Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
der ‚Et⸗Ingberter — erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags min 
suftrirten Beilagen. as Blatt kostet vierteljährlich 1. 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Poft bezogen 1.M 75 -, einschließlich 40 ⸗ Zusftellungsgebuühr. Die 
mrückungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraien aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und olchen auf welche die Expedilion 
Auskunft ertheilt. 13 4, Neklamen 30 —4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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240. 
Dienstag, 15. Oktober 1889. 
24. Jahrg. 
Deutsches Reich. 
Müuͤnchen, 14. Olt. Se.tkgl. Hoheit der 
zrinz⸗Regent hat auf die Anzeige von dem 
Ableben Sr. Exzellenz des Erzbischofes Dr. 
son Steichele nachstehendes Handschreiben, 
1. d. Berchtesgaden, den 11. Oktober 1889, er⸗ 
assen: „Herr Domprobst Dr. von Rampf! Mit 
ufrichtigem Schmerz hat Mich Ihre Anzeige er⸗ 
üllt, daß Erzbischof Dr. von Steichele aus diesem 
eben geschieden ist. Ich habe den durch treue 
zrgebenheit und Anhänglichkeit, durch hohe Ge— 
ehrsamkeit und Frömmigkeit ausgezeichneten Kir⸗ 
senfürsten, der im stillen Wirken unablässig für 
as Wohl der Erzdiözese besorgt war, stets besonders ge⸗ 
chäßzt und werde demselben in Meinem Herzen 
nmerdar ein warmes Andenken bewahren. Für 
ie Erfüllung der traurigen Pflicht, Mich von dem 
betrübenden Todesfall in Kenntniß zu setzen, 
zreche Ich Ihnen, Herr Domprobst, Meinen besten 
hank aus und versichere Sie hierbei zugleich der 
uldvollen Gefinnungen, mit welchen Ich bin Ihr 
vohlgeneigter Luitpold.“ — Als für den erz⸗ 
ischöflichen Stuhl in München in Aussicht genom⸗ 
nen werden genannt Bischof Thoma von Passau, 
er bei den Münchenern in hohem Ansehen und 
ttoßer Liebe und Verehrung sieht, und Bischof 
zreiherr v. Leonrod von Eichstätt, der Bruder 
Fes Justizministers, der von der Adelspartei ge⸗ 
pünscht wird. 
Berlin, 14. Olt. Die Abreise des Kai—⸗ 
erpaares nach Athen soll an einem der letzten 
tage dieser Woche erfolgen. Die Rückkehr nach 
derlin wird in der zweiten Novemberwoche erwar⸗ 
et. Im Spuäͤtherbst find dann noch einige Jagd⸗ 
wusflüge des Kaisers geplant. Das Hoflager wird 
jach der Abreise der Majestäten nach Berlin ver⸗ 
egt. — Dem Professor Dr. v. Gneist ist vom 
Zultan der Medschidieh⸗Orden erster Klasse ver— 
jehen worden. 
Berlin, 14. Okt. Die „Norddeuische Allg. 
ztg.“ schreibt: Kaiser Alexander von Ruß—⸗ 
and ließ dem Reichskanzler Fürsten Bismarck 
ind dem Staatssekretär Grafen Herbert Bismarck 
ein Miniaturporträt in Form einer geschmackvoll 
tearbeiten Dose durch seinen Hausminister Woron⸗ 
ow überreichen. Kaiser Wilhelm verlieh Woron⸗ 
ow den Schwarzen Adlerorden. 
Berlin, 14. Okt. Nach der Abreise des Zaren 
orderte der Kaiser den Fürsten Bismarck 
uuf, in seinem Galawagen Platz zu nehmen, und 
egleitete den Reichskanzler zur Wilhelmsstraße. Der 
daiser verblieb bei dem Fürsten Bismarckk über eine 
alhe Stunde lang. 
Beelin, 14. Ott. Aus Sansibar wird 
emeldet: Der Sultan ermächtigte Portal, die Be⸗ 
mten behufs Untersuchung der Sklavenbesitzung 
szemba zu ernennen. Konsul Smith begibt sich 
nn Bord des Kriegsschiffes „Boadicea“ dorthin. 
der deutsche Konsul richtete an alle Konsulate ein 
vchreiden, worin angekündigt wird, daß Haupt⸗ 
nann Wißmann das Recht beansprucht, von 
alen den Eingeborenen oder Fremden gehdreuden, 
u der deutschen Einflußsphäre befindlichen Gebäu— 
»en Besitz zu nehmen, wenn dies für mililärische 
zwick- ertorderlich sei. 
