ggtht. d. Leonrod, mehrere Reichsrate
* Honrad v. Preysing, Polizeiprasident Dr. v.
De die beiden Bultgermeister, Justizrat v.
F cz, Bischof d. Stahl (Warzburg). Bischof v.
s * die Stiftsgeistlichleit von St. Cajetan,
e non deesing und sonstige amtliche Per⸗
bre —LV
5 dem Umtekniete Erzbischsf Antonius v.
* nieder und empfing nach Adlegung des
Aes aus den Handen. des Nuntius Msar, Agli-
di das Pallium, womit die Feier beendet war.
ue München. (Verwaltungsgerichtshof.) Eine
sr Pferdebesitzer beachtens werthe Enischei⸗
ung wurde vom Verwaltungsgerichtshof erlassen.
zinem Oekonomen mußzte auf amiliche Anordnung
in auf 1150 Mt. geschätzter Tiegerhengst wegen
mohlconkheit getödtel werden. Der vom Oetons⸗
nen gestellte Schadenersatzanspruch wurde von der
zdieigtegierung wegen unterlaffener reichtzeitiger
ngeigeerltattung gemäß 8 68 des R. V.⸗S.⸗G.
bhewiesen, wogegen derselde Beschwerde. an den
gawaliungsgerichtshof · richtete, weil der Zustand
ceines Pferdes dem Thierarzt bekannt gewesen sei
ind er deshalb eine Anzeige für nicht erforderlich
rebalten habe, Die Beschwerde wurde iedoch
Hfenfaͤllig abgewiesen, da nur in dem Falle ein
zFisatz deansprucht werden koͤnne, wenn die Anzeige
ginnen 24 Stunden bei der Ortspolizeibehörde er⸗
jattet wurde, was jedoch hier nicht geschah.
Aus Bayern. Als im vorigen Jahre im
herpfälzischen Dorfe Eismannsberg der Thphus
pthete und ganze Familien auf die Todtenbahre
dredte, entwickelte die Gattin des dortigen Pfarrers
Ilt eine sehr segensreiche Thätigleit, indem sie als
in Engel drr Barmherzigkeit von Krankenlager zu
drankenlager eilte und die Leidenden pflegte. Se.
d. H der Prinz⸗Regent hat dieser Dame nun
n Anerkennung ihrer Thätigkeit die Medaille
des Verdienstordens der bhayherischen Krone ver⸗
jehen.
Zudem Kaisermandver, welches in
ziesem Jahre bekanntlich in Schleswig ftattfindet,
ollen aus dem Koniglichen Marstall zu Berlin
eiwa 100 Reit⸗ und Wagenpferde mit den
dazu gehörigen Equipagen für den Kaiser, die
iremden Fürsten und das Konigl. Haupiquartier
n Flensburg gestellt werden. Hierzu kommen
ann noch etwa 800 Pferde fur die fremdherrlichen
Üfiziere, die von sämmtlichen Kavallerie ⸗Regimentern
es Armeekorps abgegeben werden.
fMr. Edison. Nach einer aus New⸗PYork
eingetroffenen Nachricht wird Edison am 27 d.
Dts. begleitet von seiner Gattin Miß Mary Edison⸗
liller, seinem Privatsekreiär Mr. A. O. Tote,
dem technischen Chef G. Batchelos und dem Rechis—
inwalte Eugen Lewis eine Reise nach Eucopa
antreten.
JWenn eine bekannte alte Wette rregel
uulrifft, haben wir einen nassen Sommer zu ge-
daͤttigen. Man kann nämlich in diesem Frühjahr
reobachten, daß die Eiche vor der Esche treibt, und
n jagt die Bauernregel: Treibt die Esche vor der
giche, — Halt der Sommer große Bleiche. —
lreidt die Eiche bor der Csche, — Haͤlt der Sommer
stoße Wäsche.
Wohlfahrtseinrichtungen für
Arbeiter.
