Full text: St. Ingberter Anzeiger

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53 Organ des königl. Amt gerichts St. Ingbert. 
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ver Bt⸗ ugererer Aueiget erscheint täglich mu Außnahme der Sonn- und Feiertage, Z mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗wlatt und Mittwoche and Samstags 
nit urstrirten eilagen. Vos Blatt doslet vierteljahrlich 148 60 cinsehließlich Tragersohn; durch dit Vof dezogen 1A7B , einichließlich 40 4 Zustellungkgebuhr. 
die Benvurkaegenebühr r vie Age paltene Garmondzelle oder deren Raum betragt hei Inserattn aus der Pfalz 10 ⸗ hei außerpfalzischen und solchen auf welche die 
Erpebitisr Rustunn ertheilt, 16 A, Neklamen zo Vel 450liger Gimrüickeng wird nur dreimalige berechnet. 
293. Mittwoch, 17. Dezember 1890. 
25. Jahrß. 
Deutbches Reich. 
Muünchen, 16. Dez. Der Prinz⸗Regent 
eclieh das Groß⸗Komthur⸗-Kreuz des Militär Ver- 
enstordens den preußiichen Generallieutenants 
tockmarr, Direktor des Militär:Oekonomie⸗ 
— 
ommandeur der 1. Garde ⸗Infanterie-Division, 
Jogel von Falckenstein, Direktor des Allgemeinen 
driegs · Depattements im Kriegsministerium, und 
Rüller, Direktor des Waffen Departements im 
zriegsministerium, das Großkomthurkreuz. 
Mäünchen, 16. Dez. Der oberste Schul⸗ 
trut am 18. Dezember zusammen, um eine 
deform der Mittelschulen zu beraten. — Reicharat 
Haubenschmidt, früher Präsident des hie⸗ 
den Oberlandesgerichts ist geftern gestorben. 
derselbe war 1808 zu Neu⸗Ulm als der Sobn 
nes Verwaltungsbeamten und späteren Regierungs⸗ 
irektors in Passau geboren. Nach Absolvierung 
—AVV 
N9unchen kam Haubenschmied in seiner juristischen 
aufbahn zunächst nach Schweinfurt, dann wieder 
ach Passau, bis er als Geheimsekretär ins Justiz⸗ 
ninisterium berufen wurde; in Munchen avancirte 
dann bis zum Oberlandesgerichtspräsi⸗ 
enten. 1848 war Haubenschmied von seiner zweiten 
»eimath Passau ins Frankfurter Parlament abge⸗ 
rdnet worden; er war einer der vier Bahern, die 
amals für ein deutsches Erbkaiserthum stimmmten. 
Essen, 16. Dez. Laut der „Rhein. Westphäl. 
Hig.“ stellte gestern die Belegschaft der Zechen 
ankenburg im Rebier Prockeohoevel (7) die Ar⸗ 
eit ein, weil drei Bergleute trotz dem Wunsch 
ꝛer Belegschaft keine Beschäftigung erhielten. Heute 
etrug die Einfuhr unter Tag ein Viertel der Be— 
egschaft. Ueber Tag arbeitete Alles. Die gesammte 
geiegschaft besteht aus 340 Mann. 
Berlin, 15. Dez. Nach einer Mitteilung der 
„cat.⸗Ztg.“ aus Rom, soll wegen des Gesund⸗ 
seitszüstandes des Papstes im Vatikan 
sroße Besorgnis herrschen. Wie der betr. Bericht⸗ 
rstatter wifsen will, habe die außerordentliche Kälte 
ieser Tage dem Popste sehr geschadet. 
richtung von 3 Reserve-Batterien 
eichter Artillerie angemeldet, welche in 
zriedenszeiten nur je zwei Geschütze bespannt führen 
oslen. 
— Landau, 16. Dez. In der Nacht vom 
Zonntag auf Montag wurde bier in das Bureau 
»er Herren Jooß Söhne und Cie. in der Nähe des 
Istbahnhofes eingebrochen und aus einem 
erschlossenen Pulte der Betrag von 265 Mk. in 
Bold gestohlen. Von dem gestohlenen Gelde sind 
225 Mi. perfsönliches Eigentum des Proluristen 
zes Geschäftes. 
— dDie Buürger von Germers heim haben 
iun zum ersten Male Umlagen zu bezahlen. In 
iner' am 10. ds. Mis. statigehabten Siadtraisfitz- 
ing wurden dieselben auf 25 pCt. festgesttzt. 
