u oenen das älteste 14 Jahre alt ist, taufen.
delehrter Sozialdemokrat 7)
Frankfurt, 11. Nov. (Zur Heilung der
ungenschwindsucht.) Von zußändigster Seite er⸗
it d. „F. Z.“ folgende wichtige thatsächliche Mit⸗
lungen: Die Veröffentlichuug Kochs, der man
enthalbeu mit der größten Spannung entgegen,
eht, erfolgt bereits in den nächsten Tagen. Der
pfstoff, von Koch und seinen Mitarbeitern her⸗
estellt, wird sämmtlichen AMerzten unverweilt
azanglich gemacht werden. Der Preis des Fiasch⸗
ens mit 20 bis 80 Injektionen betraͤgt vorläufig
z Mt. Der Erfolg des Verfahrens ist bei tuber⸗
ulosen Erkcankungen der Haut, der Gelenke und
zaochen, sowie bei frischen Fallen von Lungentu⸗
eckuiose ein unbedingt sicherer. Inwieweit ein vor ⸗˖
eschrittenes Lungenleiden fich zur Behandlung
jgne, wird sich erst nach laängerer Anwendung des
heilverfahrens ergeben.
Streng bestrafte Roheit. Am 12.
4ptil d. J. fuhr ein Radfahzter auf seinem Rad
ie Strecke von Piasniki nach Lipne Echlesiem).
In Lipine angekommen, traf er einige trunkent
hurschen, welche mit großem Jubel herantraten
ind drohten ihn herunterzuwerfen. Da er dies
rechtzeitig hemerkte, fuhr er denselben aus dem
Wege und ohne auch nur ein einziges Wort mit
den Burschen zu reden, schlug er ein rascheres
Tempo ein. Dennoch lief einer von denselben nach
and da er ihn nicht einholen konnte, warf er einen
—IVVV— Rad
traf und in den Speichen stecken blied; dem Fahrer
jelang es, dank seiner Ferngkeit, rückwätris von
zet Maschine abzuspringen. Die Burschen belustigten
ich über den gelungenen Knüppelwurf. Nachdem
zet Radfahrer dieselben zur Rede stellen bezw. die
Personalien des Uedelthaters feststellen wollte, mach-
ten sich alle eiligst aus dem Staube, trotzdem ge⸗
lang es mit Hilfe der Polizei, einen derselben fest⸗
unehmen. Am 13. August kam die Sache zur
Hecichtsverhandlung und der Betreffende wurde, wie
der „Deuische Radf.⸗Bund“ mitteilt, zu einem
Jahr Gefängnis verurteilt. Das Schöffen
gericht bemaß die Strafe nach der Gefähruchkeit
der Handlung, denn die Sachbeschädiqung ist eine
geringe.
Altona, 10. Nod. Am Sonnabend Abend
entspann sich ein blutige Kampf zwischen
sttreiken den hiefigen und arbeitenden fremden
Blasarbeitern im Stadtoezirk Oitensen auf
dem Hof der dortigen „Vereinigien Glashütten“.
Seitens der Streikenden fielen Revolverschüss⸗, wo⸗
durch ein fremder Glasardeiter am Kopfe verwun⸗
det wurde. Drei der Haupträdelsführer sind ver—⸗
haftet worden; die Untersuchung ist in vollem
Gange.
fLondon, 11. Nov. Der Postexpreßzug
zwischen Piymouth und hier stieß heute Bormitiag
dei Taunton mit einem Güterzug zusammen. Acht
Personea wurden getödtet, viele verwundet, mehrere
Wagen sind total zertrümmert.
F Paris, 8. Nov. Heute Morgen sind, wie
jirüher Herrmann Zeitung von Wien, wieder
zwei Reisende in einer Kiste aus Barcetona
angekommen; eine 20 bis 28jährige Spanierin
und ein Halbneger von 18 Jahren. Die Kiste
oat mit Luftlöchern und zwei Sitzen für die
Retsenden versehen und enthielt genügend Nahrungs⸗
mitiel für die fünfiähige Fahrt. Die beiden sind
ein Brautpaar, das nicht mit Unrecht hoffte, durch
eine solche Ankunft in Paris Aufsehen zu erregeu
und wahrscheinlich Existenzmittel zu finden. Sie
waren übrigens erst in Otleans in die Kiste ge-
trochen, die fie durch einen Bekannten aufgeben
ließen. Vorläufig fitzen sie im Polizeidepot.
F Paris, 11. Nob. Am Samstag Abend
wurde zwischen der Banque de Paris et du paysbas
und der russischen Regierung eine Anleihe von
400 Millionen in Gold zum Zinsfuk von 83 Pro⸗
zent abgeschlossen.
