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Imtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
Ter „St⸗Zugderter peiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs-Blatt und Mittwochs und Samstags mit
safiririen Eeilagen. aßs Blait koftet dierieljahrlich 1.4 60 Beinschließlich Tragerlohn; durch die voß bezogen 1.4 75 , einschließlih 403 Zuftellungsgebuhr. Die
Surüucknugsgebühr fsur die 4gespallene Garwmondzeile ober deren Naum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 2, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Crpedinon
Austunst ertheilt. 1I3 , Neklamen 30 vB 4maliger Vinruckung wird nur dreimalige berehneln
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„St. Ingberter Anzeiger“
voͤnnen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗
voten, bei den Umträgern und in unserer
ẽxpedition bestellt werden.
Inserate finden durch den „St. Ing⸗
berter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung.
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Deutiches Reich
Mannheim, 27. Febr. Die hiesige Zen⸗
frumspartei hat beschlossen, gegen das
Zdartell zu ftimmen.
Zwidcau, 26. Febr. Die Zwölferkom—
nissron erhielt auf ihr Gesuch um Anerkennung
als legale Arbeitervertretung für Verhandlungen in
dohn⸗ und Arbeitszeitfragen vom Bergamte zu
Freiberg einen ablehnenden Bescheid.
Berlin, 26. Fobr. Das Programm für die
kinladungen zu der Arbeiterschutzkon—
erenz ist nunmehr festgestellt; die Einladungen
zürften voraussichtlich noch heute Adend an die
deun bekannten Staaten, Oesterreich⸗Ungarn,
Jialien, Frankreich, England, Belgien, Holland,
cschweiz und die standinavischen Reiche von hier
zus ab hen. Es handelt fich, wie bereits gemel⸗
bet, um eine Fachkonferenz herbortagender Sach⸗
verftändiger dieser Stoaten; man nimmt demgemäß
vohl nicht mit Unrecht an, daß insbesondere die
decernenten der betteffenden Ministerien neben
hervorragenden Industriellen, Kaufl⸗uten, Fabrik⸗
mipekioren“ u. s. w. zur Teilnahme derufen
werden. Der Zusammeniritt der Konferenz soll
am 15. Marz stalifinden. Rach den bisherigen
Lerhandlungen mit den Machten unterliegtes
teinem Zweifel, daß all⸗ eingeladenen Staaten sich
zeteiligen.
Breslau, 26. Febr. An den Kaiser
dunde heute Abend foigendes Telegramm abge⸗
andt: „Eine Arbeiterversammlung
don 4000 Mansern, bestehend aus Mitgliedern
»cs ebangelischen und des katholischen Arbeiter⸗
eteins, sowie aus anderen koͤnigstreuen Arbeitern
Vrdlaus bringt Euer Maj staän den ehrfurchts-
polsten, tiefe mpfundenen Daut für die neuerlich in
den derrlichen Erlassin von Euer Majsstät vor
aller Weit bekundeten Entschließungen, das Wohl
des Arbeiterstondes kräftig fördern zu wollen, dar.
Vir ahen Genes Sechn sur ut Moej siat und
—„A geloben. weiterhin festau⸗
sehen zu Kaiser und Reich
—— — — — —
Auselaud.
Brüssel, 260 gebr.Der Vorbehalt
Bbelgicn' hin sichtlich der Arbeiterschutz ⸗Konferenz
—— daß die Berliner Bischlüss⸗
icht bendend Kraft befitzen sollen. Belgien en
endet drei Vricetet nach Berlin.
„Brüssel, 27 Febn Ba dem Kriegs—
udgen widerlegt dnmen; (klerikal) van Puets
uesührungen gegen das Heerwesen. Der Kriegs
itnister erklärt, er wolle keine Geschütze mehr im
lusande bestellen. sondern für die ödnialiche
Freitag, 28. Februar 1890. 25. Jahrg.
Bießerei Blöcke zu Festungsgeschützen kommen;
assen.
d Paris, 27. Febr. Die amtliche Erklärung,
»aß die franzoͤsische Regierung die Einladung zur
zerliner Arbeiterschußzkonferenz
jrundsätzlich annehme, erfolgte heute früh, worauf
nitiags die amiliche deuisch⸗ Einladung zum 15.
