ischte und mit Lebensgefahr fesinahm, ist laut
* Z.“ das Allgemeine Ehrenzeichen nebst
ier Gratifikation übersandt worden.
Stuttgart, 6. Febr. Der „Staatsan⸗
riger teilt über das geri htlich e Ver⸗
ahren gegen den Attentäter Martin Mütler
mit, daß der Oberamtsarzt in Ludwigsburg erklärt
jabe, Mulller leide an primaͤrer Verrücktheit. Die ·
ribe Ueberzeugung gewann der Untecsuchungsrichter.
das Mediginal · Kollegium iprach sich dahin aus,
saß die Unzurechnungsfähigkeit Müuller's unzweifel⸗
jaft sei. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft
nischied das Landgericht. Müller sei hmmsichtlich
er Beschuldigung des Mordversuchs (begangen an
Rem Prinzen Wilhelm) und des Hochverrats außer
werfoigung zu setzen. Da es sonach außer Zweifel
st, daß Muller geistesgestoͤtt ist, wird derselbe
munmehr in eine öffentliche Irrenanstalt verbracht.
pAmberg. In der k. Gewehrfabrik ist
nan eifrig mit der Herstellung der neuen G e-
vehre beschäftigt. In der Fabrik sind gegenwärtig
zahezu an dreitausend Arbeiter thätig.
F Regensburg, 4. Febr. In einem Nach⸗
zarorte war im Sommer des Jahres 1888 eine
zande Zigeuner eingekehrt und trotz aller Bemüh⸗
gen der Einwohner und Bebörden gelang es
ts nach zwei Tagen die braunen Gesellen zum
dusrücken zu bewegen. Diese zwei Tage hatten
un jedoch genügt, einem jungen reichen Bauern⸗
ohne den Kopf zu verrücken, denn er hatte einem
er üppigen Zigeunermädchen zu tief in die Hexen⸗
ugen geblickt. Als die Bande endlich aus dem
dorfe hinausbugsirt war, da war auch der Andres“
nit ihr verschwunden. Er hatte seinem Alten auf
in Stück Papier, das um sein Butterbrod gewickelt
ewesen, die Meldung gemacht, daß er ohne die
raune Fee nicht leben könne und ihr folgen werde
is ans Ende der Welt. Der Alte wußte zunächst
icht, ob er wachte oder träumte, dann, als er die
zituation begriffen, sprang er mit einem „Himmel⸗
reuzbombendonnerwetier“ auf, ging spornstreichs
ur Stadt und ließ durch einen Anwalt ein Codi⸗
ill zu seinem bereits aufgestellten Testamente an⸗
ertigen, laut welchem er seinen ältesten Sohn
indres enterbte und auf den Pflichttheil verwies.
der Andres aber blieb verschwunden, bis seinem
Zater dieser Tage endlich Nachricht von ihm zuge⸗
ommen ist. Andres schrieb diesmal nicht auf
qzutterbrodpapier, sondern auf feinparfümirten
hriefbogen, seinem Vater aus der Ferne einen
dtief, der wie ein Roman klang. Er habe lange
as Leben auf dem Lande satt gehabt und mit
Freuden die Gelegenheit ergriffen, den engen Ver⸗
sältnissen zu entfliehen. Mit Hilfe seiner Gelieb-
sen, die inzwischen seine rechtmaͤßige Frau geworden,
ind der Unterstützung der übrigen Mitglieder der
hande habe er in P. in Galizien eine Reitschule
u's Leben gerufen, die ausgezeichnet prosperirte.
eͤr lebe mit seiner Frau und einem inzwischen
moetommenen kleinen „Andres“ glücklich und zu⸗
rtieden und bitte den Vater um Verzeihung wegen
eines eigenmuchtigen Handelns. Der Alte, der
uch einst ein schneidiger Reitersmann gewesen und
m Grunde seines Herzens seinen Ändres noch
mmer liebt, ist am Sonntag in die Stadt gefah⸗
eh, um das KCodizill wieder umzustoßen. Er
jand seinen Anwalt nicht zu Hause, hat jedoch
as Wiederkommen versprochen.
rSchwabing. In der Behandlung Sr.
l. Hoheit des Herzogs Karl Theodor be—
inden sich in der Augenklinik im Krankenhause
stationäre und 290 ambulante Kranken, und
burden bereits 28 Operationen von Sr. Kal.
dobeit vorgenommen.
