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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
St, Ingberter Anzeiger? erscheim taglich mit Ausnahme der Sonn, vud e. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Sutw deEe wnii
—— Beilagen. 8* Blait kostet vierteljaͤhrlich 1 —X Ann — durch die 575 bezogen 1 ye , einschließlich 40 e zee Die
ruckungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der Ibe bei auherpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Anatauft eribeilt, 1b, Neklamen 80 AñA. Bei 4maliger Cinruickung w d nur dreimalige berechnet.
74.
Freitag, 28. März 1890.
286. Jahrg
Deutsches Reich.
Stuttgart, 27. Marz. Der König hat
m den Fürsten Bissmardezu dessen Rücktritt
jn huldvolles Handschreiben gerichtet, auf welches
det Furst mit dem wärmsten Dank erwiderte.
Mänchen, 26. März. Die Abgeord⸗
netenkam mer nahm heute die Beratung des
dultusetats wieder auf. Die Forderung
ijt die Ruhmeshalle wurde an den Ausschuß zu⸗
ucverwießen, damit auch eine entsprechende Summe
t die feierliche Enthüllung des Standbildes
dudwigs J. zum 25. August eingesetzt werde. Die
sufbefferung der Gehälter der Rektoren an Lyeeen
ind Mittelschulen wurde genehmigt. Bei dem
zdapitel der Lehrerbildungsanstalten wiederholt der
Abg. Frhr. v. Gagern die Wuünsche der Bischöfe
letreffs weiterer konfessioneller Trennung der An
jalten, namentlich in Bamberg, und Errichtung
iner dritten protestanischen Lehrerbildungsanstalt.
Weitere Redner verlangten auch für die Lehrerbild⸗
ingsanstalten Gewaͤhrung von Weihnachtsferien,
daus und Neindl gesonderte Prüfunen für kloͤster⸗
iche Lehramtskandidatinnen. Joseph Wagner und
Zaitz wiesen die Angriffe Gagerns auf die simul⸗
janen Anstalten zurück, als ob diese Indifferentis⸗
mus und folgerichtig die Sozialdemokratie beförder⸗
en; man solle die Betonung dieser konfessionellen
Hegensätze endlich weglassen. Minister Freiherr d.
Frailsheim wird morgen antworten. — Der
dandtag ist bis zum 30. April verlängert worden.
Köln, 26. März. Die die „Köln. Volksztg.“
zuus Sansibar erfährt, wurde die Araberherr⸗
chaft in Uganda (am Viktoriasee) gestürzt. Die
Araber erlitten am 4. Oktober eine schwere Nieder⸗
age und zogen sich in die frühere Missionsstation
Rubaga zurück, die am 5. Oktober erstürmt wurde.
die meisten Araber fielen; der Gegenkönig Karema
loh nach Ungoro, wo ihn der Häuptling nicht
dulden will. Am 11. Oktober zog Mwanga in
kubaga wieder ein.
Verlin, 26. März. Der „Reichsanzeiger“
xcoͤffentlicht, wie gemeldet, den Briefwechsel des
kaisers und des Papstes anläßlich der Ar⸗
weiterschutzkonferenz. Der Kaiser übersendet, an⸗
nübfend an die Fürsorge des Papstes für die
Urmen und Verlassenen, das Konferenzprogramm
und theilt die Berufung des Fürstbischofs von Bres⸗
au als kaiserlichen Delegirten mit, den er von den
deen des Papfles durchdrungen wisse, welcher
einerseits den Erfolg des humanitären Werkes er⸗
olgreich unterstützen kͤnne. Der Papst dankt und
deglükwünscht den Kaiser zur Inangriffnahme der
instea und erstrebenswürdigen Sache, welche seinen
unigften Wunschen begegne. Unter Hinweis auf
eine die soziale Frage betreffende Enchklika erkennt
der Popst den hohen Werth der infernationalen
heraihung sowie des Versuchs einer Regelung der
Ungelegenheiten unter den Machten und der Er—
ennmiß des Kaisers von der hohen Wirksambkeit
der Religion und Kirche bei der Losung der so—
alen Frage an und spricht die Hofsnung aus,
enß die Diener der Kirche demnacht von den Be—
rden in der Ausubung ihrer Wirksamkeit auf
—* Gebiete unterstützt würden. Unter dem
ruck der heibesten Wünsche für den Erfolg der
en spricht der Papft endlich die Genug
ug für die Berufung Kopp's aus, der das
e des Kaisers ehren werde. Er schließt
en aufrichtigsten Wuünschen fur das Wohler⸗
gehen des Kaiserd und der kaiserlichen Familie.
