Singeseifle, die Serbdiette um den Hals hinaus,
finen pferden nach. Hüu — ü — 51 kam es
vdem umschaumten Munde. Als aber die sons
enig erregbaren Roff? ihres Besthzers anfichtig
—— fie in sichtlicher Angst Reißaus.
diuub — Huuh lief der Bauer unter großem
— Publikums hinterher bis in die Nahe
a Hotel Hoffmann. Da endlich ließen fich die
geangstigten Thiere beruhigen, sahen aber immer
och ihren Herrn verdutzt an. Zurückgekehrt in das
Fachaft ging das Rasiren jetzt flott von Statten,
Fnn die Seife hatte mittlerweile tüchtig auf⸗
zeweicht.
fDarmstadt, 27. März. Die Stadtver⸗
ndneten · Versammlung ernannte den Fürsten
gißmarck zum Ehrendürger der Stadt.
fMainz, 27. Marz. Lieutenant Stohl
on der 4. Ingenieur⸗Inspektion zu Koͤln, wel⸗
cher gestern spät Abends nach Mainz kam. über⸗
aid um 1119 Uhr den Hauptmann Salm vom
egiment 118 in der Holzhofstraße vor der Woh⸗
nung des letzteren, und verwundete denselben aufs
werste durch drei Schüsse aus einem Armee⸗
redolbet in den Unterleib. Stoll, welcher vor
Jahresfrist Salm's Kompagnie aggregiert war, ent⸗
doh und toöͤdtete sich, eine Straße weit verfolgt,
durch zwei Schüfs, ins Herz. Stoll wollte an⸗
scheinend mit dem Nachtzug nach Köln zurück. Der
hremierlieutenant Stoll ist ein Sohn wohlhaben -
der Eltern in Heidelberg; Salm stammt aus
Jachen. Letzterem ist ein Stück Blinddarm aus-
zeschnitten, sein Zuftand ist sehr ernst, jedoch nicht
hoffnungslos. Der Vorfall iß an den Kaiser be—
richtet.
fFrankfurt a. M., 24. März. Ein er⸗
chütternder Selbstmord bildet das Tagesgespräch
in unserer Nachbargemeinde Seckbach. Dort lebtt
in hochbetagtes Ehepaar, der 80jährige Mann
in Schneider, krank ans Bett gefesselt, die 78
aͤhrige Frau, von einem der schrecklichsten Leiden,
yem Magenkrebs, seit Jahren geplast. Die Schmerzen
ttieben gestern die Frau zum Aeußersten: in dem⸗
elben Zimmer, in dem ihr Mann hilflos im Bette
ag, erhängte sie sich an der Thüre. Der von
Ungst gefolterte Alte konnte sich nicht erheben, um
eine Frau von ihrem schrecklichen Vorhaben abzu⸗
jalten, nur angfterfülltes Hilfegeschrei entrang sich
seiner Brust, als seine Frau die Vorbereitungen
um Selbstmord traf. Man hörte sein Rufen,
ztang in die Stube — doch zu spät: die Kranke
hatte ihren Zweck bereits erreicht.
F Nürnberg. Ein französisches
Urtheil über das Bayerische Gewerbe-
nuse um. In der in Paris erscheinenden Zeit
chrift: Bulletin des musbes befindet sich aus der
Feder des Herrn Eduard Garnier, stellvertretenden
Direltors der Ausstellung der schönen Künste, der
oor einigen Jahren das Bayerische Gewerbemuseum
ingehend studirt hatte, folgende Mittheilung ver⸗
ffentlicht: „Von allen Kunstgewerbemuseen
deutschlands ist das vollkommenste, bestorganifirte
und deshalb auch interessanteste dasjenige zu Nürn⸗
jetg. Seine wundervolle Vorbilder⸗ und Muster⸗
ammlung, seine Bibliothek, sein chemisches Labora⸗
oxium, sein Auskunftsbureau, seine Vorträge für
dandwerker und Lehrlinge machen dieses Museum
u einer Einrichtung ersten Ranges, welches den
dunftindustriellen Bayerns schon hervorragende
Nenste geleiflet hat. Es ist zu wünschen, daß ein
ihnliches Institut auch in unserem Lande gegrün—
det würde, wo man so große Anstrengungen
nacht, den Kunstunterricht zur Entwicklung zu
Aingen. Wir werden kuünftighin unseren Lesern
hetz Mittheilung von den neuen Forischritten des
Nuseums zu Nurnberg geben.
