Borschein mit der Aufschrift: „An Se. Majestät
den Kaiser von Deutschland, Wilhelm II.“ Das
risichen enthielt sechs in Seidenpapier eingewickelte
Revolverpatronen von 7 Millimeter Kaliber. Ein
beiliegendes zweimal gefaltetes Papier trug die
mit Tinte geschriebenen Worte: „Hierbei für Sie
ein Zeichen der Freundschaft eines franzoösischen
Patrioten.“ Die Patronen waren geladen, jedoch
wie die Untersuchung feststellte, mit keiner außerge—
wöl nlichen Sprengmasse. Ueber den Befund wurde
—I
Auf der Ptäfektur haäit man die ganze Sache fün
einen schlechten Scherz. Der Präfekt läßt jedoch
eifrig nach den Thätern forschen. Auf der deutschen