Full text: St. Ingberter Anzeiger

sammteinnahme von Mk. 18. 165. 92 und Ausgabe 
von Mk. 17,254 95, Vermögensstand Mek. 
154,267. 68, Mehrung 1889 um Mk. 4420.43. 
— Blieskastel, 19. Nos. Die Gemein⸗ 
de-Umlagen in hiesiger Stadt hetrugen im 
Jahre 1889 118 Proz., im Jahre 1890 94 Proz, 
und im Jahre 1891 sollen sie auf kaum 89 Pioz. 
kommen. (Zw. Ztig.) 
— Zweibrücken, 19. Nov. Wie aus 
einer Mitteilung in der „Zw. Zig.“ herdorgeht 
findet im Tivolisaale hier eine Protestanten 
versammlung, betr. der Jesuitenfrage, am 
nächsten Sonntag Nachmittag statt. Zu der Ver⸗ 
sammlung find geladen: „alle Protestanten in 
Zweisrücken und Umgegend, welche in der ange⸗ 
strebten Aufhebung des Jesuitengesetzes vom 4 
Juli 1872 eine Gefahr für die protestantische 
Kirche und das deuische Volk shen.“ Die Ver⸗ 
sammlung beginnt um 3 Uhr nachmittags. 
— Homburg, 19. Nob. Das Bach'ssche 
Haus in der deutschen Gasse wurde am 15.1. 
Mts. von Herrn Bäcker Rohr für 6200 Mk 
ersteigert. — In seiner letzten Sitzung erhöhte das 
Presbyterium den protestantischen Organisten, 
dienst von 86 auf 150 Mk. (A.) 
— Landstuhl, 17. Nov. Ueber eine Mes⸗ 
seraffaire theilt die „Pf. Vzt.“ Folgendes 
mit: Heute Nacht zwischen zwölf und ein Uhr stach 
der ungesähr 20 Jahre alte Fuhrmann Johaan 
Seibert von hier dem etwa 22 Jahre alten Fuhr— 
mann Joseph Gillmann, gleichfalls von hier, derart 
in den Rücken, daß an dem Aufkommen des Ver— 
letzten gezweifelt wird. Gillmann wird als ein 
ruhiger, brader Mann geschildert; er befand sich auf 
einem 8wöchentlichen Utlaube zu Hause und war 
jetzt drei Wochen daheim. 
— Pirmaesens, 19. Nov. Besitz wechsel. 
Die Wasserleitungsgesellschaft kaufte folgende Plätze 
am Verschönerungsplatz auf dem Horeb: Von Weg⸗ 
aufseher Nißling ein Grundstück um 6000 Mk. 
von Herrn Philipp Nitolus, Schuhhändler, ein 
solches um 7000 Mk. und von Herrn Fritz Helff⸗ 
rich ein gleiches Grundftück um 7000 Mark. Die 
Gesellschast will auf den bis jetzt erworbenen Grund⸗ 
stücken ein Wasserreservoir aufstellen. (B3tg.) 
. — Lambrecht, 18. Nov. Die Anforder- 
ungen an unsere Stadtkasse werden von Tag zu 
Tag größer. Um die Umlagen, die zurzeit etwa 
200 pCt. betragen, nicht erhöhen zu müssen, geht 
die Stadiberwaltung mit dem Gedanken um hier, 
pie in den Städten Neustadt, Landau u. s. w 
»as Ok troi einzuführen. In heutiger Stadtrats 
itzung stand der Gegenstand auf der Tagesordnung 
Doch konnte die Versammlung noch zu keinem Be⸗ 
schlusse kommen, die Rechnungskommission wurdt 
beauftragt, in den Siädten, in welchen Oktroi 
zingeführt ist, Ethebungen zu pflegen und vom Er—⸗ 
Jebnis dem Stadtrathe in einer späteren Sitzung 
Kenntnis zu geben. 
