Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
„Et⸗ Ingberter —A erscheint taͤglich miu Aubnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungt⸗BVlatt und Rittwochs und Samfstags wmilt 
Hstrirten Beilagen. as Blau iosftet vierleljahrlich 1 A G60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4M 1584 einschliehlich 40 ⸗ Zustellungẽtgebuhr. Die 
nctungegebühr fur die Agespallene Garmondzeile oder deren Raum benragt bei Injseraien aus der —8R8 A bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition 
inatun aibein. 16A Neklamen 80 . Bei 4maliger Cinrnauna wird nur dreimalige berechnet. 
Montag, 31. März 1890. 25. Jahrg 
786. 
Deutsches Reich. 
Würzburg. 29. Marz. Generallieutenant 
Irff's Abschiedsgesuch ist abgelehnt. Er bleibt 
af spezielles Ansuchen des Prinzregenten. x⸗ 
Muünchen, 28. März. In der beutigen 
lhendfigung der Abgeordnetentammer 
iond der Regierungsantrag, der für die Erwerbung 
ugezeichn eter Ktunftwerke, insbesondere für die 
allichen Aunsifammlungen, 120, 000 Ml. verlangt, 
vaͤhrend das Zentrum nur 60,000 Mk. bewilligen 
vili, zur Erörterung. Abg. Jäger (Zentrum) 
Furteilte die naturalistische Kunst und brachte sie 
n Beziehung zur Sozialdemokratie. Er sagte, in 
zünstlerlreisen spreche man von einer liberalen 
zunst und einer literarischen Kamarilla in Bayern. 
auffenberg, Schauß und Mimnister 
frail zheim verteidigen in bedeutsamen Reden 
ije Kunst. Crailsheim verwahrte die Münchener 
tnüstlerschaft gegen die gehörten Angriffe, schilderte 
n weitgreifenden, inhaltsvollen Ausführungen die 
sünchener Kunstleistungen und appelierte an die 
derpflichtung der Bahyern, die ideale bayerische 
unst zu pflegen. Schauß wies die Aeußerung der 
stomarisla“, nach der „Fr. Ztg.“ als unwürdig 
urück. Gleichwohl wurden nur 60 000 Mk. 
ewilligt. — 
München, 29. März. Der boahyerische 
NVilitärbevollmächtigte in Berlin v. XRylander ist 
um General⸗Lieutenant befördert worden. 
Bochum, 30. Maͤrz. Heute wurde in Herne 
me von etwa 800 Bergleuten besuchte Ver⸗ 
mmlung aufgelöst und die Kasse polizeilich be⸗ 
dlagnahmt. 
Berlin, 29. März. Fürst Bis marc hat 
ibends 5 Uhr 40 Minuten mit dem Hamburger 
Schnellzug die Reichshauptstadt verlassen. Schon 
vot 5 Uhr befand sich eine dichte Menschenmenge 
uf der ganzen Wilhelmstraße. Als Fürst Bismarck 
in der Interimsuniform der Seydlitz⸗Kürassiere mit 
yem Abzeichen eines Generalobersten und auf dem 
haupt die weiße Mütze, aus dem Portal des Pa⸗ 
astes hervortrat, schollen ihm brausende 
zubelrufe der Menge, welche vor dem 
gitler harrte, entgehen. Er bestieg mit dem Staats- 
ninifter Grafen Herbert Bismarch den ersien Wagen. 
In einem zweiten Wagen folgte die Fürstin mit 
m Grafen und der Gräfin Wilhelm Bismard. 
Us der Wagen aus dem Vorhofe in die Wilhelm⸗ 
traße einbog, warf sich dem Fursten die Menschen ⸗ 
nenge vollstandig entgegen. Damen warfen dem 
fürsten und der Fürstin Blumen in den Wagen, 
in erschütterndes Hochrufen erfüllte die Straße und 
uur mit größter Mühe gelang es den vorreitenden 
Scuhleuten, dem Wagen Plot zu schaffen. Die 
zürstenzimmer des Lehrter Bahnhofs waren bereit 
esteltt. Als Filrst Bismardh aussteigen wollte, 
re keiner den Wagen verlassen, so sehr stürmte die 
enge an den Wagen heran, und noch lange nach⸗ 
der Fürst in dem Innern des Bahnhofs ver⸗ 
Monde war, brausten die Hochtufe durch die 
h dudemn Fürstenzimmer hatten sich samtiche 
*88 as ganze diplomatische Korps, die Hof⸗ 
b ———3 zablreiche hohe Beamte 
fiziere versammeit, um sich von dem Scheiden⸗ 
a verabschieden. Der neue Reichskanzler v. 
