lichen Beitrag zur Förderung beitragen, namenilich
sind es solche, die früher selbst Feuerwehrmitglieder
waren. Die Beiträge siud sehr nieder gegriffen,
der Höchstbetrag eines Mitgliedes ist Mk. — pro
Jahr und ist mit dieser kleinen Leistung schon
manche Unterstützung gegeben worden. Damit es
für Niemand schwer fällt, ist der Mindestbeitrag
auf 25 Pf. pro Jahr festgesetzt. (Tgb.)
— In Spehyer sollen nicht weniger ais fünf
Aerzte an der „neumodischen“ Krankheit Influer za
darniederliegen.
— Speyer, 6. Jan. Von einem hoöͤchst
bedauerlichen Verluste ist Herr A. Breith. Haus⸗
meister der kgl. Lehrerbildungsanstalt dahier, be⸗
troffen worden. Dessen 19jahriget Sohn Andreas,
welcher als Freiwilliger zumnk. 7. Infant. Regt.
in Bayreuth zugegangen war, belkam in seinem
genannten Garnisonsort die Influenza. In hoch⸗
aradigem Fieberzustande stieg der Kranke plötzlich
zus dem Bette zum Fenster hinauf und stürzte in
den Hof hinab, ehe ihn Jemand daran hindern
konnte. Das Bedauern ist hier ein allgemeines.
— Speyer. Das Hotel „Bayerischer Hof“
wurde an Herrn Restaurateur Bootz dahier um
50 000 Mt. verkauft.
— Hasloch. Dahier wird in nächster Zeii
ein Spital zur Unterbringung von Ortsarmen
und Kranken eröffnet werden. Die Gebäulichkeiten,
welche nächst der Fohlenweide liegen, sind bereits
zu diesem Zweck schon hergerichtet. Da Haßloch
jahraus jahrein Manchen seiner Armen oder Kranken
in auswauͤrtigen Spitälern unterzubringen und hier⸗
für viel Geld als Enischädigung zu zahlen hat, so
hofft man durch Schaffung eines eigenen Svitals
Geld zu ersparen.
— Dürkheim. In der jüngsten Sitzung
des Kreis⸗Komite's des landwirthschaftlichen
Vereins der Pfalz regte Herr Gutsbefitzer L. Fitz⸗
Dürkheim an, daß an der Hufbeschlagschule Zwei⸗
brücken auch der Beschlag von Rindvieh
Berücksichtigung finden möge. Ferner erklärte Ge⸗
nennter es für dringend nothwendig, daß bei vor-
kommenden Fällen von Maul- und Klauenseuche
zur raschen Unterdrückung der Seuche absolute
Viehsperre in den betreffenden Gemeinden oder Be⸗
zirken verhängt werde.
— Ludwigshafen, 6. Jan. (GPolize i
bericht. Nach Erhebungen beträgt die Zahl der
zur Zeit dahier an Infhuenza erkrankten
und in ärztlicher Behandlung stehenden Versonen
zirka 1500.
— Ludwigshafen. Herr Dr. Heinrich
Caro, der langjährige technische Direktor der
Badischen Anihbin- und Sodafabrik, ist
unterm 1. Januar aus dem Etablissement qus ge-
schie den. Dr. Caro, der dem Laboratorium det
Auwesens 23 Jahre lang mit bekannt großem Er—
folg vorstand, gedenkt fortab sich der Lehrthäligkei—
zu widmen. Der Erfinder des künstlichen Alizarins,
sowie einer langen Reihe anderer Farbstoffe, der
nächst Beyer (München) wohl einer der größten
Farbentechniker Deutschlands ift, wird sich an
der Universität Heidelberg habilitiren.
— In Lud wigshafen erhängte sich auf
dem Speicher des Hauses Marstraße Nr. 87 der
Werkstältenarbeiter Josepb Desfener. Motip
Geistesftörung.
—Oggersheim, 6. Jan. Auch uater
der Schuhjugend greift jetzt überall die In—
fluenza immer mehr um sich. Von 800
Schulkindern sind rund 200 erkrankt. Sobald
die Zahl der Erkrankungen mehr als eir Drittel
der Shülerzahl beträgt, sind die Schulen nach
einer heute eingelaufenen bezirksamtlichen Ver—⸗
fügung auf 8 Tage zu schließen. (G. A).
