seinem Leben ein Ziel gesetzt. Der verwittwete
Bater hatte nur dies eine Kind und befand sich
zur Zeit in Straßburg. Eine herzliche Theilnahme
wird dem schwergeprüften, allgemein hochgeschätzten
Manne zutheil. (G.⸗A.)
Saarbrücken. Wie die „Zig.“ hört, hat
der Oekonom des hiesigen Zivilkasinos, Herr Arnold
Pinkpank das Hotel Stelting in Neuwied
cauflich erworben und wird dasselbe am 1. April
1891 von ihm fur eigene Rechnung geführt werden.
F Bettingen Greis Saarlouis.) Ein furcht⸗
bares Unglück hat die Familie eines hiesigen
Bergmannes betroffen. Man fand am Sonntag
Morgen in der zugleich als Schlafzimmer benutzten
Wohnstube die Hausfrau und ihce jüngstes Kind
odt vor. Augenscheinlich waren dieselben durch
Zohlenoxydgas erstickt; drei andere in demselben
Raume schlafende Kinder waren vollständig bewußt⸗
los; doch gelang es den energischen Bemühungen
des aus Lebach telegraphisch herbeigerufenen Arztes
Herrn Dr. Frank, dieselben wieder zum Bewußt⸗
Fein zu bringen, so daß alle Aussicht vorhanden
ist, diese drei Kinder am Leben zu erhalten. Bei
der Mutter und dem jüngsten Kinde dagegen waren
alle Wiederbelehungsversuche fruchtlos. Das ganze
Unheil verursachte nach der „Tr. Zig.“ ein sog.
Windofen, dessen Rohr durch Ruß fast vollstaͤndig
verstopft war; auf der Platte fehlte ein Ring;
eine Klappe war gar nicht vorhanden. Es war in
der Nacht nach vorhergegangener scharfer Kälte das
Wetter umgeschlagen; der Wind fegie sloßweise
durch den Kamin. Hierdurch — so wird vermuthet
— wurde bewirkt, daß die Gase massenhaft aus⸗
strömten und den Tod durch Erstickung her⸗
beiführten.
München, 27. Dez. Se. k. Hoheit der
Prinz⸗Regent hat zu Weihnachten für die
Armen in hiesiger Stadt 1800 Mark gespendet.
Ein „gewichtiger“ Patient wurde
in der letzten klinischen Vorlesung vor den Weih⸗
nachtsferien von Geheimrath Gerhardt in Berlin den
Zuborern vorgestellt in der Person eines 42jährigen
Maschenenarheiters welcher seiner Zoeit als Oherges
sreiter den franzoöͤsischen Feldzug mitgemacht hat
uind sein „jchweres“ L'eiden bis in jene Zeit zu⸗
ückdatiert. Derselbe hat das immerhin respektable
dorpergewicht von zweihundert Pfund (ohne Em⸗
zallage) erreicht und weist beispielsweise, an seinem Leibe
ine Fettschicht von fünf Centimeter Stärke auf.
Zezeichnend für die Ursache dieser gewaltigen Fett⸗
ucht waren die in humoristischem Tone geäußerten
Borte des Geheimraths: „Er ist nicht gerade Re—
lautateur gewefen, aber er köante es gewesen sein.“
In der „guten Zeit“ konsumirte der allzu durstige
ßatient bis zu zehn Glas Bier, dazu „je nachdem“
unf bis sechs Schnäpse — „kleine“, wie der
dranke verschämt verdesserte. Auf die nachtheiligen
Folgen des Alkoholismus aufmerksam gemacht,
aßte er qute Vorsätze und begnügte sich mit ge—
ingeren Quantitäten, und „ganz zuletzt habe ich
berhaupt nichts getrunken,“ versicherte der Patient
m Brustton der Ueberzeugung. — „Das glaube
ch,“ versetzte Professor Gerhardt lächeind, hier in
zer Charils giebt's das nicht.“ — So sehr übrigens
derartige Dinge den Humor des Unbetheiligten
Jerausfordern, so haben solche Krankheitsfälle doch
uch ihre ernste Seite, da die bestehende allgemeine
Fetileibiakeit mit der Zeit das Maß der Beschwerden
dis ins Userträgliche steigern kann. Die wieder⸗
holten Schwächeanwandlungen und Anfälle von Be⸗
wußtlosigkeit, UÜber welche der oben genaunte Pa⸗
tient zu klagen hatte, rühren von einer deutlich nach
——
törungen im Gehirn geführt hat. Bsserung oder
Zeilung ist durch eine nicht gewalthätig, sondern
Jjuf dem Wege der ruhigen, langsamen Reform
argewandte Entfettangskur zu erzielen.
