von Schöndorf von nachmittgz 8 Uhr ab mit
solgender Tagesordnung abhalten: 1. „Die wichlig-
den Arbeiten auf dem Bienenstande im Sommer.“
Referent Herc Lehrer Seegmüller in Mimbach. 2.
„Einige Vorschläge zur Verbesserung der Spättracht.“
Keferent Hauptlehrer Leibig in Blieskastel.
— Contwig. Unglücksfall. Dem
Soͤhnchen des Herrn Gemeindedieners Semar
wurden von einem seiner Spielgenossen mit einem
Beile drei Finger der rechten Hand abgeschlagen.
— Kaiserslautern. Die in hiesiger
Stadt veranstaltete Sammlung einmaliger Mit⸗
gliederbeiiräge für den Bau eines Betsaales in
Dansenberg erreichte bis jetzt die Summe
on 1507 Mk. Allen freundlichen Gebern sagen
wir herzlichen Dank. Unser Baufonds beträgt nun⸗
mehr im ganzen 2105 Mk., welche verzinslich an⸗
gelegt sind. Noch 3000 Mk. und die veranschlagte
Bausumme ist erreicht. Wenn die verschiedenen
Zweigvereine der pfälzischen Gustav⸗Adolf⸗Stiftung
bei der Verteilung der Liebesgaben der armen,
zurch Umlagen von über 560 Proz. bedrängten
Bemeinde gedenken wollten, koͤnnten wir mit dem
dringend noͤthigen Bau bald beginnen. — An der
lüngst hier stattgehabten Vorversammlung von
ofälzischen Mitgliedern des Ster bekassever⸗
rins der bayer. Polizeimannschaft
nahmen 37 Personen teil. Es wurden inbetreff
der Tagesordnung für die demnächftige Hauptver⸗
ammlung in Augsburg folgende Beschlüsse gefaßt:
Der beantragten Erweiterung des Beitrittes zum
Bereine durch Kanzleigehilfen, PolizeiOffizianten,
dommissare ꝛc. wird nicht beigestimmt. Dagegen
ollen entgegen seitheriger Bestiimmang auch die
Polizeibediensteten der Orte unter 805 Seelen auf⸗
nehmbar sein. Die seitherige Vorstandschaft soll
vieder gewaͤhlt werden. Gegen die Haltung des
seitherigen Vereingsorganes in Memmingen wurden
Beschwerden eingelegt, schließlich jedoch dessen Bei⸗
dehaltung für ein weiteres Jahr zugestimmt. Inbe⸗
zug auf den Ort der nächstjährigen Hauptbersamm⸗
ung wurde der Wunsch ausgesprochen, daß solche
in einer pfälzischen Stadt abgehalten werden soll,
und es wird hiezu Kaiserslautern vorgeschlagen.
Zwei fich widersprechende 88 Satzungen sollen da⸗
hin abgeändert werden, daß Mitglieder sich durch
Vollmacht bei der Hauptversammlung vertreten
assen kͤnnen.
— Der pfälzische Kreislehrerver—
ein hält am 16. und 17. September lJ. Irs. seine
BZeneralversammlung (Jubildumsbersammlung) in
aiserslautern ab.
— Pirmasens, 21. April. Herr Jakob
ZAnerr war am Samstag damit beschäftigt, in
)en Parterre⸗Räumen seines durch den letzten Brand
erftörten Wohnhauses aufzurdumen, als ein Theil
der Decke durchbrach und ihn am Kopfe und an
den Beinen nicht unerheblich verletzte. Noch
jestern konnte man an der Brandstätte Feuer auf—
lodern sehen. (A.)
— Landau, 21. April. Der hiesigen alt⸗
katholischen Gemeinde wurde die bekannte
Minifterial-Entschließdung am Samstag zugestellt.
Wie der „Eilb.“ hoͤrt, gedenken die altkalholischen
Bemeinden der Pfalz auf einem am nächsten
Sonntag statifindenden Delegirtentag zu der neu
geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. J
— Wehyhher. Bei der Wahl eines Lehrers
für die erledigte Schulstelle erhielten Forler
dahier 6 Stimmen, Kemopf in Flemungen 58
Stimmen.
