eichts flattgegeben. Eine stadträthliche Kommis⸗
on wird das Statut auf Grund der reichsgesetzlichen
stimmungen ausarbeiten und, dem Plenum des
fadtraths in Vorlage bringen.
— Ludwigshafen, 1. Dez. Im Verlaufe
gestrigen sozialdemokratischen Be—
rechung ecklärten 27 Anwesende, 15 Katholiken
ud 12 Protestanten, aus ihrer seitherigen Reli⸗
onsgemeinschaft auszutreten. Od dies in der
hat geschieht, muß vorläufig abgewartet werden,
⸗¶ die Erklärung dei den Pfarrämtern erfolgt.
- Ludwigshafen. Behufs Anlage eines
uoustriegeleises zur meusen städtischen Gasfa—
rist kaufte die Stadt von Herrn Karl Stephan
sah ein Stück Land um den Preis von 7000
stark.
- Frankenthal, 1. Dez. Das Eis er⸗
anis des Isenachbaches erwarb bei der am
rertag stattgehabten Versteigerung Herr Georg
hora, Handelsmann von hier, zum Peeise van 2
zfga. per 100 Kilogramm.
Grünstadt, 1. Dez. Das k. Bezirksamt
Veranlassung, datauf aufmerksam za machen,
ig die Abhaltung öffentlicht Tanzmusiken
protestantischen Ociea am 2. Weihnachts-
ertage, wo folche hergebracht ist, an diesem
ihre nicht fiatthaft ist, weil dieser Feiertag auf
gen Freitag fällt. Um den Beteiligten für den
ntgang einen Ersatz zu gewähren, werden die
ürgermeisterämter zur Erteilung von Tanzmusil⸗
aubnis auf den folgenden Sonntag, 28. Dezember,
ut dem Bemerlken ermächtigt, daß für allenfallsige
»olizeistundenderlängerungen die Genehmigung des
ezirksamtes in der vorgeschriebenen Weise nachzu
chen ist. Für jene Orie, in welchen herlömm⸗
herweise am Neujahrstage öff⸗ntliche Tanzmufik
gehalten wird, sri bemerkt, daß die Polizeistunde
her die Mitternachtsstunde hinaus nicht verlängert
erden darf, da der auf den Neujahrstag folgende
ag ein Freitag ist.
—244
Vermischtes.
—InSaarbruüden verstarb letzten Freitag
er Anstreichermeister Ludwig Büch nach langen
yweren Leiden. Der erst 48 Jahre alte Mann
atte das Unglück am 9. Juti 1886 beim Arbeiten
m Bahnhofsgebäude von einer Leiter zu stürzen,
vobei er sich den Kopf auf einen Farbeimer auf⸗
chlug. Von diesem schweren Falle erholte sich
zer Üünglückliche nie mehr ganz. Noch 413 jährigem
ziechtum wurde der brave und fleißige, allgemein
eachtete Mann seiner Gattin und seinen Kindern
zurch den Tod entrissen.
Saarbrücen. Unter dem Rindviebbe—
sande der Wittwe Rupp und des Ackerers Christoph
dlein hierselbst, sowie in dem Gehöfte des Wirtes
zeter Gamberger, Schillerstr. dO zu St. Johann
ind unter dem Rindviehbestande des Ackerers Neko⸗
aus Stein zu RFehlingen ist die Maul⸗ und
etauenseuche ausgebrochen.
pSaargemund, 1. Dez. Die Maurer'sche
Aruckerei hier ging laut „Pf. M.“ mit dem Verlag
er „Saurgemünder Zeitung' an die
ztraßburger Verlagsanstalt, vorm. Schulz u, Komp.,
im den Prei⸗s von 80.000 Mt. kauflich über.
