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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
ver ‚St⸗ Ingaberter eay erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Dittwochs und Samstags wiit
msirirten Seilagen. as Blatt kofet vierteljährlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 M 75 -, einschließlich 40 Zuflellungsgebuühr. Die
cFiurnctangsgebühr fur die Agespaltene Sarmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Aunskuntt ertheilt, I3 8. NReklamen 80 A. Bei 4maliger Finrödung wird nur dreimalige berechnet.
J⸗ 52. Montag, 3. März 1890.
223 Jahrg.
Parteigenossen und Freunde!
Von Seiten unseres Reichstagsabgeordneten,
herrn Kommerzienrates Eduard Adt in Ens⸗
deim, ist uns folgendes Schreiben zugegangen:
„Hochgeehrte Herren!
Nachdem mir gestein Abeud das Ergebniß der
geichstagswahl vom 20. Februar a. c. amilich
mitgeteilt worden ist, bin ich jetzt erst in der Lage,
dem lange gehegten Wunsche, meiner Freude über
den Sieg unserer guten Sach⸗ Ausdruck zu geben,
nachzukommen und von ganzem Herzen allen meinen
Waͤhlern für das mir erwiesene große Vertrauen
zu danken.
Ganz besonderen Dank spreche ich allen jenen
Hherren aus, die mit so großer persoönlicher Auf⸗
opferung und unermüdlicher Thätigkeit zu dem
xrfolge beigetragen baben.
Es wird mein Bestreben sein, in schwerer Zeit
für die von uns hochgehaltenen politischen Grund⸗
ätze mannhaft einzutreten, zur Ehre und zum
Kuhme unserer schoͤnen Pfalz, unseres Bayern⸗
landes, und des Reiches, um mich des mir ge⸗
schenlten Vertrauens würdig zu erweisen.
Mit ausgezeichnetster Hochachtung
Ihr ganz ergebener
Eduard Adt.
Ensheim, den 25. Februar 1890.“
Wir benutzen diesen Anlaß, unsern sämtlichen
parteigenossen und Parteifreunden, insbesondere auch
ansern Bertrauensmünnern im ganzen Wohlbezirk
dutch deren Thätigkeit und treue Pflichterfüllung
s gelang, unserem Kandidaten den Sieg in dem
chweren Wahlkampf zu erringen, unseren allerver⸗
dindlichsten Dank abzustatten.
Im Auftrage des Engeren Ausschusses
desnationalliberalen Wahlvereins:
J. B. Wolff,
Kommerzienrat und Fabrikant.
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orterungen, führte persönlich die Rednerliste, for—
mulirte die Fragestellungen und leitete die Ab—
timmungen; an letzteren nahmen nur die berufenen
nicht auch die geborenen (kommandirenden Gene—
ale, Oberpräsidenten u. s. w.) Mitglieder des
Staatsrats teil. U⸗ber den Inhalt der Berat—
ingen und den Wortlaut der Beschlüsse ist Ge⸗
jemhaltung beschlossen; doch verlautet, daß die
Beschlüsse zum großen Teil einstimmig, und wo
Finstimmigkeit nicht erzielt werden konnte, doch
nit überwiegender Mehrheit gefaßt worden find.
Die Dauer der Sizgungen beweist, wie eingehend
die Beratungen waren. Fast alle Mitglieder haben
äch, zum Theil wiederholt, an denselben durch
Reden und Vorträge betheiligt; auch der Kaiser
dat mehrfach in die Verhandlung eingegriffen. Als
Jeute Adend gegen 6 Uhr die Tagesordnung erschöpft
var, erhob fich der Kaiser und drückte seinen lebhaften
dank den Mitgliedern für die Theilnahme an den
Berhandlungen aus. Der Kaiser äußerte sich hoch
exrfreut über das erzielte günstige Ergebnis der
Verhandlungen, bat aber die Mitglieder, nicht ver⸗
gefsen zu wollen, daß es fich bei denselben lkeines⸗
wegs um eine Bekämpfung der Sozialdemokratic
hdandle, die auf einem anderen Gebiete liege,
jondern lediglich um Ermittlung und so—
weit thunbhich Befriedigung berech⸗
tigter Wünsche und Ansprüche der
Arbeiter. Er hoffe, daß in dieser Hinficht ein
gutes Ergebnis erzielt worden sei. Der Kaiser
richtete dann an alle Anwesenden, auch an die
Sachverständigen einschließlich der Arbeiter, owie
an die Beamten die Einladung, heute Abend 6
Uhr zur kaiserlichen Tafel erscheinen zu wollen, und
jichloß dann die Sitzung.
