xobachtet. Es scheint demnach, daß fich Nachkoͤmm⸗
jnge von den vor mehreren Jahren in der Gegend
on Bonn ausgesetzten Känquruhs in die Eifel
etittt und dort erhalten haben. (M. N.)
4Koöln. Großer Jubel herrscht unker den
ꝛlner Karnevalisten. Die Veranstaltung des Zuges
zurde nämlich laut einer Mittheilung des Herrn
holizeiprasidenten an den Ausschuß für den Rosen⸗
Foniag noch in letzter Stunde gestattet. Der
—V
agen noch nicht erlaubt worden. Sofort ist
nit den Arbeiten für den Zug eifrig begonnen
porden, und man hofft noch einen prächtigen Zug
serstellen zu löanen. An den noͤthigen Mitteln
rhit es nicht.
p Köun. Die Stabtverordneten beschlossen die
chlossen die Errichtung einer elektrischen
zentra lbstation nach dem Wechselstrom ·
Zystem
— Diesertage wurde in Leipzig eine von der
zZaatsanwaltschaft in Würzburg steckorieflich ver⸗
elgte Person aufgegriffen, welche außer einem
Tuchanzug und ein: m Winterüderzieher mit 9
demden und zwei Puaar wollenen Socken bekleidet
dat, außerdem alber ein Paar Unterhosen über die
zrust gelegt und die Hosentaschen mit 6 Taschen ⸗
ichern angefüllt hatte. Wie der Mann angab,
zune er sich nur auf diese Weise gegen die In⸗
quenza schützen, der wahre Grund wird aber wohl
ver sein. daß er die Polizeiorgane durch sein Aus⸗
ehen hat iäuschen wollen. weil er nämlich im
—XEV
fBerlin. Der Kassendieb Döring
helcher im Bankgeschäft von Schoppach u. Co.
Herihpapiere im Betrage von 106,000 Mk. ent-
hendet, dieselden daun zum Theile versilbert und
m Dezember v. J. mit seinem Raub sich aus dem
ztaube gemacht hat, stand am Freitag vor Gericht.
der erst 22jähr ze Angeklagte, der mit seinem bart⸗
osen diussen Gesicht den Eindruck eines Predigt⸗
mts⸗Kand daten macht, für welchen er sich auch
rei seiner Verhaftung ausgegeben hatte, wurde zu
iet Jahren Gefängniß und fünfjährigem Ehrver⸗
ust verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte die doppelt
ohe Freiheitsstrafe beantragt. In Anbetracht des
Umnstandes jedoch, daß bis auf 20,000 Mark das
held wieder zur Stelle geschafft werden konnte, ließ
ich der Gerichtshof zur Milde bestimmen.
fHamburg. ZLaut „H. B.H.“ haben die
direttoren der nach Nordamerika fahrenden
dampferhkirnien kürzlich in Köln eine Kon⸗
erenz abgehalten, um mit Rücksicht auf die ge⸗
tiegenen Kohlenpreise und Arbeitslöhne eine Er—⸗
soͤhung saͤmmtlicher Frachtraten und Personentarife
u erwaͤgen.
FWolfenbüttel. Im denachbarten Dorfe
Sztöcheim erschlug eine Frau ihren elf.
ährigen Jungen. Derselbe sollte Stiefel
uußen, und als er erst seine Schularbeiten machen
dollte, gerieth die Frau so in Wuth, daß sie den
zjungen mit einem Stiefel wiederholt auf den Kopf
hlug. Als der Aermste sich nicht mehr bewegte,
tgriff die Frau einen Besen und hieb unbarmherzig
nuf den Knaben ein; dieser warf nun etwas Biut
uus und verstarb gleich darauf. Ein juüngerer
zruder des Verstorbenen brachte diesen schrecklichen
horfall bald unter die Leute, so daß sich die Polizei
er Sache sofort annahm. Die Frau wurde in
daft genommen, und die Leiche des Knaben zur
Untersuchung in das hiesige Krankenhaus gebracht.