Metz, 1. Dez. Der kommandierende General,
zraf von Haeseler, hatte beim letzten Kaiser ˖
chießen den besten Schuß gethan und war damit
Schützenloͤnig geworden. Zur Erinnerung an diesen
Tag hat, wie die „Metzer Ztg.“ mitteilt, der
deneral dem Metzer Schützenverein einen wert⸗
ollen Pokal, in Silber vergoldet. mit Widmung
ils Preis gestiftet.
Sobernheim a. d. Nahe, 80. Nod. Gestern
norgen wurde auf dem Wege nach Steinhart unter
ner Brücke die Leiche eines etwa 30jährigen
dandwerksburfchen vorgefunden. Die sei—
ns des Herrn Bürgermeisters und des Hrn. Dr. mied.
Netz angestellte Untersuchung ergab, daß der Verstor⸗
ene schon einige Tage daselbst gelegen haben muß
ind wahrscheinlich ein Opfer des von Dienstag auf
Nittwoch eingetretenen starlen Frostes geworden ist.
dach den bei ihm vorgefundenen Papieren war der
gerunglückte ein Fabrikatbeiter names Kam aus
Schweinfurt. (Pf. Vit.)
—Muünchen, 30. Nov. Die bah rische
tegierung verlangt, daß die das Kosch'sche
Misttel handhabenden praktischen Aerzte seine
Anwendung in einer Klinik oder einem Kranken-
ause erlernen.
Mäünchen. Vrinzßäudwig Ferdin and
chenkte 19000 Mk. zur Verpflegung armer Tuber⸗
uloser im Krankenhaus. Auch andere Spenden
ind gegeben worden.
Munchen. Der vom Magistrat aufgestellte
Bceranschlag frur den Stadt haushalt vpro
1891 balancitt mit 15,246.,780 Mark bei einem
Steuerzuschlage von 110 Prozent. — Der Magist⸗
at hat nach monatelangen Erörterungen einstimmig
en Vorschlag v. Pettenkofers genehmigt, wonach
die Munchener Kanalisationswässer mittels eines
Zauptkanals unterhalb Neufreimann direkt in die
Ijar geleitet werden und zwar derartig, daß im
Falle eines Bedürfnifses Bsrieselungs- und Kläi—
ings· Anlagen mönlich sind. Die gesammten
Zosten für dieses Projeit sind auf 1,370,000 Marl
erechnet.
FNäürnberg, 29 Nov. Die Magistrate zu
Zamderg und Fürth beschlossen einstimmig,
ich der Etugabe des hiesigen Magistrats behufs
Iuͤfhebung des Vieheinfuhrverbots gegen Oesterreich ⸗
lagnrn anzuschließen.
eFrankfurt, 29. Nod. Herr Adickes
st gemäß dem Vorschlage der Stadtverordneten⸗
Zersammlung vom Kaiser zum Bürgermeister unserer
Stadt ernannt.
Koͤln, 30. Nov. Wegen anhaltenden
darken Schneefalls treffen die Eisenbahn—
u ge sehr verspätet ein. So hatte der Berliner
Abend · Kutierzug 144 Minuten Verspätung. Durch
ine teilweise Verkehrs-Ablenkung von der rechts-
nuf die linksrheinische Bahn ist auch letztere derart
iberfüllt, daß die Güter-Annahme üder Rhein-—
jausen nach Frintrop und weiter beschränkt worden
ss. Auch auf den nach Osten gehenden Linien
dves Direktionsbezirks Elberfeld und Thüringens
iinden so erhebliche Verkehrsstörungen stalt, daß
die Güter-⸗Annahme teilweise eingest Ut ist. Der
Z„chntefall dauert noch an.
