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jattung erfolgt seien, die einen Ertrag von nahezu
Hodo Mi. (190 Subskribenten) —
p Metz, 28. Febr. Eia bedauerlicher Un⸗
ztuesfa'sl har sich (wie bereits kurz berichtet)
eute VBormittag 9. Uhr bei einer Uebung der
adtischen Feuerwehr auf dem Theaterplatz zuge⸗
ragen. Jafolge eines heftigen Windstoßes geriet
e nicht angelehmte mechanische Leiter etwas ins
„chwanken, worauf der die Abteilung komman-
dierende Offizier die Weifung zum Heruntersteigen
ab. Hierbei scheint einzelne der auf der Leiter
efindlichen, aus sieben in dieser Manipulation be
eits geübten Feuerwehrleuten bestehenden Mannschaft
ie gewöhnliche Ruhe verlassen zu haben. Plötzlich
ah man von der obersten Abteilung einen Helm
eruntersturzen, wahrscheinlich hat der Eigenthumer
esselben nun beim Greifen nach seiner Kopfbe⸗
eckung eine hastige seitliche Bewegung gemacht oder
find sonstige Bewegungen vorgekommen, kurz
der oberste Teil der Leiter drehte sich, drach ab und
iel mit den darauf darauf stehenden Leuten auf
Jas Pflaster. All dieses war das Werk eines
Jugendlickes. Zwei der Verunglückten, Maurer Leib
ind Tel. Wildt, starben auf dem Transport nach
»en Krankenhäusern. Außerdem ist Zimmermann
Netz noch sehr schwer verletzt, sodaß an seinem
luskommen gezweifelt wird. Weniger schwer scheinen
nie Feuerwehrleute Eugen Semin, Agent, und Joh.
)ergotte, Dachdecker, verletzt zu sein. Den Ver⸗
ezten wird selbstverständlich in dem Hospital
Bon Secours“ die sorgsamste Pflege zuteil. Die
eilnahme an dem Unglück in der Stadt ist all⸗
emein: man bedauert nicht nur die Verunglückten
elbst und ihre Familien (nur der Maurer Leib
zar underheirathet), sondern auch den die betreffende
lbreilung kommandirenden Offizier, den kein Ver⸗
hulden an dem Vorfall trifft und der als ein be⸗
achtiger, seiner Verantwortuschkeit sich vollauf be⸗
oußter Vorgesetzter von seinen Untergebenen ge⸗
haßt wird.
FKarlsruhe, 24. Febr. In der zweiten
kammer wurde ein Gesetzentwurf vorgelegt be—
reffend Erbauung einer Kaiserstuhlbahn.
F München. Während der Fastnacht-Tage
nar der Andrang zu den Leihhaäusern ein
mgemein starker. Eine einzige Versetzerin in der
Iltstadt erhielt 27 Betten, 21 Uhren, 80 Ringe,
zOperngucker und 14 Ueberzieher zum Versetzen.
fFriedberg, 22. Febr. Ein schreck
iches Unglück hat sich heute Nachmittag hier
reignet. Drei junge Leute, das Fräulein Deicke,
7 Jahre alt, Herr Loͤb, 28 Jahre alt und Herr
Jand. Theol. Hez, 24 Jahre alt (—die beiden
rsteren von hier und letzterer aus Laubach) be⸗
aben sich heute Nachmiitag nach Bad Nauheim
um Schlittschuhlaufen auf dem dortigen Weiher.
dieselben brachen daselbst ein und ertranken. Herr
jand. Theol. Hetz hielt Fräulein Deicke längere
zeit über Wasser, es wurden ihm auch Seile zu⸗
eworfen, doch kam die Hülfe zu spät, er verlor
Aie Kräfte und versank mit seiner Bürde unter das
nis. Die Leichen sind bereits gefunden und die⸗
enigen der beiden erstgenannten hierher gebracht
vorden. (Nach einer anderen der „Fr. Z.“ zu-
Jehenden Darstellung sind 5 Personen durch's Eis
ehtochen, 2 wurden jedoch gerettet. Herr Loͤb,
det Sohn eines Fruchthändlers, habe gemeinsam
mit anderen Herren die Verunglückten reuen wollen
und sei ertrunken.)
