Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
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per ‚t⸗Ingberter erjcheint taäglich mu znahme der Sonn⸗ und Zeiertage. 2 mal wocent.nc, mit Unterl ltungs ⸗Vlatt und Teaitiwohs und Samstags mit 
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Auskunft eribeilt, I53, Neklamen 80 4. Bei 4maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet. 
V83. 
Freitag, 18. Oktober 1889. 24. Jahrg. 
Deutsches RNeich. 
München, 16. Olt. Landtag. In der 
enrigen Abendsitzung des Finanzausschusses 
ceferirte Abg. Frhr. von Stauffenberg über die 
echnungsnachweisungen zu dem Post⸗ und 
Telegraphenbetrieb für die Jahre 1884 
is 1887 und richtet an den Minister die An⸗ 
frage, mit dem Ersuchen um Erläuterung, wie es 
horkomme, daß Beamte niederen Ranges Stellen 
jon höherem Rang bekleiden? worauf Minister 
Irhr. v. Crailsheim die Erklärung gibt, daß dies 
n den Rangverhältnissen zu den betreffenden Vor⸗ 
nännern der berufenen jüngeren Beamien liegt. 
ks werden nun verschiedene Wünsche ausgesptochen, 
welche sich auf den Postetat beziehen, so wünscht 
Referent größere ambulante Postwagen in den 
Bahnzügen. Der Referent äußert dann einige 
Wünsche in Bezug auf den Packewpostübernahme⸗ 
dienst, ob dieser nicht rascher bewerkstelligt werden 
fönnte? Generaldireltor v. Schamberger erwidert 
hierauf, daß sich die Posibehörde schon seit einiger 
Zeit mit dieser Angelegenheit beschäftige, um den 
Wünschen des Publikums nachzukommen. Der 
Keferent erkundigt sfich auch über den Stand der 
Angelegenheit des großen Postdiebstahls im 
Jahr 1887 und über die Beamtenverantwortlich⸗ 
keit. Minister Frhr. v. Crailsheim erwidert hier⸗ 
auf, daß nach den s. Z. gepflogenen Erhebungen 
einem Beamten eine Ersatzpflicht nicht zur 
dast falle, da das Kafsalokal gutachilich als ein⸗ 
zruchsicher bezeichnet worden sei. Es seien übrigens 
jpäter noch weitere Vorfichtsmaßregeln getroffen 
worden. Wenn auch die damals im Kassalokal 
defindliche Summe eine großere als instruktionsgemäß 
zewesen sei, so haben die Erhebungen ergeben, daß 
im gegebenen Fall ein solches Verfahren nicht zu 
umgehen war. Es sei nachher eine neue des—⸗ 
jallsige Instruktion erlassen worden. Bei den 
Nachweisungen für den Telephonverkehr wünscht, 
nach Bericht des „Pf. K.“, Referent Aufschluß 
uͤber die erhöhten Betriebsausgaben. Der Minister 
o. Crailsheim erklärt die Ursache hiervon in der 
Bergrößerung der Betriebsanlagen, und Oberpost⸗ 
cath Rieger gibt Aufschlüsse über die verschiedenen 
elephonischen Systeme und Versuche, und hält das 
in Bayern eingeführte System für vollkommen 
weckentsprechend, welches sich auch bis jetzt be⸗ 
währt habe. Die Verbindung zwischen N—ürnberg⸗ 
Munchen, NürnbergeBerlin und anderseits Mün⸗ 
hen⸗Würzburg⸗ Frankfurt werde zur Ausführung 
gelangen. Hierauf wurde die Debatte geschlossen 
und wird den Rechnungsnachweisungen die An- 
etkennung ertheilt. Nächste Sitzung Freitag Nach⸗ 
mittag. 
Muͤnchen, 17. Okt. Der Entwurf der 
Sozialissengesetz⸗ Novbelle ist den Regier⸗ 
ungen angeblich noch nicht zugegangen. wf 
Muͤnchen, 17. Olt. Es heißt, der Bi⸗ 
schof von Passau habe die meiste Aussicht, der 
Nachfolger des verstorbenen Erzbischoffs von Mün⸗ 
den Freising zu werden. 
nach Bologna weiter reisen, wo sie einen Tag zu 
verweilen gedenken. 