fWattenscheid, 27. Nopb. Eine wohl⸗
xgausfirte Bande jugen dlicher Spitzbuben
st'der hiesigen Polizei in die Hände gefallen. Es
ind zetwa zehn eben aus der Schule entlassene
Zengel im Alter von 14-16 Jahren, die zum
kheil als Lehrlinge, zum Theil auf dem Bergwerk
—XDD&
amen Ausfuhrung von Diebftählen vereinigt. Fast
ille hiesigen Geschäfte haben von der Bande zu
eiden gehabt, da es namentlich Ladendiebstähle
paren, welche die Burschen Abends nach Eintritt
er Dunkelheit verübten. Sie begingen direselben
ntweder mittelst Einschleichens oder in der Weise,
aß mehrere von ihnen das Geschäfislokal betraten
ind, während nun einer eine Kleinigkeit kaufte
der sonst einen Vorwand gebrauchte, Alles stibitzten,
vas eben erreichbar war. Die Burschen hatten be⸗
ondere Signale derabredet und sich gegenseitig
erühmte Namen beigelegt; so führte der Anführet
»er Bande — ein Schneiderlehrling — den Namen
Rinaldo.“
Berlhin, 1. Dz. Die Abendblätler be⸗
zjätigen das Gerücht, daß der Spender einer Mil⸗
ion Mark fur die Kochsche Heilanstalt der bekannte
ganqier Bleichroeder sei. Außer einer Mil-
ion: Mark überwies derselbe noch die Baugründe für
zie Anstalt.
Paris, 1. Dez. Alle am Donnerstag,
Freitag und Samstag im Krank'nhause Saint⸗
jouis von Dr. Pean mit dem Koch'schen Mittel
eimpften Kranken zeigen bis jetzt genau die
7«rscheinungen, die Robert Koch angegeben hat; es
st deshalb zu hoffen, daß auch der weitere Verlauf
sen Voraussetzungen entsprechen wird. Ein merk⸗
purdiger Fall wurde bei einem jungen Manne be⸗
bachtet, der so schwer an Tuberkulose litt, daßk die
Nerzte sich bereits entschlossen hatten, den Fuß ab⸗
zunehmen. Nachdem der Kranke am Samstag
Jeimpft worden ist, hofft man jetzt, ihm den Fuß
rhalten zu können. Der „Temps“ erklärt, die von
Brofessor Cornil in seinem Krankenhause angestll⸗
len Versuche bestätigen immer mehr die von Koch
angezeigten Ergebnisse.
F Wenn BVäterchen“ reist. Ein
onderbares Abenteuer passirte kürzlich einem
Zrünner, der in einem Schnellzuge von Krakau
segen Warschau fuhr. Es war bereits nach
Mitternacht, als der Zug in einer kleinen Station
yor Warschau, welche sür den Schnellzug nicht
dezeichnet war, prötzlich hielt und sämmtliche Fahr⸗
zanne zum Aussteigen aufgefordert wurden. In
einer schlecht verwahrten hölzernen Warithalle
wurden die Fahrgäste hierauf untergebracht und
ziese Wartehalle von Kosaken umstellt. Nach
einiger Zeit aber wurden die Fahrgäste angewiesen,
zdie Wartehalle zu verlassen, und von den Kosaken
auf ein Feld geführt, wo sie in ütömendem Regen,
zei empfindlicher Kälte, von den Kosaken einge⸗
chlossen, mehrere Stunden bleiben mußten. Wah—⸗
rend dessn war von ungefähr 2 Regimentern
uussischer Infanterie der ganze Bahndamm zu beiden
Sliten dicht desetzt worden und nicht lange danach
X
n weichem, wie später mitgetheilt wurde, der
dertscher aller Reußen eise seiner Reisen machte.
Hdehrere Stunden vor dem Eintreffen des Hof⸗
zuges wurde der ganze Verkehr auf der Strecke
degen Warschau eingestellt. Nachdem der Zug
mi dem „Vaterchen“ die Station passirt hatte,
zaben die Kosaken die durch äßten und halb-
eifrorenen Possagiere frei, worauf dieselben, nach
beinahe siebenstündig m uafreiwilligen Aufenthatte
ihte Reise forisetzen konnten. Wenn es einem
der Fahraäste eingefallen wäre, wegen des unfrei—
willigen Aufenthaltes einige Worte zu v'erlieren,
so hätten die Kosaken höchst wahischeinlich mit
ihm nicht viel Federlesens gemacht. — Es ist das
lhrigens nicht das erste Mal, daß so etwas in
Rußland passirt.