— Vom Speherbach. Der Umbau der
Orgel in der prot. Kirche in Freisdach, ein
zedeutendes Werk, das zu Beginn der französischen
Revolution durch das wirkungsbolle Spiel des
dehrers und Organisten Hessert daselbst vor Zer⸗
dörung durq caubsüchtige Horden geschützt wurde,
ist dem Orgelhaumeister J. Jelacic in Spi yer
übertragen worden. Die Gemeinde will der „Pf.
3.“ zufolge in dankbarer Erinnerung an diesen
Vorgang nach abgelaufenen hundert Jahren mit
einem Aufwande von nahezu 8000 Me. dieses ihr
liebgewordenes Werk zeitgemäß restauriren lassen.
Alle Hochachtung!
*— Speyer. Der unermüdliche Goͤnner der
pfälzischen geschichtlichen Bestrebungen, Herr Graf
arl Emich zu Leiningen-⸗Westerburg
schenkte dem Museum des historischen Vereins eine
leiningisch' Woppentafel, in Lichtdruck das Todten⸗
child des Grafen Thomas zu Leiningen ˖ Westetburg
nn der Martinskirche zu Grünstadt, ferner das
Bildniß der Erbprinzinssin Sophie Henriette zu
deiningen (1737 — 1801). — Ferner wurde er⸗
vorben eine Anficht des Thores zu Deidesheim
1796).
— Neustadti, 21. April. Der alte Keller⸗
neister Heinrich Schaaff ist heute früh 8
ühr nach langem Leiden verstorben. Mit ihm
erliert die Stadt einen ihren besten Bürger, das
Baterland einen Mann kerndeutscher Gefinnung,
zer stets mit Herz und Hand zur Stelle war wo
s galt, für das allgemeine Wohl zu kämpfen und
u wirken. Hch. Schaaff gehoͤrte dem hiesigen
ztadtrathe 23 Jahre lang in ununterbrochener
deihenfolge an, die großte Zahl dieser Jahre war
r Adjunkt und viel haben ihm die Stadt und
hre Bürger für seineersprießliche Amtsthätigkeit zu
anken. Noch länger war er Presbyter. Heinrich
Schaaff ist am 12. August 1810 geboren, stand
ilso im 71. Lebensjahre.
— Nach einer Aufstellung der „N. 3.“ hat
zer Bierpfennig in Neustadt im ersten
Zalbjahr seines Bestehens 6861,80 Mk. ertragen,
hne daß eine Vreiserhöhung des einheimischen
ind fremden Bieres oder eine Verringerung der
Qualität eingetreten wäre.
— Hambach, 20. April. Herr Otto Lederle
von hier, Theilhaber der Gebirgswaldjagd ,Neustadt
Süd“, hatte heute Morgen das Glück, auf der
zalz einen Auerhahn zu erlegen, wohl der
Erste für dieses Jahr.
— Ludwigshafen, 21. April. Nach dem
Boranschlag des Gemeindehaushalts be—
äuft fich das Gemeindevermögen (Aecker, Bauplätze,
gebäude 2c ꝛc.) auf 1,8375,835 M. verzinslich angelegte
kapitalien 18,901 Mt. 21 Pfg., Stiftungen
20,200 Mk. Die Gemeindeschulden betragen ein-
chließlich des 1888er Anlehens 1,761,262 Mt.
39 Pfg., wovon im laufenden Jahre 18 667 Mt.
18 Pfg. getilgt werden sollen. Die Zinsen für
ie Gemeindeschulden belaufen sich in diesem Jahre
uuf 74,467 Mk. 52 Pfg. Die Gesammisteuer be⸗
rügt nach den Mittheilungen des kgl. Rentamts
ind bei Berechnung der Steuerbeischläge des Vor⸗
ahres und der Kreisumlagen (39,59/0) insgesammt
104,495 Mtk. 4 Pfg. *
— Ludwiashafen. Der Stadtrath ernannte
in Komite, welches die vorbereitenden Schritte zur
krrichtung eines Denkmals für Kön'ig
dudwig L1., den Gründer der Stadt einzu—
eiten hat.
