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Amisgerichts St. Ingbert.
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rgan des königl. Amisg
Amtliche
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.Et. Ingberter Inrege erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗VBlatt und Mittwochs und Samstags mit
ia Beilagen. as Blatt koffet dierteljährlich 1.M 60 4 einschließlich Trögerlohn; durch die Poft bezogen 14M 75 -, einschließlich 40 ⸗ Zuftellungsgebuhr. Tie
ruc ungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 5, bei außerpfälzischen und jolchen auf welche die Expedition
Auskunst ertheilt, I5 4, Neklamen 30 4. Bei 4maliger Ginrückung wird nur dreimalige berechnet.
24.
Dienstag 29. Januar 1889. .* 24. Jahrg.
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„St. Ingberter Anzeiger“
zunen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗
cten, bei den Umträgern und in unserer
pedition bestellt werden.
Inserate finden durch den „St. Ing⸗
erter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung.
Chef des Grenadier⸗Regiments Kaiser Friedrich (1.*
Ostpreußisches) Nr. 1 ernannt.
Berlin, 28. Jan. Der Kaiser hat den
Prinzen Heinrich unter Belassung in seiner
Stellung als Abteilungstommandeur der ersten
Matrosendivision zum Capitän zur See er—
nannt. —
Die ostafrikanische Vorlage ist in
ver Commisionssitzung, welche von 10*4 bis 1 Uhr
sauerte, mit allen gegen die zwei Stimmen der
eutsch;freisinnigen Mitglieder Dr. Virchow und
zamberger, angenommen worden. Die einzige
Ibänderung, welche mit Zustimmung der Regieruug
eschlossen wurde, war die Weglassung des Neben-
atzes in 8 2, welcher ausdrücklich hervorhebt, daß
er zu ernennende Reichskommissar die statutarische
lufsicht des Reichskanzlers über die Ostafrikanische
Besellschaft führen solle.
Ausland.
London, 28. Jan. Der „Times“ wird aus
Sansibar gemeldet: Am Freitag wurde in Dar—⸗
s⸗Salaam hart gekämft, wobei viele Araber
etötet wurden. Deutscherseits fanden Verluste nicht
'att, doch unterlag nach dem Kampfe der Capitän-
ieutenant Landfermann den Folgen eines Sonnen⸗
tichs. Die Araber verweigern die Annahme des
zösegeldes fuür die gefangenen Missionare und
alten an der Bedingung fest, daß die Küste von
jremden gänzlich geräumt werden müsse. Auch
oll der Uebertritt der Gefangenen zum Mohame⸗
anismus verlangt werden.
London, 28. Jan. Nach einem Telegramm
ius Sansibar hat der Sultan dem deutschen
Heneralconsul einen Galabesuch gemacht, um dem⸗
elben anläßlich des Geburtstages des Kaisers
Bilhelm seinen Glückwunsch abzustatten.
Paris, 28. Jan. In beiden Kommern
jecrscht große Erregung. Bei den conservativen
Zolksvertretern mischt sich das Gefühl der Genug⸗
huung über die Niederlage der Republik mit der
itteren Einsicht, daß ihrer Partei in dem Ender-
jebniß der Sieg doch nicht zugute kommen könnte.
Ddie Mehrheit der Republikaner empfindet den
„chlag auch deshalb schwer, weil sie der Ueber⸗
eugung ist, daß die Pariser Wahlentscheidung im
Auslande nothwendigerweise einen schlechten Ein⸗
xuck machen muß. Präsident Carnot wünscht, daß
»as Cabinet im Amte bleibt und Boulanger über-
vacht. Die Regierung will sich vergewissern, ob
ie dabei an der republikanischen Mehrheit eine
Stütze findet, und zu dem Ende gedachte sie fich
nit einer Versammlung der drei Gruppen der re⸗
ublikanischen Linken ins Einvernehmen zu setzen.