Ludwigslust, 14. Ott. Der Zar und 
ßroßsurn Georg mit Gefolge sind gestern Abend 
im 8 Uhr 25 Minuten auf dem festlich geschmück— 
en Bahuhofe eingetroffen und wurden vom Groß— 
«ANzog und samtlichen Fürstlichkeiten empfangen. 
Am 9 Uhr findet Hoftafel statt, auf morgen ist nachmittags 2 Uhr, für sämtliche Kontrolpflichtigen 
dofjagd angesetzt. aus dem Bürgermeisteramte Zweibrücken; 4. zu 
— Hornbach im Gasthause von Grunewald: Dienstag, 
den 5. November, vormittags 9 Uhr, für sämtliche 
sKontrolpflichtigen aus den Bürgermeißerümtern 
Altheim, Brenschelbach, Dietrichingen, Großstein⸗ 
zausen, Hornbach, Medelsheim und Rimschweiler; 
5. zu Oberhausen im Martin'schen Saale: Donners⸗ 
tag, den 7. November, vormittags 9 Uhr 80 Min., 
für sämmtliche Kontrolpflichtigen aus den Bürger⸗ 
meisterämtern Knopp, Maßweiler, Schmittshausen 
und Winterbach. 
* Von hier schreibt man der „Zw. Z3.“: Das 
Veloziped (Zweirad) hat bei uns jetzt auch 
seine praktische Verwendung gefunden. Zwei Ar⸗ 
deiter von Rohrbach kann man täglich zur Arbeit 
nach dem Brebacher Hüttenwerk fahren 
sehen; abends kehren dieselben hoch zu Roß wieder 
zu rück. Wenn man bedenkt, daß diese Arbeiter sonst 
von Montag bis Samstag in Brebach bleiben und 
Kost und Logis bezahlen mußten, so wird man 
finden, daß die Kosten der Räder durch diese Er⸗ 
parnis bald gedeckt find. Außerdem haben diese 
Arbeiter noch den Vortheil, daß sie die Nacht bei 
ihrer Familie zubringen können. 
*— Die vom k. Oberpostamt Speyer heraus— 
gegebene Postkurskarte der Pfalz für den 
Winterdienst 188990 ist erschienen. Dieselbe hat 
verschiedene für das korrespondierende Publikum 
wichtige Neuerungen erfahren und ist ein unent⸗ 
behrliches Orientixungsmittel über den Lauf der 
der Posten und der zur Postbeförderung benutzten 
Bahnzüge für jedes Komptoir. Die Kurskarte kann 
durch Vermittelung jeder Postanstalt bezogen werden. 
*— Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen 
ist die Militärbehörde befugt, solchen jungen 
Le uten, welche zum Militärdienst eingezogen wer⸗ 
den sollen und kurz vor ihrem Eintritt ihre Be— 
schäftigung verlieren und deßhalb brodlos werden, 
schos die vorzeitige Einstellung in das 
Heer zu gestatten, wenn die Brodlofigkeit durch ein 
Attest des Bezirksfeldwebels nachgewiesen wird. 
— Homburg, 13. Okt. Heute Vormittag 
fand zu Mörsbach die gerichtliche Untersuchung 
einer Kindsleiche statt. Das Kleine soll durch 
seine Mutter ermordet worden sein. Die der That 
Berdächtige ist bereits verhaftet. (Zw. 3.) 
— Zweibrücen, 14. Okt. Gestern Vor⸗ 
mittag wurde der Unterricht an der Zeichen⸗ 
schuse des Gewerbvereins' wieder eröffnet. 
Der Vereinsvorstand Herr Fabrikant Andres hielt 
zur Eröffnung an die Schüler eine Ansprache, in 
welcher er die große Bedeutung des Zeichnens für 
den Gewerbsmann betonte, und stellte dann den 
neuen Lehrer, Herrn Bauassistenten Bausewein vor. 
Man darf hoffen. daß der Unterricht im Interesse 
der Hebung des Gewerbstandes einen recht guten 
Besuch zu verzeichnen haben wird. 
— Contwig, 14. Okt. Unglücsfall. 
Der Maurer Franz Fre yler war an dem Hause 
des Daniel Hahn mit Ausbesserungsarbeiten be— 
ichäftigt und fiel dabei im Herabsteigen von der 
Leiter, sodaß er soforf todt war. Freyler hinter⸗ 
äßt eine Wittwe mit zwei Kiudern. 