Pärz überreicht wurde. Minister Spuller wird
die Einladung nächsten Samstag in einer amtlichen
stote an den französischen Botschafter Herbette zu
Zerlin in Erwiderung der schriftlichen Einladung
her Reichskanzlei bellätigen, den Botschafter beauf⸗
ragen, die Note zut Kenntnis der deutschen Ri—
gierung zu bringen und auf Wunsch eine Abschrift
u hinterlossen. Spuller wird in dieser Note die
Unsichten der französischen Regierung bezuglich der
durch die Beteiligung Frankreichs und der durch
das Programm angeregten Fragen auseinander—
zen. Ueber die Zahl und die Personen der
Bertreter Frankteichs werden später, nach Verstän⸗
»igung mit anderen Meächten, Bestimmungen ge⸗
roffen werden, doch erklärt die Regierung, daß sie
von allen politischen Rückfichten absehen und hervor⸗
'agende Autoritäten auf dem Gebiete der Arbeiter.
rage ernennen werde. Die hier derbreiteie An⸗
iabme, daß die Konferenz am 15. März aus-
chließlich technischer Natur und nur Vorläuferin
einer zweiten Konferenz sei, welche die Ergebnifse
der ersten diplomatisch in staatsrechtliche Form
bringen werde, beruht vorläufig auf bloßer Ver⸗
nutung. Erst nach Beendigung der ersten Kon⸗
jerenz wird sich herausstellen, welche weileren
Schritte zu unternehmen sind. — Die boulangistischen
Blätter veröffentlichen folgende Erklörung: „TDer
epublitkanisch-nationale (boulangist⸗
sche) Aussschuß erhebt in Erwägung, daß die
»eutsche Regierung mit ihren Einladung en zur
Berliner Arbeiterschuzkonferen; nur
dezwecken kann, den Interessen des deutschen Kaiser⸗
teiches zu dienen, gegen die Entsendung eines
ranzosischen Vertreters nach Berlin Einspruch, und
berläßt der Regierung die Verantwortung für ihr
Janzes Auftreten.“
NRom, 27. Febr. Nach einer Meldung der
„Agenzia Stefani“ aus Paris hat die italienische
Regierung der Ernennung Billofs zum franzd⸗
sischen Botschafter beim Quirinal ihre Zustimmunq
erteilt.
Wien, 26. Febt. Das Herrenhaus
timmte dem Uebereinkommen zwischen Deutsch⸗
and und Oefsterreich ˖ Ungarn betreffs wechselseitiger
Unterstüzung bhilfsbedürftiger
eute zu. J
Lkokale und palz che Aachrichten.
*St. Ingberi, 28. Febr. In Bezug auf
die zu Entscheidung bei Streitigkeiten zwi—
chen Gewerbetreibenden und ihren Ar⸗
»eitern zuständigen Behörden hat das Reichs⸗
zericht ausgesprochen, daß Streitigkeiten, die auf
den Autritt, die Fortsetzung oder Aufhebung des
Arbeitsberhältnifses, auf die gegenseitigen Leistungen
aus demselben, auf die Eriheilung oder den Inhalt
er Arbeitsbucher oder Zeugnisse sich beziehen, so⸗
veit für diese Angelegenheilen besondere Behörden
Gewerbegerichte)bestehen, bei diesen zur Entscheid⸗
ing zu bringen sind. Insoweit solche besondere
Behörden nicht bestehen, erfolgt die Entscheidung
urch die Gemeindebehörde. Gegen diese Entscheid
ing steht die Berufung auf dim Rechtswege (Amts-
ericht) binnen 10 Tagen offen; die vorläufige
Bollstreckung wird durch die Berufung nicht aufge⸗
halten, nach 8 120 4 der Gewerbeordnung. Der
Rechtsweg darf in Bezug auf Streitigkeiten der
gekennzeichneten Art zur Zeit nicht beschritien wer—
den, so lange der Antrag auf Erlaß der in Para⸗
zraph 120 a der Gewerbeordnung verordneten
Vorentscheidung bei der zuständigen Behörde (Ge⸗
meindebehörde bew. Gewerbegericht) nicht gestellt
worden ist, sowie im Falle der Antrag geftellt
wurde — so lange bis die betreffende Behdrde
entweder erklärt, sie lehne die Entscheidung ab,
oder wenn fie die Gewerbestreitigkeit entschieden hat.