Hirschhorn. Ein heiteres Stüd⸗
den pasfirte kürzlich einem Schuldner einer Nach⸗
vargemeinde. Als dieser naämlich den Gerichtsboll⸗
ieher seine Behausung betreten sah, verkroch er sich
asch in einen Kleiderschrank. Der Beamte pfandete
unmehr in Anwesenheit der Mutter destz ledigen
culdners das Mobel, schloß es ab und leht⸗
ein Siegel an. Nach Enitfernung dis Exekutors
ugehrte der Gefangene mit Ungeftuͤm die Freiheit.
nußte jedoch, da die ahnungslofe Mutter die Sie—
el nicht verletzen durfte, in seinem seltsamen Ver⸗
lecke geduldig ausharren, dis ihn der nach einiger
Zeit ausfindig gemachte Gecichtebouzieher zus dem
ngen Gefängnisse befreite.
„J Zwidtau, 8. Febr. Eine Versammlung
aͤmtlicher Werksbesitzer und Werksber
dveter erklärte die Forderungen der Arbeiter von
360 Mi. Schichtlohn. achtstündiger Arbeitszeit und
50 Prozent Zuschlag für Ueberschichten für uner-
ullbar und maßlos, und beschloß nur mit legal
jewählten Knappschaftsvertretern zu verhandeln und
ie von den öͤffentlichen Versammlungen gewählte
Zwoͤlferlommission, welche jene Forderungen auf ⸗
zestellt hätte, nicht mehr zu berücksichtigen.
F Weimar. Kaiserin Augusta hinterließ
der Stadt 40,000 Mt. und dem Frauen ˖ Verein
3000 Mk.
F Mit Lebensgefahr hat Prinz Alexander
;on Sach sen⸗Weim ar, Lieutenant im zweiten
achsischen Hufaren-Regiment Nr. 19, im dorigen
Jahre zwei Kameraden das Leben gerettet. Diese
varen so unglücklich in tiefes Wasser gestürzt,
jaß sie, unter den Pferden liegend, ertrunken wären
venn nicht dec Prinz zu ihnen geschwommen
wäre und sie, die schon bewußtlos waren, an das
Ufer gebracht hätte. Dem Prinzen wurde die
preußische Rettungs ˖ Medaille verliehen.
F Elberfeld. Rechtsanwalt Dr. Friedmaun
ius Berlin hat bei der hiesigen Stoatsanwaltschaft
sie Wiederaufnahe des Verfahrens
segen den 1884 zum Tode verurtheilten und zu
ebenslänglichem Zuchthaus begnadigten Gatten⸗
noͤrder Barbier Albert Ziethen dahier hier bean⸗
ragt. Als Thäter werden bezeichnet der frühere
—XL
Zzuchthäusler.
fF Ein ‚glücklicher“ Gewinner. Ein
tzerliner Architelt, dem für die Unfallberhutungs-
lusstellung größere Arbeiten aufgetragen worden,
atte sich deranlaßt gesehen, sich mit einer stattlichen
S„umme an der Lotterie zu betheiligen; der Bau⸗
neister nahm nicht weniger als 1350 Loose, die
in Kapital von 18500 Mark darstellen. Die Zieh⸗
ing bestand, wie man weiß, einfach darin, daß
ntweder die geraden oder ungeraden Zahlen, also
edes zweite Loos gewinnen sollte. Dem Architekten
jun ist hierbei das „Glück“ zu Theil geworden,
daß er außer drei Gemälden nicht weniger als 88
arbige Reproduktionen des Prellschen Kaiserbildes
ind 581 Erinnerungsblätter an die Ausstellung
»avongetragen hat! Geschenke für seine Verwand—
en und Freunde braucht der glückliche Gewinner
nun wohl in seinem Leben nicht mehr zu kaufen
fF Von einer neuen überraschenden
Anwendung der Elektrizität wird
der Berliner „Nationalzeitung“ berichtet. Es
jandelt sich um eine Einrichtung, die namentlich
dem Großstädter überaus willkommen und ge—
eignet sein dürfte, mancherlei Gefahren und
Iafälle zu verhüten, nämlich um eine selbstthätige
aächtliche Treppenbeleuchtung, welche nach 10 Uhr
Abends in Wirksamkeit tritt. Man braucht nicht
nehr mit schnell verloöschendem Zündholz die
Treppen hinaufzutasten, wobei man doch nur im⸗
ner eine kurze Strecke übersehen kann, sondern es
vird dem nächtlichen Wanderer über kurz over
'ang von selbst „heimgeleuchtet“ werden, und
war so: wenn er die Hausthür geöffnet hat, so
lammt plötzlich durch das Dunkel im Erdge⸗
choß eine Gluhlampe auf, die so lange leuchiet,
als Zeit gebraucht wird, um die Thür zu ber⸗
chließen und den Flur bequem zu durchschreiten.