Die Firma Karl Gräff in, Bingen,
alch in wenigen Jahren das Feft ihres 10djähr⸗
Len Bestehens begehen wird, zeigt aber nicht allein,
— inbezug auf Neuerungen im Handesge⸗
aste auf der Hoͤhe der Zeit steht, sondern es
nurf auch ihr Fabtikbetriebdern zu den größten
bder Tabak⸗ und Zigarrenbranche zählt, musiergiltig
enannt werden, was wir hier aus eigener Kennte
uiß der Verhaliniß⸗ hervorheben durfen. Sie ist
nler den Großbelrieben Deutschlands mit an erfter
Slelle zu nennen, wenn die Fürsorge für Arbeiter
nbetracht kommte
dange bedor die soziale Bewegung bei uns
berhaupt begann und ehe noch an staattliche Fur⸗
arge für die arbestenden Klassen gedacht wurde,
—J schon die Firma Gräff ihren Arbeitern die
nigen Wohlthaten zugewendet, welche durch
A— zumteil für alie bewiuigt sind,
e noch erstrebt werden. So gewährte sie
un Arbeitern durch eine eigene Krankentasse in
gartheitsfallen bei freiem Heilverfahren zwei
in ihres Lohnes als Krankengeld, und zwar
uf die Dauer von vier Monaten, in schwierigen
len bitz zu einem Jahre. Gegen jede Unfall⸗
zefahr waren sämmiliche Arbeiter von jeher auf
Zosten des Geschäftes versichert. Auch für den
Fall der Invalidität, wo die Krankenkasse nicht
mehr eintreten konnte, sowie bei, Arbeitsunfähig⸗
keit infolge hohen Alters gewährte dielFirma aus
hren eigenen Mitteln stets eine entsprechende
Unterstützung. Zur wirischaftlichen Erleichterung
der Arbeiter bezieht die Firna Kohlen in Schiffs-
ladungen und gibt sie zum Selbstkostenpreise an
dien Arbeiter · ab. Weiter besteht zum. Vor⸗
teile der Arbeiter eine Sparlasse und jede in der
Fabrik beschäftigte Person erhaält bei ihrer Ver⸗
deiratung eig. Hochzeitsgeschenk im Betrage von
30 Mark als Grundstock zu einem Sparpfennig
und bei jedem Familienzuwachs eine Unterstütz-
ung in gleicher Höhe. Außerdem ist das bei so
zielen Fabrikherrn mißliebige Institut der Arbeiter⸗
Ausschüsse in der Fabrik seit vielen Jahren in
Wirksamkeit und hat viel dazu beigetragen, daß
ich das beste Einvernehmen zwischen Ardeitgebern
and Arbeitnehmern bis jetzt in schlimmen wie in
zuten Tagen erhalten haaaaa..
Verdienen in unferer durch die sozialen Ström
uingen so aufgeregten Zeit solche seltene Verhält⸗
aisse öffentlich besprochen und zur weiteren Nach⸗
ihmung empfohlen zu werden, so ist auch die
n dem in Rede stichenden Geschäfte giltige Fabrik⸗
xdnung erwähnenswert. Dieselbe enthält eine
deihe von Vorschriften, aus deren Durchführbar⸗
eit deutlich hervorgeht, daß die Beziehungen der
Urbeiter zu dem Fabrikherrn ganz besondere sind,
nämlich solche, wie sfie nur da zu finden, wo die
semeinsamen Intetessen beider mitz Sorgfalt und
Zewissenhaftigkeit gepflegt werden. Sie beziehen
ich daher nicht allein auf die Aufrechthaltung der
Irdnung in der Fabrik, sondern fassen auch wei⸗
sere Dinge ins Auge. Wir lassen einzelnes da⸗
raus hier folge:::.
Als Motto trägt die Titelseite das Sprich⸗
wort „Müßiggang ist aller Laster Anfang!“ und
den Vers:
Arbeit ist des Blutes Balsam,
Arbeit ist der Tugend Quell;
Aber nur, wo Ordnung herrschet,
Wird der Fleiß ein Segensquell.