xEssen. Die Firma Friedrich Krupp
ꝛat, da die mit Einführung der zehnstün—
igen Arbeitszeit geiroffene Einrichtung, daß
e Arbeit während des Winterhalbjahres erst um
Uhr beginnen solle, den gehegten Erwartungen
nicht entsprochen, eine Aenderung dahin geiroffen,
aß bezüglich des Beginnes der Tagesarbeit für
as ganze Jahr die frühere Anfangszeit um 6
Ihr Morgens (und Beendigung der Shhicht um 6
ihr Abends mit im gangen weistündiher Ruhe—
ause) wieder hergesteilt wird. Auch? hat sich
rausgestellt, daß die eingeführte längere Mitter⸗
achtsbause für die Arbeiter sowohl wie fuͤr den
Jetrieb Unzutraglichkeiten herbeigeführt hat. Die⸗
elbe ist desͤhalbe auf eine haibe Siunde festgesetzt
vorden. Die Nachischicht wird in allen Betmeben
git Ausschluß der Feuerbetriebe, um 6 Uhr
Ibends beginnen und um 49 Uhr Morgens
chließen. Ob die Erholungspause in die Mitte
er Arbeitszeit gelegt werden kann, oder in zwei
daqmittage- oder Vormittags⸗Viertelstunden zu
deilen ist bleibt den Beduͤrfnässen der imeannn
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Betriebe überlassen. Im Uebrigen verbleibt es bei
der gehnstündigen Arbeitszeit, was für alle ein⸗
schichtigen Betriebe, welche bisher 11 Stunden
ang arbeiteten, eine fühlbare Erleichterung
X
fBethin, 22. Febr. Aus Flensburg
vird dem .Tageblatt“ gemeldet: „Die Personen⸗
dost von Sonderburg nach Flensburg wurde gestern
Abend 10 Uhr bei Grabenstein beraubt. Die Ran⸗
her hatten die Chaussee durch Bäume gesperrt,
chlugen den Postillon nieder und erbrachen das
BWerthgelaß, aus dem sie Werthe in der
Zöhe von etwa 10000 Mark entwendeten. Die
Bendarmerie ist in voller Thatigkeit, um der Räuber
hjabhaft zu werden.
F In der Umgegead von Mantua isßt aber⸗
nals eine neme Epidemie, Nona“ genannt,
dlötzlich ausgekrochen. Die von der Krankheit
Betroffenen berfallen in einen Schlaf, der Tage
sang andauert und meist zu schweren, todtbringen⸗
den Komplikationen führt. Das italienische Mini⸗
terium des Innern hat eine Untersuchung durch
ine Aerztekommission angeordnet. Die Sterblichkeit
st eine auffallend starke. Viele Aerzte halten die
„Nona“ für eine eigenartige Form der In—
luenza.