Bei der Verhaftung benahm sich die Frau frech,
ie meinte, „so eilig ist das doch nicht, erst wollte
de ‚noch was essen.“
fLondon, 7. Febr. Ueber das bereits
urz gemeldete schreckliche Grubenunglück in der
dodlenzeche von Aberfychan bei Newport in
dwales verlautet heute noch Folgendes. Es
ibeiteten 280 bis 800 Bergleute in der Tiefe.
Sofort nach der Explosion stiegen Rettungs⸗Mann⸗
chaften in den Schacht hinab, denen es nach helden⸗
authigen Anstrengungen und Bewältigung ernster
Andernisse gelang, 110 Arbeiter lebend und 40
leichen an die Oberfläche zu schaffen. Von den
eretteten Mannschaften sind 90 verletzt, viele
arunter so erheblich, daß ihr Aufkommen be—
weifelt wird. Die übrigen Ardeiter der Zeche sind
voraussichtlich alle todt, so daß die Gesammtzahl
ꝛer Opfer der Katastrophe sich auf nahezu 150
eziffern dürfte. Die Ürsache der Exrplosion ist
och nicht ermittelt. Die Zeche galt als völlig
sasfrei, so daß daselbst ohne Gefahr mit bloßen
Aichtern gearbeitet werden konnte. Wahrscheinlich
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ourde durch den Einsturz ein r Decke oder die
Deffnung eine Spalte durch die Bergleute ein
zrößeres Volumen böser Gase entwickelt, die
zurch die Berühtung mit den bloßen Lichtern
xplodirten.
Vom Amurnach Petersburg. Auf
inem kolossalen Distanztritt ist gegenwärtig der
dommandeur des berittenen Amur-Regiments,
Iberst Peschkow, begriffen. Im November v. J.
yerließ derselbe seine Garnison Blagewetschtschens (am
Imur), um nach Petersburg zu reiten, also 7968
Werst (7 Werst ungefähr eine deutsche Meile), zu
gferde, und zwar auf ein und demselben Pferde,
uruckzulegen. Zirka ein Drittel dieses Reiseweges
sat er bereits glücklich überwunden, da er jetzi in
zrkutsk anlangte. In Petersburg hofft der Oderst
m April einzutreffen. Er reitet ganz allein, führt
en Proviant und das Futter mit sich und ist, im
Zzinblick auf ebentuelle Renkontres mit wilden
Tieren bis an die Zähne bewaffnet. Der Oberst
ntstammt einer sibirischen Kosaken⸗Familie, sein
Bferd ist sibirischer Rasse. In Jilutsk trafen
Pferd wie Reiter frisch und gesund ein.
F Das höoöflichste Postamt der Welt be⸗
itzt zweifellos die kleine Stadt Norwich in
Fonnecticut. Dort — so schreibt man der „Fr.