— Grünstadt. Wie der „Gr. Z3.“ mit⸗
getheilt wird, brach am Samstag Abend in der
in der unmittelbaren Nahe von Ramsen ge—
legenen Corel l'schen Mühle Feuer Taus
welches die Mühle selbst zum großen Theile und
eine Scheuer vollständig einäscherte. Der Brand
soll dadurch verursacht worden sein, daß in der
erwähnten Scheuer mit einer Dreschmaschine ge⸗
droschen wurde, an deren Rad durch Reibung
Funken entstanden, welche in das Stroh flogen
und dasselbe dadurch in Brand setzten.
— In der Naädhe des durch seinen reichen
fränkischen Friedhof bekannten Obrigheim a.
d. E. zwischen Worms und Eisenberg wurde letzter⸗
tage eine römische Station festgestellt. Westlich
vom fränkischen Grabfelde auf dem „Allmend“
murden jnast Bäume gesetzt. Dabei stieß man in
—1uä Meter Tiefe auf Fundamente, in welchen
ömische Gefäßreste, Glasstücke, 1J Kamm, ferner
erbrochene Hohlziegel und Leistenziegel, alles mit
Spuren starken Brandes sich zeigten. Auch ein—
upfermünze vom Kaiser Konstantin dem Großen
lag in der Nähe. Diese Anzeichen deuten darauf
hin, daß hier auf der „Allmend“, dem späteren
Bemeindelande der Germanen, eine oder mehrer(
omische Villen standen, walche um die Wende det
b. und 5. Jahrhunderts von den über den Rheir
zrechenden Alemannen zerstört wurden. Systematisch:
Brabungen werden weitere Fundstücke ergeben. —
In Grünstadt fand am vorigen Sontag eine Ver⸗
sammlung der in der Stadt und nächster Umgebung an⸗
assigen Schreinermeister statt, welche fich mit der
Frage beschäftigte, Mittel und Wege zu finden, um
die Schadigungen, welche das Schreinerhandwerl
durch die in der letzten Zeit so sehr in die Höh
zestiegenen Holzpreise eileidet, zu mildern. Nach
angerer Verhandlung wurde eine Kommission von
10 Schreinermeistern gewählt, welche die Bildung
iner Vereinigung zur Beschaffung von billigerem
Holz in die Hand nehmen soll. Ef. Pr
Vermischtes.
Zwei Sonnenfinsternisse und
ine Mondfinsterniß brinngt uns das Jahr
1890. Bei uns wird hieivon nur die erste
Sonnenfinsterniß sichtbar sein. Dieselbe ist eine
ingförmige und ereignet sich am 17. Juni Vor—⸗
nittags.
Neunkirchen, 6. Jan. Die gestern im
Zender'schen Saale hierselbst stattgefunde Ver—⸗
rauensmänner⸗Versammlung des
Rechtsschutzvereins“ hrachte nicht viel neues. Der
zergmann Hirsch wurde zum Vertrauensmann,
»er Bergmann Mollendorf zum Stellv.rtreter
zewählt. Bergmann Warken machte u. a. nach
ser „S.⸗ u. Bl.-Ztg.“, die Mitteilung, daß er
Jereits wieder angefahren sei, gab darauf eine Be⸗
ehrung über die Richten und Pflichten der Mit—
zlieder des Rechtsschutzvereins, erinnerte an den
Schnoppacher Beschluß, und wies zugleich auf die
oraussichtlichen Ergebnisse der die Bergmannsbe⸗
vegung zum Inhalte habenden Verhandlungen vor
demnächst zusammentretenden Landtag hin.
Mannheim. Edisons berühmter
Phonograph, von welchem in letzter Zeil
o viel geschrieben und gespcochen worden ist, kann
»emnächst auch in unserer Stadt in Augenschen ge⸗
nommen werden, da derselbe in einigen Tagen
dahier für kurze Zeit zur Aufstellung gelangen soll.
Mannheim, 7. Jan. Wegen Influenza
nußte auch das Hoftbeater geschlossen
verden.
