Wiese im Hemmersweiher, 86 2 60 qm, in ⸗
Theilen à 500 Mk. versteigert: Pt. Doll, Fuhr⸗
mann, Jak. Kihm, pens. Schmelzarbeiter, Pt.
Schmitt und Ga. Schoͤndorf, beide Schmelzarbeiter,
zusammen um 2000 Mtk. Plan Rr. 1455 und
1455 , Ader im Etzelgengarten 8 a 80 qm: Joh
Is. Weidmann um 688 Mti. Plan Nr. 3906
Acker in den Kasteler Rödern 16 4: Joh. Weirich,
Wirt, um 145 Mt. Plan Nr. 3275, Acker in
den Seyengärten 9 a 20 qm: Joh. Jos. Heinrich,
Burgermeister, für 260 Mti. und Plan Nr. 8208
Wiese in den Seyengärten, 13 1260 qm: Joh.
Ad. Kohler, Ackerer, für 5880 Mk.; alle Steigerer
find hier wohnhaft. Der Gesamterlös aus vorge⸗
nannier Licitation beziffert also die Höhe von
38130 Ml.
— Hassel, 25. März. (Eingefandt.) Es
erscheint kaum glaublich, daß in unserer Pfalz fich
noch ein Ort defindet, der hinsichtlich der Be⸗—
sfleliung der Vost so im Nachtheii ist wie eben
der unsrige. Wir wohnen bier dicht bei der Bahn⸗
station und erhalten die Postsachen immer einen
Tag später als andere Orte, die von der Bahn
entfernt liegen. Was die Morgenzüge zwischen7
und 8 Uhr nach St. Ingbert bringen, bekommen
wir sehr häufig erst am Tag darnach kurz vor
Mittag. Triffsin hiermit Nachrichten ein, welche
Jemand zur Äbreise mit den Mittagszügen zwi
schen 11und 12 Uhr veranlassen würden, so ist
einem dies eben unmöglich gemacht. Eine Ab⸗
hilfe irgend welcher Art wäre hier dringend zu
wünschen, und verbinden wir mit dem Hinweis
auf bezeichneten Uebelstand die Bitte an die ober⸗
postamiliche Behörde, sobald als moͤglich Abhilfe
treffen zu wollen. Des Danlkes unkerer Einwohner⸗
schaft würde die Behoͤrde ficher sein.
— In Zweibrücken wird am 30. April
der Herr Bischof von Speyer zur Firmung
und Visitation eintreffen.
— Kaiserslautern, 25. Mätz. Un⸗
glücksfall. Auf dem Gerüst eines hiefigen
Reubaues trieben sich, nachdem gestern Abend
gegen 6 Uhr die Arbeitsstelle von den Handwer-
fern verlassen war, eine große Anzahl Kinder
leichtsinniger Weise herum, als plötzlich mehrere
derselben zu Fall kamen, wobei ein Knabe einen
komplizicten Beinbruch erlitt.
— Lauterecken, 24. März. Auf dem
heutigen Viehmarkte wurden verkauft: 1 Fassel, 6
Ochsen, 1 Stier, 8 Kühe und 11 Rinder. Erlss
5105 Mark.
— Landau. Wie die „Pf. Vzt.“ berichtet,
beabsichtigt die Landauer Baugesellschaft auf dem
vor Kuͤrzem hier erworbenen Bauplatze am Ost⸗
bahnhofe ein Hotel ersten Ranges zu er—⸗
bauen, und ist man gegenwärtig schon mit den
Fundamentirungsarbeiten beschäftigt. Von Seiten
des reisenden Publikums dürfte diese Nachricht mit
Freuden begrüßt werden.
— Landau, 25. März. Bei der gestrigen
Versteigerung der Seiler'schen Häuser wurde
das in der Waffenstraße gelegene um 4000 Ml.
durch Herrn Agent Sußmann für Herrn Hauptmann
a. D. Recknagel erworben. Für das Haus Ecke der
ehehe und Kirchzasse wurde der Zuschlag nicht
ertheilt.