w So ehrend für das Museum dieses Urtheil ist,
vr bedauerlich ist es, daß der Entwicklung des
Aden, der Aufstellung und Schauftellung seier
Sammlungen und der größeren Nutzbarma hung
yJ Einrichtungen durch ungunstige und unzu
*5 Räume so große Hindernisse gegenüber
An wenigstens einige der aw meisten fühl⸗
e othstände zu beseitigen, find einige bau⸗
9 erxänderungen geplant, die vielleicht noch in
em Jahre zur Ausfuührung kommen.
vir Rn chen 26. Batn Der Bieghteis
e om 1. April an um 2 Mt. pro Hektoliter
ainh en März. Die „Rheinisch⸗West
uund itung; meldet: Auf der Zeche Con
* n“ bei Schalke sind bei der heutigen Mor⸗
icht 76 von 430 Bergleuten mit Schicht
eins, 75 von 410 mit Schicht Zwei, 210 von
470 mit Schicht Drei angefahren. Auf der Zeche
„Hibernia⸗/ find Morgens 400 von 500 Berg⸗
euten nicht angefahren. Die Zeche „Consolidation“
heilt ihren Abnehmern mit, daß in Folge des
Ausstandes die Kohlenlieferungen unmöglich seien.
Auf den Zechen „Shamrock“ und „Wilhelmine
Bittoria“ arbeitet alles.
fF Elberfe!d. Ueber acht Tage lang wird
schon ununterbrochen an der Herausschaffung der
Trümmer des verunglückten Eisenbahnzuges aus
dem Wupperbett gearbeitet. Dennoch ist bis jetzt
aur erst derjenige Theil entfernt, der über dem
Wasserspieget lag, I6 Güterwaggons liegen noch
ief eingedohrt im Schlamme der Wupper, der hier
uwa 7 Fuß tief ist. Um die Hebung dieses Theiles
der Trümmer überhaupt möglich zu machen, muß
das Wasser durch ein Mühlenwehr abgelassen und
die Unglücksstätte möglichst trocken gelegt werden.
Nach ungefährer Schätzung wird der Gesammischaden
100 -500 000 Mt. betragen, wovon eine erkleckliche
Summe auf die Kosten der Aufräumungsarbeiten
lommt.
FHamburg. Der Fang der kleinen
Heringe und Breitlinge auf dem an der Elb⸗
mündung und an den Küsten belegenen Gründen
st in diesem Frühjahr ein so außergewöhnlich er⸗
ziebiger, daß ein großer Theil der an die Stadt
zelangenden Fische an die Landwirthe als Dünger
yerkauft werdrn muß. Da dieser Dung sehr geschätzt
vird, erzielen die Fischer, wie die „Hamb. Korr.“
nittheilt, immerhin für die sonst der großen Mengen
jalber nicht zu verwerthenden Fische einen verhält⸗
nißmäßig hohen Preis. Ein am St. Pauli-Markt⸗
latz liegender Fischer verkaufte vor einigen Tagen
zine aus 600 Korben bestehende Ladung Heringe
jür 300 Mark an einen Bauern in Flottbeck.
* Glhogau. Einen Sprungin die
Dder machte dieser Tage der Arbeiter Heinrich
dahier, um ein Beispiel seiner Tollkühnheit zu
zeben. Er stellte fich auf das eiserne Geländer
der Oderbrücke und rief der verblüfft zuschauenden
Menschenmenge zu: „Paßt mal auf, was ich
ietzt ausführen werde!“ Beim letzten Worte sprang
ꝛx aus bedeutender Höhe hinab in den hochange⸗
chwollenen Strom. Als vorzüglicher Schwimmer
zauchte Heinrich bald auf und schwamm dann mit
kräftigen Stößen stromabwärts. Ju der Nahe der
Eisenbahnbrücke, welche das Ziel seines Bravour⸗
ttückes sein sollte, schrie Heinrich plötzlich um Hilfe
und versank, noch ehe ihn die Schiffer mit einem
ahn erreichen konnten. Der Leichnam ist noch
nicht gefunden worden.