fDas Ende eines Geizhalfses. Vor
urzem starb in Jelissawetgrad nach langer Krank⸗
seit der dort wegen seines schmutzigen Geizes be⸗
aunte Stabskapitän Paschalis, dessen letzte Lebens⸗
junden insoferme psychologisch interessand sind, als
r bis zu seinem Tode mit dem häßlichen Laster
elastet blieb. Er wollte keinen Arzt und war
püthend, als fein alter treuer Diener dennoch einen
jolte; als derfelbe kam, fand er das Zimmer zu
alt und befahl, es zu heizen. „Geh' in die
dolzkammer, nimm sechs Stücke Holz und bringe
iie mir, damit ich fie nachzähle“, sagte Paschalis
u seinem Diener und übergab ihm mit zitternder
hand die Schlüssel zur Kammer. Der Diener
ehrte zurück. „Hier siad ja lieben Stück und nicht
echs — nun, mag's sein, geh' und lege sie in
den Ofen, jedoch vernehmlich, damit ich höre, ob
du alle sieden hineinlegst. — Für kleine Aus⸗
zaben sollte er in Gegenwart des Arztes einen
ttubel hergeben. Er erhob sich und wollte an den
S„chreibtisch. „Sie können nicht dorthin“, meinte
der Arzt. „Ich kann doch nicht dem Diener din
S„chlüssel zum Schreibtisch geben.“ Ich muß es
Ihnen verbieten, Sie können den Tod davon
haben.“ „Ach Gott, ach Gott, wie ist mir das
eid.“ Paschalis athwete kaum noch, da sollte
zoda aus dem Schranke genommen werden. Pa—⸗
halis erhebt fsich, fällt jedoch nach ein paar
Schritten nieder und jammert, nicht über seinen
zustand, sondern daß er dem Diener den Schlüfsel
um Schrank geben muß. Seine nächsten Be⸗—
annten dringen in ihn, zu sagen, wo er sein
bermoͤgen habe. Nach langem Zureden gab er
as Versteck an. Ea waren 10 000 Rubel. Von
einem nahen Ende in Kenntniß gesetzt, wollte
haschalis ein Testament machen, verschob dies aber
ms Scheu vor den Kosten des notariellen Aktes
‚on Tag zu Tag und starb endlich ohne Testament
und ohne Erben. Sein Vermögen fäallt mithin
xm Staate anheim.
Com ν
Riemenschmiere. Der Zweck der Rie⸗
menschmiere ist ein zweifacher; dieselbe soll näm—
lich erstens das Abrutschen der Riemen verhindern,
voher auch die Bezeichnung Adhaäfionsfett, und
weitens die Riemen konserbieren, vor dem
Brüchigwerden schützen. Die Zusammensetzung
iner beiden Anforderungen entsprechenden Schmiere
ist nach d. „Centr. f. Text⸗Ind.“ eine recht ein⸗
'ache. Sie besteht entweder aus 1 Teil Rohtalg
md 1 Teil technischem Ricinusöl, oder aus 1
Teil Fischthran und 1 Teil Rohtalg, oder aus
illen drei genannten Bestandteilen, jedoch immer
in der Weise, daß der Talg 50 86 der Schmiere
wusmacht. Die Bestandteile werden zusammen
jeschmolzen und nunmehrt so lange gerührt,
zis fie erkaltet sind und eine konsistente Masse
rgeben.
Zum Auffrischen von polierten
dadentischen, Regalen, Schau⸗
äst en ⁊c. wird empfohlen, eine Mischung aus
3250 g Leindl, 350 g Sauerbier, 30 8 Salz-⸗
aure, 30 g Alkohol mit dem Weißen von einem
ẽu. Diese Mischung wird vor dem Gebrauch
tets aufgeschüttelt, mit einem Wattbausch ein
denig derselben auf der Holzfläche aufgetragen
und mittelst eines wollenen oder seiden⸗n Lappens
abpoliert. — — 4
c bert.
Frankenthal. In den letzten Tagen
wurden durch hiefige Händler auf auswärtigen
Stationen ca. 4000 Zentner Kartoffeln zu
4Mk. per 100 Kilo verladen, Zwiebeln 100
Zentner zu 7.50 bis 8 Mk. per Zeniner und
200 Zentner Kornstroh zu 1.90 bis 2 Mt. per
Zentner. Für den Zentner Gelbrüben wurden
7s Pfenig bezahlt.
Di—c!hri ten.
Zolldienst. Versetzt wurde der Steuer⸗
aufseher Leonhard Schaffer von Homburg an
die hauptzollamtliche Aufschlageinnehmerei in Lan-
dau, auf Ansuchen; ernannt zum Steueraufseher
in Homburg der geprt. Aufschlagsdienstadspirant
Brenzaufseher Chr. Bonbennél von Fall.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Pirmasens Louis Bartel
jr. 44 J. a.; ebendaselbst Philippine Dorne,
15 J. a.; in Durkheim Elisabetha Rheinbold,
25 J. a.; in Haardt Johannes Köhler VI., 76
J. a.; in Elmstein Theobald Flockerzi, 28 J.
a.; in Ludwigshafen Anna Maria Hauck, geb
Winterkorn, 60 J. a.; in Mundenh-im Elisa-
betha Mehrle, geb. Vogt, 83 J. a.; in Dreisen
Joseph Breitenberger. 473. a.