Alsdann verlöscht die Lampe im Erdgeschoß und
ofort entzündet sich eine zweite, welche Treppe
ind Flur des ersten Stockwerks beleuchtet. In
sleicher Weise wird der Weg durch das ganze
daus erhellt. Der Apparat, welcher keinen
sroͤßeren Raum einnimmt, als ein Telephon mit
Zatterieschtank, ist in Berlin schon hier und do
ingeführt.
F Die deutsche Eisenindustrie
teht allem Anscheine nach vor einem wichtigen
Wendepunkte. Gießversuche, welche auf derk.
kisengießerei Gleiwitz stattgefunden, haben ergeben,
»aß ein Zusatz von Silizium zum Roheisen ge—
aügt, um dem daraus gewonnenen Gußeisen eine
hiegungsfestigkeit zu geben, die der des Schmiede⸗
isens nahe steht. Dieses Ergebniß ist äußersi
vichtig, denn man kann nun hoffen, daß die deutsche
risen⸗Industrie von dem englischen und schottischen
Hießerei⸗Roheisenmarkte unabhängig wird und daß
zas weitere Studium der Eigenschaften des Sili—
‚„iums und des diesem verwandten Aluminiums
hahin führen wird, daß aus rein deutschem Ma—⸗
erial mit großer Sicherheit die zu den verschieden⸗
den Zwecken erforderlichen Gußstücke in hervor
zagender Güte dargestellt werden.
fBoston, 6. Febr. Das gestern hier ein⸗
jetroffene Schiff Thanewore“ nahm am 26
Januar den Kabitän und sieben Mann von der
Mannschaft des Schiffs „Josephine“, von New⸗
jork nach Danzig unterwegs, welches sinkend
derlassen worden war, auf. Sechs Mann er⸗
ranken.
F Wie viel Voreltern wir in einer
jerhältmätzig kurzen Zeitspunne aufzuweisen haben.
»as dürften sich nur Wenige klar machen. Jeder
Mensch dat zwei Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroß⸗
tern, 16 Ururgroßeltern, 32 Voreltern in der
ünften „Generation“, 64 in der sechsten, 128 in
der siebenten, 256 in der achten, 512 in der
ieunten und 1024 in der zehnten Generation. In
der sechzehnten Generation hat jeder schon 63,386
Boreltern. Sechzehn Generationen nehmen einen
Zeitraum von 500 Jahren ein. Unter den 65,536
Joreltern, die jeder der jetzt lebenden Menschen
m 14. Jahrhundert hatie, befinden/ sich gewiß
Bersonen aller Stände und Klassen, Arme und
eiche, daher der Unterschied in der Herkuunft der
Menschen wohl kein großer sein dürfte
Gemeinnutziges. —
Die Heilung des Keuchhustens will
Dr. Mohn erzielen aufgrund der zufälligen Wahr ·
iehmung, daß die Desinfektion des Keankenzimmers,
in welchem sich die Keuchhustenkranken aufhalten,
durch schwefelige Säure die Anfälle mit einer an
das Wunderbare grenzenden Geschwindigkeit zum
VBerschwinden bringt. Man dringt die Kranken am
Morgen in frischer Wäsche und frischen Kleidern
n ein anderes Zimmer, in welchem sie sich den
Tag üder aufhalten. In dem verlassnen Kranken⸗
immer verdrennt man auf je 1 Kubikmeter Raum⸗
nhalt 25 Gramm Schwefel und laäßt, nachdem
nan das Bettzeug, Kleider ec. zweckmäßig auf—⸗
zehängt und ausgehreitet hat, die schwefelige Saͤure
ünf Stunden einwirken. Hierauf wird mehrere
Stunden gelüftet, die Kranken kommen abeads in
Ire desinfizierten Schlafzimmer und sind vom
deuchhusten gebeil“
arutberqt.
