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23 Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
Der St. Augberter Ariiger erscheint taͤglich mit Auznahme der Sonn- und Zeiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samstags
it ustrsrren Seilagen. Tas Dalt kostet diertetzährtich J so inschließlich Tragert ohn; durch die Vost Dezogen 1Ad 78 , einschliegzlich 20 — Zusteuungsgebabr
Die Arnrcuegößebunhr r die Agespaltene Garmondzeile oder deren Kaum vbeträgt dei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außervfalzischen und solchen auf welche die
Erpeditiar Rutzkunft ertheilt, Iß Feklamen 20 . Lei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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275.
Mittwoch, 26. November 1890. 25. Jahrg.
Deutsisches Reich.
Stuttgart, 25. Nov. Generallieutenant v.
galkenstein ist bis zu seiner Verwendung als Divi—
aͤnnskommandeur in das Kriegsministerium kom—
mandirt wotden; Generalmajor v. Pfaff, bisher
sommandeur der 38. Infanterie-Brigade in Han—⸗
nover, erhält die 51. Brigade (Stuttgart); der
Militärbevollmächtigte bei der württembergischen
Gesandtschaft in Berlin, Mojor v. Neidhardt, ist
um Oberstlieutenant befördert worden.
Berlin, 24. Nopb. Das parlamentar—
JYe Diner, das heute unter Teilnahme des
daisers beim Reichskanzler v. Caprivi stott⸗
iand, dauerte nur etwas über 2 Stunden. Die
Häste standen, als der Kaiser kam, in einem Halb-
lceis. Der Kaiser begrüßte einzelne Minister und
Abgeordnete, unter andern auch Windthorst, dem er
jagte, er sehe ihn zuweilen spazieren gehen. Dann
zing man gleich zu Tisch. Der Kaiser saß zwischen
»em Herzog von Ratibor und dem Minister v.
Boͤtticher, ihm gegenüber Caprivi zwischen v. Köller
und v. Benda, die übrigen Herren ungefähr dem
Alter nach. Tischreden wurden nicht gehalten.
sKachdem die Tafel aufgehsben worden war, bildete
ich bi Bier und Cigarren einige Zeit lang um
den Kaiser ein Kreis, in welchem die Unterhaltung
auch einige Fragen der Gesetzgebung streifte. So
.B. wurde über das Arbeiterschutzgesetz gesprochen.
die Beschlüsse der Reichssstagskommission, hieß es,
iollen von der Regierung sorgfältig erwogen wer—
jen. Dann kam unter dem Ausdruck einer gewissen
Befriedigung das Gespräch auf das Verhalten der
Sozialdemokratie nach dem Erlöschen des Aus—
nahmegesetzes und auf die Möglichkeit der Ausbreit⸗
ang der sozialistischen Agitation auf das flache
dand. Für die Steuerreform, den Nutzen der Kon⸗
umvereine für die Arbeiter und den Ausbau der
hasserstraßen verriet der Kaiser besonderes Interesse.
ẽr sprach sich gegen jede Verkümmerung seines
andesherrlichen Episkopate in der evangelischen
dirche aus, sowie gegen das Herauskehren dogma⸗
lischer Fragen, anstatt die praktischen Aufgaben der
Kirche zu erfüllen. Der Kaiser zeichnete in der
Unterhaltung auch den aus Regensburg gebürtigen
Bischoff Anzer von China aus; er verließ das
anzlerpalais bald nach 8 Uhr und begab sich von
dort in's „Deutsche Theater“, woselbst er bis zum
Schluß verweilte.
Berlin, 24. Nob. Die vom Abgeordneten
Braf (Elberfeld) im Abgeordnetenhause
ingebrachte Interpellation bezüglich der
Stellungnahme der Regierung zum Koch'scchen
deilverfahren, entspricht, wie man annimmt,
einem Wunsch des Kultusministers Goßler, dem
damit Gelegenheit gegeben wird, fich offiziell über
ie Absichten der Regierung bezüglich der Koch'⸗
schen Entdecduung zu äußern und gieichzeitig festzu⸗
dellen, zu welchen Bewilligungen der Landtag ent⸗
chlossen ist. Die Interpellation Graf, die von Mit⸗
iedern aller Parteien unterzeichnet ist, lautet:
Die! Unterzeichneten etlauben fich, an die lgl.
