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Der — ugsraten Fatezeagzeee erscheint täglich mit Sxßnahme der Sonn- umnd etertatzt. vrez wHchenttich mit Lnterhaltungs⸗Wilult and Mittwochs und Lamftage
mit 33unrenn Dillane. ogn Slatt kotet diertehährlich 1 60 einschliehlish Tragerohn; durch die Pon bezogen 175 53, einses leßlich 40 4 ZufteLungsgebuhr.
Die Nien iccaunenrbrtzer dur vdie Aßeshnltene Barmondeesle orer deren Ranum beirägt der Zusezaten aug der Pfaigz 10 , bei außerpfaszischen und solchen auf welche vie
Vepedrtint Auszsnust ertheilt, Uß 4, Meklamen 40 . el 41naliger inruckung wird nur vreimalige derechnet.
Ad 300. Samstag, 27. Dezember 890.
25. Jabhrg.
Einladung zum Abonnement.
für das J. Vierteljahr 1891,
zuf den ägruch, mit Ausnahme der Sonn-
und Feiertage, erscheinenden
„St. Ingberter Anzeiger“.
Mit Ablanf des letzten Vierteljahrs 1890 vol⸗
lendet der „Si. Ingberter Anzeiger“ 25 Jahre
eines Bestehens. Seit Errichtung des kgl. Amts-
zerichts St. Ingbert ist er dessen amtliches Organ.
Mit der Reihe der Jahre fand er einen wachsenden
Stamm von Abonnenten und Freunden, sodaß sich
seine Verdreitung nicht nur über die westliche Pfalz,
ondern auch üder die Gegend des Saarthales er—
itreckt. Die alten Freunde zu erhalten und neue zu
erwerben, wird der St. Ingberter Anzeiger auch
weiter bestrebt sein, indem er durch möglichst schnelle
und reichhaltige Mittheilung mit den politischen
Vorkommnissen und außerdem in einer wöchentlichen
Uebersicht mit den herrschenden Fragen seine Leser
obekannt macht.
Bei der Auffassung und Beurteilung dieser Fragen
ühlt sich der St. Ingberter Anzeiger in Ueberein⸗
timmung derjenigen Partei, welche das Ziel der all⸗
gemeinen Wohlfahrt in Bayern wie im gloßen deut⸗
ichen Reiche durch thätige Mitarbeiterschafft, bei ruhigem
erwägenden Vorgehen, besondecs an den sozial—
politischen Gisctzen zu erreichen sucht.
Daß aber das Intersse der Leser an gutem
desestoff auch auf anderen Gebieten Befriedigung finde,
'o stellt der St. Ingberter Anzeiger Allem voran
die sachliche Betrachtung und Wiedergabe über Zu—
ände und Vorkommnisse in Stadt und Bürger⸗
schaft. Sonstige interrssante Ereignisse, wissenswerthe
anregende Gegenstände und wichtige Ergednisse er⸗
scheinen in übersichtlicher Zusammenstellung. Den
beliebten landwirtschaftlichen wie gemeinnützigen
Artikeln schließen siy noch besondere gewerbliche
Fragen behandelnde an.
Aus der unterhaltenden Litieratur bietet der
St. Ingberter Anzeiger reiche Abwechselung, nicht
nur in zwei als Beilagen jede Woche erscheinenden
ßseitigen illustrirten Sonntagsblättern,
ondern auch in dem wöchentlich zweimal ange—⸗
chlossenen Unterhaltungsblatt, mit gediegenen
pannungsvollen Romanen und kürzeren Erzählungen,
)elehrenden Artiteln, Gedichten, Räthseln.
Inseraten verschafft der „St. Ingberter
Anzeiger“ die allgemeinste Verdreitung und erweist
ich deshalb, bei günstigen Bedingungen, als sehr
virksam.
Der Preis des Blattes erleidet auch in dem
nald beginnenden J. Quartal des kommenden Jahres
eine Verauderung und stellt sich viertetjährlich auf
1,60 Mk., einschließlich Trägerlohn, durch die Post
»ezogen 1,75 M., einschließlich 40 Pfg. Zustellungs⸗
lebühr. Denjenigen Abonnenten, welche den St.
