Full text: St. Ingberter Anzeiger

gaserftand können die Schiffe nicht voll befrachtet 
nen. so daß also noch ca 40,000 Zentner 
onlen mehr aufgenommen werden koͤnnen, wenn 
Wasserstand ein normaler wäre. 
7 Koͤln, 26. Febr. Wie die „Koͤln. Volks⸗ 
eiung berichtet, st rei ken sei⸗ heute die Beleg⸗ 
daften der Zechen Deimelsberg und Johann bei 
reele. 
— p Köolen. Ein Weitstreit zur Verbesserung der 
zage der Ardeiter wird vom 25. Mai bis 29. 
Feptember zu Koͤln auf dem Terrain zwischen 
Fiora“ und „Zoologischem Garten“ stattfinden. 
ß demselben werden alle Gegenstände, Einricht⸗ 
agen und Arbeiten zugelassen, welche auf das 
Acheiterleben Bezug haben und die Wohlfahrt der 
Urbeiter im Familienleben und in der Arbeit zu 
fordern bestimmt sind. Dieselden gelangen in 
wettersicheren, gerdumigen Hallen zur Au⸗stellung, 
Der Wetistreit wird über vier Haupi-Ausstellungs⸗ 
Hallen verfligen: 1) Arbeiter Wohlfahrt, 2) Haus⸗ 
Fadustrie, 3) Gewerbe⸗Hygiene, 4) Uafallverhütung 
und Hulfeleistuag. In der Halle für Haus⸗Indu⸗ 
iie sollen alle Waren, welche im Hause des Ar⸗ 
deiters hergestellt werden können, angefertigt und 
derkauft werden. An Preisen sind ausgestitzt: 
Dreitausend Mark für die beste Arbeit über die 
herbesserung der Lage der deutschen Arbeiter im 
Zinn?⸗ der Allerhöchsten Kundgebung, goldene, 
sillbetne Medaillen und Diplome. Den industriellen 
Werken und Gesellschaften ist durch den Wettstreit 
Helegenheit geboten, ihre Einrichtungen zum Wohle 
der Arbeiter dekannt zu geben und so belehrend zu 
wichen und zur Nacheiferung aufzufordern. Für 
alle zur Beteiligung gektangenden Odjkte, weilche 
rein soziale Zwecke verfolgen, gelangt eine Platz- 
miete nicht zur Erhebung. Die Generalbeding 
ungen und Preisaufgaden sind von der Geschäfts 
delle, Hohenzollernring 94, Koöln, zu richten. 
fMünchen. Die Blumenausstellung 
im Glaspalast ist auch heuer gesichert, sie wird 
vom 1. bis 11. Mai dauern und stellt den Aus⸗ 
jellern außer vier großen Ehrenpreisen noch über 
80 Geldpreise zwischen 20 und 100 Mk. in Aus⸗ 
icht. Der Ehrenpreis Sr. kgl. Hoheit des Prinz⸗ 
Kegenten mit 400 Mk. wird dem vielseitigsten Aus⸗ 
eller zu Theil; der Ehrenpreis des kgl. Staats⸗ 
ministeriums des Inneren mit 8300 Me—. fällt auf 
die reichste blühende Rosensammlung, der der Stadt 
Rünchen, gleichfalls mit 300 Mk. wird dem Aus⸗ 
deller zu Theil, welcher einen „Festsaal“ am ge⸗— 
qmadvollsten mit Blumen und Pflanzen schmüdt; 
200 Mt. spenden Münchener Frauen für die schöuste 
Blumen hinderei. 
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1 
fDiplom⸗Ertheilung.) Herr Bankier 
dernhard Schuler(Firma A. & B. Schuler) 
n Mänchen wurde in Anerkennung seiner ver— 
nienttlichen Arbeiten auf dem Gebiete der Dante⸗ 
Uteratur von der Scuola Dantesca in Neap zu 
deren Ehrenmitglied und Protektor ernannt und 
vemselben eine goldene Medaille an grün⸗ weiß· 
tothem Bande verliehen. Genannter kommentirte 
unter dem Pseudonhym Alberto den italienischen 
Tert der Divina Commedia in einer Weise, welche 
dem Anfänger in der nalienischen Sprache die 
bektüre dieses Gedichtes sehr —A ein Uater · 
rhmen, das der verewigte Pralat Professor Dr. 
jt. v. Hettinger hödst anerkennend Würdigte. 