Staatsregierung die Anfrage zu richten, welche
Schritte dieselbe zur Forderung und weiteren Nuß⸗
darmochung des Koch'jchen Heilverfahrens in Aus⸗
icht genommen hat.“
Berlin, 24. Nob. Der „Reichsanzeiger“
neldet: Zur Feier der 250. Wiederverkehr des
Tages, wo der große Kurfürst die Regierung an⸗
tat, was für Brandenburg⸗ Preußens Geschicke
von so,hoher Bedeutung war, bestimmte der Kaiser,
daß am 1. Dezember alle öffentlichen Gebäude
flaggen sollen.
Berlin, 24. Nov. Die Vorstände der großen
riegervereinsverbände in Deutschland
»es deutschen Kriegerbundes (preußische Körper⸗
chaft), des Braunschweiger und des Hambucger
driegerberbandes, des Oldenburger Kriegerbundes,
des Verbandes zwischen Elbe und Ems, der
Schwarzburger Kriegerkameradschaft, des Bayerischen
Zrieger⸗, Veteranen- und Kampfgenossenbundes,
Sachsens Militärvereinbundes, des Badischen und
des Weimarischen Kriegerverbandes, des Württem⸗
dergischen Keiegerbundes und der Kriegskamerad—
chaft Hassia, Vertreter von 850 000 altgedienter
Soldaten, „welche in das bürgerliche Leben zurück
netreten, in treuer Kameradschaft sich verbunden
Jaben, um allezeit einzutreten für Kaiser und Reich
Fürst und Vaterland“, haben an den Reichskanzler
ine ausführlich einen Uebelstand der bestehenden
Bestimmungen für die Pensionsbezüge der in den
Zivildienst getretenen Militärpersonen der Unter⸗
lassen besprechende Gesamteingabe gerichtet. Gleich⸗
zeitig wird bezüglich der Fürsorge für die Hinter⸗
oltebenen der Unteroffiziere, Soldaten und Unter⸗
heamten geltend gemacht, daß die der Regierung
ereitstehenden Mittel unzulänglich sind. Ohne in
dieser Richtung bestimmte gesetzgederische Vorschläge
zu machen, bezeichnen die Vorstände es als ein
dringendes Bedürfnis, daß den Wittwen und Waisen
iktiver und mit Penfion verabschiedeter Militärper⸗
onen der Untertlassen, sei es durch Einräumung
ines gesetzlichen Anspruchs auf Penfion, sei es
zurch Verabschiedung genügender Etatsmittel, bessere
Anterstützung zuteil werde. Die Bittsteller tragen
der kaiserl. Reichsregierung hiernach den Schlußan⸗
trag vor:
1. es möge sobald als möglich Einleitung getrof⸗
fen werden, daß die reichsgesetzlichen Bestim
mungen, durch welche das Recht der Militär—-
personen der Unterklassen auf den Bezug ihrer
Penfionen dann und insolange für beruhend
erklärt wird, als dieselben im Zivildienst an⸗
gestellt find, aufgehoben werden;
es möge die ausgiebigere Fürsorge für die
Witwen und Waisen aktiver und mit Pension
derabschiedeter Militärpersonen der Unterklassen
ermoͤglicht werden.
Mit der Geschäftsführung in dieser Angelegen⸗
heit, in welcher zum ersten Mal alle Kriegerver⸗
bände Deutschlandz einig und gemeinsam vor—⸗
jsehen, ist der unter dem Ehrensitz des Prinzen
dermann von Weimar stehende Württembergische
Zriegerbund in Stuttgart betraut.
gremium, Abteilung für Handel und Industrie in
Zweibrücken, beschloß in seiner vorgestrigen
Sitzung laut „Zw. Z.“ das Gesuch der p. In⸗
oustriellen von St. Ingbert und Umgegend, betr.
Preisermäßigung der Kohlen auf
Brube St. In abert, an die kgl. Bergwerks«
ind Saliner-Administration in München bestmög⸗
ichst zu unterstützen, und wird ein deßfallsiges Ge⸗
uch ehestens an genannte kgl. Behörde einreichen.
Zoffentlich wird damit der erwünschte berchtigte
Erfolg im Interesse der bitistellenden Industriellen
rzielt werden.
