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G 415338 J
Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
ver ‚St⸗ Ingberter —— erscheint täglich mit Ausnahme der Gonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs ⸗ Vlatt und Rütwoqe und Samstagß mit
nfstrirten Beilagen. a Blau tosel dierietjahrlich A insqliehtuich Kragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 einschließlich 10 ⸗ Zuslellungsgebuhr. Die
Finruckungsgebühr sar die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der ꝓien as bvei außerpfalzischen und jolchen auf welche die Erpedition
minatauft criheiu. 153 , Neklamen 80 . Bei maliger Einrucung wird nur dreimalige berechnet.
244. .Samstag, 19. Oktober 1889.
24. Jahrg.
Politische Uebersicht.
*Das Ausfübrungsgesetz zu Alters⸗ und
Invalidenversicherung, welches dem bayer⸗
jchen Landtag in dieser Session zugehen soll,
si zwar noch nicht fertig ausgearbeitet, doch hoören
die „N. N.“ mit großer Bestimmtheit, daß man
naßgebenden Orts sich nach längerem Schwanken
ür das auch vom Landwirihschaftlichen Zentral⸗
derein warm befürwortete Prinzip der Dezentrali⸗
irung der Organisation auf die acht Kreise des
dönigsreichs entschieden hat.
* Die Eröffnung des Reichstages findet am
32. Okltober, mittags zwölf Uhr, statt.
* Dem Reichstag soll nun doch ein Ge⸗
etzentwurf über Lagerhaus- und Lager⸗
cheinwesen (Warrant⸗Gesetz) zugehen.
* Nach offiziöser Mittheilung würde der
neichshaushalts⸗Etat zum ersten Mal die
Zumme einer Milliarde überschreiten; wie die „K.
Ztg.“ hört, würde die Ueberschreitung rund zwei
Pillionen betragen.
* Den „Berl. Polit. Nachr.“ zufolge hätte der
sundesrath in seiner vorgestrigen Sitzung er⸗
sebliche Abänderungen des Reichshaushalis-
ats für 1890/91 sowohl bezüglich der Zollein⸗
nahmen und Vexrbrauchssteuern, als auch bezüg-
lich der Ausgaben für die Heeresverwaltung be⸗
chlofsen.
⸗Von den 29 Ersatzwahlen zum sächsischen
randtage, welche am Dienstag dieser Woche
jattfanden, sind 23 zu Gunsten der Kartellparteien,
2 zu Gunsten der Forischritispartei, J zu Gunsten
der Deutsch⸗Freisinnigen und 8 zu Gunsten der
Sozialisten ausgefallen. Die Kartellparteien gee
vannen einen Sitz von den Deutsch⸗Freisinnigen
ind verloren einen an die Sozialisten; die letzteren
sewannen einen zweiten Sitz in Limbach⸗Land von
xen Fortschrittlern.
* Die „Allgem. Ztg.“ in München veröffent⸗
icht einen ihr aus Prag aus dem ischechischen Lager
ugegangenen Artikel über die Stellungnahme
zer Alttschechen zu einem Adreßantrag der
Jungtschechen, worin es heißt: Die Alttschechen
jeßen weder das böhmische Staatsrecht, noch die
Konigskrönung fallen, erachteten es jedoch für un⸗
eitgemäß, das eine wie das andere gegenwärtig
anzustreben, da in erster Reihe eine Verstaͤndigung
mit den Deutischböhmen erforderlich sei, ohne welche
jede Aktion aussichtslos wäre. Die Alttschechen er⸗
achteten ein auf der beiderseitigen Verständigung
beruhendes und dann von der Krone zu beschwören⸗
des, unabänderliches Landesgrundgesetz als Ziel
hrer Bestrebungen.
* In einer sensationellen Nachricht gibt das
„Berl. Tagbl.“ den Eindruck dez Kaiserbegegnung
n Berlin auf den russischen —** von
Biers kund. Wie dem Blatte aus Wien gemeldet
wird, habe Herr v. Giers beim Durchlesen der
Meldungen uͤber die Audienz des Fürsten Bismarck
beim Zaren und über die Auszeichnung, mit
welcher der Zar den deutschen Reichskanzler be—
handelte, seinem Groll in den drastischen Worten
Luft gemacht: „Da fehlt doch noch etwas — —
— — der Name des russischen Diplomaten, der
dem Bismarck die Stiefel geputzt hat!“ Danach ist
vohl kaum daran zu zweifeln, daß Herr v. Giers
jein schon mehrfach eingereichtes Abschiedsgesuch
demnächst erneuern wird.