— In Offenbach brach im Nebengebäude
des von Herrn Gemeindeschreiber Mügel dahier
bewohnten, Herrn Bierbrauer Starck gehoͤrigen
Hauses in der Haupistraße Fe uer aus, wo⸗
darch der Dachstuhl niederbrannte.
— Aus Walsheim Worderpf.) wird folgen⸗
der Unglücksfall gemeldet. Kürzlich wollte der
Ackerer Adam Müller einen Wagen Sand holen
und erbat fich zu dem Zwecke das Pferd seines
Nachbarn Jakob Riebel. Beim Anlegen des
Kummets drehte fsich dasselbe plötzlich und uner—
wartet um und deückte den Müller mit solcher
Wucht an die Wand, daß demselben mittelst des
Kummetshakens nicht allein die Nase' kast zerrissen
wurde, sondern er auch noch eine tief einschneidende
anfänglich lebensgefährlich scheinende Wunde erhielt.
Genonnter Müller befindet sich jetzt außer Gefahr
Die gesetzliche Anzeige des Unfalls wurde sofort
bei dem Vertreter der land⸗ und forstwirthschaftlichen
Berufsgenossenschaft für den Bezirk Landau, Herrn
Lehrer Roͤdel in Ilbesheim, gemacht.
— Edenkoben, 24. März. Dem Ver—⸗
nehmen das ‚L. T.“ nach, ging das „Gasthaus zum
Schaf“ durch Kauf an Herrn Seeber in St. Martin
lüber. Ueber die Summe hoött man nichts Be—
dimmtes
— Goͤllheim, 25. März. Bei der gestern
Abend stattgehabten Gemeinderaihssitzung wurde
auf die hiesige erledigte prot. Oberschule Herr
Eugen Trautmann, z. Z. Schulverweser in
Friesenheim, unter 22 Bewerbern, mit 16 Stimmen
don 18 Abstimmenden gewählt.
— Der Finanzausschuß der Abgeordnetenkam⸗
mer hat die Uebernahme des Gymnasiums
in Neustadt a. H. auf den Staat genehmigt.
— Aus Lambrecht wird berichtet, daß
dort am Sonntag wieder eine Generalbersamm⸗
sung des Teptilarbeiterfachverein?
dattgefunden hat, in velcher erklärt wurde, daß
an der Focderung von 20 pPCt. festzuhalten sei.
Die stinder, welche die Arbeit fortgesetzt hatten,
ollen jetzt von den Eltern zurüdgehalten werden.
Ferner wurden wieder Unterstützungen vertheilt und
swar an ledige Personen drei, an verheirathete
iunf Mark. Brod und Kattoffeln kommen täglich
zur Vertheilung.
— In Haßloch verlangen Barbiere und
Bader erhoͤhte Taxen für Rafiren, Haarschneiden
und Zahnziehen.
— Speyer, 24. Maärz. Heute Vormittag
/3510 Uhr ertönte das Feuerfignal für einen au s⸗
wärtigen Brand. Die Landspritze 4 wurde
hvespannt und fuhr mit Mannschaften voll besetz!
nach Dudenhofen, wo das Anwesen des Herrn
Walter (vermietet an Hrn. Grundhöfer) in Flammen
tand. Die sehr tüchtige Feuerwehr von Duden⸗
hofen hatte den Brand bereits überwältigt und die
zenachbarten Gedäude geschützt; das Waltee'scht
Anwesen mit Scheuer, Stallung ꝛc. ist vollständig
niedergebrannt. Das Vieh und wertvolleres Mo—
hiliar wurden gerettet, doch war es nur der gün⸗
stigen Windrichlung zu verdanken, daß der Brand
eine größere Ausdehnung nahm. (Sp. Ztg.)
— Spey er. Seitens der „Liedertafel“ wur
den neuestens in den Ausschuß nachstehende Herren,
die zugleich den Ausschuß des Pfalzischen
Sangerbunde s“ bilden, gewählt: H. Gilar⸗
vone als Vorsitzender, E. Holtzmann als erster und
Lehrer Ad. Hoffmann als zweiter Dirigent, Re⸗
zierungsassessor Conrad als Schriftführer, Lehrer
Zetsch als Konfervator, Einnehmer Gg. Kroömer
ils Rechner und Kaufmann A. Gerard als Tafel⸗
nmeister.