F 87 Selbstmor de unglücklicher Spieler
find im Laufe dieses Jahres in Monaco vorge⸗
kommen. Der Theil des Kirchhofes, auf dem die
Selbstmörder hegraben sind, ist ohne alle Pflege
danz von Unkraut überwuchert, während der übrige
Rirchhof schöne Grabmale und Anpflanzungen zeigt.
Am letzten Allerseelentage waren diese Grabmale
auch reichlich mit Blumen geziert und stark besucht;
Rirwhof der Selbstmoͤrder dagegen lag
de da.
7 Eineverbrannte Million. Auf—
jehen erregt in Wien die Thatsache, daß die vor
venigen Tagen verstorbene Baronin R—ch vor
hrem Tode ihr Vermögen im Betrage von einer
Million verbrannt hat. Die Baronin, welche als
jehr exzentrisch geschudert wird, hat von ihrem
Batten eine Million in baarem Gelde geerbt und
diese Million sollie nach ihrem Tode den Kindern
ihres Gatten aus erster Ehe ausgefolgt werden.
Wie das „W. T.“ nun meldet, fand sich von der
zanzen Million nicht em Heller vor, trotzdem man
veiß, daß die Baconin sehr sparsam war und das
Beld nicht verausgabt hatte. Ihre Bedienerm gad
endlich an, daß die Baronia ihre Depotscheine über
eine Million verbcannt habe. Nun mußte man die
Million für verloren geben. Der Rechtsanwalt der
Erben waadte sig jedoch in einem Zukular an alle
großen Banken des In und Auslandes und es
haben sich einige franzosische und englische Banken
mit der Angade gemelodet, daß die Baronin R—ch
hbei ihnen Depots im Gesammtbetrage von 600 000
GBulden liegen habe. Von den restlichen 400 000
Bulden ist gar keine Spur vorhanden und es ist
noch fraglich, ob die aufgefundenen 600 000 Gul⸗
den ohne Depoischein ausgefolgt werden.
Baärenjagd. Aus Hermannstadt wird
der „N. Fr. Pr.“ berichtet: Noch mmer kann
nan das bergumgürtete Siedenbürgen das „Bäcen—
and“ nennen. Mit dem Eintritte des Winters
auf den hohen Bergen steigt Meister Petz zu Thal,
im den Kuturutzfeldern seinen Besuch zu machen,
ebenbei sich ader auch dann und wang einen
Braten aus den Rinmder⸗⸗ oder Schafherden zu
solen. Das ist die rechte Jagdzeit, die auch in
diesem Jahre wieder ergiebig in. So wurden im
Ottober am Fuße dec großen Karpathen, unfern
don Hermannstadt, fünf mächtige Baren erlegt,
letzten Sonntag aber kaum 2 Stunden von Her⸗
mannstadt, im Cibinsgebirge, zwei prächtige Bären
zur Strecke gebracht. Naturlich wurden die Tiere
im Triumphe durch die Dörfer zur Stadt geführt,
vobei aber die glückiichen Jüger ihte Beute wohl
sewahren mußten; denn bei den rumänischen
Bauern gilt eine Bärentatze als unfehlbares Mutel
jegen Augenschmerzen und andere Leiden, daher
ie jede Gelegenheit benutzen, eines solchen Schatzes
jabhaft zu wecden, und ohne weiteres das kostbare
Fell durch Abschneiden eines Fußes verstümmeln.
Volks⸗&KuEandwirtjichaftliches.
St. Johann, 11. Nov. Der heutige St.
Johanner Jahrmartt war von Häudlern in
ehr großer Zahl bdesucht. Wohl wegen der vielen
rorgestern und gestern stattgehabten Kirmesfeste
ehlien Landleute als Kaufer. Der Umsatßz an
HDdarktartikeln war ein beschrankter. — Der gleich-
eitige Viehmarkt in Saarhrüden verlief sehr
ebhaft; frischmellkige Kühe wurden zu hohen
Zreisen, bis 450 Mart pro Stück, gehandelt,
Schweine wurden theuer verkauft; der Pferdehandel
var ziemlich lebhafi. (G.A.)