8 2 bestimmt: Gegenseitig findet vierteljährliche
zündigung statt. Z 4 betrifft gemeinschaftliche Ver⸗
abredungen zam Zwecke unverdienter oder den Ver⸗
zältnissen nach urerfüllbarer Lohnerhöhung. Solche
Fälle sind sftets dem Arbeiter⸗Ausschuß vorzutragen,
yer etwaige Reklamationen der betreffenden Arbeiter
intgegenzunehmen und darüber zu beraten und zu
beschließen hat. Der Arbeitexausschuß besteht nach
5 aus den j weiligen von den Arbeitern gewählten
gorflandsmitgliedern der Fabrikkrankenkasse. F 15:
Das Mitbringen und der Genuß geistiger Getränke
st verboten und wird mit 20 Pf. bis 1 Mk., ja
zis zur augenblicklichen Entlassung im Falle von
Trunkenheit bestraft. F 23: Jeder in der Fabrik
Urbeitnehmende tritt (wie schon im Eingange dieses
Artikels erwähnt. Die. Red.) der bestehenden
drankenunterstützungskasse nach den Statuten der⸗
selben bei. Ebenso ist derselbe Mitglied der Ar⸗
heitersparkasse und tritt überhaupt in den Mitge⸗
nuß aller zugunsten der Arbeiter bestehenden Wohl⸗
hätigkeis-Einrichtungen nach den darüber jeweilig
bestehenden Bestimmungen des Fabrikherrn. 8 25:
Alle Arbeiten werden durchweg nach den Fähig-
leiten und der Leistung vergeben und es begründet
das Geschlecht und Alter hierin weder Ausnahme
noch Bevorzugung.
Das Schlußwort der Fabrikordnung, womit
auch diese Zeilen abgeschlossen seien, lautet: Die
dohnsätze sind nicht willkürlich, sondern beiuhen
auf dem Grundsatz der Leifstung und Gegenleistung
ind finden ihre Grenzen in der Konkurrenz ähn
licher Geschaäfte. Das Interesse der Arbeitgeber
st mit dem der Arbeitnehmer enge verknüpft; je
nehr ersterer den letzteren zu verdienen geben kann
)esto besser; wo er aber nichts mehr erübrigt,
da hört überhaupt jedes Verdienengeben von selbst
auf. Weniger höchster Lohnsatz, wie Sparsamkeit,
Fleiß und Ordnung in allen seinen Verhältnissen
zringen den Arbeiter vorwärts. Durch Fleiß und
Uufmerksamkeit konn also Jeder, X der Minder⸗
geübte, infolge besserer Leistungen die Zuteilung
feinerer Arbeit erwerben, somit zu hoͤherem Verdienst
gelangen.
In den Schaufenstern der Kaufläden find seit
urzem zwei Plakate ausgestellt, welche durch ihre
vieklich künstlerische Ausführung die Aufmerksamleit
jer Vorbeigehenden auf fich lenken. Es sind Bunt-
druck Bilder, von denen das eine einen Raucher,
das andere einen Schnupfer darstellt, wie sie sich
dem Genusse des Tabaks, hingeben. Sie zeichten
ich durch einen auffallend padenden, lebenswahren
Ausdruck der Empfindungen leidenschaftlicher Ver⸗
hrer einer guten Pfeife und feinen Prise aus
und sind bestimmt, die Binger Gräff Tahake zu
empfehlen.
m—nr Drichten.
Gestoroden: Ju St. Johann a. d. Saar
darl Fuhr, 55 J. a.; in Saarbrücken Jakob
Schwarzer; in Rodenbach Jakob Mattern, 71 J.
a.; in Hengstbacherhof Elisabetha Schlafer, geh.
Eberle; in Ludwigshafen Katharina Weiß, geh.
Freiermuih, 39 J. a.; ebendaselbst Anna Maria
Dörzapf, geb. Erb, 26 J. a.; in Kaiserslautern
Nargaretha Busch, geb. Druck, 48)3 J. a.
Reueste Nachrichten.