— In Marxdorf herrschen seit 8 Tagen die 
Röteln, eine Kinderkrankheit, die sich bekanntlich 
eicht vererbt. Bei den meisten Fällen treten hef 
siger Husten und Scharlach als gefährliche Bealei⸗ 
er auf. Es fehlten in der unteren Schule vorgestern 
nah⸗zu an 70 Kinder, welche damit behaftet find. 
Im benachbarten Ruchheim soll diese Köankheii 
o weit um sich gegriffen haben, daß zwei Schulen 
zeschlossen werden mußten. 
— In der letzten Stadtratssitzung zu Grün⸗ 
tdadit wurde beschlossen, eine eigene Stadtein— 
nehmerei einzurichten und dafür einen Gehalt 
on 1800 Mark zu bewilligen. Die in geheimer 
Sitzung vorgenommene Wahl eines städtischen Ein⸗ 
rehmers fiel auf den ersten Rentamtsgehilfen und 
zeprüften Einnehmereikandidaten Faßmayer. 
— Als am Sonntag Abend Herr Ant. Eßwein 
u Sondernheim von Germersheim heimkam, 
zjörte er sich von seinem Sohne gerufen, weicher 
Ruf aber plötzlich verstummte. Sofort leistete er 
»em Rufe Gehör und eilte in den Stall, und zu 
einem Schrecken gewabhrte er, daß sein Sohn in 
zer Krippe vor dem Fassel lag, welcher denselben 
nit den Hötnern gehörig bearbeitete. Noch zur 
echten Zeit angekommen, entriß er der Bestie ior 
IOpfer. Der Sohn befindet sich jedoch trotz der 
rhaltenen Rippenstöße wohl. Er wollte, wie die 
„G. Z.“ berichtet, die Krippe reinigen, verwickelte 
ich aber in der Kette und der Fassel hegann ale— 
dann an dem Jungen seinen Mutwillen auszu⸗ 
assen. Voriges Jahr um dieselbe Zeit kam ein 
inderer Sohn Eßweins unter einen mit Holz be⸗ 
adenen Wagen, infolge dessen er einige Tage 
päter an den erhaltenen Quetschungen und Wun 
en starß. 
wohnender, bermögender Schiffseigenth üme, 
ist, des Landesverrathes verdächtig verhaftet worden 
Derselbe soll in Nanch ein Gewehr der deusche 
Armee, Modell 88, gegen eine hohe Summe 
die französische Regierung verkauft haben. 
F Munchen, 18. Nov. Morgen beginnen 
im Krankenhaus und der Poliklinik Heilven 
fuche mit einigen Gramm des Koch'schen Heil 
mittels. Minister Goßler hat nach der Frkf. Zig⸗ 
für die allernächste Zeit kleine Quantitdten zu 
Versuchen an den Uaiversitäten München, Würz 
bucg und Erlangen und in einigen Krankenhäufern 
wie in Bamberg und Nürnberg in entgegenkommen 
der Weise in Auesicht g.stellt. Derselbe Minisier 
hat ein Agnstaltenderzeichnis für zunächst klein⸗ 
Bersendungen aufgestellt. Die Stadt Münche 
vird einen unbegrenzten Kredit füc die Anschaffunß 
des Heilmittels und die unentgeltliche Behandlung 
im städtischen Krankenhaus eröffaen. Von Errichn 
uing von Sanatorien wird vorerst abgesehen. Die 
Aä& 
zrößeren Mengen erhältlich isi. 
Cronberg, Der „Taunusbote“ meldet; 
„Herr Dr. Liebbertz hat schon vor Wochen eine 
Patientin von hier, bei welcher em alter, schweret 
Fall von Lungentuderkulose vorhanden 
var, mit nach Berlin genommen. Bei derselben 
vurden mehrere Einspritzungen mit dem Koch'schen 
Mittel vorgenomen und zwar mit solchem Erfolge, 
»aß die Fcau, die inzwisch⸗n wieder nach Cronbetg 
urück ekehct ist, hier wieder vergnügt umhergehi 
und sich augenscheinlich auf dem Wege der vollen 
Befserung defindet. Hier wäre also ein Fill der 
Heilwirkung dei ausgesproch⸗ ner Phiisis gegeben. 