Zztg.“ aus New York — besteht noch die ver—⸗
istete, aus der schrecklichen, der freimarkenlosen
Zeit stammende Sitte, alle Briefe am Schalter
ibdzugeben und hier das Porto zu erlegen. Das
choͤne Geschäft des Leckens der Freimarken fällt
»adurch den Beamten zu, die sich demselben auch
jisher stets als einem nothwendigen Uebel mit Ge⸗
nütsruhe unterzͤagen. Wie in anderen Städten
vatrd aber der Briefverklehr um die Weihnachtszeit
in so beträchtlicher, daß der Postmeister mit seinen
ämmtlichen Klerks wohl tausendmal täglich die
rmen Zungen in den Dienst stellen mußte. Die
folgen dieser unerhörten Zungenarbeit scheinen
iber dem Postmeister die Augen geöffnet zu
jaben, denn er läßt gegenwärtig durch die Zeit⸗
ungen ffolgende Jeremiade veröffentlichen: „Das
Zostamt von Norwich hat während der Festzeit
340 Säcke voll Briefschaften bearbeitet, deren
roͤßter Theil in der Offize mit Freimarken vec-
ehen wurde. Die Beschwerden des Anleckens dieser
Inzahl von Marken find unbeschreiblich. Am zwei⸗
en Weihnachtstage war die Zunge des Postmei⸗
ders vollständig mit kleinen Blasen und Ge⸗
chwüren bedeckt, so daß er weder zu sprechen,
voch zu essen vermochte; ebenso erging es seinen
rei Gehilfen. Noch jetzt, nachdem die Schwell⸗
ungen abgezogen, sind die Folgen der Anstreng⸗
ungen zu verspüren. Es wurde zwar versucht,
tatt der Zunge einen feuchten Schwamm zu be⸗
utzen, doch erwies sich dieser als ein aͤrmliches
und unzureichendes Ersatzmittel. Es wird nun
in ein verständiges und wohlwollendes Publikum
zdie Bitte gestellt, in Zukunft ihre Freimarken
elber zu lecken, ein Verfahren, welches anderweitig
chon längst eingeführt ist, um den Postdienst zu
rleichtern. Unbekledite Briefe müfsen fernerhin
nuch dann undestellt bleiben, wenn sich das Porto
m Briefkasten vorfindet.“
Dienstes nachrichten.
Landgerichtsrat Anz in Landau ist zum Ober⸗
andesgerichtäsrat in Zweibrücken, II. Staatsanwalt
rooß in Kaiserslautern zum Landgerichtsrat in
Zweibrücken und II. Staatsanwalt Cullmann
um Landgerichtsrat in Landau befoͤrdert.
Prot. Kultus. Pfarramtskandidat Otto
zmrich von Großniedesheimn wurde dem Pfarrer
zaurier in Frankenthal, und Pfarramtskandidat
lugust Ohler von Lambrecht dem Pfarrer Wilking
n Speyerdorf als Privatvikar beigegeben. — Vom
O. d. Mis. wurde die Verwesung der 1. Pfarr⸗
lelle zu Neustadt a. H. dem Pfarramtskandidaten
Zhilipp Stock, bisher Pfarrverweser in Rathskirchen,
ie Verwesung der Pfarrstelie zu Rathsbirchen
em Pfarramiskandidaten Friedr. Geib, bisher
VFikar in Dennweiler⸗Frohnbach, und das ständige
Bikariat Dennweiler⸗Frohnbach dem Pfarramts⸗
andidaten Friedr. Jung aus Haardt übdertragen.
Kath. Kultus. Kaptan Kunz in Rülzheim
vurde aus Gesundheitsrücksichten zum Kaplan in
gurrweiler und Kaplan Rudolph in Burrweiler
um Kaplan in Rulzheim ernonnt
Familiennachrichten.
Grstorben: in Kaiserslautern Georg
faschon, 50 J. a.; ebendaselbst Elise Rech, geb.
Z„chüllermann und Jakobine Rindt, geb. Habecker,
36 J. a.; in Edenlkoben Karl Erlenwein, 37
J. a.; in Rodalben Pauline Schohl, geb. Bloch,
55 J. a.; in Pirmasens Salomea Rübell, geb.
Faul; in Ludwigshafen Elisabetha Beresheim,
geb. Lang, 73 J. a ebendaselbst Christian Rieger,
J J. a; in Mundenheim Georg Steidel, 84
.a.
eunete Nachrichten.
Muͤnchen, 10. Febr. Die Kammer der
Keichsräte lehnte mit großer Mehrheit den
Plazetantrag des Zentrums ab.
Eeipzig, 10. Febr. In der Revision des
Prozesses gegen den Reichstagsabgeordneten Hen⸗
ningeGreiz wurde das Urtheil aufgehoben und
denning freigesprochen.