Berlin, 1. März. Der Kaiser gab heute
Abend sechs Uhr in der Bildergallerie des König⸗
lichen Schlosses, demn Staatsrate ein Mabl.
Der Kaiser degrüßte seine Gäste leutseligst und
anierhielt sich mit Verschiedenen. Nach dem Diner
var von 79 bis 8122 Uhr Cercle. Bei Beginn
zesselben wurden der Kaiserin die Mitglieder der
Staatsratsabteilungen und die Sachverständigen
zorgestellt. Während des Cercles unterhiet sich der
Zaiser wieder mit vielen Gästen und zeichnete
durch groͤßere Unterredungen die Fabrikbesitzer
Freese, Freiherr v. Stumim und Schwartz⸗
hopf aus; auch der Reichskanzler beteiligte
ich lebhaft an der Unterhaltung, deren Haupt⸗
gegenstand die Reichtagswahlen bildeten.
Ausland.
London, 1. Marz. Aus Wien wird der
„Times“ über Rußlands Bemühungen, zwischen
Serbien, Montenegro und Griechen⸗
land ein Schuß⸗ und Truzbündnis
suwege zu bringen, berichtet. Wukowitschs gegen-
wärtige und des Fürsten von Monten gro beab⸗
sichtigte Reise, sowie Patschibs Reise noch Peters⸗
burg standen mit Schaffung einer Balkanliga in
Verbindung. Die Preise sollen Boenien für
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Vereinigung aller serbischen Stämme, endlich Kreta
ür Griechenland sein.
Paris, 1. Marz. Der Minister des Innern,
Konstans, hat um seine Entlassung
aachgesucht. Wie der „Temps“ meldet, ent⸗
tanden heute Vormittag im Ministerrat zwischen
Tirard und Constans Meinungsverschiedenheiten
Üüer die Besetzung der erledigten Stelle des ersten
Brasidenten am Kassationshofe. Infolge dessen
ah Karhang Feine Nhsicht kund Sein⸗ Entlakur—
zu erbitten. In den Wandelgängen der Kammer
rhält fich das Gerücht, daß Constans. nachdem
Spaller die Note an die deutsche Regierung ver⸗
esen hatte, erklärt hätte, er könne die Beteiligung
Frankreichs an der Berliner Konferenz nicht gut-
seißen. Tirard soll angeblich geantwortet haben:
‚„Auch ich werde meine Entlafssung beantragen,
iber erst Donnerstag, wenn die Kammer mein
Korgehen nicht billigt“. Kriegsminister de Frey⸗
inet, der krank sein soll, nahm an dem Minister⸗
at nicht teil.
———
Polale und prolzische Nachrichten.
2*. St. Ingbert, 8. Mätz. Einer dieser
Tage eingetroffenen Bestimmung des königl. Kon⸗
istoriums in Sp yer zufolge wird der für die
hiesige prot. Gemeinde ernannte Pfarrer, Herr J. F.
Bottschall zu Hinzweiler, Dekanats Lauterecken,
die ihm verliehene Stille am 16. April nächsthin
antreten. Am darauffolgenden Sonntage, als am
20. April, findet in der Kirche die feierliche Eim
jührung desselben durch den königl. Dekan, Herrn
Sturtz aus Zweibrücken, statt.
* St. In gbert, 8. März. Da die Ver⸗
ladep ätze auf hiefigem Bahnhofterrain sich als auf
die Dauer nicht ausreichend erweisen, wurde von
der pfälzischen Eifenbahn, wie wir sicher vernehmen,
ꝛin Terrain im Lautzenthälchen erworben zur An⸗
egung eines neuen Verladeplatzzes. Letzterer soll
zaupisaͤchlich fur spaͤter zu legende Indufstriegeleise
destimmt sein.