Ddem „Temps“ zufolge besteht das Programm, das
»ie Regierung dieser Versammlung vorlegen wollte,
n der sofortigen Wiedereinführung der Arrondisse-
nentsabstimmung, der baldigen Vornahme der all⸗
zemeinen Wahlen und der Ausarbeitung eines Ge⸗
etzes zu Verhinderung und Bestrafung
plebiscitärischer Umtriebe.
Rom, 28. Jan. Der Ministerpräsident
Srispi übersandte anläßlich des Geburtsfestes des
daisers Wilhelm namens der Regierung dem
steichskanzler Fürsten Bismarck ein Telegramm, in
delchem er bat, bei Kaiser Wilhelm der Dolmeisch
er Gefühle des italienischen Volkes zu sein, von
velchen dec Kaiser bei seiner Anwesenheit in Italien
ꝛeredte Beweise erhielt.
Rom, 28. Jan. Die bei dem heutigen Wie—
ꝛerausammentritt der Kammern gehaltene Thron—
rede sagt in Bezug auf die ußere Poli⸗
tik: „Italien ist infolge seiner durch die Bünd-
nisse verstärkten Krafte nach wie vor ein Element
des Friedens in der Welt; ein hoher und meinem
Herzen sehr wohlthuender Besuch ist Italien in
einer Hauptfladt gemacht worden. Dieser Besuch
zeigt, wie eng die Bande find, welche Ita⸗
lbien und mich mit Deutschland und
seinem Kaiser verbinden. Diese Bande find
ein Pfand des Friedens, dissen Erhaltung nicht
aur Italien, sondern alle Staaten lebhaft wünschen,
veil er nothwendig ist für die Wohlfahrt der Na⸗
tionen und den Fortschritt der Cwilisation, und
der Friede wird, ich versichere es, von uns erhalten
verden.“
Deutsches Reich.
München, 27. Jan. Se. Kgl. Hoh. der
zrinz Regent hat heute früh an den deutschen
zaiser ein in herzlichsten Worten abgefaßtes Glück-
aunschtelegramm abgehen lassen.
Berlin, 27. Jan. In die 8. Reichs⸗
3s⸗Kommission zur Vorberathung des
esttzentwurfs betreffend Bekampfung des Stla-
enhandels und Schutz der deutschen Interessen
Afrika sind gewählt worden v. Helldorf (Vor—
zender), Graf Mirbach, v. Massow, Graf Schlief⸗
eSchlieffenberg, Graf Holstein, Dr. Virchow,
reishert v. Huene, Dr. Reichensperger, Freiherr
m und zu Franckenstein, Dr. Lieber, Reichsqraf
mn und zu Hoensbroech, Dr. Windthorst, v. Kar⸗
uiff, Graf Behr-Behrenhoff, Dr. Bamberger, Dr.
Vennigsen, Fieser, Dr. Hammacher, Dr. v.
darquardsen, Dr. Meyer (Jena), Stellvertreter
s Vorsitzenden, und Oechelhäuser. Die Kommis-
m wird am 28. d. Mts., 10 Uhr vormittags
re Berathungen beginnen.
Zerlin, 28. Jan. (Reich sta g.) Etat der
le und Verbrauchssteuern. Dr. v. Bennigsen
ürtett die Frage der Zuckerprämien. Das Er—⸗
duiß der Londoner Conferenz sei nicht befrie—
gend, da einzelne Mächte fernblieben, andere nur
t Vorbehalten beitraten. Ein einheitliches Vor
den der meistbetheiligten Mächte des Continents
anzustreben. Die vorsichtigen Erklärungen des
taotssecretars des Reichsschatzamtes anläßlich der
ndoner Conferenz deckten fich mit den Wünschen
* Reichstages. Die Regitrung möge nichts un—
ducht lassen, durch inlernationale Verträge die
nhebung der Zuͤckerpramien herbeizufuühren.
datzsecretar v. Mal zahen betont die Üeberein-
mmung des Reichstages mit der Regierung. Nicht
neinseitiges Vorgehen Deutschlands, nur der Weg
net Uebereinkunft könne zum Ziele führen. Die
age der Besteuerung des Sacharins sei noch
reif. Bezüglich der Beschwerden mehrerer
deutscher Abgeordneten über die Handhabung
Branntweinbestenerung fei eine Untersuchung
gange, aber noch nicht abgeschlossen; die Be—
auheiligten möchten inzwischen ihre Beschwerden
Lerwaltungswege vor die nächste Instanz bringen.
idste Sitzung morgen 1 Uhr, Tagesordnung:
anntweinbandel, Rordfeefischetei. Osaftilabn,
Lokale und pfälzische Nachrichten.