— In Speyer machen 26 Bäcker bekannt, 
zaß sie die Brodpreise erhöht haben. Es 
sosten jetzt 4 Pfund Schwarzbrod 54 Pfq., 4 
gfund Gemischtbrod 58 Pfg. und 6 Pfund Korn⸗ 
rod 96 Pfg. Als Grund für die Preiserhöhung 
verden die hohen Mehlpreise, besonders des Korn⸗ 
nehls, angeführt. 
— Speyer. Das Jakob Schwesinger'sche 
Anwesen, zum roten Löwen“ in der Herdgosse 
aufte laut, Pf. Z.“ Gg. Pfaff, seither Wirt im 
Rebssöckel“ hier zum Preise von 24 000 Mt. 
— Malkammer, 16. Dez. Schon zum 
weitenmale in diesem Jahre wurden die hiesigen 
Finwohner durch Fe uerruf erschrectt. Auf eine 
bis jeßt nicht aufgeklärte Weise drach heute Morgen 
128 Uhr in den Oekonomiegebäuden des Herrn 
I. Kleber dahier Feuer aus. In ganz kurzer Zeit 
vurden Stell, Scheuer sowie die darin aufge⸗— 
peicherten Futterborräte ein Raub des verheerenden 
Elementes. 
— Das neulich von Neustad t aus gemeldete 
Auftreten der Nonne in einigen Wald— 
ingen der Pfalz bestätigt sich nuc, es sollen viel⸗ 
nehr auch alle Anzeichen dafür sprechen, daß diese 
Waldderwüster in bedenkenerregender Masse auf- 
auchen. Die enisprechenden Gegenmaßregeln der k. 
Forstämter sind bereits angeordnet worden. 
— aus Lambrecht schreibt man dem „Pf. 
Z.“ Für einen jungen Arzt bietet sich zur 
Zeit in unserem Thal Gelegenheit zu Grüadung 
iner Existenz. Die Gemeinde Elmstein nämlich hat 
hei der Beralhung des Voranschlages für das Jahr 
801 beschlossen, einen eigenen Arzt anzustellen 
ind demselben vorerst einen Jahresgehalt von 2000 
Mtk., unter Umstanden auch mehr, zu gewähren. 
Jedenfalls wird die benachbarte Gemeinde Es thal 
äch auch mit einem entsprechenden Beitrag be· 
heiligen und da die Privatproxis in beiden Ge⸗ 
neinden mit elwa 2800 Seelen auch nicht unbe⸗ 
Feutend ist, so fände ein einzeln stehender Mann 
in lohnendes Auskommen. 
— Deidesheim, 16. Dez. (OHandels⸗ 
Register.) Die unter der Firma: Deidesheimer 
Tonservenfabril J. Biffar & Cie.“ mit dem Siß 
zu Deidesheim bestehende offene Handels⸗Gesellschaft 
ist durch den Tod des Theilhabers Felix Bucher 
rufgelost worden: der andere Theilhaber, Joseph 
giffar, Kaufmann in Deidesheim, führt das Geschäft 
inler der seitherigen Firma und mit dem Sitz wie 
isher fur seine alleinige Rechnung weiter. 
— Ludwigs hafen 14. Dez. Die Pfalzer 
glätter brachten vor einiger Zeit die Nachricht, daß 
das große Ressaurant Zum bayer. —A 
von Herrn Kitzmüller um den Preis von 375000 
Mt. an einen Herrn aus Oberbayern verkaust 
purde. Der Kauf ist nun, wie man dem ,‚L. A.“ 
nitteilte, in letzter Stunde, obwohl schon notariell 
zusgefertigt, nicht zustande gekommen, da man sich 
ezüglich der Anzahlung, welche Herr Kitzmüller 
— 2M 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 17. Dez. Bei einem hie— 
igen Bäcker wurden vor Kurzem mehrere 
Irode wegen Mindergewichtes durch die Polizei 
eschlagnahmt. Als ein Schutzmann dieselben zur 
Zerlheilung an die Ortsarmen abholen wollte, 
chiten einige, weshalb der Bäcker solche nach⸗ 
jefern mußte. Er schickte denn auch die betr. An⸗ 
ahl Laibe, frisch, wie sie aus dem Ofen kamen, 
um Polizeibureau. Als man aber das Brod auf⸗ 
chnitt, fand sich darin eingebacken etwas, das nach 
Fer vorgenommenen Untersuchung als die Exkre⸗ 
nente anes Thieres erklürt werden muß Die 
Zache wird jedenfalls noch ein Nachspiel vor 
hericht finden. 