Zweibrücken, 6. Febr. (Fruchtmittelpreis und Vil-
tualienmartt. Weizen M—O pf. Korn —M pf.
Berste zweiteihige 9 M. — Pl, vierreihige d M. — pj.
— Spelz M. — Pf, Spelzkern — M— pf., Dintel
— M. — Pf, Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M.
— Pf. Erbsen M— Pf, Widen M— pf,
deu 2M40 Pf, Stroh J. Quai. 2 M. 80 Pf. II. Qual.
2 M. 80 Pf., Kartoffeln 1M. 80 Pf. Weißbrod 1V/ Kilo
56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf. Gemischtbrod 8 Kile
34 ppf., paar Weck 100 Gr. ð Pf. Rindfleisch J. Qual.
0 Pf. Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 60 Pf. Hammel⸗
leisch 50 Pf. Schweinefleisch 66 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf.
Bier 1Liter 24 Pf., Butter!/, Riiogr. — M.1 — Pf.
Homburg, 5. Febr. Weizen pro Ztr. Mi. 0,—,
dorn Ml. 0,00, Hafer Mi. 0,00, Kartoffeln Mi. 1,50,
Butter pro Pfd. Mk. 0,95. Gemischtbrod 6 Pfd. 82
Pfg. do. 4 Pfd. 54 Bfg. do. 2 Pfd., 27 Pfg., Kornbrod
3 Pfd. 72 Pfg. Rindfleisch 1 Qual. 56 Pfo., Kalbfleisch
56 Pfa., Schweinefleisch 66 Pfg.
Dienustes nachrichten.
Der Forstgehufe Oito Narhol z von Lud⸗
wigsthal wurde zum Forstwart in Silberberg im
gl. Forstamte Bodenmais ernannt.
Familiennachrichten.
Gestorben: In St. Johann Frieder. Wil⸗
selmme Jung, geb. Sauer; in Bruchmühlbach
datharina Weiner, geb. Annweiler; in Neustadt Bar—
»ara Brug, geb. Markstein; in Freinsheim Anna
Maria Baßler Wwe., geb. Kilsch, 77 J. a.;
in Haiserslautern Elisabetba Klofen, geb. Pletsch
75 J. «
— — — — — —— — ———
Protestantischer Gottesdens
Sonntag, den 9. Febr. Vormittags 10 Uhr
Teg Math. 7, 15-2283. Lied: 306
MNachmitt⸗as upr ανhre. Lied 202.
Neueste Nachrichten.
Berlin, 6. Febt. Der Reichsskanzler
jatte gestera eine längere Beratung mit Froͤrn.
o. Stumm.
ELondon, 6. Febr. Heute Morgen hat eine
kxplosien schlagender Wetter in der
dohlengrube Abersyhchan in der Nähe von New—
dort (Südwales) stattgefunden. Alle Verbindung
mit der Grube, worin sich 800 Arbeiter befinden,
st abgeschnitten. — Bis 2 Uhr sind vierzig
N2eichen aus der Grube befördert worden.
Fur di⸗ Wedatcin vrenwerik x .I
Die Loose der —AD rath.
rdirchenbau Lotterie — Ziehung 12.
Februar — gehen zu Ende. Wer daher der
chönen Giesinger kath. Kirche noch eine Unter
dützung und fich einen namhaften Treffer zuführen
vill, versäume nicht, sich sobald als moͤglich noch
rzin Loos zu kaufen.