F Karlsruhe, 7. Jan. Wegen vielfacher
neuer Erkrankungen im P.ersonal bleibt die groß⸗
jerzogliche Hofbühne bis auf weiteres geschlossen
FWiesbaden, 6. Jan. (Or. Mezger) hat,
wie der „Rh. K.“ berichtet, einen seiner glänzend⸗
dJen Erfolge mit seinem Massageverfahren bei dem
regierenden Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen
erzielt. Bekanntlich wurde der Fürst vor einiger
Zeit auf der Jagd von Hirschen umgerannt. Von
inem der Tiere erhielt der Fürst einen Stoß mit
dem Geweih in das Kreuz, was zur Folge hatte,
daß der Fürst seinen Oberklörper gar nicht mehr
bewegen konnte. Jetzt ist durch die Massage ver⸗
zunden mit Mineralbädern, die Steifheit des
Oberkörpers wenn auch noch nicht vollständig, so
doch schon soweit gehoben, daß der Fürst sich wie⸗
der freier bewegen kann und bei einer Fortsetzung
der Kur seiner vollständigen Wiederherstellung ent⸗
gegensehen darf.
F In Augsburg ist das städtische
2raukenhaus derartig durch Influenza⸗Kranke über⸗
üllt, daß der Stadtrath die Errichtung eines
Reservehospitals beschloß.
F Muünchen, 6. Jan. Das Bulletin über
daz Befinden des k. Staatsministers Dr. Frhr.
bon Lutz vom 6. d. Mts. lautet: „Nacht sehr
gut verlaufen, Fieberlosigkeit dauert fort; Husten
noch immer häufig und belästigend. Temp. 36,7.
Allgemeinbefinden in fortschreitender Besserung be—⸗
griffen. — Gez. Dr. Stieler.“ — Das Allgemein⸗
hefinden des k. Ministers Frhr. v. Feilitzsch ist
jeute ein günstiges und hatte derselbe eine sehr
gute Nacht. — Der Reichsrath, Stiftsprobst Dr.
b. Döhlinger, hatte ebenfalls eine sehr gute
Nacht und ist dessen Allgemeinbefinden ein zufrieden⸗
tellendes. — Geheimrath, Professor Or. v. Nu ß⸗
haum befindet sich eher schlimmer als besser. Die
Nacht war keine aute., bei hielen Husten und
Athemnoth. Das Bulletin lautet: „Eine Schlim—
merung in dem Befinden des Hr. Geheimratheé
st nicht eingetreten. „Dr. Bratsch.“
F Der Stand der k. bayer. Armee
un Offizieren stillt sich am 1. Januar 1890
olgendermaßen: 10 Generäle (7 der Infanterie,
3 der Kavallerie, ältester derselben v. Ocff, Kom⸗
mandierender des II. Armeekorps, geb. 1817.
lüngster Prinz Leopold, Kommandierender des J.
Aimeekorps, geb. 1846); 10 Generallieutenants
ältester v. Saff rling, Kommandeur der 2. Divi⸗
ion, ged. 1825, jungster Prinz Arnulf, Eomman⸗
deur der 1. Dwision, geb. 1852): 35 General⸗
najore (altester Graf Pappenheim, geb. 1824,
üngster Prinz Ludwig Ferdinand, geb. 1859):
erner 39 Obersten, 50 Oberstlieutenants, 90
Majore; die Infanterie zählt 286 Hauptileute,
270 Premierlieutenants, 524 Sekondlieutenants;
pzie Kavallerie: 64 Rittmeister, 72 Premierlieute⸗
nants, 123 Sekondlieutenants; die Feldartillerie:
vͤ6 Haupileute, 43 Premierlieutenants und 99
Sekondlieutenants; die Fußartillerie: 80 Haupt⸗
leute, 22 Premierlieutenants, 38 Sekondlieutenants;