Auswerfender Baumgruben. Hier⸗
bei verfährt man nicht selten ganz unzweckmäßig;
die Folge ist, daß die Bäume lange kümmern oder
zar nicht gederhen. Wie „Fühlings landw. Zeitschr.“
servorhebt, glauben viele, eine solche Grude könne
aicht tief genug sein. Das ißk aber falsch, denn in
eine deraruge Grube sinkt der Baum meist mehr
»in, als für sein Gedeihen gut ist, und die Wucht
der auf die Wurzeln drückenden großen Ecdmasse
zrückt diese und die sie umgebenden Bodenteilchen
zu einem harten, festen Klumpen zusammen; in
diesen kann aber weder Luft noch Wärme dringen
und die Nässe im Untergrunde legt sich wie ein
indarchdtinglicher Rantel um den eingeschachteten
Wurzelballen. Zu flach darf aber eine Baumgrube
zuch nicht sein; denn die Baumwurzeln finden in
ihr nicht genügende Nahrung, auch fehlt es ihr im
SZommer an Feuchtigkeit und in dem kleinen Raum
hieten die Wurzeln dem Baum keinen Halt, so daß
rr leicht durch einen Sturm aus dem Boden ge⸗
soben weiden kann. Man werfe die Baumgrube
*»a —1 m nief aus und mache sie möglichft breit.
Rur wenn der Untergrund sehr hart, steinig, steril
ist, soll man die Baumgruben möglichst tief aus—
werfen; an Stelle des unfruchtbaren Bodens muß
dann aber fruchtbarer. lockerer gebracht werden.
Dienstesnachrichten.
Prot est. Kultus. Die Verwesung der protest
Pfarrstelle zu Mülheim, Dekanais Frankenthal,
wurde dem Pfarramtskandidaten Georg Vogelge—
sang, bisher Pfarrverweser in Ellerstadt, vom 16
8. Mis. an Üübertragen.
Verkehr. Versetzt wurden: Der Adjunkt
⁊. Schuh von Germersheim nach Zweibrücken:
der Revisor W. Brendel vom Rechnungs— und
Rebisionsbureau als Expeditor nach Ludwigshafen
a. Rh.
Orden. Dem Steuer⸗ und Gemeinde⸗Einnehmer
Josef Hartmann in Rülzheim wurde in Rücksicht
auf seine seit fünfzig Jahren mit Treue und Eifer
jeleifteten Dienste die Ehrenmünze des kyl. Ludwigs⸗
ordens verliehen.
Finanzdienst. Der geprüfte Kameralptak⸗
tikant Eugen Hans aus Waldfischbach, zurzeit beim
l. Stadtrentamte Würzburg, wurde als Rechnungs—
Revisor zur kgl. Regierung von Niederbayra ein⸗
herufen.
Gat cnnachrichten.
Gestorben: In Zweibrücken Peter Berauer
66 J. u.; in Iggelheim Elisabetha Hornbach,
geb. Hauk, 53 J. a.
Reuceste ach ruichten.
Berlin, 12. Nvob. Ueber die Rede des
datpsers im Landesdkonomte-Kollegium teilt die
„Nationalzeitung“ folgendes mit: „Wie er schon
boriges Jahr im Landwirtschaftlichen Verein mit⸗
eilen ließ, jei er nicht geneigt, bei Bestrafung für
olche Unglücksfälle die haftbaren Unternehmer ir—
jendwie grade tintreten zu lassen, sondern nur wo
tcafdare Fahrlässigkeit vorliege. Von den meist un⸗
zJebildeten landwirischaftlichen Arbeitern könne man
nicht verlangen, daß sie in eigenem Interesse die
Sicherung ihrer Existenz ohne Ruücksicht auf eigene
Bequemlichkeit bei Aussführung der ihnen aufge⸗
ragenen Arbeiten wahrnehmen. Dem Leichtfinn
und der Unachtsamkeit dieser Arbeiter musse viels
nehr durch strenge Aufsicht der verantworilichen
Arbeitgeber gesteuert werden. Diesbezuglich er—⸗
varte erj von den Beschlüssen des Kollegiums die
yesten Folgen.“ (S. 3.)
London, 11. Nob. Durch den Zusam⸗
menstoß dei Tautton zwischen einem Güterzug
Und einen Sonderzug, welcher von Südafrika an⸗
zekommene Passagiere von Pihmouth nach London
drachte, sind heute 10 Persenen getödtet, 8 schwer
und 7 leicht verwundet worden. Der Sonderzug,
welcher in Plymouth Fahrgäste des Kapdampfers
aufgenommen hatte, paffirte Norton Fitzwarren bei
Tauton mit voller Geschwindigkeit, 70 kmein der
Stunde, da das Singnal klare Linie anzeigte, und
uhr in den Güterzug hinter der Station hinein.
Nach einer weiteren Meldung brach durch
den heftigen Zusammenstoß im ersten Wagen des
Personenzages Feuser aus, die Maschinen fuhren
auf einander und mehrere Wagen wurden zer⸗
ttümmert. Es war unmöglich, die Reisenden aus
den brennenden Trummern zu schaffen. Sechs
PBersonen sind verbrannt.
Fur die Nadaktion veraniworilich: F. X. Demeß.
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