DrAus dem Glanthal wird der „Köln. 
zig.“ geschrieben: Das jüngst besprochen⸗ ablehnende 
zerhalten der Direktion der pfälzischen Bahnen 
jegenüber den Bestrebungen der abseits vom Eisen- 
ahnverkehr wohnenden Pfälzer berührt zugleich die 
oh rischen und die preußischen Bewohner des 
hlangebiets und hemmt hier die wirthschaftliche 
r̃ntwickelung in hohem Grade. Schon vor beinahe 
30 Jahren trat ein Ausschuß zur Förderung einer 
gerbindungsbahn' zwischen der Landstuhl⸗ 
duseler und der Rhein⸗Nahi⸗Bahn zusammen, an 
essen Spitze der preußische Landrath zu Meisen⸗ 
eim und der baherische Bezirksamtmann zu Kusel 
anden. Derselbe scheute weder Mühe noch Opfer, 
im das Verlangen der Glanthalbewohner nach einer 
gahn der Verwirklichung entgegenzuführen. Nach 
er von ihm ausgearbeiteten Denkschrift von 1872 
sandelt es sich bei der vorgeschlegenen Glanthal⸗ 
ahn um ein Gibiet von 89 kme Lange mit einer 
gebolkerung von 62 000 Seelen. Der Boden ist 
ruchtbar und viele Erzeugnisse dec Landwirthschaft 
inde des Wein⸗ und Obsibaues werden alljährlich 
n großen Mengen versandt; die in landwirthschaft⸗ 
ichen Kreisen bekannte und sehr geschätzte Rindvieh⸗ 
afse fuhrt viele Landwirthe und Viehhaändler, häufig 
us weiler Ferne in das Glanthal. Das Gebiet 
si reich an vorzüglichen Sande und Dioritsteinen, 
delche beim Vorhandensein einer Bahn in viel 
usgedehnterm Maße als jehzt Gegenstand der Ge⸗ 
vinnung werden würden, zum Vortheil der hiesigen 
rbeuerbebolkerung, die in stets steigemder Anzahl 
ach den Industriegebieten zieht. Wann endlich 
verden, so fragen wir, die betheiligten Regierungen 
ich der benachtheiligten Glanbevölkerung annehmen 
ind den Widerftand der Direktion der pfälzischen 
hahnen in der Glanbahnfrage brechen? 
Vom Glan. In Oberstaufenbach starb 
as 6 Jahre alte Söhnchen des Acerers Daniel 
dnapp von dort. Das arme bedauernswerthe Bub⸗ 
hen hatte am Abend vorher das Unglück, in einen 
sroßen Topf voll kochender Wurstsuppe — die 
5Utern hatten am Tag ein Schwein geschlachtet — 
u fallen, wobei es so schwere Brandwunden erlitt, 
zaß sein Leben nicht mehr zu erhalten war. 
gLandau, 16. Dez. Bei der gestrigen 
zersteigerung erstand Herr Rechtsanwalt 
Nahla den Bauplazß zwischen Kaiserring, Glacis⸗, 
daiser · und Bismarchstraße mit einer Front von 
5 und einer Tiefe von 45 Meter zu 8 Mk. filr 
en Duadraimeler. Der Bauplotz umfaßzt sonach 
I25 Quadraimeter und kostet 9000 Mt. 
Ausland. 
Bruüssel, 186. Da. Der Konig führte heute 
en zweiten Sohn des Grafen von Flandern, 
ßrinz Albert, in die Kriegsschule eir, wobei er in 
iner Ansprache betonte, daß es die Pflicht der 
zürsten sei, im Dienste für das Vaterland den 
Zürgern ein Beispiel zu geben. 
Paris, 16. Dez. Prasident Carnot unter⸗ 
eichnete heute im Ministerrate die in Bern zwischen 
deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Rußland, 
zuxemburg und der Schweiz vereinbarte stonvention 
iber Eisenbahnfrachtrecht. 
Paris, 16. Dez. Der Journalist La 
zruydre, welcher die Flucht Padlewskis be⸗ 
unftigte, sowie die Ftau Duc Quercy, welche 
Zzadlewsti nach dem Morde eine Zuflucht in ihrer 
Wohnung gewährte, sind heute Mocgen verhaftet 
vorden. Grögoire ist verschwunden; man glaubt, 
r sei in London; seine Frau, die in Paris weilt, 
t bis jetzt nicht verhaftet worden. Auch die beiden 
„Zeugen?“ — der eine soll Reserve-Offizier, der 
mdere Kaufmann sein —, welche die Reise nach 
Modane mitmachten, sind noch nicht verhaftet; man 
vill, wie es scheint, die Vernehmung La Bruyères 
purch den Untersuchungsrichter abwarten. 
Petersburg, 16. Dez. Durch einen heute 
orfenllichten kaserlichen Befehl wird die Er—