Aezterer schrieb in der Linzer theol. prakt. —R 
heift 24 Jahrg., S. 644, uber diese Dantern 
Uusgahe unter dinderem Folgendes: 
Dit Herausgabe des obigen Wertes kbnnen wir nur 
Feudig begrußen. Wohl wird der Kreis der Dantever 
hrer immer ain verhültnismaßig enger sein; swdifmal, 
W der Geschichtsschreiber Schlosser, habe er die 
ttlihe Komn gelesen und nicht verstanden. Kein 
Dunder; die al Scholastik und Mystik hatte er nicht ge— 
unnt. Die Goͤmich sandien sich nicht wie Goethes 
daust und Shakespeares Dramen; aber sie laßt sich doch 
lesen ‚wenn anch Anfangs mit einiger Muhe. Es gili 
auch hier das Wort dee Viters 
And wenn auch meine Stimme lästig sein wird 
Seim ersten Kosten, wird sie Lebensnaͤhrung, 
Wenn sie verdauet ist, zurück dann lassen“. 
Alberto hat diese Muhe leichter gemacht. Der deutsche 
wmentar am Fuße det italie aschen Textes ist ganz für 
Zuder geuübte in dieser Sprache berechnet; er erklärt nicht 
*den Sinn, sondern auch die einzelnen Wörter, Redeus. 
n und weniger gewöͤhnliche Formen, wie sie bei Dant 
nlemmen, so daß mit Hilfe dieses Buches selbst der An⸗ 
en statt mit inhaltlecten Erzählungen und Vustispielen, 
Annn mit der gölllichen Komsdie seine italienischen Lite⸗ 
urftudien beginnen ann Wie ich aus Erfahrung weiß, 
— auch hier das Bessere wie jo oft der Feind des Guten 
w sirebt nach moöguchst grundlichem Eindringen in Sinn 
Verstandmiß der Dichtung, wobei man sich mi einem 
hen Balast von sprachlichen, historischen, philosophischem 
d. Rotizen besaweri, baß man, um ein Bil des 
geistreichen Montaigne zu gedrauchen, gleich einem mit 
ielen Büchern schwer beladenen Packpferd nach kurzer Zeit 
ruf dem Wege erliegt. Mit diesem Buche ist dagegeun 
immerhin doch der Anfang gemacht. Wir wunschen ihin 
darum eine recht weite Verbreitung.“ 
F Berlin, 27. Febr. Zufolge eines durch 
das „Armee⸗Verordnungsblatt“ veröffentlichten Er— 
jasses des Kaisers über größere Truppen⸗— 
übdungen im Jahre 18090 finden besondere Ka⸗ 
vallerie⸗ Uebungen beim IV., V., VI., XV. und 
XVI. Armeekorps statt. Zum Verbande der Ka— 
zallerie⸗Divisionen werden den XV. Armeckotps 
die 28. Kavallerie Brigade und zufolge Verein— 
zarung zweit königlich wücttembergische Kavallerie⸗ 
Tegimenter, dem XVI. Armeeckorps das Kurassier⸗ 
segt. Graf Goßler (rhein.) Nr. 8, das westfälische 
Dragoner⸗Regiment Nr. 7, das 1. großherzoglich 
jessische Dragoner⸗Regiment (Garde⸗Dragoner ·˖ Re⸗ 
niment) Nr. 23 und das 5. löniglich bayerische 
hebvauxlegers⸗Regiment (Erzherzog Albrecht von 
Desterreich) zugeteilt. Im Anschluß an die inner— 
jalb der Kavalleriedibisioneu abzuhaltenden Uebungen 
inden unter Leitung der Kavallerie⸗Inspekteure 
oreitägige Uebungen zweier Divisionen gegeneinan⸗ 
der statt, darunter eine Uebung der Division des 
XV. gegen die des XVI. Armeckorps. Beim XIV 
Armeekorps finden Generalstabsreisen sawie Ka— 
zallerie⸗ Uebungsreisen statt. Ein anderer Erlaß 
ider Formationsänderungen enthätt mit Bezug 
uuf das Reichsland folgende Bestimmungen: Die 
Stelle des Kommandanten von Straßburg im 
ẽilsaß wird in eine Brigadekommandeursielle umge⸗ 
vandelt. Die Stelle des Platzmajors in Saar⸗ 
ouis wird nach Bitsch übertragen. Beim Ge⸗ 
ieralkommando des XV. Armeeckorps fällt der 
zritte Adjutant sowie ein Generalstabsoffizier fort. 
