Full text: St. Ingberter Anzeiger

5 
— 
z 2 * 
— 
54 
38 
8 
—* 
— — —82 9 
* —* 
h —8* 4*— —— 
534 J — 5 833 3 
— ——— — —— — —3535 88 n —* g —53 B *8* * * —34 
* * — ——— — — 9— ——8 2⏑ * ——8 —58 — —598 5— 4 
3 * — — 858 * — —J6 
—B——— —F ⏑ 9 * —53— * J — 329 — —u—9 —3 —52 
— 58866 — — — — 32 —38387 
A — — 6 —9 —5 — —5 — 3 J—— * 
BS— * * —3 — * * —8 —838 —BB5858 7 
— 4 —* —3153 8 5 8 —334 
8 2 598 —— —46 3 — 95 8 
J 
iches Organ des könial. Annsgerichts St. Ingbert. 
der VBt Inaberter — — erscheint taglich mit Auznahme der Sonn- and tzFelertage. 8 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗satt uud Miwochs und *amstags 
mit Auftrixten Seilagen. Was Blatt kostet vierteljährlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohm, durch die Post bezozen 1 « 78 4, einschließlich 420 4 Zußtellungsgebühr. 
die Seurnctungegebnhr thr die Teeipallene Garmondzeile oder deren Raum vetragt dei Insereten aus der Pfalz 10 H, bel außerpfölrischen und solchen auf welche die 
Grpebitior Unatunft ertheilt. Iß eklamen 80 4. Bei 4m4liger Sinracdduna wird nor dreimalige berechnet. 
w 262. Dienstag, 11. November 1890. 
5. Jahrg. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 9. Novb. Der kaiserliche Statt⸗ 
alter Fürst v. Hohenlohe wird in den 
achsten Tagen hier erwartet. 
Berlin, 10. Nov. Wie die „Natilonal⸗ 
eitung“ bört, steht die Veroöͤffentlichung eines Er⸗ 
asses des Kaisers an das preußische 
ztaatsministerium über das Unterrichts- 
sen bevor. 
Berlin, 10 Novb. Der Reichstagspräfident 
„nachrichtigte die Mitglieder des Reichstags, er be⸗ 
osichtige, den Reichstag zwischen dem 25. 
ad 27. Navember, spätestens aber am 2. Dezem ⸗ 
er zusammentreten lassen. — Das Landesökonomie⸗ 
ollegium beschloß einstimmig, den dringlichen An- 
ag des Landesdireksors Fthrn. v. Hammer—⸗ 
ein auf die Tagesordnung zu setzen, in welch m 
afgefordert wird, dem Landwirtschaftsminifter 
cgenüber zu erklären, die gegenwärtige Lage der 
andwirtschaft gestatte ke i ne erheblich Ermäßig⸗ 
ag der Getreidezölle und der Viehzölle; 
e Aufhebung der veterinär⸗polizeilichen Grenzmaß⸗ 
egeln gegenüber Oesterreich Ungarn und Rußland 
ourde den einheimischen Viehstand schädigen und 
jen Wiedergewinn der Viehausfuhr nach England 
ind Frankreich erschweren. Die Landwirtschaft 
onne nur durch die Aufrechterhaltung der Schutz⸗ 
olle Mut zur Hebung der Viehzucht gewinnen. 
Berlin, 10, Novb. Hofprediger Stocker 
ind Schrader werden vorlaäufig 'noch einige 
eit im Amte bleiben; ihre Abschiedsgesuche find 
)onnerstag genehmigt worden. Stöcker hat ein 
chreiben an die Kirche gerichtet, in welchem er 
ch bereit erklärt, bis zum Amtsantritt eines 
dachfolgess seine Obliegenheiten weiter zu 
errichten. Schrader tritt erst im April aus 
m Amte. 
Hamburg, 10. Nob. Der für die ost⸗ 
rrikanische Küstenfahrt bestimmte Dampfer 
Bißmann“ hat heute Nachmittag der biesigen 
afen verlassen. 
Artikel einzuireten. Sein Antrag wird mit 338 
zegen 154 Stimmen verworfen. De Belleval, 
zoulangist, beantragt das Kultusbudget vom 1. 
zuli 1891 ab zu sftreichen, die Ersparnisse an die 
dasse für Arbeiter-Invaliden abzuführen. Redner 
rklart, katholisch zu sein; aber er wolle nicht, daß 
Nichtkatholiken die Kosten für die Kirche trügen. 
der Antrag wird mit 869 gegen 76 Stimmen 
»erworfen. Bei Kapitel 9 entspinnt fich eine 
angere Eroͤrterung über das Recht der Regierung, 
das Gehalt der Pfarrverweser und Vicare zu 
perren. Die Regierung tritt nachdrücklich für ihr 
stecht ein, das Gehalt zurückzubehalten für solche, 
zie sich mit Politik beschäftigen. Das Kultusbudget 
vird alsdann genehmigt. Auch das Budget der 
Staatsdruckerei und das Budget des Ministeriums 
es Innern werden unverändert genehmigt 
Mailand, 10. Rov. Der deutsche Reichs⸗ 
sanzler v. Caprivi hat gestern Vormittag 1014 
Uhr die Ruckreise nach Berlin angetreten. 