Brotestantischer Jottes enn.
Passionsgottesdienst Mittwoch, den 26.
Icer, nachmittags 28 Uhr. Text: Luk. 23, 34
ied 172.
Neueste Nachrichten.
Muünchen, 24. Fobr. Gegenüber den mehr⸗
fachen Mitteilungen mancher Preßorgane über das
Befinden des Staafisministers Dr.
Frhrn. v. Lutz sind die „N.“ auf Grund direk⸗
ter Erkundigung durch den Hausarzt Dr. Stieler
in der Lage, folgendes mitzuteilen: Seine Exzellenz
erkrankte Mitte Dezember an doppelseitiger Brust
fellentzundung und wurde in der Relonvales⸗
zenz derselben ven Influenza befallen, an welche
sich eine leichte Lungenentzündung urd zuletzt noch
eine Venenverstopfung des linken Beines anschloß,
welch' letztere bis zur Stunde noch den Patienten
abhält, das Bett zu verlassen. Im Uebrigen
schreitet die Genesung nach allen Richtungen hin in
erfreulichster Weise vorwärts und es ist besonders
don einem tieferen Organleiden (Bright'sche Krank⸗
heit) keine Rede.“ — Auch die Nachricht, daß
Staatsminister d. Lutz sein Enthebungsgesuch ein⸗
gereicht habe, muß als gänzlich erfunden bezeichnet
werden.
Muünchen, 24. Febr. Die Nachricht von
einer Bischofsskonferenzj wird als unzutreffend
bezeichnet. In den höheren kirchlichen Kreisen
spricht man laut „Frkf. Zig.“ vertrauensvoll über
den wahrscheinlichen Nusgleich der Kirche mit
der Regierung.
Berlin, 24. Febr. In hiefigen aut unter⸗
richteten Kreisen findet die Ansicht ihre Bestätigung,
daß man demnächst auf die Mitwirkung des Herrn
Reichsskanzlers Fürsten Bismark in
preußischen Regierungsangelegen⸗
hdeiten verzichten muß. Fürst Bismaick wird
sich auf die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten
besch ränken. Dagegen schweben alle jene Vermuih⸗
ungen über die Person des Nachfolgers im Pra⸗
sidium des preußischen Ministeriums vollständig in
der Luft. Namentlich ist auch die Annahme irrig,
als werde Herr v. Bötticher das Präsidium über⸗
nehmen. (Pf. K.)
Berlin, 25. Febr. Offizielle Wahl—
resultate sind 388 bekannt. Darnach gibt
es Stichwahlen 141. Gewählt wurden 51 Konfer⸗
vative, 14 Reichspartei, 16 Nationalliberale, 91
Zentrum, 21 Freifinnige, 20 Sozialisten, 14
Polen, 2 Wilde, 11 Elsaß Lothringer, 2 Demo⸗
raten, 1 Dane, 3 Welfen und 1 Aniisemit. Zur
Stichwahl stehen: 80 Konfervative, 19 Reichs-
partei, 72 RNationalliberale, 20 Zentrum, 62
Freifinnige, 54 Sozialister, 5 Polen, 10 Demo⸗
raten, 7 Welfen und 3 Antisemiten.
Für die tedaktion verantworfsich . Deme-—
Farbige Seidenstofse von 5 Pifge.
dis 12.55 p. Met. — glatt, gestreift, karrirt u.
zemustert (ca. 2500 versch. Farben und
Dessins) — vers. roben- und stückweise porto⸗
und zollfrei das Fabrit ˖ Déoͤph! G. Henne—
berg (K. u. K. Hoflief.) Zür ich. Musier
umgehend. Briefe kosten 20 Pfg. Porto.