— Frankenthal, 21. April. Die gestern
jierher berufene Schmiedmeister⸗Versamm⸗
ung war von etwa 50 Meistern besucht und
zeriet im Brauhauskeller über ihre Interessen von
nachmittags 2 bis abends halb 6 Uhr unter Vor—⸗
itz des Herrn Lentz von hier. Einen Haupipunki
er Beratungen bildete die Unfallversicherungsfrage.
Ddie Schmiedemeisterzunft ist nämlich von der staat⸗
ichen Unfallbersicherung ausgeschlossen, weshalb
nunmehr Schritte geschehen sollen, daß auch die
Schmiedegeschäfte eine Berufsgenossenschaft bilden
oͤnnen. (Tobl.)
— Geinsheim. Ein 16jaähriger junger
Mensch von hier, welcher den Gemeindewald in
zrand steckte, so daß zwei Tagwerl zu Grunde
ingen, wurde nach Frankenthal in Untersuchung
bgesührt.
— Aus Kleinbockenheim wird berichtet,
zaß auf einem Kornacker des Herrn Adiunkten
Zogen daselbst sich dereits Halme von 70 bdis 75
Zentimeter Länge befinden.
— Kirchheimbolanden. Ingenieur Köl-
vel (Zweibrücken) beabsichtigl hier ein Wasserwerk
u errichten.
ermischtes. 3
FMählhausen, 21. April. Zur Stunde
st die Lage noch unvberaändert. Wie es sich ent⸗
vickeln wird, laßt sich noch nicht voraussehen. Die
Behörden thun in der That alles, was irgend in
hren Kraften steht, um eine Einigung zu vermitteln,
ind es ist wirklich als ein großer, nicht zu unter⸗
chaͤtzender Erfolg der deutschen Verwaltung anzu⸗
ehen, daß sowohl Arbeitgeber als Arbeiler mit
Bertrauen an die Interbention der Staatisbehörde
jerangehen. Unterstaatssekretär v. Koller ist selbst
dier anwesend. Soeben — 11 Uhr vormittags
— sind die Industriellen mit Vertretern der Be⸗
hörden in der Börse versammelt, um bezüglich der
Forderungen der Arbeiter zu enischeiden. Bei der
‚ur Stunde stattfidenden Versammlung der Arbeit⸗
jeber in der Börse werden auch 15 Delegirte der
Arbeiter empfangen, um den Bescheid der Patrone
utgegenzunehmen. Hunderte von Arbeitern und
Urbeilerinnen umstehen die Borse, deren Thhe
—XLVV
verden.
f KKöln, 21. April. Der Prozeß den.
den des Brudermordes angeklagten 20jhn
Nusiker Joh. Faßbender aus Gleuel, der sin
gruder, der ihn um einen groͤßeren Geldben
zintergangen hatte, nachts erschossen und sich *
ieben der Leiche wieder in das Bett gelegt ha
gjing Samstag nach Mitternacht zu Ende. d
Beschworenen sprachen Faßbender der vorsetzlih.
Tödtung seines Bruders schuldig, verneinten jedi
die Ueberlegung. Der Gerichtshof erkannte Wl
woͤlf Jahre Zuchthaus und fürf Jahre Ehrberl
f Koͤln. Eine patentirte Erfindung von wi
zehender Bedeutung für die häusliche Sicherhil
und Bequemlichkeit hat man Gelegenheit inn
R stauration „Karl der Große“ in der Aachtm
traße Nr. 64 in Augenschein zu nehmen, nuͤmlit
den physiktalischen Hauswart. Die F.
