Full text: St. Ingberter Anzeiger

— 
J 
5 
— 
— ge xn 34 4 
* 
—F —* — AM 93 —20 8 —I6 
2 —Aee —A — —8 * —— * 
2 * —æ 2— 5—4 —5 * —* 2 —88 — — 8 54 ** 
2* —— ⏑ 6 I —OD 88 — 
— 543 388 3— —396 — —3 3 * —53 — 7 —* J 
—895 —5 23 — 2* 8 5 * — —8— 958 —3 —6 —* —8 
— 53535 — — —— ax — —823 28 — *31 * 
—J — 53 — — b J 8 —353 —333— — 
— 68 — —5— —*— b —* 8 —9 —9— J — —— * 5 
——— 68 — 8 5 —7 ———— 48 —3989 
— 40 
— ⏑⏑————— p — 
Aiches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Der Bt, Bugdberter erper erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und FZeilertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samftags 
nit 14ustrixten Beilagen. Das Vilat kostet vieriehjahrlich 1A BG0o A einschließlich Trägerlohn; durch die Pon bezogen 14 7184, einschließlich 40 A Zustellungsgebuhr. 
die inrüctangegebuhr sar die 4gespaltene Garmondzeile oder deren maum betragt bei Inseraten aus der Vfalt 10 A bei außerpfalzischen und solchen auf welche die 
Erpeditior Uuskunft ertheilt, Ib 4, Aeklamen 80 Bei 4maliger Cinruckeng wird nur XXWW 
M 283. 
25. Jahrg. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 3. Dez. Dem Reichstage ist 
eer Gesetzentwurf eines Gesetzes betreffend die Prüf 
irg der Läufe und Verschlüsse der Handfeuer— 
oaffen zugegangen: „Den Motivben ist zu ent 
iehmen, daß die Einführung des Zwgnges zur 
Brufung der Läufe und Verschlüsse im Interesse 
er deuütschen Gewehrindustrie geplant ist. Die 
ßrüfung soll nach 8 2 des Gesetzes in einer 
tzeschußprobe mit verstärkter Ladung bestehen und 
ei Terzerolen und Revolbern einmal, bei anderen 
handfeuerwaffen in der Regel zweimal stattfinden. 
Mangelhaft befundene Läufe oder Vecschlußteile 
ollen entweder unbrauchbar gemacht oder geändert 
prrden.“ 
Berlin, 3. Dez. Die Gewerbeschutz 
onferenz nahm einstimmig die Resolution 
m, daß eine größere Einheitlichkeit bei der Schutz⸗ 
riheilung und damit eine größere Uebereinstimmung 
er Urtheile auf dem Gerichts- und dem Verwalt⸗ 
ingswege wünschenswerth sei; sie sprach sich ferner 
in stimmig für den Anschluß an die Staaten-Union 
mnus und genehmigte endlich eine Resolution, wonach 
Fei Erfindungen dem Anmeldenden die Wahl 
wischen Patentamt und Musteramt freistehen soll. 
Mit der Wahl einer Kommission zur Förderung 
er gefaßten Beschlüsse, schloß die Konferenz 
Berlin, 4. Dez. Reich siag. In zweiter 
Lesung wird die Helgolandvorlhage undber⸗ 
indert genehmigt. Minister v. Boetticher be— 
onte die Kostspieligkeit des Verwaltungsapparats 
»ei Konstituirung der Insel als Reichsland, und 
iührte aus, die Helgolander dürften des wohlwol⸗ 
endsten Entgegenkommens seitens Preußens ver⸗ 
ichert sein. Er betont schließlich die Uebereinstimmung 
er Vorlage mit dem Wortlaute des Vertrags mit 
kngland. An der Debatte nahmen Stadthagen, 
Baumbach und Bar teil. Der Reichstag verwies 
bie Patentnovelle an eine 29gliedrige Kom— 
mission, nachdem Minister v. Boetticher die Vorlage 
»gründet hatte. An der Debatte nohmen Gold⸗ 
chmidt, v. Buol, Hulosch, Hammacher und Mönch 
eil, weiche alle die Vorlage im allgemeinen freudig be⸗ 
nüßten, betreffs einzelner Punkle, ober namentlich 
n der Gebührenfrage, Anschluß an die Union, Frist 
der Nichtigkeilsbeschwerde u. s. w. Bedenken oder 
Wunsche dußerten. Morgen Sitzung um 2 Uhr. 
stest hautiger Tagesordnung und Krankennovelle. 
Berlin, 4. Dez. Der Bunde 8rat stimmte 
n seiner heutigen Sitzung den Anträgen Sachsens 
ind Boyerns betreffend die Einfuhr von Rin d⸗ 
»ieh aus Oesterreich Ungorn und dem Entwurfe 
iner Verordnung wegen Aufhebung des Ver⸗ 
zots der Einfuhr von Schweinen, Schweinefleisch 
ind Würsten dänischen, schwedischen und norwegi⸗ 
chen Ursprungs zu. 