* Die Pariser klerikalen Blätter kündigen an,
et heilige Stuhl werde gegen die Aeußer⸗
ungen Crispis, die sie „eine neue, den unver⸗
Ahrbaren Rechten des Papstes zugefügte Beleidigung“
iennen, nachdrücklich Einspruch erheben.
* Nach einer Meldung aus Konstantinopel
verden dort großartige Vorbereitungen für den
rẽ mpfang des Kaisers Wilhelm II. ge⸗
roffen. Der Kaiser wird einen der kaiserlichen
dzioskts in der Nähe des Yildizpalastes bewohnen;
derselbe wird eigens für die Gelegenheit neu her⸗
Jerichtet. Die kaiserliche Yacht Osmanieh“,
velche, begleitet von zwei Panzerschiffen, nach den
dardanellen fahren wird, um den Kaiser zu be—
rüßen und nach Stambul zu bringen, wird eben⸗
alls prächtig ausgestattet. Der Sultan wird zu
Fhren seines hohen Gastes ein großes Banlett
jeben und wahrscheinlich wird auf den Anhöhen
von PYildiz eine große Parade der Konstantinopeler
darnison ubgehauten werden. Die deursche Kolonie
in der türkischen Hauptstadt wird sich an den
Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers ebenfalls be⸗
heiligen.
fort. — Der König und die Königin von
danemark find heute Vormittag um 10814 Uhr
mit einem Sonderzuge nach Italien weitergereist.
Am Bahnbofe war der hiefige russische Gesandte
zur Verabschiedung anwesend.
Mänfier, 18. Olt. Freiherr v. Schor⸗
mer⸗Alst beröffentlicht im „Westfälischen Merkur“
ine Ansprache an seine Wahler, in welcher er
nitteilt, daß er sein Landtagsmandat wegen
hesundheitsrücksichten und Arbeitsüberhäusung ni e⸗
dergelegt habe. Er dankt für das zwanzig⸗
ährige Verirauen und bittet die Waͤhler, fernerhin
zum Zentrum zu halten, wie auch er es thue.
Potsdam, 18. Oklt. Das Kaiserpaar
rat gestern Adend kurz nach 11 Uhr mittelst Son⸗
erzuges die Reise nach Monza an.
Berlin, 17. Okt. Das Reiseprogramm
der Kaiserin Friedrich nach Venedig und
Aihen ist jetzt erschienen. Die Abreise erfolgt am
Samstag fruͤh vom Anhalter Bahnhof. Die Reise
zeht über Leipzig, Hof, Regensburg, Landshut,
Mühldorf, Kufftein, Bozen, Ala und Verona.
Bon Venedig erfolgt die Abfahrt am 20. Oktober
wends, die Ankunft in Korinth am 25. d. früh.
In der Begleitung der Kaiserin Friedrich werden
iich der Erbprinz und die Erbprinzessfin von Mei⸗
nngen sowie die Prinzeffinnen⸗Töchter Viktoria,
Zofie und Margarethe befinden.
Wie der „Post“ aus Athen gemeldet wird,
hdat die türkische Regieruug dieser Tage
zei der Ottomanischen Bank 60000 Pfd. er⸗
hoben, und minmt man an, daß diese Summe
jur den Empfang Kaiser Wilhelms verwendet wer⸗
den soll.
Berlin, 18. Okt. Die „Post“ weist die
dügen und Verdrehungen auswärtiger Blätter über
die angebliche Kälte bei dem jüngften Besuche
des russischen Kaisers bei Kaiser Wilhelm
urüd und hebt die Thatsache hervor, daß beide
Zaiser sich nicht getrennt hätten, ohne bereits eine
neue Zuͤsammenkunft zu vereinbaren. Kaiser
Alexander habe Kaiser Wilhelm gebeten, den im
nächsten Sommer in Rußland stattfindenden großen
Mondvern beizuwohnen und Kaiser Wilhelm habe
diese freundschaftliche Einladung bereitwilligst ange⸗
nommen.