Halle, 10. Febt. Der gestern abgehaltene
bergmannstag der Provinz Sachsen war so
ahlreich besucht, daß die Polizei Absperrung vor-
rehmen mußte. Siegel und verschiedene Andere
prachen über den Nothstand, in welchem die Berg⸗
eute sich defänden. Es wurde beschlossen, dem
Arbeiterkandidaten die Stimme zu geben. Ein Berg⸗
mnann aus Eisleben trat für die Wiederwahl
Leuschner's (Reichspartei) ein.
Berlin. 10. Febr. Der ‚Reichsanzeiger“
beröͤffentlicht das Gesetz betr. Befreiung der katho⸗
lischen Theologie⸗Studirenden von
der Wehrpflicht.
Paris, 10. Febr. Nach Meldung der Abend⸗
lättet wird Advokat Rousse als Hauptver⸗
eidiger des Herzogs vonOrleans fungieren.
Fine heute stattgehabte Advokaten-Konferenz brachte
»em Stabträger Crefson wegen seiner Thätigkeit
n Sachen des Prinzen eine lebhafte Ooa⸗—
ion dar.
Für die Redaktion verantwortlich XR. F. Demeß.
— —
Weiße Seidenstosfe von 95 Pige.
bis 18.20 per Meter — glatt, gestreift
und gemustert (ca. 150 verschied. Qual.)
— versendet roben⸗ und sflückweise, porto—
und zollftei das Fabrik Depot G. Henne—
berg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster um⸗
gehend. Briefe kosten 20 Piq. Porto.
Ueber das Trocknen der Truthahn⸗
'edern schreibt die als beste Kennerin auf diesem
Bebiete bekannte Frau Maier⸗Streib in der
Wochenschrift „Für ßs Haus“: Die Truthahn⸗
edern verlieren ihren widerlichen Geruch nicht
zurch bloßes Trocknen, sie müssen vielmehr ge—
vaschen und gewässert werden. Sind die Federn
ür Betten bestimmt, so weicht man sie üder Nacht
in kaltes schwaches Sodawasser, gießt dieses am
indern Tage fort und thut sie in frisches Soda⸗
vasser, welchem noch eiwas Schmierseife beige⸗
geben wird. Man stellt fie auf gelindes Feuer,
bis sie heiß sind, aber nicht kochen. Nachdem sie
in diesem Wasser abgekühlt sind, wäscht man sie
noch in zweimal gewechseltem lauwarmen und
einmal in kaltem Wasser. Erlaubt es die Jahres⸗
zeit, so ist ein 8—-10 Tage langes Ausfrieren
ind nachheriges langsames Auftauen in einem ge⸗
zeizten Zimmer sehr vortheilhaft. Gleich gut ist
das Auslegen der Federn in die brennende Sonne.
Bei beiden Verfahren müssen die Federn öfters
umgelegt werden. Der Geruch verliert sich erst
zeim allnächtlichen Austrocknen, ist aber dann für
ille Zeiten beseitigt.
Eine ueune Zeitschrift. In der jetzigen
rankheitsreichen Zeit dürfte das Erscheinen eines
Blattes, dessen Inhalt ausschließlich gesundheitlichen
sttatschlägen gewidmet ist, äußerst willkommen sein.
Daß der „Hausdoltor“,, wie sich die neue Wochen⸗
chrift für naturgemäßze Lebens⸗ und Heilweise
nennt, in gediegener and allgemeinverfländlicher
Weise seinen Rat erteilt, dafür bürgt der Umstand,
daß das Blatt von den gesundheitlichen Mitarbei⸗
tern der rühmlich bekannten Zeitschrift „Furs
daus“ herausgegeben wird. Wir empfehlen daher
ein Abonnement auch auf die neue Zeitschrift. —
Preis vierteljahrlich nur 785 Pfg. (— 45 kr.)
Bestellungen werden von jeder Bachhandlung und
Postanstalt entgegengenommen und sind Probe-
rummern von der Buchhandlung oder der Ge⸗
häftsstelle des Hausdoktor“ in Dresssden⸗MN.
anentgeltlich zu haben.