—* verabschiedete sich auf das Herzlichste von 
dn gioßen Vorgänger. Auf dem Wartesteig 
8 Schwadron der Garde⸗Kürassiere zu Fuß 
Regimentsmusik. Als die fürstliche Familie 
ag on teen brausten von neuem Hochrufe 
ie weite Halle. Noch ein lkurzer Abschied. 
ind der Zug jagte dahin, der den Fürsten Bismarck 
us der Reichshauptistadt in die Stille des Sachsen⸗ 
valdes entführte. 
Berlin, 29. Maͤrz. Die Nachricht, Fünr st 
gismargd habe den Herzogtitel abgelehnt, 
vird der Post“ als unrichtig bezeichnet. Weder 
abe er bisher abgelehnt, noch liege ein Anzeichen, 
jas eine solche Absicht Bismarcks zu mutmaßen 
erechtigt. vor. 
Lokale unt ge RNacrichten. 
xSt. Ingbert, 31. Marz. Eine Bewegung 
ur Gründung eines Rechtosschutzvereins 
jat auch unter den Bergleuten der Grube St. Ing⸗ 
zert Platz gegriffen und kam gestern in einer Ver⸗ 
ammiung der Bergleute, welche im Cafe Becker 
tatthatte, zum Ausdruck. Die Versammlung wurde 
m Namen der Einberufer eröffaet von dem Berg⸗ 
nann Mich. Ochs, worauf der Bergmann Nik. 
husch in kurzen Worten daran erinnerte, daß, wie 
a seine Kameraden alle wüßten, es sich jetzt, da 
ille Bergleute der Erde sich vereinigten, darum 
andle, einen Rechtsschutzverein zu gründen; Still⸗ 
jand sei eben Rüchschritt. Die Versammlung war 
ugenscheinlich mit dieser Absicht einverstanden, so 
chrint man denn zur Bildung eines einstweiligen 
horstandes. Als dessen Mitglieder wurden vorge⸗ 
chlagen und allgemein angenommen folgende 
gergieute: 1. Vorstand Karl Kaiser, 2. Vorstand 
ghil. Bosche, Rechner Joh. Wennler, Schriftführer 
dit. Busch und Jak. Hoos, Beifitzer Phil. Ripp⸗ 
inger, Jos. Feichiner, Joh. Grell, Mich. Ochs und 
Irch. Presser. Sämmtliche Gewählten haben die 
Wahl angenommen. Hierauf betonte der Sprecher 
Nik. Busch noch, daß jeder Bergmann, od Hauer 
»der Schlepper, auf der umlaufenden Mitgliederliste 
ich einzeichnen möge, auch solche, die auf einer 
rüheren provisorischen Liste gestanden seien. In 
zieser Versammlung erübrigte hiernach nur die Wahl 
ʒer auswärtigen Vertrauensmänner. Nach Vorschlag 
vurden als solche gewählt: für Wuürzbach Jak. 
Henrich, für Hassel Peter Schwerdt. für Rohrbach 
Fak. Hauß. Nachdem somit alle vorliegenden Gegen⸗ 
sande erledigt waren, gab der Sprecher noch be— 
annt, daß die nächste Versammlung in Sachen des 
dechtsschutzvereins am kommenden Ostermontag, den 
J. April stattfinden soll, und das Nähere den 
Jergleuten bekannt gemacht werde. Vor Schluß der 
ehr zahlreich besuchien Versammlung brachten Nik. 
Zusch, dem obersten Bergherrn Sr. Kgl. H. Prinz 
xægent Luitpold ein dreifaches Glückauf, und Joh. 
Wennler Sr. M. dem Kaiser, der durch seine Er— 
asse gezeigt habe, daß ihm die Sache der Berg⸗ 
eute am Hetzen liege, ein dreifaches Hoch dar. 
die Verhandlungen sind auf das ruhigste und 
mständigste verlaufen, was man zu Ehren der 
gergleuie bekennen muß. Wie wir von beteiligter 
Zeite erfahren. hatten sich bis gestern Nachmittag 
395 Bergleute als Mitglieder des zu gründenden 
sechtsschutzvereins eingezeichnet. 
St. In gberi, 81. März. Herr Pfarr⸗ 
kar Hofer, Verweser der hiesigen prot. Pfarrei, 
vurde zum Stadtvikar in Kusel ernannt. 