Ingberter Anzeiger durch die Träger erhalten, wird
erselbe auch im nächsten Quartal fortgeliefert, folls
zjicht vor Ablaus dss. Monats ausdrückliche Abbe⸗
tellung erfolgt. Bestellungen durch die Post wollen
»aldigst bethätigt werden.
Zu fleißigem Abonnement ladet ein
Hochachtungsvollst
RNedaktion und Erpedition
des „St. Inaberter Anzeiger.“
iießt der Quell der politischen Neuigkeiten. Es
rscheint daher erklätlich, daß in den Tagee betracht⸗
ingen der Blätter die parlamentatischen Vorgänge
»er jungsten Zeit noch immer ihre Rolle spielen
ind namentlich gilt dies von dem Konflikt
wischen der preußischen Regierung und
er Landgemeindeordnungs-Kommis⸗
ton des Asgrordnetenhauseßs. Es ist durchaus
ingewiß, welchen Ausgang der Zwischenfall nehmen
vird, und wenn man hie und da die Meinung
usspricht die Konservativen würden schließlich den
stegierungsentwurf der Landgemeindeordnung an—
zehmen, so handelt es sich hierbei zunächst nur um
ine dioße Vermuthung. Inzwischen hat diese ganze
5rage noch an Interesse gewonnen, denn die
„Hamb. Nachr.“, welche bekanntlich als vom
rürsten Bismarck „inspirirt“ geiten, haben jetzt in
nie Diskussion hierüber im Sinne des konservativen
Widerstandes gegen die Regierungsvorschläge in
Zachen der Landgemeindeordnung eingegrffen. Man
lührt die betreffenden Auslassungen des Hamburger
Zlattes direkt auf den Fürsten Bismarck zurück,
vomit sich also der frühere Kanzler als ein Gegner
»er Reform der Landgemeindeordnung erweisen
vürde, wie sie die Regierungsvorlage vorschlägt.
Die Anschauungen der „Hamb. Nachr.“ laufen auf
die Erklärung hinaus, es sei eine Anstandspflicht
ver preußischen Regierung, vor Anbahnung wichtiger
steformen, die bei der Wahl noch nicht bekannt
paren, des Parlament aufzulösen und so ein un—
nittelbares wahrheitsgetreues Votum des Landes
iher die Reformen herbeizuführen. — Zweifellos
vird man sich an maßgebender Stelle in Berlin
ür diesen Ausgang enischeiden, falls nicht die
lussichten für die Reformgesetzgebung nach Neuhjahr
ich bald günstiger gestalten.
* Die überraschende Rückberufung Emin
Paschas aus dem Innern Deutschostafrikas
purch den Reichskommissar v. Wißmann wird in
ver deutschen Presse begreiflicher Weise lebhaft er—
zrtert. Es ist hierbei u. A. die Vermuthung auf⸗
getaucht, die Abberufung Emins von seiner gegen⸗
värtigen Expedition sei haupisächlich auf die Be—
ürchsung Wißmanns zurückzuführen, der Pascha
önnte vielleicht vom Viktoria Nyanza aus einen
Vorßoß nach seiner früheren Aquatorialprobinz
internehmen und hierdurch Deutsch-Ostafrika in
iangenehme Verwickelungen stürzen. Man dürfte
ndessen gut thun, vorerst weder auf dieses Gerücht,
roch auf andere Nachtichten über den Zwist zwischen
xmin und Wißmann sonderliches Gewicht zu legen,
da doch jedenfallft ein ausführlicher Bericht Wiß ⸗
manns über sein Vorgehen gegen Emin Vascha zu
erwarten sieht.
Der Wortlaut der Branntweinsteuer⸗
novelle, welche sich auf dem Wege vom Bundes⸗
xath zum Reichstag befindet, wird im „Reichsan—⸗
eiger“ am Mittwoch Abend veröffentlicht. Außer
»en bekannten Bestimmungen zu Gunsten der land⸗
virthschaftlichen Brennereien und Obstbrennereien
st in Bezug auf den Zollsatz für Branntwein in
der Novelle folgender Artikel VII. enthalten: „An
ie Stelle des 8 44 des Gesttzes tritt nachstehende
Bestimmung: Von dem aus dem Zollauslande ein⸗
sehenden Branntwein werden an Zoll vom 1. April
1891 ab 150 Mk. für 100 Kilogramm erhoben.“
— Hiernach hat also der Baundesrath einen von
em ihm vorgelegter Entwurf abweichenden Beschtuß
efaßt. Gegenwärtig beträgt der Zollsatz für Arrac,
zognoc und Rum in Fässern 125 Mt., fur allen
ibrigen Branntwein 180 Mk. Der dem Bundes⸗
rath vorgelegte Entwurf wollte allgemein den Zollsatz
oon 180 Mk. einführen.