St. Ingbert, 29 Jan. Wir geben im
Nachstehenden den Wortlaut des Kaisertoasts, welchen
orgestern Abend Herr Pfarrer Ferckel in der Fest-
ersammlung der Gesellschaft „Harmonie“ ge—
jalten hat:
Verehrte Herren. Von Preußens Grenze schallet
röhnend heute Kunde zu uns herüber von dem
estlichen Jubel, der an Kaisers Geburtstag dort
ille Herzen erfüllt. Ja, wie ein Strom wogt die
Zegeisterung vom Nordmeer his zu dem äußer—
ten Süden, und auch wir theilen voll und ganz
zie Gefühle herzlichen Dankes für alles Große, das
jach einem Jahre schwerer Verluste in dem jungen
daiser uns geschenkt ward. In stiller Zurückge⸗
ogenheit herangereift, scheinbar noch ferne vom
chrone, ward er plötzlich auf des Reiches ragende
Zinne gestellt als der oberste Wächter deutscher Ehre
und Macht, aber wie kraftvoll war sein Auftreten
yon Anfang an! Dreißig Jahre, — ein Mann,
— so darf man an dem ersten Geburtstag, den
sein Volk mit ihm feiert, wohl sagen. Ist er doch
)er Träger eines reichen Erbes Hohenzollern'schen
Beistes in Pflichtgefühl, Scharfblick und waffen-
rohem Sinn. Und dabei ist er der glückliche Erbe
roßer Ahnen. Die Begründer des Reiches hatten
zielfach zu kämpfen mit dem mangelnden Verständ⸗
nis eines unter ganz andern Verhältnissen aufge⸗
vachsenen Geschlechtes; er aber sieht sich umgeben
und getragen von den Söhnen einer neuen Zeit,
die mit ihrem ganzen patriotischen Leben wurzeln
in den großen Errungenschaften des geeinten Vater-
sandes. Er scheint zu Großem berufen zu sein,
venn man seine Laufbahn messen darf nach den
rstenSchritten und nach den gewaltigen Erfolgen dieser
rsten sieben Monate. An zwei Sterbebetten vor⸗
iber bestieg er am 15. Juni den Thron, und dann
am jener 25. dess. Mts., der ein so schönes
Blatt im Ehrenkranze unsres Prinzregenten Luit⸗
zold bildet. Jene Versammlung deutscher Fürsten
um den jugendlichen Kaiser bei Eroͤffnung des
Reichstages war ein Ereigniß, dessen Gleichen die
deutsche Geschichte nicht aufweist; da ist dem
Ausland klar gemacht worden, daß die Hoffnungen
nuf innere Wirren, wie man sie bei dem Ueber—
gang der Kaiserkrone auf einen jungen, bisher un-
dekannten Fürsten gehegt haben mochte, eitel und
unbegründet seien. Und wie hat der junge Kaiser
ann die Herzen erobert auf seiner Nordfahrt übers
MNeer wie bei seiner Sudfahrt an und über die
Alpen! Der Jubel, den er überall fand, war nicht
zlos „ein Erbstück seines seligen Großvaters“, wie
r in edler Bescheidenheit meinte, sondern galt ihm,
em edlen Fürstenblut in seinem strammen, ernsten,
laren, soldatischen und doch so gemütswarmen
Berlin, 28. Jan. Kaiser Wilhelm
den Chef des Generalstabes der Armee, General
Cavallerie und Generaladjutanten Grafen v.
dersee, zum Mitglied des Herrenhauses
Lebenszeit berufen. Den Kriegsminister General
onsart v. Schellenderf barn zum