F Triest, 26. März. Heute Abend 9 Uhr
30 Minuten wurde hier ein heftiger Erdstoß
erspürt.
Gemeinnuͤtziges
Oelen der Radfelgen. Der Fabrikant land-
virtschaftlicher Maschinen, Moritz Weil in Frank⸗
urt a, M. berichtete im Klub für Landwirte da⸗
elbst über ein ebenso einfaches als wirksames und
venig bekanntes Mittel zum Schutze der Wagenräder.
Ein Blechkästchen von schmaler, aber länglicher
Form, dessen, Booen obal, mit Fußen an den schmalen
Enden, wird unter ein sich frei bewegendes Rad so
zestellt, daß der außere Umfang des Rades beinahe
nuf dem Boden des Kästchens streift. Hierauf wird
varm gemachtes Oel, am besten und billigsten
ohes Petroleuwm, eingegossen und dann das Rad
o langsam als möglich gedreht. Die Aufsaugung
des Oels geht bei gebrauchten Rädern so flott don
tatten, daß sehr schnell Oel nachgefüllt werden
nuß, und soll so lange gedreht werden, bis das
Del im Behälter nicht mehr abnimmt, dann ift
das Rad vollständig gesättigt oder mit anderen
Worten, sämmtliche Poren sind mit Oel angefüllt.
Sehen wir uns ein neues Rad zu einem Acker-
vagen an, so hat dasselbe, selbst wenn es der beste
Stellmacher gefertigt hat, an den Ansätzen der
Felgen und am Einsatz der Speichen reichliche Wege
um Eintritt des Wassers, in welchem sich das Rad
den größten Teil des Jahres bewegt, die Poren
lüslen sich damit, die Sonne trocknet, vieimehr
dampft dasselbe wieder heraus, wir sagen, das
Rad wird lech, in Wirklichkeit aber sind die Wasser⸗
Behaͤlter im Holz leer geworden und vergrößern
ich. Das ist der Vorgang im Sommer. Schlimmer
iber ist derselbe im Winter, das Holz ist ebenfalls
nit Wasser gesüllt. Sobald nun die Temperatur
ief genug herunterfinkt, gefriert dasselbe, es bilden
ich in den lleinen Rissen Eisschichten, welche durch
hre Ausdehnung beim Auftauen das Holz ausein-⸗
andersprengen und die Radfelge hat nun die be—
kannten Risse, welche einen laͤngeren Gebrauch aus⸗
chließen.
Wo Oel in, kann bekanniug, kein Sager sein;
ättigt man daher das neue Rad mit Oel, dann
jat man dem aärgsten Holzfeind, dem Wasser, den
Zintrin dverwehrt und darin liegt der Nutzen des
Verfahrens. Als selbstverständlich ist wohl zu bée
rachten, daß bei der Verwendung von rohem
Petroleum, welches der Billigkeit wegen vorgezogen
u werden verdient, dasselbe nicht am offenen Feuer
und nicht in offe nem Gefäße gewärmt werden dorf;
benso daß nur sauber gewaschene und wockene
Räder gedlt werden küönnen und warme Witterung
am besten zur Vornahme der Arbeit, welche all—
ahrlich wiederholt werden muß, geeignet ist. In
»er Verhandlurg wurde hervorgehoben, daß das
dolz bis zum Kern durchdrängt werden muß und
»aß ein Zusatz von Kolofonium zu den auf
350 - 60 erwarmten Oelen in manchen Fäallen vor⸗
eilhaft sein werde. Anstrich mit Steinkohlen · Theer
vurde als unniltz bezeichnet: (Sächs. 1l. Zeitschrift.)
Dieustes nechrichten
Erledigt für Militäranwärter:
kine Sicherheitsaufseherstelle bei der Arbeitshaus⸗
verwaltung Kaiserslautern, 20 Mk. Kaution, monatl.
16,25 Mk., dreimonatl. Zulage 16,20 Mt.