*St. Ingbert, 26. Nov. Schöffen⸗
rerichtssitzung. Als Schöffen fungieren die
Herren Heinrich Martin, Fabrikant hier, und Jakob
Würtz, Ackerer in Rohrbach. Zur Verhandlung
kommen folgende Fälle: 1. Der Taglöhner Johann
We,, 18 J. a., non hier ist beschuldigt am 16.
dss. Mts. dem Schreinergesellen Karl Ko. hier,
welchen er betrunken auf der Straße traf, eine
Taschenuhr (Wert 25 Mk.) aus der Tasche und
päter, als er den Betrunkenen nach Hause gebracht,
ubch 8 Mk. baar aas dem Geldbeutel entwendet
zu haben. Nur des ersten Diebstahls kann er je—
doch ganz überführt werden und erhält eine Strafe
von 8 Wochen Gefängnis und den Kosten. Der
erlassene Haftbesehl bleibt aufrecht erhalten. 2. Der
rörperverletzung mittels gefährlichen Werkzeugs hat
äch schuldig gemacht der 27 J. o. Beramann Adam
Mo. aus Theley, indem er den schwachsinnigen Jak.
De. aus Ballweiler, als sie sich am 10. September
in der Nähe von Schüren befanden, nach vorauf-
gegangenem Woriftreit, mit einem eichenen Gehstock
schwer mißhandelte. Unter Zubilligung mildernder
Amstände wird der Angeklagte zu einer Geldstrafe
yon 12 Mk. ev. 8 Tagen Gefängnis und den
Kosten verurteilt. 38. Hüttenarbeiter Audreas Schw.,
19 J. a., aus Ensheim war wegen Thierquälerei
mit einem Strafbefehl bedacht und hatte Berufung
eingelegt. In roher Weise traktirte er am 15.
September bei der Wohnung seiner Eltern eine
ietzteren gehörige Kuh mit einem dicken Stock, sodaß
das Thier vor Schmerz aufschrie. Die Berufung
jat keinen Erfolg, vielmehr kommen zu der Strafe
hon 9 Mk. ev. 8 Tagen Haft noch die Kosten.
4. Eine fahrlässige Körperverletzung beging der
Svlosser Franz E., 28 J. a., aus Vautzkirchen
am 6. September. In der Werkstätte seines Meisters
in St. Ingbert warf er nach einem Lehrling, welcher
ich unfolgsam zeigte, mit einer Niete, traf aber
aber den vorübergehenden 18jährigen Handlanger
Joseph U. an den Kopf, wodurch dieser eine Wunde
davontrug. Das Gericht erkennt gegen den Ange—-
geklagten auf eine Geldstrafe von 10 Mk. ev. 2 Tage
BZefängnis und Erlegung der Kosten. 5. Daß der Dienst
zeines Gendarmen mitunter ganz gefährlich ist,
zeigt die Verhandlung gegen den Bäckergesellen
Zarl Tie. 28 J. a. und den Bergmann, gegen-
wärtigen Soldaten Karl Ke., 22 J. a; in Rohr⸗
bach wohnhaft. Als die Gendarmen 3. und G.
don hier in der Nacht zum 22. September auf
ihrem Vatrouillengang nach Rohrbach kamen, trafen
sie in einer Wirthschaft noch mehrere Uebersitzer,
darunter die Angeklagten, deren Personalien sie
zeststellten. Tarauf begaben sich beide in die Woh ⸗
nung des Polizeidieners. Vor dieser hörte man
hald das Brechen von dicken Holzstücken und das
Beschrei der Angeklagten: „Gendarmen raus; für
zuch hats heute gekracht, schlagt sie zusammen, es
ind freche Kerle.“ Als die Beamten dann in Be⸗
Jlleitung des Polizeidieners mit geladenen Ge⸗
Beog
Ausland.
Luxemburg, 25. Nob. Gutem Vernehmen
nach ist Großherzog Adolph ein Handschreiben
des Kaisers Wilhehm mit Glückwünschen zu der
Thronbefteigung zugegangen.
Bern, 25. Nov. Man meldet aus Bellin⸗
rona: „Die heutige „Liberta“ bezeichnet die Künz⸗
lischen Vermittlungsvorschläge als hoffnungslos.
Waffenstillstand sei unmöglich, Versöhnung niemals!“
London, 25. Novb. Parnell eischien heute
im Unterhause, nachdem er nachmittags von den
Parnelliten wieder zum Parteihaupt gewählt wor⸗
den war. Er hat augenscheinlich keine Absicht,
zurückzutreten.
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Lotale und pfälzißsche Nachrichten.
*Sit. Inabert, 26. Novb. Das Bezirks⸗