— Frankenthal, 12. Febr. Ein geriebener
Gauner stand gestern vor der Strafkammer des
kal. Landgerichts. Johann Kaiser, 81 Jahre alt,
Steinhauer von Esthal, machte sich 3 Zechprelle⸗
rereien in Neuftadt schuldig, um fich absichtlich einen
viderrechtlichen Vermögensvorteil zu verschaffen. Des
weiteren beschwindelte er in Wachenheim zwei Per⸗
sonen um Mk. 10 bezw. Mk. 2.20. Damit nicht
genug ging auch sein Verlangen nach Geld, wel⸗
hes er in Ellerstadt fand und zwar in einer
dortigen Behausung, wo es in einen Kaͤstchen auf⸗
dewahrt war und welches er ausfindig machte. Das
Zästchen mit seinem Barinhalt von Mt. 140 nahm
er an sich. Er machte sich 5 Verbrechen des Be⸗
rugs und 1 Bergehen des Diebstahls schuldig.
Das Urteil lautet auf eine Gesamtzuchthausstrafe
pon 3 Jahren, 750 Mark Geldftrafe ebentuell 50
weitere Tage Zuchthaus. Die Ehrenrechte werden
ihm auf 5 Jahre aberkannt.
Fintritt für jeden, der ein Interefse an der
nimmt, fattfinden.
F In einer Privatklagesache war
die Anklage vom Privatkläger vorgetrager
worden, inhalts deren der Angeklagte zu bezeich
neter Zeit und bestimmten Orts zum Privbatkläger
zesagt haben sollte: „Sie sind ein Esel.“ Der
Vorsizende richtet nunmehr an den Angeklagten
die Frage: „Haben Sie dies zum Kläger, der
dort vor Ihnen steht, gesagt?“ Der Angeklagte
ichtete seinen Blick auf den Privatkläger und sah
ihn einige Sckunden scharf. und ruhig an; darauf
erklärte er: „Herr Präsident, je länger ich den
Herrn Privatankläger ansehe, desto wabrscheinlicher
ist es mir, daß ich zu ihm gesagt habe: „Si—
and ein Esel.“
—
Dienstes nachrichten.
Lehramtiskandidat Roppenecker in
kastel wurde zum dritten Präfekt an dem S
seminar in Burghausen ernannt.
Erledigtfür Militäranwärte⸗
Stelle eines Telegraphendiätars in Ludwige
a. Rh.; Kaution keine; 1 Mk. 80 Pfg. Tu
während der Vorbereitungszeit; 60 Mk. Mo—
bezug und jährliche Zulage 66 Mk. nach Beh
der Fachprufung. Gesuche an das kgl. Obe
amt Speyer.
eu eite Nachrichten.
Muͤnchen, 12. Febr. Die Zeitungsmen
daß der bayerische Gesandte am Vatikan Fro
Cetto Instruktionrn hetreffnd die Altka
lbukenfrage nach Rom mitgenommen habe
dem „Pf. K.“ als Komdingtion bezeichnet.
Berlin, 12. Febr. Die ‚Norddeuisch⸗
Ztg.“ enthält eine Zuschrift aus Posen, w
drasilianische Auswanderungs⸗Agenterp
Lissabon kommend unter den wanderlustigen
beitern des Kreises das Gerülcht verbreiten, Pe
Deinrich von Preußen gruünde ein—
Reich und der Kaiser gebe nicht zu, daß die
wanderer wegen Kontraktbruches zurückgeh⸗
würden; vielmehr sollten solche auf Antrag so
nus dem stehenden Heer entlassen werden. &
die Unteragenten geht die Behörde vor und
Regierung hat die Leute vor der Auswande
nach Brasilien warnen lassen Die Amtsvoin
sind angewiesen, wahre Darstellungen der do
Verhältnisse bdekannt zu machen. Tcotzdem ber
sich Viele zur Adreise vor, indem sie heimlich
Sachen verkaufen.
Paris, 13 Febr. Es heißt, der Pr
dson Orleans erklärie durch seine Verteidig
er verzichte auf jede Appellation seinerseits. (S
FZur Erfindungsgeschichte der
Schiene bringt die Zeitschrift „Prometheus“
eine interessante Notiz. Nach ihr ist die Schiene,
die auf die Umgestaltung der Lebensverhättnifse
der Menschheit so mächtig eingewirkt hat, älter,
ils man gewoöhnlich glaubt. In der Regel wird
nämlich angenommen, sie sei zuerst im 18. Jahr⸗
zundert in den englischen Kohlenwerken in Auf—
rahme gekommen. Nun hat man aber in einem
alten, seltenen Buche von Sedastian Münster, be—⸗
itelt: „Cosmographie oder Beschreibung aller
dänder, Herrschaften, fürnehmsten Stellen, Ge⸗
chichten, Gebräuchen, Hantierungen ꝛc. „Basel, H.
Petri,“ Fol., das im Jahre 1541 erschienen ist,
ie Abbildung eines Bergwerks aus dem Leberthal
m Elsaß gefunden, auf der ganz deutlich zu sehen
st, daß die Hunde“, die mit Rädern bersehen
ind und den unsrigen sehr ähnlich sehen, auf
Schienen nach dem Schacht hingerollt werden
xs ergirbt fich also, daß die Schiene schon im 16.
Jahrhundert im Gebrauche war.
— D Als bestes
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FSaarbrücken, 12. Febr. Die Auf⸗
führuug des Lutherfestspieles von
Herrig ist nunmehr gesichert, und wird die erste
Aufführung am 28. Febrtuar in der Tonhalle
statt haben. Die Eigenartigkeit und hohe Bedeutung
des Herrig'schen Werkes bedingen eine vorherige
Einführung des Publikums in diese Art der drama-
iischen Dichtung. In dankenswerter Weise haben
die Herren Dr. Leonhardt und Licentiat Kadisch
dahier es übernommen, in zwei Vorträgen, von
denen der erste am nächsten Freitag den 14. dss.
„Das deutsche Volksspiel“, und der zweite am 24.
dfs. „Die drei Lutherfestspiele“ von Devrient,
Trümp lmann und Herrig behandeln wird, die
obenangedeutete Einführung zu geben. Beide Vor⸗
räge werden im Saale der Tonhalle hier jedesmal
uim 8 Ubr abends, und zwar bei unenigoltlichem
nersteigerung.
Samstag, den 15. Februar nächst
hin, nachmitiags 5 Uhr, zu St. Ing
bdert, in der Wirthschaft von Wittwe
häußer, werden auf Anstehen der
Wittwe, Kinder und Erben des zu
St. Ingbert verlebten Fuhrmannes
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4 90 qm Acker im Wohmbacherweiher,
neben Peter Schweitzer, Wirth und
Johann Schwarz, Schreiner;
3. Plan Ne. 4583: 20 a 80 qm
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