FDreizehnschlesische Schullehrer 
ind im Novbr. auf Grund eines mit dem chileni⸗ 
chen Gesandten in Berlin abgeschlossenen Vertrages 
rzach Chile auf sechs Jahre als Lehrer an 
söheren Schulen engagirt. Nach der Mittheilunz 
ines derselben wucden sie am 28. Dezember vom 
Pinister empfangen, der ihnen mittheilte, daß sie 
rach Vollendung des Baues des nach deutschem 
Deuster projcktirten Realgymnasiums in Santiago 
alle in diesem Nationalinstitut Anstellung finden, 
zis dahin aber an den Lyceen des Landes beschäf⸗ 
igt werden sollten. Sie haben sich verpflichten 
nüssen, binnen 6 Monaten Spanisch zu lernen, 
za dies die Unterrichtssprache bleiben soll. Die 
Berufung ausschließlich deutscher Lehrer ist ein 
Beweis für die hohe Werthschätzung der deutschen 
Schulen. Nach Ablauf der sechs Jahre koͤnnen 
zie Lehrer einen neuen Vertrag auf sechs Jahre 
chließen, nach deren Verlauf sie eine so hohe 
Hension beziehen, daß sfie davon in Deutschland 
recht auskoͤmmlich leben können. 
fF Entdeckung eines Kohlenlagers 
Bei den Boden⸗Untersuchungen behufs Bohrung 
eines Tunnels unter dem Kanal zwischen England 
und Frankreich wurden Spuren eines weitverzweigten 
ohlenlagers bloßgelegt unter Felsen von etwa 
100 Meter Stärke. Der Ort der Entdeckung heißt 
Shakespeare's Cliff. So scheint sich die Annahme 
zu bestätigen, daß die Kohlenlager Frankteichs und 
Belgiens sich unter dem Meere her dis zum süd⸗ 
ichen England erstrecken. Ein angesehener Geologe 
zehauptet, das entdeckte Kohlenlager habe eine Ge⸗ 
jamtlänge von 250 Kilometer und eine Breite von 
25210 Hilometer. 
BGemeinnütziges. 
Zur Befestigung von Eisen in 
Stein erhält man einen sehr dauerhaften und 
vohlfeilen Kitt, wenn man Harz schmilzt und in 
zasselbe soviel fein gepulvertes und gesiebtes 
zZiegelmehi einrührt. daß das Gemenge, so lange 
s heiß ist, noch leicht fließt. Nachdem man die 
Mafse eingegossen, kann man den Zwischenräumen 
leine bvorher exwärmte Ziegelsteine einpassen. 
dieser harzige Cement verbindet sich innig mit 
»em Stein und dem Eisen, ist im Wasser unlös⸗ 
ich, greift das Metall nicht an, ist wohlfeil 
ind entschieden dem sonst gebräuchlichen Schwefel 
ʒox uziehen. 
Familier —chrichten. 
Gestorben: In St. Johann a. Saar 
August Neugebauer, 19 J. a.; in Gersweiler 
xkxrnst Debusmann, 67 J. a.; in Wellesweiler 
Margaretha Leibenguth, geb. Vollmar, 63 J. a.; 
in Grethen Valentin Altherr, 60 J. a.; in Lud⸗ 
vigshafen M. A. Mayer, 31 J. a. 
Narktbericht. 
Zweibrücken, 27. Febr. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ 
ualienmarkt.) Weizen M— O Pf. Korn — M — Pf., 
berste zweireihige O M. — Pf, vierreihige d M. — Pf. 
— Spelz M. — Pf, Spelzlern — M— Pf., Dinkel 
— M. — Pji, Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M. 