— Rupperitsberg. Die von der Flur⸗
bereinigungs⸗Kommissionm unserer
Bemarkung vorgenommenen Aenderungen erweisen
sich dem landwirthschaftlichen Geschäftsverkehr außer⸗
oxdentlich zweckdienlich. Es wurden zwei neue
Wege angelegt, so daß man nun da, wo man
früher große Umwege machen mußte, oder man mit
Fuhrwerk überhaupt nicht hinkommen konnte, leich—
ind bequem hingelangen kann. Von weiterem
zroßen Vortheile erweisen sich die neu angelegten
Wasserabzugsgräben, wodurch ganze Gewannen auch
dei den heftigsten Regengüssen vom Wasser befreit
und trocken gelegt werden Lönnen.
— Deidesheim. Als erstes Versuchsfeld
zur Erprobung eines zur Vertilgung bes
Sauerwurmes anzuwendenden Mittels wurde
die Forster Gemarkung ausgewählt. Das zur An⸗
vendung kommende Praͤparat besteht aus einer
Mischung von Lehm, Kalk, Leim und Wasser, das
niteinander vermengt, eine Art Brei bildet. Damit
werden die rissigen Rinden der Rebstöcke, sowit
indere als Brutherde des Sauerwurmes verdächtige
Spalten in Stiefeln und Balken bestrichen resp.
zugeschmiert und dadurch das Ausfliegen des
Schmetterlings verhindert. Besagtes Mittel kommt
nuf Anrathen des soeben hier weilenden Herrn Dr.
A. Keller aus Zurich zur Anwendung. Falls fich
die Annahme, der Schmetterling des Sauerwurmes
sönne nicht weit fliegen, bestätigt, dürften die durch
obiges Mittel zu erzielenden Erfolge von Bedeutung
sein, die dann als Norm fur weiteres Vorgehen in
dieser Sache zu betrachten sein dürften.
— Ludwigshafena. Rh., 25. März. Von
den 46 Kandidaten, welche fich der Prüfung
hehufs Aufnahme in den Dienst der pfäl zischen
Fisenbahnen unterzogen hatten, haben 35
destanden.
— Lambsheim, 24. März. Der Dienst⸗
—XLEDVVO
Dienstherrn Wirt Heinrich Schumann Geld, das
er bis auf einen verschwindenden Betrag in hiesigen
Wirtschaften verjubelte. Des Diebstahls überführt
wurde er verhaftet und in das hiesige Verwahr—
ungslokal untergebracht, wo er die Fenster, Ofen
und Uhr zertrümmerte. Sein blindes Zestörungswerk
heendete der Langfinger erst, als ein Genda
von Frankenthal erschien und ihn geschlossen,
Untersuchungshaft abführte. Grth. T.)