Ihm, wie dewm Ministerpräsidenten Crispi wurden 
lebhafte Hochrufe von der Menge ausgebracht. 
Nom, 10. Novb. Die „Riforma“ sagt, die 
Stadt Mailand sei ein würdiger Dolmetsch 
der Gefühle Italiens gewesen, als fie mit ureigener 
Herzlichteit und Achtung den hohen Gast, den 
zeutschen Reichskanzler p. Coprivi, begrüßt und 
nufgenommen habe, der für seine Person und im 
Ramen der Regierung und des Landes, die er ver⸗ 
trete, Italien einen Beweis seiner Sympathie und 
Hochschätzung habe geben wollen. Die durchaus 
triedlichen Zwecken dienende Freundschaft zwishen 
Deutschland und Italien habe ihre Bessfätigung er⸗ 
halten, an welcher sich beide Völker erfreuen 
sönnten. Reichskanzler v. Caprivi habe, als er 
Italien wieder verlassen, sicherlich die Ueberzeugung 
yon der Zuneigung Italiens, dem italienischen Volke 
iber die angenehmßfFen EFrinnerungen 2urückgelassen. 
Montag, der, wenn auch vormittags trüb, sich später 
iehr schön anließ, daher auch der Besuch besonders 
nus der preußischen Nachbarschaft ein ungemein 
zroßer war. Das Treiben auf den Straßen ge— 
taltete fich lebhaft. Oft war fast nicht durchzu⸗ 
ommen. Die Kaufflust auf dem Markte schien leb⸗ 
jaft. An den Abenden füllten sich die Tanzlokale, 
ind die Wirte, wie Lebensmittelverkäufer machten 
ein gutes Geschäft. Leider sind die Tage oder viel⸗ 
nehr Nächte nicht ganz ohne Ausschreitungen und 
Schlägerei vorübergegangen. 
* St. Ingbert, 11. Nov. Reichsge— 
richts⸗Erkenntniß. Wird Jemand nicht mehr 
m Besitz eines für Kommissionswaare erzielten 
and nicht abgelieferten Erlöses betroffen, so ist er 
vegen Unterschlagung strafbar. Erklärt ein Konkurs— 
Ildubiger, daß eine bei ihm vorgesundene Summe 
nus dem Verkauf von Kommissionswaare herrühre, 
o gehört diese Summe nicht mit zur Konkursmasse, 
ondern ist dem Gläubiger der Kommissionswaare 
iuszubezahlen. Kommissionswaare wird natürlich 
denfalls von der Masse getrennt und dem Eigen⸗ 
hümer zurückgestellt. Sind der Erlöss für Kom— 
nissionswaare bei Ausbruch des Konkurses oder 
indere fremde Gelder, z. B. Einnahmen für Feuer⸗ 
zersicherung, nicht mehr vorhander, so werden die 
Beschädigten Gläubiger der Konkursmasse. 
2 Hassel, 11. Nov. In Hassel hat sich vor 
einiger Zeit ein Obstbauverein gebildet. Wie not⸗ 
vendig ein solcher ist, zeigt die beirübende Thaisache, 
daß vor etlichen Tagen auf einem Stück, welches 
derr Bahnmeister Knerr von St. Ingbecrt, ein 
ifriger Foͤrderer des Obstbaues, mit 17 jungen 
Obstbäumchen bepflanzt hatte, nicht weniger als 18 
zübischer Weise durchgeschnitten wurden, so daß sie 
zerstört find. Neben sachgemäßiger Belehrung der 
Leute über den Wert des Odbstbaues möge aber 
auch die strenge Bestrafung solch frevelhafter Streiche 
vor Wiederholung letzterer schützen. Wir hoffen, 
daß es der Polizei gelinge, die Thäter zu ermitteln 
und der gerechten Strafe zuzuführen. 
— Zweibrückn, 10. Novb. Gestern Abend 
wurde dem dahier stationierten Gendarmen Lud⸗ 
vig Hördner zu seinem Abschiede eine über⸗ 
raschende Ehrung zuteil. Das hiesige Stadt⸗Orchester 
brachte seinem scheidenden Freunde ein Ständchen 
dar, einen Beweis der Liebe und Anhänglichkeit, 
welche sich der Scheidende während der Zeit seines 
Hierseins zu erwerben versland. GBZtg.) 
— In Pirmasens ist der Kaufmann Goswin 
dang, 52 J. a., i. F. Lang & Leiner, am Samstag 
Nachmittag plötzlich gestorben. 