— Pf. Erbsen M — Pf, Wicken O M— Ph, 
de u MaAd f. Stroh J. Qual, 2 Ri. vö pf. iI. Qual 
2 M. 50 Pf., Kartoffeln 1 M. 80 Pf., Weißbrod 1/3 Kilo 
56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf. Gemischtbrod 3 Kils 
84 Pf., paar Wech 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 
30 Pf. II Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 60 Pf. Hammel⸗ 
leisch 50 Pf., Schweinefleisch 66 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf, 
bier J Liter 24 Pf., Butter */3 Kiloar. — Mk. 95 pf. 
Fewenrg 26. Febr. Weizen pro Ztr. M. 0,- 
dorn Mk. 0,800, Hafer Mk. 0,00, Kartoffeln Mk. 1,50, 
Butter pro Pfda Mt. 1,00. Gemischibrod 6 pfda88 
Pfg., do. 4Pfd. 54 Pfg., do. 2 Pfd., 27 Pfg., Kornbrod 
3 Pfd. 72 Pifg., Rindfleisch J. Qual. 56 Pfg., II. Qual. 
0 Pfs. Kalbfleisch 56 Pfo. Sweinesleisch 66 Pli. 
Protestantischer Gottesdienst. 
Sonntag, den 2. März Vormittags 10 Uhr. 
Text: Marth. 26, 17-209. Lied: 661. 
Die Christenlehre fällt aus. 
re Machrichten. 
Mainz, 27. Fibr. Deutschland verbot die 
Einfuhritalienischen Borstenviehes, 
Rie von hiesigen Großhändlern in den letzten 
Mongten in ausgedehntem Masßtze betrieben wurde. 
München 27. Fehr. Wie der „Allg. Zig.“ 
zus Berlin von unterrichteter Seite gemeldet wird, 
väre es Sr. Majestät dem Kaiser gelungen, den 
Fürste Bismarck zur Vertagung des 
»om Kanzler geplanten Rückritts vom 
preußischen Ministerpräfidium zu bestimmen und 
wäre somit diese in ihren Wirkungen auf die augen⸗ 
olickliche Lage nicht unbedenkliche Krifis zunächst 
deseitigt. 
Rom, 27. Febr. Zwischen der deutschen 
KRegrerung und dem Vatikan schweben dem 
„Bl. T.“ zufolge Verhandlungen wegen Theilnahm 
des heiligen Stuhls bei der Berliner 
Als eventueller päpstlicher Delegat soll Kgrdinal 
Lavigerie ins Auge gefaßt sein. Eine Mfinitive 
Einigung über diese Angelegenheit in zuz Zeit noch 
ucht erzielt. 
Xur die Kedaktion verantwortlich F. x. 
umnn 
Banz seid. bedruckte Fouiarde Me. 
1.90 bis 6.25 p. M — vers. roben⸗ und 
tuckweise porto-⸗ Aind zollfrei ins Haus das 
Seidenfabrik t G. Henneberg (EK. u. 
K. 83 Zürich. Muster umaehend. 
Briefe/ fosten 20 Pf. Porto. 
„Die Giefinger Loose, deren Ziehung am 
s. Marz unadanderlich stantfindet, find bei der General⸗ 
—E wie uns von derselben mitgeteilt wird, voll⸗ 
tandig vergriffen und sind solche nur noch in kleinen 
Parthien bei einzelnen durch Plakate kenntlich ge— 
machten Agenturen zu haben. Solch' erfreuliches 
Refultat im Loosgeschäft ist schon seit Langem nicht 
ucbt u exsy — — 
Ein guter Ktunde der deutischen Reichspost. 
Rach den uns bekannt gewordenen Aufstellungen 
des Versand⸗Geschäftes Mey KeEdlich, Leipfig⸗ 
Plaawitz hatte die deutsche Reichspost für dieses 
Beschaft im Jahre 1888 an Briefen und Post⸗ 
zarten, Drucksachen, Postanweisungen und Packeten 
Fine Million fünfhundertvierundfünfzig Tausend 
und Sechzig Stück zu behandeln. für welche 
274048. - Martk Porto vereinnahmt wurden. 
Diese Ziffern sprechen deutlicher als alle Empfehl⸗ 
ungen für die Größe dieses sich des allgemeinen 
Vertrauens der deutschen Familien erfreuenden 
eltgeschäfts. Wir wissen, daß das Versand⸗ 
3. äaft Mey u. Edlich mit allen Theilen der 
A in welchen deutsche Familien wohnen, 
9 G sortwährend zunehmender Geschäftsverbindung 
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