— In Frankenthal versammelten sich iq
ten Sonntag ca. 50 Schmiedemeister cu
dem Bezirksamtssprengel Frankenthal⸗Eudwigshafen
Speyer und einigen Orten des Bezirksamtes Rer
dadt, um über die momentane Lage de
Schmiedehandwerks in Beratung zu treten
Es handelte sich in erster Linie um einen kleine
Aufschlag in Anbetracht des bedeutenden Auf
schlags von Eisen und Kohlen, dann um Wieder
einführung der Wanderbücher. Dann haldhjhr
liche Rechnungsstellung, indem die ahrliche Zuh
lung für jeden Geschäftsmann viel Unangenehm⸗
in ihrem Gefolge habe, ferner das Gesellen un
Lehrlingswesen. Herr Schmiedemeister Joh. Lenh
Frankenthal, welcher den Vorsitz führte, beleuchta
eingehend die Unzuträglichkeiten im Schmiedg
werbe und ihre Ursachen. Obwohl die Regierum
dem Handwerkerstande geneigt, kann sie denfelde
jedoch nicht praktisch unterstützen und aus diese
Bründen sind der Regierung Vorschläge zu ma
hen, welche die Lage bessern. Die Debatten fulhe
ten, nach dem „G. A.“, zur Bestimmung eine
Komités3, welches beauftragt wurde, die vorge
hrachten Wunsche zu formuliren und einer spautere
—AXD
— Aus der Rheinpfalz wird der ‚J
A. Zig.“ geschrieben: Der seitens der reichslan
dischen Brauer beim Landesausschuß eingebrach
Antrag auf Erhöhung der Uebergang⸗—
steuer auf das aus Altdeutschland ins Reich
jand eingefühtte Bier hat unter den Braue
der west lichen Pfalz, welche fast ausschließlie
nuf den Export angewiesen sind, große Unruß
hervor gebracht. Sie sehen durch eine Erhöhun
der Uebergangssteuer ihre Interessen schwer be
droht und sind bei zuständiger Stelle vorstellig
worden, dahin zu wirken, daß diese Belastun
jhrer Industrie fern gehalter wird. Zur Begrün
dung der Beschwerde führt man unter Andern
an, daß die Malzsteuer in der Pfalz pro Heklo
liter 6 Mk. betrage; da von 1 Hektoliter Ma
knapp 2 Hektoliter Erportbier erz ugt werden, stel
sich die Steuer auf 1 Hektositer Bier demnach ar
3 Mk. Rückvergütet werden für 1 Heltoliter au
geführtes Bier 2 Mk. 60 Pfg., es bleibe also st
den Brauer ein Ausfall von 40 Pfg. Anders
Flsaß⸗Lothringen; dort betrage die Steuer au
1Hektoliter Bier 2 Mk. 830 Pfg. bei einem Re
hatt von Uijz pCt. Bei der Ausfuhr werde d
Steuer voll mit 2 Mk. 30 Pfg. rückodergütet, d
reichslandische Brauindustrie sei also der pfaälzische
Jegenübher im Vortheil. Die reichsländische
rauer hätlen ferner zur Begründung ihres An—
rages angeführt, der Rückgang der reichsländische
Bierproduktion sei durch die große Konkurrenz de
altdeutschen Biere herbeigeführt worden. Hiergegn
müsse man konstatiren, daß ein Rüuckgang thatäh
lich nicht vorliege. Die größeren Straßbuthgt
Brauereien haätten seit einigen Jahren in Frau
reich Filialen errichtet, um das Bier im Abseh
lande selbst zu erzeugen. Wenn man die Men—
des dort hergestellten Bieres zu der Produlhion
menge des Inlandes hinzurechne, so werde m
saum von einem Rudgang sprechen konnen.
liege keine Minderproduktion, sondern nur el
Berschiebung der Produktion vor. Würdend
Atdeutschen, speziell die pfälzischen Brauereien ih
Biere im Reichslande billiger verkausen, alsd
reichsländischen, dann wäre allerdings zu unte
suchen, ob fuͤr dieselben vielleicht Vortheile
deren Steuerverhältnissen gegenüber den reichslar
dischen bestehen. So könne jedoch nur konstah
werden, daß die Preise mit denen der bedeuter
beren reichsländischen Brauereien vollständig glei
sind, daß demnach die Konkurrenz nur hinsicll
der Qualitaät besteht.
— Aus der Pfalz. Nabdem bereits
einiger Zeit in Gruünsiadt eine Versammlung vo
Weinproduzenten stattgefunden hatte, um die Weir
frage zu eroͤrtern, hat neuerdings die Bezirkobe
einigung Neustadt-Dürkheim für Handel und ⸗
werbe deschlossen, bei der Pfälzer Handels⸗
Gewerbekammer die Absendung einer Petition
den Reichstag wegen Regelung der Weinfrage
Sinne der Deklarationsfreiheit
Verbot der Kunstweinfabrikation anzuregen,
dies bereits die Wiesbadener Handelskammet gein
Auch wird eine Petition an das bahyerin
Ministerium beantragt, welche die Aufhebung