inder sind Telegraphensekretaͤr Gaätke und Baumeise
3. Nienhaus hierselbst. Wenn man vor der bu.
hlofsenen Thür des genannten Lokals steht, fiehf
nan ein Sprachrohrmundfilick neben eleltrise
Ddruckknöpfen, man drückt, wenn man in den
hause z. B. in der Wohnung des ersten Stod
verls Einlaß haben will, auf den betreffenden
dnopf und legt dann das Ohr an das Mundsiit
Lun hört man von innen durch das Sprahhich
ragen: „Wer da?“ Man nennt seinen Nams
ind findet nun die Hausthür bezw. das Schloh
esselben, welches sich vorher nicht oͤffnen ließ, in—
verschlossen, man kann also eintreten. Will mo
iber nicht in das Haus eintreten, dann richtet mu
durch das Sprachrohr soglei seine Bestellung au
Penn man wirklich öffnet und eintritt oder weun
nan die Thür offen läßt oder fie schließt,
verden alle diese Vorgänge auf elektrischem Wen
nach der Wohnung singnalisiert, von welcher min
ingelafsen worden ist. Diese Singnale befstehenin
inem einfachen, und in einem doppelten Schellen
chlag. Aus der Folge dieser beiden weiß man sien
n welcher Richtung jemand die Thür durchschreite
und ob ein Oeffnen und Schließen von außen odu
»on innen geschieht. Auch kann man in du
Wohnungen zu jeder Zeit feststellen, ob die Thit
yffen oder geschlossen ist. Wenn ein Einbrede
nit einem Dietrich versuchte, das Schloß zu öffnem,
o würdeser fich selbst verscheuchen, denn so lange de
alsche Schlüssel sich im Schloß befindet, seßz sih
ine Alarmschelle in Gang, welche über der Hau—
hür angebracht ist. Eine Schrift, „Der phyfilalijht
hauswart“ von Herrn Hans Hiedemann, du
technischen Leiter des für die Anlage erforderlichua
Fabrikwesens, enthält die genaue Beschreibung de
kefindung. K. 3)
fVonden Schießversuchen, welde
nit dem neuen deutschenFnfanteriegeweht
28 angestellt worden find, wird der „Tgi. Rosch
zerichtet, daß dieselben besonders berreffs der Durh
chlagskraft oder der Geschoßwirkung außerordenn
iche Ergebnisse gehabt haben. Das neue Geschei
efitzt in Folge seines geringen Durchmissers, du
zroßen Anfangsgeschwindigkeit und feines Sich—
nantels, besonders auf den nahen und minlere
xẽntfernungen, eine bisher noch nicht geklannh
durchschlagskraft. Als Beispiele hierfur wmöhd
inter anderen folgende dienen: Ein Geschoß eu
00 Meter auf eine 120jährige Kiefer abgegeben
zurchschlug glatt diesen Baum, welcher von einen
rwachsenen Manne mit ausgestreckten Arme
nicht zu umspannen war. Fisen- und Siche
latten in der Stärke von 7 Millimeter wurder
leichfalls sogar bis auf 300 Meter durchschlager.
Banz neu ist auch die Erfahrung, daß diegeh
nauern und Baulichkeiten aus Ziegeln nur, noh
inen unvollkommenen Schutz hewwähren, inden
mehrere Treffer auf derselben Stelle durchdringeh
Bersuche haben ergeben, daß bei anhaltenden
Schießen und Einsetzen einer größeren Munitiorb
nenge in derartige Baulichkeiten Bresche gelell
verden kann.
f. Randen, 20. Abril. Die Feierd
Inthropisation des Herrn —
Antonius v. Thoma hat heute in dem —5
zigen Dom z. u. l. Frau stattgefunden. Nach
Festpredigt erschien der neue Oberhirte und
on dem Domlapitel und einigen Domkapitulaun
aus Passau, zum Hochallar geleitet, woselbst kr
ischof Änsonus ouf der Sbisteiseile Piat waha
Auf dem Presbyterium hatten sich die Minister
stiedel, Frhr. dv. Feilitzsch, Frhr. bv. Crailsbei