Berlin, 4. Dez. Die Konferenz für Fragen des 
döberen Schulwesens wurde in Gegenwort 
es Kaisers durch den Kultusminister Dr. v. Goßler 
nit dem Hinweis auf die Fursorge der Hohenzollern 
röffnet. Der Minister betonte, daß die Konferenz 
„olle Freiheit der Diskussion habe. Der Kaiser 
rwiederte, niemand sei geeigneter zur Leitung der 
donferenz als sein tapferer Kultusminster. Bei 
BZeginn drr Verhandlungen legte der Kaiser seine 
Ursichten dar und erklärte, nicht um politische, 
ondein um mechanischpädagogische Fragen handle 
s sich. Der Kaiser weist doranf hin, die Schule 
zatie das Gefecht gegen die Sozialdemokratie über⸗ 
ehmen müssen. Seit der Reichseinheit, seit Elsaß⸗ 
Loihringen wiedergewonnen, sei sie aber dehen ge⸗ 
hlieben. Jetzt müsse sie die Jugend anfeuern zur 
xrhaltung dez neuen Staatswesens. Die nationale 
gasis dürfe nicht fehlen ! Nicht Römer und Griechen, 
ondern jungse Deutsche seien zu er zie— 
sen! Der Kaiser betont die Ueberproduktion der 
zymnasien, welche Hungerkandidalen und brüchige 
Fristenzen erzeuge. Er, sagte er, werde ohne Nach⸗ 
peis der Existenzberechtigung kein Gymnafium ge⸗ 
nehmigen. Er halte dafür, daß es klassfische Gym⸗ 
aafien und Schulen mit Realbildung, aber keine 
Realgymngsien gebe. 
Sklaberci aufgefordert und angespornt habt, Zur 
Hhollendung des Werkes, für welches er den gött⸗ 
ichen Segen anruft, ordnet er eine allgemeine 
Sammlung am Dreikönigstag an. 
Wien, 3. Dez. Von den Vertretern Deutsch- 
ands und Oesterreich Ungarns wurde, wie die 
„Neue Wiener Prisse“ meldel, zu Beginn der heutigen 
dofnetenz im Auswärtigen Amte ein Staans— 
pertrafgg unterzeichnet, wodurch die vorarlbergische 
Vemeinde Miftel berg aus dem österreichisch- 
ingarischen Zollgebiete ausgeschieden und dem 
deutschen Zollgebiete einverleibt wird. 
Sanfibar, 3. Dez. Reichskommissar von Wiß⸗ 
mann und Baron Soden haben soeben dem 
Sul tan einen Besuch abgestattet. Baron Soden 
und der bisherige st übertretende Reichskommissar 
Dr. Schmidt reisen heute nach Europa ab. Major 
o. Wißmann wird noch heute seine Reise zur In— 
piʒirung der Küstenplätze antreten. 
Ausland. 
London, 4. Dez. Im heutigen „Parnell⸗ 
Zericht“ wurde die Kundgebung des Epis— 
so pats unter großem Beifall der Gegner Par— 
iells vorgelesen. Eine Vergleichung wurde abge— 
ehnt. Parnells Gegner wollen eine Abstimmung 
mit Gewalt herbeiführen. Die in Amerika befind⸗ 
ichen Parnelliten haben gestern ihren Geldsammel⸗ 
eldzug als unnütz aufgegeben. Dillon und O'Brien 
chifften sich gestern nach Havre ein. Die übrigen 
reten nächsten Sonntag die Reise nach Liverpool 
in. Der Lordmajor von Dublin hat aus Freund⸗ 
chaft für Parnell die Versammlung, um eine 
rößere Teilnahme zu erzielen, auf nächsten Sams⸗ 
ag vertagt. Die katholischen Studenten der Medizin 
n Dublin erklären sich für Parnell. 
Dublin, 4. Dez. Die Erzbisch öfe und 
gissch ofe Irlands beschlossen gestern eine Kund⸗ 
sebung gegen das Verbleiben Parnells auf der 
Führerstelle der irischen Parlamentspartei, sowohl 
us Grunden der Sittlichkeit, wie, weil dies eine 
invermeidliche Parteispaltung herbeiführen würde. 
Paris, 4. Dez. Deputirtenkammer. 
Auf Wunsch des Finanzministers und des Minister⸗ 
räsidenten wird die Sparkassenfrage mit großer 
Mehrheit an eine besondere Kommission überwiesen. 
die Regierung hat somit einen über Erwarten 
sroßen Erfolg zu verzeichnen. 
