auf dem deutschen Kapitalmarkt zu erleichtern oder
aur zu befürworten. — .
Totale und piee sche Nachrichten.
*Si. Jagbert, 3. Mai. Morgen Nach⸗
mittag 3 Uhr findet unter Vorsitz des Herrn
Burg⸗rmeister Heinrich die Wahl der Chargirten
der Feuerwehr in Hassell stait, wie sie durch
Zz 34 der Feuerlöschordnung alle 5 Jahre vorge⸗
schrieben ist.
*— Die Bahyerische Holz⸗Industries
Benossenschaft, Regierungsbezirt Rheinpfalz,
hält behufs Wahl der Delegierten Montag, den 5.
Mai nachmittags 3 Uhr im Saalbau in Nufstadt
z. H. eine Bezirksversammlung ab, deren Leitung
Dertn Fabril- Direktor Friedrich Kraus von Franken⸗
hal üdertragen worden ist.
— Aus den in der letzten Nummer des Ver⸗
insblaties der pfälzischen Aerzte ist über den
drankheitszustand der Pfalz im Monat
Maänrz zu entnehmen, daß derselbe im allgemeinen
ziemlich hoch war, wenigstens höher als im Fe⸗
bruar; nur von Kusel und Homburg wird er als
sehr nieder bezeichnet. Das häufige Auftreten von
Pneumonicen, vielfach mit langsamer Loͤsung,
wird von Germersheim, Landau, Pirmasens, Lud⸗
wigshafen, zahlreiche Fälle von Gelenkrheumatis-
mus aus Frankenthal und Pirmasens gemeldet.
In der ersten Hälfte des Monats machte sich noch
die Influenza demerkbar, in den entfernteten Ge⸗
meinden des Kantons Dahn war sie selbst Ende
des Monats noch nicht ganz verschwunden. Im
Uebrigen treten jetzt in den Vordergrund wieder
mehr die gewöhnlichen Katarthe mit weniger Stör⸗
ung des Allgemeinbefindens und ohne die der
Influenza eigenthümlichen Neuralgien, desgleichen
Anginage: eine große Zahl von Brechdurchfällen
ist von Ludwigshafen notirt. Von Typhus kamen
18 Erktankungen zur Anzeige, 4 von Böbingen,
je eine von Gommersheim, Sp yer, Frankenthal
(neue Anlage), Kleinkarlbach, Rheinzabern, Jakobs⸗
weiler, Aßweiler, Wittersheim, Ballweiler, Blick⸗
weiler, Neuhäausel, St. Ingbert, Althornbach,
Ramstein. Scharlach herrschte in kleiner Epidemie
zu Aßweiler und Böchingen; sehr leichte Er⸗
krankungen in groͤßeree Zahl wurden zu Franken-
thal, Oppau, Niedesheim und Flommersheim be⸗
obachtet, ähnlich zu Landau, Kaiserslautern, Pir⸗
masens, vereinzelte Fälle zu Ludwigshafen, Frie⸗
senheim, Haßloch, Nenstadt, Dackenheim. Dürk⸗
heim, Karlbach, Contwig, Bosenbach und Alten⸗
zlan. — Die Masern breiteten sich weiter aus,
inerseits am Rhein zu Ludwigshafen, Oggers⸗
jeim, Maudach, Mutterstadt, Haßloch, Iggelheim,
Bobenheim, Roxheim, andererseits im Wastrich zu
St. Ingbert, Rohrbach; dereinzelt wurden
ie zu Pirmasens, Sp her, Herschweiler beobachiet,
Zeuchhusten, in Ludwigshafen in Abnahme.
jerrschte noch ziemlich stark zu Kaiserslautern,
Hallgarten, im Kanton Dürkheim, zu Bobenheim,
Hagenbach, im Kanton Blieskastel zu Herbitzheim.
Rubenheim, Aßweiler, Biesingen, ferner zu St.
Ingbert-Rohrbach, zu Haßloch, einzelné
Erkrankungen kamen auch in Frankenthal, Grün-
ttadt, Lambsborn, Contwiq, Krottelbach, Albers⸗
weiler und Gossersweiler noch zur Behandlung.