FParis, 19. Nod. Der russische General 
Seliverskow ist heute Vormittag seinen Ver— 
wundungen erlegen. Die Uatersuchung der Ange⸗ 
segenheit wird eifrig hetriehen. 
ANeueite Rachrichten. 
München, 19. Nob. Bei dem Empfang det 
Bureaus des oderbayerischen Landrathes hat Se, 
—A 
Erwähnugg gethan und zum Abschied gesagt: „Hoffen 
wir, daß unser Antrag beim Bundesrathe Annahme 
finde!“ Die „N. N.“ betonen dies gegenüber eine, 
anders lautenden falschen Version. 
Vermiscress — — 
* Sit Rabann Ein in Louisenthal— Kur die Redaltion verantwortlich F. X. Demet. 
2OOo—3 o o3oo0o0 
F goooooooooooooooοσοοσοα 
35 
27 4 
* 
Todes- Anzeigeo. 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unser innigst geliebtes 
Söhnchen 
4 
im zarten Alter von 5 Jahren, beute Mittag 2 Uhr nach kurzem 
stranksein, zu fich in ein besseres Jenseits abzurufen. 
St. Ingbert, den 19. Nov. 1890. 
Um stilles Beileid bitten 
Die tieftrauernden Eltern: 
Jacob Fuchs, 
Friederica Fuchs, geb. Gießler. 
Freitag Mittag 11 Uhr statt. 
August. 
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2 
J 
F. X. Demete, 
Buch- und Steindruckeérei, 
Monogramm-Prâge-Anstalt. 
2 * * N 
Polizeikommissärstelle. 
Fuür die Stadt St. Ingbert wird ein Polizeikommissär angestellt vom J. 
Januar 1891 an. 
Der Gehalt ist auf 2000 Mark festgesetzt, und erhält derselbe bei guter 
Führung nach 5 Jahren 2200 Mark. 
Bewerber wollen ihre Gesuche mit Zeugnissen bis zum 5. Dezember 
l. J. persönlich hier einreichen. 
St. Ingbert, am 20. November 1890 
Das Bärgermeisteramt: 
IIXECS 
Ausschreiben. 
Fuͤr das Bürgermeisteramt St. Ingbert wird ein Bureaudiener mit 
einem Jahresgehalt von 400 Mark angestellt. 
Ebenso werden 4 Laternenanzünder mit einem Jahresgehalt vonlireffen heute ein bei 
je 300 Mk. für die Stadt St. Ingbert gesucht. Jacoh Thomsé. 
Bewerber wollen sich big zum z. Dezember l. J. persönlich aan cebendfrische 
dem Bürgermeisteramte melden. 
St. Ingbert, am 20. November 1890. 8 s IIf s 
Das Bürgermeisteramt: 6 180 b. 
Heinrieh. udwig Friedrieh. 
Drud und Verlag von J. x. Demetz in St. Ingberi. 
7202 — — E 
Den tit. Behörden, sowie den Herren Notaren, Gerichtsvollziehern und Ge⸗ 
schäftsleuten, hält sich der in St. Johann⸗Saarbrücken qj heinende 
* 
„General-Anzeiger'“, 
welche infolge seines gediegenen Inhalts und raschen Berichterstattung über allt 
wichtigen Ereignisse. sich eines weitverbreiteten Leserkreises erfreut, zur er⸗ 
folgreichen Insertion bestens empfohlen und wird bei öfteren Einrückungen, 
ein dementsprechender Rabatt gewährt. 
Der Zeilenpreis beträgt für auswärtige Annoncen 12 Pfg., der Abonne⸗ 
mentspreis, inci. einer reich ausgestatteten Sseitigen illustrirten Beilage, das 
Vierteljahr 2 Mtk. 50 Pisüʒ. — 
- 22 - 
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