Literarijsches.
Von Emil Frommel, dem bekannten und
zeliebten Volksschriftsteller, erscheint rechtzeitig vor
Weihnachten, im Verlage von Hugo Klein in
Barmen, eine Sammlung neuer Erzählungen,
vetitelt; „Unterwegs“, welche die zahlreichen
Freunde des gemütvollen Erzählers sehr willkommen
deißen werden
Dienstesnachrichten.
Postdienst. Ecnannt wurden ab 1. Dez.:
Zu Adjunkten die gepcüften Adyp.ranten Johannes
Zoachs und Rudolf Keller in Kaiserslautern, ab 16.
Dezemder: Johannes Schohl in Ludwigshafen und
Heinrich Pfleger in Kaiserslautern.
Famtliennachrichten.
Gestorden: In Dudweiler Wwe. Georg
Freudenderger geb. Diettich, 57 J. a.; in Neun⸗
irchen H.inrich Gerwert, 66 J. a.; in Kohblhof
Anna Limbach, geb. Ruffiag 54 J. a.; in Zwei⸗
rücken Fravz Molz, Leistenmacher; in Schwarzen⸗
icker Jalob Cyristmann, Lehrer; in Wolfstein Eugen
Zoenig, Regieruugsbaumeister, 28 J. a.; in Kai⸗
erslautern Johann Becker, pens. Eisenbahnbeamte;
in Deidesheim Felix Bucher; in Diedesfeld Elisa⸗
etha Damm, ded. Langhauser; in Frankenthal
Philipp Böom, Messetschmied, 69 J. a.; ebenda⸗
ibn Anna Wildmister, geb. Moos 74 J. a.
Neueite Rachrichten.
Ulm, Ii. Dez. Sonntag, den 14. Dez. soll
hier ein württembergischer Protestantentag abgehal⸗
sen werden. Veranstalter ist der ritterschaftliche Abge⸗
oxdnet⸗ Präsident v. Schad hier.
Muͤnchen, 1. Dez. Morgen Dienstag treffen
in Regensburg 831 Bürgermeister qus dem Kreise
Dderpfalz zusammen, um sich üer entsprechende
Feierlichkeiten aus Aulaß des 70. Geburts⸗
agsfestes des PrinzcKegenten im März
aäüchsten Jahres zu deraten. (Zw. Z3ig.)
Washington, 1. D z. Eine Botschaft
des Praäsidenten Harrison an den Kongreß erk ärt
die Äosicht, die Nac Kinley⸗Bill jttt schon
iner Abänderung zu unterwerfen, für upausführbar,
da man erst die Wirkungen des Gesetzes abwerten
nüsse.
Fur die Redaltion verantwortlich: F.X. Demes.
Mo⸗klamen.
Verfälschte schwarze Seide.
Man verbrenne ein Musterchen des Stoffes, von dem
man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort
su Tage: Aechte, rein gefarbte Seide kraͤuselt sofort
usammen, veridscht bald und hinterläßßt wenig Asche
on ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide
die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort.
namenllich glimmen die, Schußfäden“ weiter (wenn sehr mit
Farbstoff erjchwert), und hinterläßt eine dunkelbraune
üsche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht
iraufelt sondern krummi. Zerdrükt man die Asche
der ächten Seide, so zerstäubt fie, die der verfälschten
Indt.Das Seidensabrit · Depor von G. Henneberg
Ku. K. Hoflief.) Zürich versendet gern Muster von
einen ächten Seidenstoffen an Jedermann, und liefert
einzelne Roben und ganze Stuͤcke porto⸗ und zollfrei
ins Haus. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz.
Der heuugen Nummet dieses Blanes
jegt eine Empfehlung des Straßburger Engros⸗
lager und Versandtgeschäftes von M. KRnopf bei⸗