Paris, 4. Sez. Wie die „Frarce? meldet, 
äßt General Saufssier ein Verzeichnis der von 
Ausländern hier gehaltenen Restaurants und 
Fafes anfertigen, deren Besuch den Offizieren und 
Mannschaften der Armee nach einem Erlaß des 
driegsministeriums verboten werden soll. — Die 
Zeneral ⸗Kommission des Zollausschusses 
nahm die Zoͤlle unverändert nach den Anträgen des 
hBerichterstafters, wie folgt, an, und zwar für 100 
dilogramm Gewicht: Fuͤr lebende Hümmel 18 FIr. 
30 Cis., lebende Schweine 8, lebendes Wild und 
—AI 
32, Odser fleisch 25, Schweinefleisch 12, frischen 
Schinken 16, Fleischerwaren 20, gesalzenes Fleisch, 
—Schinken und Speck 20 und 14, Odhsenfleisch 30 
md 27, Fleischkonserven 20 und 15, die Büchse 
Hänseleberpast· ie 75 und 60, Fleischextrakt 100 
uind 80 Franken. 
Bern, 4. Dez. Der Bundes rat hat zwei 
Aerzte nach Berlin abgeordnet, um sich mit dem 
chweizerischen Gesandten bei den dortigen Behörden 
»ahin zu berwenden, „daß die Schweiz bei Abgabe 
des Kech'schen Heilmittels so viel und so regelmäßig 
als möglich berucksichtigt werde.“ 
Rom, 4. Dez. Papst Leo XIII. richtete 
inter Hinweis auf sein Schreiben an die brasilia⸗ 
uschen Bischoͤe und auf die Bemühungen der Papste, 
illen Menschen die christliche Freiheit zu lassen, 
inen Brief an die Bischöfe, in dem er 
biederholt, daß Kardinal Lavigerie mit seiner Be⸗ 
oilligung Europa zur Stellungnahme gegen die 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. In gbert, 5. Dez. Der bahyerische 
Verwaltungsgerichtshof hat folgenden 
Enticheid publizirt: Einem hayerischen Staatsan⸗ 
Jehörigen dann das distriktspolizeiliche Verehelich⸗ 
ingszeugniß nicht mit der Begründung verweigert 
verden, daß die durch Urtheil eines inländischen 
Berichts geschiedene frühere Ehe der Braut nach 
dem Rechte ihtes nichtdeutschen Heimatstaates noch 
ortbestehe. 
Ensheim, 4. Dez. Volkszählung. Ge— 
meinde Ensheim: 1890 1869 Einwohner, 1885 
1806 Einwohner. Gemeinde Eschringen: 
1890 442 Einwohner, 1888 406 Einwohner. 
Gw. Ztg.) 
— Zweibrüdcken, 4. Dez. Das vorläufig 
estgestellle Ergebnis der Volkszählung in 
diesiger Stadt ist nunmehr bekannt, und verzeichnet 
der „Zig.“ zufolge: 4) Anwesende 10998 b) 
Abwesende 171. Zusammen 11169 Einwohner. 
Mithin ist ine Zunahme von 804 zu verzeichnen. 
— Zweibrüden, 5. Dez. Nächste Woche 
rückt, wie bereits gemeldet, eine Abteilung Land⸗ 
vehr zu einer 10tägigen Uebung beim hiefigen 
Bataillon ein. Die AÜbteilung Landwehr, deren 
lebung neulich wegen der Volkszählung bis auf 
weiteres derschoben wurde, gelangt am 6. bezw. 7. 
Jan. n. J. zur Einziehung. 
V. Von der Bikenalb, 4. Dz3. Zur 
Ergänzung beziehungsweise Richtigstellung der auch 
in Ihre Zeitung übergegangenen Nachricht der 
‚Pf. Z.“ bon der Ausbeute der Lettgruben 
aBdcaoeller teile ich Ihnen mit, daß verhältnis⸗ 
maͤßig weniger Leiten, aber desto mehr Weiß⸗ 
falftssteine, circa 1000 Zir. täglich, in die 
TFemenffabrik Lautzkirchen gefahren werden und die 
meistea Arbeiter in den Steinbrüchen beschäf- 
zigt sind. 
Landstuhl, 4. Dez. Nach dem amt⸗ 
ichen Ergebnis der am Montag, den 1. Dezember 
1890 vorgenommenen Volkszählung hat die Stadt 
zandstuhl gegenwärtig 3631 Einwohner. Im 
Jahr 1885 ergab die Zählung 3704 Einwohner. 
— Kusel, 4. Dez. Das Resuttat der Volks⸗ 
zählung ergab für die Stadt sKusel 2966 Ein- 
vohner. 
— Hochspeyer. Wenn der Mensch Pech 
hdat! Sitzt da in einer Restauration ein Jünger 
Fes Bachus und erfreut sich an einem Glase Neuen“, 
der ihm mefflich mundet, so daß er ganz vergessen, 
veshalb er eigentlich hierher gelommen. Doch plötz⸗