* St. Ingbert, 31. Marz. Die schon im 
origen Jahre erwartele Dampf⸗Straßen— 
zahn wischen Ensheim und St. Ingbert wird 
iun doch eingerichtet werden. Wie wir aus sicherer 
Zuelle erfahren, joll die erste Fahrt des Dampf⸗ 
vagens hierher schon im Laufe dieser Woche statt⸗ 
inden. Die Straßenbahn ist nur zur Vermiltlung 
»es Güterverkehrs sür die Firma Gebr. Adt in 
rkysheim besslimmt. 
* St. Ingbert, 31. März. Das Militär⸗ 
ersatzgeschäft im Aushebungsbezirk Zweibrüden be⸗ 
zinnt heuer am 24. April, wie alljährlich in der 
Fägerslust zu Zweibrücken. Zur Musterung haben 
ich einzufinden die Militärpflichtigen aus nachge⸗ 
nannten Gemeinden bezw. Bürgermeistereien: Am 
24. April: Gemeinden Hassel und St. Ing⸗ 
bert, Altersklasse 1870 und 1869; am 25. 
April: Burgermeistereien Webenheim, Großzstein- 
Jausen, Mitselbach, Irheim, Einöd, Dietrichingen 
aind St. Ingbert, Altersklasse 1868; am 26. 
April: Bürgermeistereien Walsheim, Niederwürz⸗ 
zach, Brenschelbach, Rimschweiler, Winterbach, 
Zchmittshausen, Knopp, Ernstweiler und Meddels⸗ 
eim; am 28. April; Bürgermeistereien Rohrbach, 
decendalheim, Contwig und Maßweiler; 
im 29. April: Burgermeistereien Aßweiler, Ens- 
deim, Reinheim und Bebelsheim; am 30. April: 
Zürgersterei Zweibrücken; am 1. Mai: Bürger⸗ 
neistereien Bneskastel, Niederauerbach, Altheim und 
dornbach. 
Die Verbescheidung von Gesuchen ecfolgt am 
2. und 3. Mai, die Losung wird am 5. Mai 
orgenommen. 
*In dem „Unterhaltungsblatt“ zum 
St. Ingberter Anzeiger beginnt mit der ersten 
stummer des nächsten Quartals, also kommenden 
donnerstag die außerst fesselnd geschriebene, reizende 
Novelle „Jwischen zwei Welttbeilen“ von 
F. Jansen. 
— Der älteste Bewohner von Bier⸗ 
hach, der Ackerer Peter Fuch s, wurde am 
Samstag zu Grabe getragen. Der Verstorbene war 
in sehr fieißiger, thätiger Mann, der bis in sein 
johes Alier die schwersten und aufregendsten kör⸗ 
herlichen Arbeiten verrichten konnte. 
— Die Leiche eines am Mittwoch bei den Ar⸗ 
zeiterhüusern in Neuhausen an einer Fichte 
rhängt aufgefundenen Mannes wurde als diejenige 
ines derwiuweten Taglöhners aus Landstuhl 
rkannt. Nach hinterlassenen Briefen haben ihn 
nißliche Familien⸗Verhältnisse zur That veranlaßt. 
Dßirmasens, 29. Marz. H. Goͤrlichs 
Zoͤhne verkauften einen Bauplatz im Teich neben 
ven Herren Braun und Kohlermann um 20 Mt. 
en Quadratmeter an die Herren Schuhfabrikanten 
8h. Uhl und Max Schwarz, welche daselbst ein 
Fabrikgebͤude und Wohnhauser zu errichten beab⸗ 
ichtigen. Der Gesammt⸗Kaufpreis soll 16.000 Ml. 
vetragen. 
Lemberg. Eine Reihe hiefiger Bürger 
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98. stangefundene Gemeinderatswahl B e⸗ 
schwerde zum k. Bezitlsamt Pirmasens er⸗ 
hoben und die Wahl angefochten. Die Beschwerde 
vurde vom k. Bezirksamt als voöllig unbegründet 
perworfen. 
D'In Neustadt findet am 12. April, 
nachmittags 3 Uhr, eine Versammlung des Vereins 
pfalzischer Aerzte statt. 
Lambrecht. Bei der jüngst in Köln a. 
kh. stattgehabten Fach aus st ellung wurde der 
Firma Gebrüder Mattil, Tuchfabrikanten in 
zambrecht, die goldene Medaille zuerkannt. Dies 
ist die zweite goldene Medaille, welche dieser Firma 
rur geschmackvoll gearbeitete Buckekin⸗ und Kamm- 
zarnsioff? zuerlannt wurde. 
AVonder Queich. Vor wevnigen Wochen 
purden, um den Kiefernspinner zu ver—⸗ 
silgen, Leimringe um die Kiefern angelegt. Groß⸗ 
s'der Erfolg. Hunderte von Raupen sitzen soeben