Straßzburg, 21. April. Das Buͤrgermeister⸗
amt der Siadt Straßburg verdffentlicht nachstehende
Bekanntmachung: „Seine Majestät der Kaiser wird
nit kleinem Gefolge am kügftigen Donnerstag den
24., vormittags gegen 8 Uhr, auf dem Haupt⸗
hahnhof eintreffen und am Freitag, nachmittags
2u Uhr, nach Darmstadt abreisen. Die Fahrt vom
Bahnhof bis zum Kaiserpalast wird durch die
düßstraße, Alten Weinmarkt, Meisengasse über den
Zroglieplatz erfolgen. Ein amtlicher Empfang wird
nicht statifinden. Die öffentlichen Gebäude werden
vährend der Dauer der Anwesenheit Seiner Maje?
tät beflaggt sein. Es ist zu erwarten, daß di
finwohner der Stadt auch ohne daß eine öffent⸗
iche Einladung erfolgt, diesem Beispiel folgen.
IAm 24. werden zur Feier des Tages sämtiliche
Z—chulen geschlossen.“ Wie die „St. P.“ hört, ist es
ioch nicht bestimmt, ob der Kaiser von hier einen
zagdausflug in die Vogesen machen wird. Der
daiser wid bei seinem Statthalter speisen; im
Staithalterpalast findet Tafel zu 40 Gedecken statt.
Bielleicht wird auch im Kaiserpalaste eine Tafel
tattfinden, doch stehen die Bestimmungen darüber
noch aus. Auch ist noch nicht festgestellt, ob und
velche militärischen Veranstaltungen stattfinden;
der Kaiser liebt in dieser Beziehung bekaantlich die
leberraschungen.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeg.
Weiße Seidenstoffe von 95 Pfge.
his 18.20 per Meter — glatt, gestreift
und gemustert (ca. 150 verschied. Qual.)
— versendet roben- und fflückweise, porto⸗
und zollftei das Fabrik Depot G. Henne-
berg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster um
rgehend. Briefe kosten 20 Pfg. Porto.
Nr. 393 des praktischen Wochenblattes für alle
dausfrauen „Fürs Haus““, begrundet von
Arthur von Studnit, enthält:
Wbvoochenspruch:
Blücke kennt man nicht, drinne man geboren;
Blücke kennt man erst, wenn man es verloren.
„Wald und Ofern“ betitelt fich das finnige
eitgemäße Gedicht, welches die neueste Nummer
der Wochenschrift „Fürs Haus“ eröffnet. Hieran
chließen sich der Aufsatz „Die liebenswürdige
Virtin“ und ein intetessanter Artikel über „Häus—⸗
iche Wetterprophezeiung', während der Aufsatz
Rechthaberische Frauen“ die, wie schon die U ber⸗
chrift sagt, allzuh ftig ihr Recht behauptenden
Frauen tadelt. „Ridiculo — Reäéticule“ gibt
Aufklärung über diese selbst von Gebildeten häufig
'alsch angewendeten Worte. Für Mütter schul⸗
flichtiger Kinder dürfte die lehtreiche Abhandlung
Zur Schulgesundheitspflege“ von größtem Nutzen
ein. Es folgt der Schluß der fesselnden Novelle
Der getreue Eckart“ von H. Naumburg. Unter
)en Ueberschriften ‚Fur den Erwerb', „Auf dem
Markt“, „Hausgarten“, „Bett“, „Kleidung“ und
„Hausrat“ findet fich viel Praktisches, während
inter „Zeichnen und Malen“ die Brandmalerei
ind das Bemalen von Sammet, Atlas und Seide
ingehend beschrieben wird. Wie immer, so ist
nuch diesmal der Kuche“ durch erprobte Rezepte
ind Küchenzettel besonders gedacht. Die „Neuen
Dichterstimmen“ mit reizenden Gedichten, sowie
Fernsprecher“ und „Echo“ mit hauswirtschaft⸗
ichen und gesellschaftlichen Eroͤrterungen beschließen
iese reichhaltige Numm⸗r, zu welcher noch die
illerliebste Beilage „Furs kleine Volk“ gehört.