Fösnigsberg, 17. Olt. Der Kaifer und
die Kaiserin von Rußland trafen um
5.40 Uhr hier ein und reisten um 6 Uhr nach
Petersburg weiter. Zum Empfauge waren General⸗
major Hornhardt, der Polizeiprasident und der
russische Konsul am Bahnhofe anwesend.
Ausland.
Paris, 18. Okt. Die Einberufung der
Za mim ern wird zum 12. November d. J. er-
wvartet.
Paris, 18. Olt. Prinz Ferdinan d lebt
hier im strengsten Inkognito. Gestern Abend be⸗
gegnete er durch Zufali dem König Milan im
Zaͤudeville⸗Theater und unterhielt fich einige Mi—
suten mit ihm. Der Prinz beobsichtigt, sich
Samstag zum Grafen von Paris nach Sheen Hause
zu begeben. Die Gerüdchte, daß die Reise des
Prinzen mit der beabfichtigten bulgarischen Anleihe
Verkindung stehe, sollen unbegründet sein. Der
Zweck seiner Reise sei einzig, seine Verwandten zu
resuchen.
Rom, 17. Olt. Crispi kam heute Nach⸗
nittag von Palermo hier an und reiste abends
rach Monza weiter, um dem Empfang des deut⸗
hen Kagiserpaares beizuwohnen.
oeutsiches Reich.
Baden, 18. Okt. Die Gesandtschaft
des Sultans von Sansibar ist heute vom
Sroßherzog Frie drich in feierlicher Audienz
inf Schloß Baden empfangen worden.
Stutigart, 18. Oklt. Das endgiltige Er⸗
jebniß der Reichsstagswahl im Wahlkreise
Falw ist: Gültlingen (freikonservativ) er⸗
sielt 7987, Schickler (Volkspartei) 41682 Stimmen;
exst erer ist somit gewählt.
Müunchen, 18. Oki. In der gestrigen Sitzung
es Finanzausschusses der Abgeordnetenkammer
vies Finanzminster Riedel die Bedenken
jegen die Novelle zum Malzaufschlagsgesetz zurüch,
veiche keineswegs die Großbrauereien bedrohe. Die
j2 Aktienbrauereien Bayerns mit 6018 000 M.
stohgewinn und 3829672 M. Reingewinn im
Jahre 1887188 würden nur mit 185 250 M. jähr⸗
ich mehr belastet, genießen aber überdies Exrport⸗
uckdergütung. Der Finanzminister weist gleichfalls
en Antrag der Brauereien zurück, der dahin geht,
is 3000 Hektoliter Malzverbrauch mit 42/2 resp.
M. bis 10 000 Hektoliter mit 6 M., darüber
nit 6113 M. zu besteuern, weil ein derartiger
Steuerausfall 3500 000 M. betrüge, während die
Staatsfinanzen nur einen Ausfall von 2000000
M. entbehren koͤnnen.
München, 18. Okt. Das Abgeord⸗
netenhaus genehmigte den Ausführungsentwurf
des Reichssgenossenschaftsgesetzes und
vechargirte zahlreiche Etatsnachweisungen. Abge⸗
xdneier Luias (Waldmunchen) tadelt in schäarfster
Weise die Vleheinfuhrgrenzsperre; Abg
Dr. v. Schauß bittet wenigstens lebendes Vieh bis
um Muünchener Viehhof zuzulassen, anstatt der
Zchlachtung an der Grenze. Der allein anwesende
Finanzminister erklärte sich für inkompetent, indeß
sehe der Minister des Innern in schonungsvollster
Weise vor, doch seien Ausnahmserlaubnißfälle ge⸗
ahrlich. Sobald die Seuche ins Land dringe,
päre unberechenbarer Schaden zu erwarten. —
Die nächste Sitzung findet Mittwoch 23. Ok⸗
ober statt.
München, 18. Okt. Das Kaiserpaar
raf heute Nachmittag 424 Uhr hier ein und wurde
»om preußischen Gesandten, dem Generaldirektor
der Eisenbahnen und dem Polizeipasidenten em—⸗
„fangen. Ihre Mojestäten setzten die Reise nach
Innsbruck nach einem viertelstündigen Aufenthalte