Bremen, 16. Okt. Beim heutigen Fest⸗ 
an kett zur Feier des 80. Geburtstages des Konsuls 
herrn H. H. Meier, an welchem 800 Personen teil⸗ 
iahmen, begrüßtie der Präsident der Handelslammer, 
zMürman, denselben. Bürgermeister Lürman brachte 
nuf den Kaiser ejn Hoch aus, welches mit brausen⸗ 
em Jubel aufgenommen wurde. Handelskammer⸗ 
Iräsident Lurman toastete auf Herrn Konsul Meier, 
etzterer auf die Stadt Bremen. 
Berlin, 16. Olt. Der Reichskanzler 
Fürst Bismaeck und Gemahlin find heute Nachmit⸗ 
ag 5 Uhr 40 Minuten nach Friedrichsruh zurück⸗ 
gereist. 
Berlin, 16. Okt. Der Füurstbischof von 
Breslau, Dr. Koph, ist gestern hier eingetroffen. 
Berlin, 17. Ott. Der Kaiser hat an 
den hiefigen Magistrat das nachstehende Allerhöchste 
dandschreiben gerichtet: Es ist mir angenehm ge⸗ 
besen, wahrzunehmen, wie während der Anwesen⸗ 
zeit Seiner Majestät des Kaisers von Rußland die 
Irdnung in den Straßen vermöge des Entgegen- 
ommens der Bevölkerung bei der Ausführung der 
polizeilichen Anordnungen überall eine musterhafte 
gewesen ist, sodaß ungeachtet des großen Verkehrs 
und der nothwendigen polizeilichen Einschränkung 
desselben kein Unfall zu beklagen ist. Ich spreche 
dem Magistrat memer Haupt⸗ und Rsidenzstadt 
dierüber meine besondere Befriedigung aus. 
Berlin, 17. Otlt. Der Bundesrat hat 
in seiner heutigen Sitzung den Ausschußberichten 
hetreffend die Etatsentwürfe der Verwaltungen des 
Reichsheeres und der Marine zum Reichshaushalts⸗ 
etat für 1890/91 zugestimmt. 
Berlin, 17. Okt. Bezüglich der Meldung 
des Reuterschen Bureaus aus Auckland vom 15. 
d. M., daß das deutsche Reich sich weigere, 
Mataafa als Koͤnig anzuerkennen, bemerkt die 
Norddeutsche Allgemeine Zeitung“: die Nachricht 
linge nicht unwahrscheinlich, doch sei anzunehmen, 
daß die Vertreter der deiden anderen Vertragsmächte 
n Apia angefichts der Wahl eines Koͤnigs von 
Samoa sich in gleichem Sinne ausgesprochen hätten, 
da es genügend bekannt sei, daß auf der letzten 
gerliner Samoakonferenz Deutschland, England und 
Umerika sich dahin geeinigt hätten, Molietoa als 
ttönig anzuerkennen, nicht Mataafa. 
Damnzig, 17. Okt. Kurz vor 10 Uhr lief 
jeute das kaiserlich russische Schiff Dershawa“ in 
zen Hafen ein und legte fest. Die Zarin fuhr 
n einem Ruderboot von der .Dershawa“ nach der 
Zaltestelle des Hofzuges. Sie wurde dort vom 
Zar Alerander empfangen und in den Salon⸗ 
dagen geleitet, wo um 11 Uhr das Frühstück ein⸗ 
senommen wurde. Um 1184 Uhr verließ das 
zarenpaar im Hofzug Neufahrwasser und setzte die 
deise über Danzig und Dirschau fort. Die 
Dershawa“, welche die Kaiserflagge niederholte. 
erblieb vorläufig im Hafen. 
Kiel, 17. Olt. Das englische Kanal⸗ 
zeschwader ist heute Vormittag um 10 Uhr 
jach Karlskrona in See gegangen und kehrt von 
zort direkt nach Portsmouth zurück, wo die An⸗ 
nunft am 29. d. M. erfolgen soll. 
die Leitung der Auswärtigen Angelegenheiten durch 
Salisbury verdiene die größte Anerkennung; 
die demselben gestellte Aufgabe sei keine leichte ge— 
wesen, die Auswärtige Politik befand sich 
nmitten von Schwierigkeiten, da der nächste Nach⸗ 
zarstaat Englands, Frankreich, seit längerer Zeit 
Verwirrungen erfüllt gewesen sei. Auch manche 
Unsprüche Rußlands hätten die größte Wachsamkeit 
zrheischt; dennoch gelang es der festen Hand 
Zalisbury's, die Ehre und die Interessen des 
Vaterlandes zu wahren und zu schützen. Die Rede 
wurde hoͤchst beifällig aufgenommen. 