Der Regierungsbaurat der Pfalz Saervie
vird auf sein Ansuchen dauernd penfioniert, der
bauamtmann Kreuter in Kempten zum Re—
Jierungsbaurat der Pfalz befördert; ferner der
Studienlehrer Wester in Landstuhl auf sein An⸗
uchen nach Amberg versetzt und der temporär
penfionierte Studienlehrer Epple in St. Ingbert
zum Studienlehrer in Landfstubl wieder eingefetzt.
Mar? tbericht.
Zweibrücken, 27. März. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
sualienmartt.. Weizen M— dO pf. Korn O M— pPf.,
Berste zweireihige O M. — Pf, vierreihige d M. — Pf.
— Spelz M. — Pf, Spelzltern — M— Pf., Dinkel
— B, —,Fl, Wischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M.
— Pf. Erbsen M— Pf, Wicken 0 M— Pf.,
deu 2MaA0 Pf, Stroh J. Quai. 2 M. 80 Pf., II. Qual.
M. 50 Pf., Kartoffeln 5 N. 60 Pf., Weißtrod Iu/ Kils
56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf. Gemischtbrod 3 Kils
34 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual.
60 ᷣf. I Qual. 56 Pf. KLalbfieisch 6d Pf dammei-
fleisch 80 Pf. Schweinefleisch 66 Pf. Wein 1 Liter 80 pf.
Bier 1Liter 24 Pf., Butter /2 Kilogr. 1 Mik. 10 pf.
Homburg, 26. März. Weizen pro Ztr. M. 0,
Zorn Mk. 0,00. Hafer Mi. 8,08, Kartoffein Mk. 1,50,
Butter pro Pfd. Mk. 1,15. Gemischtbrod 6 Pfd. 828
Bfg., do. 4 Pfd. 54 Pfg. do. 2 Pfd., 27 Pfg. ‚Kornbrod
*Ppfd. 72 Pfg. Rindfltisch J. Qual. 56 Pfg., II. Qual.
0 Vfg.Kalbsleisch 86 Pfg, Egweineflensh66 pf.
T BProle slantischer Gottesdienst
Palmsonntag, den 80. März. vormittags 9
Uhr Vorbereitüng zum h. Abendmahl. Ve
336. 310 Uhr Konfirmation und Feier des h.
Abendmahls. Lied: 648.
Neueste Nachrichten.
München, 27. Marz. Das Kultusmi⸗
nisterium wird, wie die „N.“ hören, bereit sein,
»en Altkatholiken in der Diözese Oberbayern,
alls sie sich als eigene Religionsgenossenschaft kon-
tituiren, auf Ansuchen innerhalb 24 Stunden die
taatliche Anerkennnng zu erteilen, sodaß es ihnen
nöglich ist, die österliche Zeit in religiöser Gemein—
chaft mit Gottesdienst, Spendung der Saktamente
u. s. w. zu feiern.
Gelsenkirchen, 27. Maͤrz. Auf den Zechen
„Wilhelmine“ und ‚„Viktoria“ ist heute Mittag
benfalls ein Streilk ausgebrochen.
Berlin, 27. März. Abgeordnetenhaus.
Bei der Interpellation betr. Unterstützung der Hinter⸗
zliebenen des hei den sozialistischen Unruhen in
döpenik getödteten Gendarmen Müller erklärt
Minister v. Herrfurth, die Regierung habe
zie Hinterbliebenen bereits vor der Interpellation
chon so weit als möͤglich finanziell unterstützt und
werde weiter daflir sorgen, die Familie vor Nah⸗
rungssorgen zu schützen. Wenn sich die Regierung
der Erziehung der Kinder annehme, so glaubt der
Minister, daß hierdurch den Hinterbliebenen besser
und rascher geholfen sei als durch das gewünschte
ẽbezialgesetz. (Beifall.)
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß
Ganz seid. bedruckte Fouiardae Mek.
l.90 bis 6.25 p. Met. — vers. roben⸗ und
tückweise porto- und zollfrei ins Haus das
Seidenfabrik. Depot G. Henneberg (K. u.
ẽ. Hoflief.) Zürich. Mußster umgehend.
Briefe kosten 20 Pf. Vorto.