— In Blieskastel hielten die dortigen
dandwerker eine Besprechung über die Gründt ung
eines allgemeinen pfälzischen Haundwerker⸗
sterbekassevereins. Die Grundgedanken
des zu gründenden Vereins sollen ewa die ähnlichen
fein, wie bei den bercits bestehenden Vereinen der
Polizeidiener, Gendarmen, Forstbeamten, u. s. w.
Bei jedem vorkommenden Sterbefalle eines der
Pitglieder sollen 2000 Mk. bezw. 1000 Mk. an
die Hinterbliebenen ausbezahlt werden. Ange⸗
aommen, dem Vereine würden ungefähr 5000
Mitglieder beitreten, so wäre bei jedem Sterbefalle
bei der Auszahlung von 2000 Mk. 40 Ppfg. bei
der Auszahlung von 1000 Mk. 20 Pfg. zu ent⸗
richten. Eine Haupischwierigkeit dürfte noch die
Verwaltungsfrage und die Altersgrenze der aufzu—⸗
nehmenden Muglieder sein; allein man hofft auch
darüber einen günstigen Ausweg zu finden. Es
soll an sämtliche Burgermeisterämter der Pfalz ein
Kundschreiben ergehen, daß die Handwerker ihrer
Bemeinden ähnliche Versammlungen berufen, damit
pater an einem geeigneten Platz in der Pfalz eine
Adgesandten⸗Versammlung zur endgiltigen Gründ⸗
ung des Vereins abg halten werden kann. Wir
wünschen dem Untetnehmen den besten Erfolg!
— Kaiserslautern. Die Wasserleit⸗
ung ist mit dem 1. Marz offiziell dem Betrieb
übergeben und es muß das seither prodeweise ab⸗
gegebene Wasser nunmehr bezahlt werden. Die
noch nicht angeschlossenen Hausbesitzer erhalten nach
dem Anschluß das Wafser ebenfalls 14 Taqe probe-
weise und uneutgeltlich.
— Pirmasens, 1. Marz. Gestern war
der Stadtrath zu einer Sitzung versammelt, in
velcher der Bericht der Kommissfion entgegenge⸗
sommen wurde, die in Straßburg sich die Ein⸗
ichtungen der Niederdruch Dampfheizung
aingesehen hat. Dieses Heizsystem soll belanntlich
nuch in dem neuen Realschulgebäude zut Anwend⸗
zun kommen N QGammifsian hatt⸗e ausa von
Deutsches Reich
Ludwigshafen, 1. Marz. Bei der Stich⸗
dahl erhielt Dr. Karl Clemm (Natnll.) 13202
Stimmen, Dr. Siben (Zemrum) 11128 Stimmen.
krsterer ist gewöhlt.
NMänuchen, 1. Marz. Im Finanzaus-
husse erliarte der Regierungsbertreter, der Ober⸗
hulrath verhalte fich, abgesehen von Besserungen
im Einzelnen, gegen eine grundlegende Reform des
Schulwesens ablehnend, und haͤbe fich gegen die
soͤhere Einheitsschule ausgesprochen. Die Neg ie⸗
sung halte demgemäß an der Frage der
Aasfischen Bildung ohne Einschränkung des
hiuiechischen fest.
SBerlin, 1. Marz. In drei Sißzungen haben
die Ausschüsse des Staatsrases für den
Itbeiterschuh ihre Arbeiten zu Ende gebracht. Am
Vitwoch don 11 bis7 Uhr, am Donnerstag von
i0 bis 6 Uhr, gestetn wiedet don I0d bis6 Uhr
war Sitzung, mit einer jedesmaligen Frühstücks⸗
hause von isz Stunde. Die besonderen Sachver⸗
kandigen (S Fabrikanten, 8 Arbeiter, Kaplan
hitze, Geheimtat Lohmann vom Reichsamt des
Junern, Oberregierungsrat Königs vom Handels-
ninisterium, Oberbergrau Fuͤrst vom Ministerium
per dffentlichen Arbenen) wohnten den Beratungen
er. Dec Kaiser war unermüdlich. Trotz der
langen Dauer der Sitzungen war er bis zum
X überaus frisch und lebhaft; er beherrschte
d borzuglicher Weise die parlameniarischen Formen,
die streng innegehalten murden⸗ ⸗wvlile ic