Die deuisch⸗öosterreichischen Zollver.
handlungen in Wien sind wegen des Weih⸗
nachtsfestes vertagt worden. Die Wiederaufnahme
derselben erfolgt voraussichtlich am 8. Januar; die
Berüchte von einer Fortsetzung der Verhandlungen
in Berlin find unbegründet.
*Die Mormonen in Nordamerika
cheinen ernstlich Willens zu sein, nach Vexiko aus⸗
uwandern. Sie sollen in Nord Mexiko eine große Land⸗
läche erworben haben, um dorthin auszuwandern und
—
Weg gelegten Schwierigkeiten zu entgehen. Od sich
die mixikanische Regierung freundlicher zur mormo—⸗
nischen Sekte stellen würde, ist freilich noch die
Frage.
Deutsches Reich.
Berlin, 24. Dez. Zweschen den Ministern
des Uaterrichts und der Finanzen einerseits und
dem Geheimrat Kosch und seinen Mitarbeitern
inderseits, ist über die Ueberlassung der Herstellung
uind der Verteilung des Kochschen Heilmittels ver—
jandelt und eine Vereinbarung erzielt worden.
Die Vereinbarung unterliegt gegenwärtig der Prüf⸗
ung des Staatfsministeriums. Mitteilungen über
die Einzelhiten sind vorsichtig aufzunehmen. Die
inanzielle Seite der Angelegenheit kommt vor den
dandtag.
Berlin, 25. Dez. Nach französischen Zei⸗
ungen soll unser Kaisser auf die Glückwünsche
des niederländischen Ober-Hofmarschalls, Grafen du
Monceau, zur Geburt des sechsten Prinzen, Folgendes
rwiedert haben: „Uaser Hohenzollernhaus muß dem
»eutschen Volke das Vorbild aller Tugenden sein,
aber vor Allem muß es dasselbe den geheiligten
Charakter des Familienlebens hochschätzen lehten.
Für das Volk ebenso wie füe Mich liegt in diesem
dult des Familienlebens eine wesentliche Stärke.“
Ausland.
London. 24. Dez. Der Streik der schot
ischen Eisen bahnbediensteten greift immer
weiter um sich. Der Eisenbahnverkehr ist dvielfach
Jestört, an einzelnen Orten, namentlich in Edinburg,
Slasgow und Greenock, sowie in Dundee nahezu
zanz eingestellt. Auch macht sich bereits Mangel
an Kohlen für den häuslichen Bedarf und für den
Verbrauch in den Gasanstalten sehr fuͤhlbar. Beson-
ders große Verkehrsstockung ist in Glasgow.
Paris, 24. Dez. Der Gerichtshof verurkeilte
vegen Begünstigung der Flucht Padlewskis
den Journalisten und Lieutenant in der Territorial-
armee Georges deLahruhyere zu 18 Monaten,
die Ftau Duc Quercy zu 2 Monalen und
den Publicisten Grégoire (in coutumaciam)
zu 8 Monaten Gefängnis.
Paris, 24. Dez. Deputirtenkammer.
Die vom Senat zum Budget beschlossenen Abänder⸗
angen wurden angenommen. Die Budgetvorlage
vurde hierauf bei der Abstinmmung über das
Budget im ganzen mit 360 gegen 29 Stimmen
genehmigt. Alsdann erfolgte der Schluß der
Session. — Die allgemeine Follkomm'i ssion
zeriet den Bericht des Depulirten Graux über den
Zoll auf Samereien und bildete eine hesondere
dategorie sür Runkelrübensamen mit einem Ein⸗
angszoll von 80 Fr. im allgemeinen Tarif und
30 Fr. im Minimaltarif. Ferner genehmigte die
Politische Uebersicht.
*Die weihnachtliche Ruhepause auf dem Felde
mneren deutschen Angelegenheiten ist nahezu
zue vollständige geworden, denn immer dürftiger
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