— Gegen das Vorgehen des Dahner Distrikts⸗ 
rais, betr. die Aufhebung der Bergzabern⸗ 
Ddahner⸗Postverbindung zur Erreichung 
einer Verbindung mit Weißenburg ist von der 
Stadtivertretung zu Bergzabern bereiss eine Eingabe 
an das Oberpostamt in Speher zur Unlerschrift in 
Umlauf gesetzt worden. 
— Albersweiler, 9. Nov. Heute Abend 
um die fiebente Stunde ereignete sich dahier eine 
schrekliche, grausige That. Der hiesige 
Ackerer Abraham Drumm half seinen auf den Tod 
erkrankten Nachbar Sold zu Bette bringen, als der 
Sohn des letzteren, Johannes Sold, Steinbrecher, 
der fich in seinem elterlichen Erbteil gekürzt glaubt, 
in das Zimmer trat und sogleich in feindlicher 
Weise auf Drumm eindrang. Drumm flüchtele fich 
in seine Wohnung, wurde aber hier von seinem 
Verfolger eingeholt und mit einem Prugel nieder⸗ 
geschlagen. Sold versetzte mit einem Messer seinem 
Landrat der Pfalz. 
Speyer, 10. Nov. Die Eröffnung des 
dreislandrates fand heute 12 Uhr in der 
Aula des Gympafiums durch Se. Exzellenz Regier⸗ 
ungspräfidenten von Braun fatt. Exzellenz bewill- 
ommneten die Versammlung, die mit Ausnahme 
ines Mitgliedes (Herr Salomon Frank⸗Langmeil, 
der wegen Krankheitsfalles beurlaubt ist), vollzählig 
arschien. Dem Landrate wird eine Budgeterhoͤhung 
‚on 185 000 Mark unterbreitet werden; dadurch 
zat eine Erhöhung der Kreisumlagen von 89,5 
iuf 42,7 Prozent stattzufinden. Die Gründe der 
Nehrausgaben sind haupisuchlich die Gehaltsaus- 
leichungen bei Angeftellten der Lateir⸗ und Real⸗ 
chulen, die Unterstützung bedürftiger Gemeinden zu 
bolksschulzwecken (hauptsächlich im Bezirke Kirchheim⸗ 
olanden) und die Erweiterung der Kreisirrenan⸗ 
dalt, deren Räume von 480 auf 5820 Plötze erhöht 
verden müssen, die des Ankaufs der Kaisersbacher 
MNühle bedurfte und durch Erhöhung der Lebens- 
nittelpreise ohnehin mehr bedarf. Mit einen Hoch 
nuf den Prinzregenten schloß Se. Exzjellenz die 
Frffnung. Mi. Pr.) 
—* 
Ausland. 
Lkondon, 10. Nob. Stanleh hat gegen 
nerrtn Bärttelot, Bruder und Herausgeber 
er Tagebucher des verstorbenen Majors Bartielot, 
erichtliche Klage eingeleitet und den berühmten 
vachwalter George Lewis als Vertreter gewonnen. 
da die beiden Verstorbenen, Varttelot und Jameson, 
einen Verleumdungsprozeß anstrengen können, so 
ecfürwortet die „Pali Mall Gazette“ die Einsetzung 
nes föniglichen Untersuchungsausschuffses. 
Amsterdam, 10. Nov. Das „Utrechtsche 
ageblati“ berichtet, daß der Zustand des Königs 
zil helm II. einen merkbaren Rüchschritt zeige. 
die Nahrung wird von dem Kranken ohne Bewußt⸗ 
in genommen. Der wenige Schlaf ist wiederholt 
urch Unruhe gestört. Infolge dessen verlangt der 
nanke unter dem Drucd beängfligender Gefuhle 
ttwährend bald das Beit zu verlassen bald wieder 
dasselbe gebracht zu werden. 
Paris, 10. Novb. Die Regierung hat der 
ammer eine Rachtragsforderung von 8 
Lillionen Franken vorgelegt, von denen 916 000 
ranken auf die Blokade von Dahomeh entfallen. 
die der Finanzminister im Budgetaueschuß eiklarte, 
utfte der Sigatshaushalt von 1890 trotz des 
zuen Kredits mit einem Ueberschuß von etwa 
b Millionen abschließen. — Depufitten 
ammer. Beim Kultusetat schlägt Maurice 
saure dor, nicht in die Bspiecbung der inn 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 11. Nov. Der erste dies— 
ährige Kirchweihtag begann mit heiterem 
SZonnenschein, was viele Auswärtige zu einem Be⸗ 
uch unserer Stadt veranlaßte. Die Mittagszuge 
rachten eine bedeutende Zahl Fremder. Leider 
dellte sich Nachmittags Regen ein. So zog sich der 
Herkehr meit in die Wirtschaften. Unders am