Berlin, 26. Nan Der Reid sanzeiger“
nennt in dem Bericht über die Audienz des Fürsten
Bismard beim Kaiser den gewesenen Reichs-
anzler „Fürst Bismarck, Herzog von Lauenburg.“
Der Ausschuß der Arbeiterschutz⸗Kon⸗
ferenz, welchem die Sonntagsruhe über⸗
wiesen war, hat einen Bericht abgefaßt, welcher das
Recht auf Sonntagsruhe anerkennt. Derselbe laßt
Ausnahmen zu, gibt aber zugleich an, wie dieselben
ausgeglichen werden koͤnnen und sollen.
Berlin, 27. März. Der „Reichsanzeiger“
veröffentlicht den kaiserlichen Erlaß, wel-
her den Staatssekretär Grafen Herbert Bis⸗
marck auf seinen Antrag aus seinem Amt in
Bnaden entläßt.
Der Kaiser hat dem Staaissekreiär Grafen
derbert Bismarck bei dessen Ausscheiden aus dem
dienste das Kreuz der Großkomihure des Haus⸗
ordens von Hohenzollern verliehen. (Graf Her⸗
bert Bismarck besitzt 40 Orden, darunter 8 mit
Brillanten.)
Wie gestern, so fuhr der Kaiser auch heute
bei seiner Rückkehr aus dem Tieigarten bei dem
Staatssekreitär Grafen Herbert Bismarck vor. Um
122/3 Uhr empfing er im Schloß den Gesandten
vp. Albensleben, beriet sich mit dem Reichskanzler
b. Caprivi, sowie mit dem Boischafter d. Rado—
witz und hatie später eine langere Besprechung mit
dem Grafen Herbert Bismarck.
Berlin, 27. März. Nachdem Graf Albens⸗
leben die Berufung als Staatssekretär des
Uuswärtigen Amts abgelehnt hat, ist jetzt
der badische Gesandte am hiesigen Hofe und Bun⸗
desratsbevollmächtigter Freiherr v. Marschal!
für dieses Amt in Aussicht genommen worden und
hat die an ihn ergangene Berufung angenommen.
(Adolf Herrmann Freiherr Marschall v. Bie⸗
berstein, Grundherr zu Neuershausen, großherzog⸗
lich badischer Kammerherr und Gesandter am
yreußischen Hofe, Bevollmächtigter zum Bundes⸗
rat, ist am 12. Oktober 1842 als Sohn des
Wirklichen Geheimen Rats und Oberhofrichters
Frhrn. Auguft geboren. Er studirte die Rechte
ind war als Staatsanwalt und als Landgerichts⸗
rat in Mannheim, auch in der badischen Kammer
As Führer der kleinen konservativen Partei des
Broßherzogtums thätig, bis er im Jahte 1884
um Legationsrat und badischen Gesandten am
zreußischen Hofe ernannt wurde. In der Diplomatie
st er also jetzt etwa 5 bis 6 Jahre thätig.)
Berlin, 27. Marz. Konsul Vohsen ist hier
ungelommen. Er traf in Kaico Borchert, der dort
mm Hospital liegt.
Der „Kreuzztig.“ zufolge erachten die Aerzte für
den Major Wißmann eine Erholung für ge⸗
zoten; derselbe wird bereits anfangs Mai die Rüd⸗
reise nach Europa antreten.
Weimar, 25. Maͤrz. Im Landtage wurde
das Gesetz über „die Unfallversicherung
der Mäütglieder der Feuerwehren“,
das ersie derartige Gesetz in Deusseland, angenommen.
Ausland.
Aix⸗les⸗Bains, 27. Maͤrz. Die Köni⸗
dun von England ist hier eingetroffen.
Paris, 27. Marz. Am 2. April findet auf
Jersey eine Zusammenkunft der Boulangistenführer
tati, um endgiltig das Vorgehen bei den Pariser
Bemeinderatswahlen zu regeln. — Im Minister⸗
at berichtete Ribot über die Verhandlungen der
gerliner Konferenz. Die französischen Vertreter
vollen Berlin am Montag verlassen. — Einige
dilometer von Kotonu, in Dahome, fand ein
Befecht statt, in dem die eingeborenen Truppen der
Franzosen 8 Todte und 12 Vetwundete hatten.