das Ingenieurkorps: 26 Hauptleute, 21 Premier⸗
jeutenants, 34 Sekondlieutenants; der Train: 12
Rittmeister, 5 Premierlieutenants, 9 Sekondlieute⸗
nants: das Z ugpersonal: 7 Hauptleute, 10
Premierlieutenants, 13 Lieutenants; das Feuerwerks⸗
personal: 5 Hauptleute, 6 Premierlieutenants und
4 Lieutenants; in Summa also 486 Hauptleute
und Rittmeister, 450 Premierlieutenants und 844
Sekondliruienants. — Im 4. Onartal 1889 sind
»estorben von der aktiven Armee: 1 Major und
1 Sekondlieutenant; vom Pensionsstand: 1General-
lieutenant (Schumacher), 2 Generalmajore (Fehr
v. Feilitzsch und v. Wepfer), 1 Oberst, 1 Maͤjor.—
2 Hauptleute und 1 Ritmeister.
FGemeindeschulden in Bahern.
Die Zusammenstellung des Schuldenstandes der
sämmtlichen Stadt⸗,, Markt- und Landgemeinden
des Koͤnigreichs Bayern nach den Rechnuigs⸗
abschlüssen für das Jahr 1888 ergibt folgende
Zeffern: Der Schuldenstand pro 1887 betrug:
I151671050 Mtk. 79 Pf., der Schuldentilgungs
fonds weist aus: 12479148 Mk. 16 Pf., hier
aach verbleibende Schulden: 145527931 Mk
31 Pf. Schuldenzugang im Jahre 1888«
17 123 249 Mk. 65 Pf., Summa des Schulden
standes beim Abschluß 1888: 162651180 Mt
6 Pf. und zwar 60588 299 Mtk. 44 pf.
(1887: 54987 395 Mk. 44 Pi.) in Oberbahern;
7360 164 Mk. 94 Pf. (6840 416 Mt. 34
Pf.) in Niederbagern; 11336 049 Mk. 3 Pf
10011881 Mk. 60 Pf) in der Pfalz
8671752 Mt. 30 Pf. (8018 583 Mt. 51 Pf.
in der Oberpfalz; 11952518 Mk. 63 pi.
(11823364 Mt. 80 Pf.) in Oberfranken?
23 265 600 Mk. (22 593 651 Mk. 9 Pf.) in
Mittelfranke;; 20 330702 Mt. 89 Pf
(18 321 074 Mk. 84 Pf.) in Unterfranken und
19 146 103 Mt. 73 Pf. (19 074 683 Mtk. 67
Pf.) in Schwaben und Neuburg.
Dresden. Die Ehefrau des Großkauf—
nannes Hähnel⸗Clauß in Schneeberg hat die hiesige
Stadt zur Universalerbin eingesetzt. Von dem Vec—
mögensbestande werden 14,000 Mk. jährliche Leib⸗
enten und 506,000 Mk. Vermächtniss⸗ gewährt.
Dresden erhält als Prälegat 20 000, Schneeberg
30,000, die Kinder-Heilanstalt zu Dresden 10,000,
der Verein für innere Mission 50,000, der Evan⸗
zelische Gustav⸗AdolfVerein 100,000, der, Frauen⸗
chutz“ 50,000, eine zu begrundende Stiftung
150.000 und die Buchbändler⸗Lehranstalt zu Leipzig
50,000 Mk.
4 Ein Industrieller in Plauen soll eine
Nachzahlung von 185,000 Mk. Steuert
eisten müssen. Bewußter soll all in über 2 Milli⸗
)nen Mard? an Hyporheken ausgeliehen haben unl
zieser Umstand soll die Steuerbehörde zu der nach
räglichen „Hochschätzung“ geführt haben.
Berlin, 7. Jan. Das Kaiserpaar und di
zadischen Herrschaften find seu hzsr Uhr fruͤh be
der erkrankten Kaiserin Augusta. Das neuest!
Bulletin von 9 Uhr vormittags meldet eine weitert
Steigerung der Atembeschwerde und der Krft“
1nahme.
4 Berlin. Ein trauriges Weihnachtsfest wa
einer hiesigen Raufmannsfamilie beschieden. Wahrend
die Mutter mit den Kindern im Nebenzimmet
freudig erregt wartete, zundete der Vater den
Thristbaum an. Als kein Zeichen erfolgte, auch die
Mutter auf ihr Klopfen keine Antwort erbielt—