*St. Ingabert, 28. Febr. Unbeständig
vie das Wetter“. Dies Sprichwort hat sich wie
der als richtig erwiesen. Mit Ueberrafchung nahm
man heute früh die allerschönste Schneedede
vahr, welche sich über die Gegend ausbreitet. Da—
nit hat sich wenigstens für hier die neuliche
Broph⸗zeihung des Professors Falb als nicht zu⸗
reffend etwiesen, die wohl auch nicht so beftimmt
jelautet haben mag, als sie verdreitet wurde. Der
Schnee wird übrigens von Gesunden und Kranken
nit Freuden begrüßt werden, da er den an den
eten Tagen herrschenden Staub beseitigte. Dem
zandwirt ist die weiße Schutzdecke für seine Saaten
zewiß sehr willkommen.
— HMhorxnbach. In seiner letzten Sitzung
jat der hiesige Stadtrath den anerkennenswerthen
Beschluß gefaßt, die katho lische Lehrer⸗
telble um 100 Mark aufzubessern und die Stelle
ofort zur Bewerbung auszuschreiben.
— Zweibrücken, 27. Febr. Das den
erben Pasquay gehörige Wohnhaus, auf dem
Markiplatz gelegen, in welchem Herr A Engesser
eit Jahren eine Weinhandlung batreibt, kaufte der⸗
elbe laut notariell m Akt vom 24. Februar um die
Zumne von 22 000 Mark. (Ztg.)
— Zweibrüchen, 27. Febr. (Saat⸗-
rzutmarkt.) Man fieht, daß der Zweibrücker
rruchtmarlkt den Lant wirten zum Bedurfnis ge—
vorden ist und sie denselben ungern entbehren.
Der Verkauf war ein ziemlich lebhafter und der
rzielte Erfolg ist recht zufriedeustellend. Bis
Mittags 12 Uhr sind 48 Verkäufe abdgeschlossenß,
2as verkaufte Quantum beträgt bis jißt51
Zentner, mit einer Verkaufssumme von 580 Mk.
— Kaiserslautern, 27. Febr. Die
Jeutige Versteigerung des Wohnhauses und
des Fabrikanwesens der Firma Weber &
Deller verlief resultatlos. Bei der Gesammtver⸗
deigerung gab Herr Heinrich Weber ein Gebot
non 100 000 Mt. ab; dei der Einzelversteigerung
zab Herr Zimmermeister Karl Conrad für die
Plähe 2 und 8 an der Augustenstraße 15.4 Dez.
jroß 6000 Mk. Füuür die übrigen Platze ein⸗
schließlich der aufst henden Gebäulichkeiten 61400
Bl., für das Wohnhaus bot derselbe 40 000 Mk.,
»as Oojekt wurde jedoch zurückg zogen. Bei dem
VBersuche, die Bauplätze in zwei Adtheilugen zu
dersteigern, blieb Hetr Weber mit 8300 Mit.
Meeistbietender. Die nochmalige Aussetzung des
Besammtobjkts ergab ein Gbot von 110000
Mark, jedoch wurde der Zuschlag nicht erth ilt.
(Pf. A)
— Kaiserslautern. Ein Fallu, welcher
zuch in weiteren Kreisen Interesse beanspruchen
ann, beschäftigte das hiesige Gericht. Zu dem
hiesigen Optiker und Juwelier Oppenheim kam
vor einiger Zeit ein junger Schulderweser. um
altes Gold zu verkaufen. Diei Ringe wurden für
14 Mtk. 50 Pfg. überlassen, dagegen kaufte der
detztere einen Ring im Werte von 16 MeDies