— Pirmasens, 14. Ott. Unsere hiesigen 
Vereine, über 100 an der Zahl, haben sich in 
jüngster Zeit wieder um einen vermehrt. Der neu— 
gebbrene Verein heißt „Arbeiter wahlverein 
zur Erzielung volksthümlicher Wahlen.“ Der Ver⸗ 
ein verfolgt den Zweck, Mitglieder zu gewinnen 
und dieselben zu belehren. wie lie sich zur Stell— 
Ausland. 
Brüuüfsel, 14. Ott. Der Ausschuß zur Pru⸗ 
ung von Mehrladern wählte das System Mau— 
er. 300,000 Gewehre sollen durch eine Lütticher 
zereinigung alsbald hergestellt werden. Die Ko— 
tien belaufen sich auf etwa 24 Millionen Franken. 
— In Antwerpen finden heute auf Fort Austru— 
vial Schießver suche zur Erprobung neuer von 
den Grusonschen Werken gelieferter Panzerkup⸗ 
peln statt. 
Rom, 14. Olt. Gemäß der Generalakte der 
Berliner Kongo-Konferenz zeigte Italien 
zen Signatarmächten an, daß durch Artikel 17 des 
neuen italienisch-äthiopischen Vertrages der Negus 
inwilligt, sich der italienischen Regierung zu bedienen 
im über Beziehungen mit anderen Staaten zu ver⸗ 
jndeln. 
Wien, 14. Olt. Der Kaiser begibt sich 
heute Abend nach Meran. — Don Carlos ist 
nus Venedig und der Botschafter Graf Wolken⸗ 
dein⸗Trostburg aus Petersburg hier angekommen 
Pest, 14. Okt. Die ungarische „Post“ be⸗ 
nerkt zu einem Artikel des Pariser „Paix“ über 
angeblich Aeußerungen Tisza's in Osiende: 
Fompetenterseits werde erklärt: Tisza habe keine 
Zelegenheit gehabt, ein so langes politisches Ge⸗ 
präch zu führen; bezüglich der Details müsse 
konstatiert werden, daß Tisza niemals Frankreich 
uind dem französischen Volke feindlich gesinnt, aber 
nruch von Anfang an entschiedener Freund des 
eutsch⸗oͤsterreichischen Bündnisses gewesen und noch 
jeute sei, weil er es nicht nur im gemeinsamen 
»uropäischen Interesse, sondern speziell auch im 
Interesse des Vaterlandes gelegen hatte. 
Petersburg, 14. Olt. „Grashdanin“ weist 
iuf die lange Unterredung des Zaren mit dem 
Fürsten Bissmarck und die letzterem erwiesene be⸗ 
ondere Aufmerksamkeit hin und sagt, alles dies 
asse annehmen, daß die Berliner Begegnung der 
Anfang günstigerer russisch⸗ deutscher Beziehungen 
ein werde. 
Konstantinopel, 14. Okt. Die „Agence 
de Constantinople“ ist zu der Erklärung ermächtigt, 
daß die Rachricht verschiedener Blätter, der englische 
Botschafter Sir W. A. White habe die Pforte 
neuerdings besftimmt, die bulgarische Frage 
n Erwägung zu ziehen, durchaus unbegründet sei. 
Der Botschafter habe in Betreff der bulgarischen 
Frage keinerlei Shritte bei der Mfarte getban. 
LBokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 15. Okt. Die Herbst— 
dontrolVersammlungen für 1889 finden 
nnerhalb des Aushebungsbezirks Zweibrücken an 
achgenannten Orten und Tagen statt: 1. zu St 
zngbert im Oberhauser'schen Saale: Donnerstag, 
en 7. November, vormittags 9 Uhr, für sämtlich. 
dontrolpflichtigen aus den Bürgermeisterämtern 
5nsheim, St. Ingbert, Ommersheim und Rohrbach 
3. zu Blieskastel auf dem Marktplakze: Mittwoch, 
en 6. Noyember, vormittags 9 Uhr, für sämtliche 
dontrolpflichtigen aus den Bürgermeisterämtern 
Ußweiler, Bebelsheim, Blieskastel, Herbitzheim, 
diederwürzbach und Walsheim; 3. zu Zweibrücken 
m Keller der Ernstweiler Kaserne: Mostag, den 
Novbember, vormittags 9 Uhr, für sämiliche 
dontrolpflichtigen aus den Bürgermeisträmsern 
Zubenhausen, Contwig, Einöd, Irheim, Mittelbach, 
diederguerbach und WBebenheim: an demselhen Tage