Paris, 27. März. Deputirtenkam⸗
mer. Auf eine Anfrage des Deputirten Bijouard⸗
tgert über das Einfuhrverbot für deutsche Hämmel
rwidert Ackerbauminister Develle: Die Seuche sei
n Deuischland noch nicht erloschen; sie habe zwar
ibgenommen, sich aber der franzöfischen Grenze
jenähert. Unter diesen Umständen sei eine Zurüc⸗
jahme des Verbots unmöglich und er, der Mini⸗
ter, sehe kein Mittel, um die Wunsche der Pariser
Schlachter zu befriedigen.“ In einigen Wochen
Alerdings würden aus Algier Hämmel zur Be⸗
orgung des Pariser Marktes eintreffen. Er er⸗
enne aͤn, daß die industrielle Lage in Villette be⸗
denklich jei, aber man dürfe die französischen agra—
rischen Interessen nicht preisgeben.
Madrid, 27. März. Die Deputirten—
kamemer nahm den Gesetzentwurf über das all⸗
gemeine Stimmtecht an.
Rom, 26. Marz. (Senat.) Auf eine Anfrage
Brioschis erwiderte Crispi, die letzten Erei ge
aisse in Berlin hätten die auswärtige Politik
Flaliens nicht beunruhigt; die Tripelallianz bestehe
inderöndert fort. Italien habe wohlgethan, in
die Tripelallianz einzutreten; eine andere Politik
zätte noch größere Rüstungen veranlaßt. Italien
zei nicht mächtig genug, die Lage zu ändern.
Da andere Nationen Millionen von Soldaten unter
die Waffen stellten, müsse JItalien alles thun, um
Jegen alle Eventualitäten, welche den Frieden stören
Zanten, Front zu machen. Das Bündniß sei 1882
ibgeschlossen, er sei nur bemüht gewesen, die
Wirlungen desselben zu verbessern. Eine Politik
zer Neutralität würde dem Lande bedeutendere Aus⸗
Jaben und größere Rüstungen auferlegen.
Wien, 27. Marz. Das Abgeordneten⸗
daus genehmigte das Uebereinkommen zwischen
Deutschland und Oesterreich⸗ Ungarn betreffs gegen⸗
eitiger Unterstutzung hilfsbedürftiger Seeleute
ebattelos.
Totale und Psalzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 28. März. Der 75. Ge⸗
zurtstag des zurückgetretenen Reichskanzlers Für st
gismarcsoll auch in unserer Stadt festlich be⸗
jangen werden. Zu diesem Zwede ergeht Einladung
ur Theilnahme an einem Festessen, welches
achsten Dienstag Abend 7 Uhr im Hotel Stuß
nann stattfinden wird. Eine Liste zur bindenden
anterschrift ist bereits in Umlauf und wird zweifels⸗
hne eine große Anzahl solcher erhalten.
* Ueber die gestrige Ziehung der Sebal⸗
duslotterise wird dem „Pf. K.“ aus Mün⸗
hen telegraphirt: Nr. 100534 gewinnt 25000
Htark; Nr. 63707 gewinnt 7000 Mti.; Nr.
[12848 gewinnt 2000 Mk.; Nr. 88472 gewinnt
1000 Mi.; Nr. 42724 gewinnt 1000 Mk.
*— Die Uebungen des Beurlaub⸗
enstandes im Etalsjahr 1890091 in Bayern.
1) Es werden einberujen: A. Aus der Reserve
nd Landwehr: a. bei der Kavallerie 720 Mann,
p. bei der Feldartillerie 00, 6. bei der Fußar⸗
jllerie 880, d. bei den Pionieren und dem Eisen⸗
ahnbataillon 665, e. bei dem Train 896 Mann.
Fuc die Infanterie und Jager werden seinerzeit
esondere Bestimmungen erlassen. Die vorstehend
angegebene Zahl von Kavalleristen ist dehufs Aus⸗
ildung mit der Lanze einzuziehen. B. Aus der
xrsatzteserbe: a. Zu einer ersten (10.wöchigen)
debung: ) bei der Infanterie 1600 Mann, 2)
dei den Jagern 50, 3) bei der Fußartillerie 200.