pNeapel, 27. D'ez. Die „Allgemeine
Zeitung“ bringt nachstehende Einzelheiten über den
bod Schlienmannus: Schliemann befand
ich in Neapel seit etwa 8 Tagen. Gestern Mittag
wuͤrde er in einer Seitenstraße der großen Toledo⸗
traße bewußtlos gefunden. Man brachte ihn in's
Hotel. Der ihn behandelnde Ohrenarzt zog den
irfigen Universitätslehrer Professor v. Schroen zu
Pote der den Fall sogleich für lehensgefährlich be—
zeichnete, da zu einem älteren Ohrenleiden Schlie—
manns ein Gehirnabsceß mit Meningitis hinzuge—
freten sei. Heute um 3192 Uhr in der Frühe starb
Schliemann, nachdemlkurz vorher noch ein Confilium
von acht Aerzten auf Borschlag Schroens die
Trepanation des Schädels als einziges Mittel be—
chlossen hatten. Die Operation kam nicht mehr
zur Ausführung. Die L'eiche wird einbalsamirt
ind nach Athen überführt werden.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Saarbrücken Lou'se Rabes,
geb. Kirsch; auf Kaplaneihof Katharina Wolf, geb.
Linn, 86 J. a.; in Münsterappel Adolf Moritzz,
Rentner, 753 J. a.; in Kaiserslautern Roberf
Wagner, Wirth, 38 J. a.; in Haardt Fran
Margaretha Wiedemann, 78 J. a; in Ozgersheim
Frau Einnehmer Gruber, geb. Haeußling, 62 J. a.;
in Frankenthal Elise Würz, Wwe., geb. Berke; in
geindersheim Auogult Storzum 21 3. 0.
—A&
Landgerichtsrat Otito Bruch in Zweibrücken
wurden Titel, Rang und Gehalt, sowie die Rechte
eines Oberlandesgerichtsrathes verliehen. — Zum
Regierungsforstassessor der Pfalz der Forstmeister A.
LDo wenheim'vog Lohr, zum Regierungsforstasses—
sor der Pfalz K. Crug von Aschaffenburg, und zum
Regierungsforstassesszr von Niederdayern der Forst-
neitter A Abese von Wolsistein ernannt.
elegraphischer Schiffs bericht
der „Red Star Linie“ Antwerden.
Der Posidampfer „Noordlaud“ der „Red
Star Linie“ in Antwerpen, ist laut Telegramm
am 27. Dezember wohlbehalten in New⸗York
andekommen.
Neueste Rachrichten.
Washington, 27. Dez. Der Postper⸗
trag zwischen Deuischland und den V.reinigten
Staaten, betrffend die Einrichtung schwimmen—
der Postämter auf den Vostdampfern behufs
Bearbeitung der gesammten Post während der Fahrt,
st beute in Washington abgeschloss, n worden.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X Vie
2 4 J 8 Ausgezcαι
din * Gräff Tababe — — 9 duren feinste Qualität und milden Mohlgeschmack.
———— In leder —ne Zu haben.
—— — — 7α
e⸗ AV— 040 1
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zeige, daß mein
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