Brussel, 17. Okt. Boulanger soll wieder 
hierher übersiedeln wollen. 
Brüͤssel, 17. Okt. Graf Merode reist 
heute nach Athen, um die belgische Regierung bei 
der Hochzeit des griechischen Kronprinzen zu ver⸗ 
reten. 
Brusfsel, 17. Okt. Nach dem Liller „Echo 
du Nord“ soll der Ausstand im Departement 
Pas de Calais sich zwar ausbreiten, die Haltung 
der Arbeiter jedoch durchaus ruhig sein. 
Paris, 16. Okt. Die boulangistischen Abge⸗ 
ordneten besuchen morgen Boulanger in Jersey; 
derselbe wird ein von Naquet verfaßtes Abschieds⸗ 
manifest erlafsen. 
Paris, 17. Olt. Der englische Premiermini⸗ 
ter, Lord Salisburhy, ist mit seiner Gemahlin 
jeute aus Nizza hier eingetroffen und hat in Be— 
Jleitung des englischen Botschafters dem Minister 
des Aeußern, Spuller, einen Besuch gemacht. 
Spuller war abwesend und hat heute Nachmittag 
den Besuch erwidert. — Die Zahl der Ausstan⸗ 
dischen in Lens beträgt heute 9000. Die Un⸗ 
erhandlungen zwischen den Bergleuten und den 
Zechen, die jetzt eine Lohnerhöhung von 7 Prozent 
anbieten, dallern fort. — Das Kriegsgericht 
zur Beurtheilung der Angelegenheit des boulangisti⸗ 
schen Abgeordneien Laisant ist heute Nachmittag 
in der Militärschule zusammengetreten. Da Lai⸗ 
jant, was man nicht erwartet hatte, fich dem Ge⸗ 
eichte stellte, so fand die Sitzung bei verschlofsenen 
Thüren statt. Ueber die ganze Angelegenheit wird 
das größte Stillschweigen beobachtet. 
Bern, 17. Okt. Das Bundesbudget 
für 1890 schließt mit einen Fehl betrag von 
4413 Millionen Franken ab. 
Wien, 16. Okt. Die ‚Corr. de l'Est“ meldet 
zus Sofia: „Nach der Abreise des Fürsten Fer⸗ 
zinand erhielt Stambulow einen Brief von 
Zanko w, worin dieser riet, die Reise des Fürften 
zu verhindern, um so die bulgarische Frage zu ver⸗ 
einfachen und eine Wiederaussohnung mit Rußland 
zu erzielen. Stambulow ließ den Brief unbe⸗ 
intworiet.“ 
Mailand, 17. Olt. Kaiser Wilhelm 
ind die Kaiserin Viktoria Augusta werden 
im Samstag Vormittag hier erwartet und vom 
dönig Humbert am Bahnhofe empfangen werden. 
Die Majestäten werden sich unverzüglich nach 
MNonza begeben. Für Sonntag ist eine Spazier⸗ 
ahrt auf dem Comersee in Aussicht genommen. Am 
Montag soll ein Frühstück im hiesigen königlichen 
Schlosse und abends ein Hofkonzert in Monza statt⸗ 
inden. 
Wajshington, 17. Okt. Die Delegierten 
des internationalen Kongresses der 
Seeuferstaaten sind heute durch ihre be— 
reffenden Gesandten dem Staatssekretär Blaine 
vorgestellt worden, welcher seine Anerkennung für 
die allgemeine Annahme der Einladung ausdrückte 
München, 17. Olt. Der Koͤnig und die 
donigin von Dänemark nebst dem Großfür⸗ 
ten⸗Thronfolger von Rußland find heute Vormit⸗ 
ag um 10 Uhr 20 Min. hier eingetroffen. Der 
Froßfürst⸗Thronfolger frühstückte im Königssalon 
des Bahnhofes und trat um 10 Uhr 48 Min. die 
Weiterreise nach Brindifi an. Die dänischen Ma—⸗ 
estäten sind im Gasthofe „Zu den vier Jahres⸗ 
zeiten“ abgestiegen und werden am Freitag zunächst 
Ausland. 
London, 16. Okt. Der Minister des Innern, 
Matthews, empfing nachmittags eine Deputation 
von Wählern des Wahlkreises Birmingham, welche 
ine Adresse überreichte. Der Minister erwiderte,