Diphtherie erscheint fast überall wieder in größerer
Hhäufigkeit, so namentlich in den Städten Kaisers⸗
autern, Ludwigshafen, Pirmasens; eine recht
hösartige Epidemie herrschte zu Altenglan; auch
wus dem Kanton Waldmohr wird wieder eine
zrößere Zahl von Erkrankungen gemeldet; ferner
von Schwegenheim, Hagenbach, Pfortz, Erlenbach,
Roßbach, Haßloch, Neustadt, Speyer.
— Fur den laufenden Monat besteht fur
folgende Thiergattungen Schonzeit: Hirsche (Alt⸗
und Schmalthiere), Dammböcke, Dammgeisen, Gems-
wild, Rehböcke, Waldhasen, Dachse, Biber, Murmel⸗
hiere, Fasanen, Auer- und Birkhähne (mit Aus«
nahme der Balzzeit), Hasel⸗, Schnee⸗ und Stein⸗
JUühner, Wildenten, Waldschnepfen und Bekassinen,
sowie für das auf den Mösern brütende Federwild,
dann fuur Wildtauben, Ziemer und Drosseln.
Niederwürzbach, 2. Mai. Heute war
das Uutersuchungsgericht von Zweibrücken hier zur
Zeugen⸗Vernehmung und Ortsbesichtigung wegen
ꝛines am 26. April c., zwischen hier und Lautz
tirchen von einem hiesigen jungen Mann ausge⸗
führten Sittlichkeitsberbrechens.
— Reichenbach. Für einen Arzt, der
gesonnen ist, sich hier niederzulassen, leislet die
Bürgermeisterei Reichenbach einen Beitrag von 575
Mkee dem Vernehmen nach beabsichtiat auch die
Zurgermeisterei Neunkirchen am Potzberg eine Summe
zu dem gleichen Zweck beizutragen.
— Bergzabern. Das von Irl. Louist
Wolf aus Wachenheim gestiftete Erholungshaus,
die sogenaunte Louisenruhe“ wird dem all⸗
—XXV
yffnet werden. Es ist dieses Haus besonders
chwaͤchlichen Leuten zu empfehlen, da während der
Zaison einige Diakonissinnen aus Speher darin
weilen.
— Die Metzgermeister in Speyer kündigen
in den Blättern einen Preisaafschlag des
Rindfleisches von 60- auf 66 Pfg. pro Pfund an.
Zicherem Vernehmen nach wurden die Herren in
iner Versammlung am Montag, in der dieser Be⸗
chluß gefaßt wurde, dahin einig, daß Jeder bei
einer Konventionalstrafe von 100 Mtk. unbedingt
zu solchem Preis verkaufen müsse.
— Das diesjährige Haßlocher Pferde—
Rennen findet am 15. dieses Monats, also auf
Christi⸗Himmelfahrt, statt. Wie man erzählt, soll
mit dem Rennen auch eine Verloosung von Pserden
und landwirthschaftlichen Geräthen verdunden werden.
— Neustadt, 2. Mai. Die Mitteitung,
daß eine Preisherabsetzung für Kohlen
n Aussicht stehe, scheint sich n icht zu bestätigen.
ks wird im Gegenteil jetzt von verschiedeuen Blät⸗
ern gemeldet, daß noch eine Preiserhöhung zu ge⸗
värtigen sei. So soll der Preis der Saartohlen
im 20 Mk. für den Bahnwagen erhöht werden.
N. Zig.)
— Däürkheim, 1. Mai. Der Stadtrat er⸗
lärt sich, laut „D. A.“, bereit, das erforderliche
Zauterrain für die Kreis-⸗Taubstummen⸗
Anstt alt mit etwa 8384 Morgen unentgeltlich zur
Verfügung zu stellen, auch noch über etwa weiter⸗
jehende Leistungen in Verhandlungen eintreten zu
vollen. Als Bauplatz wurde vorerst die Saline,
döpfel ꝛc. ins Auge gefaßt. Die klimatischen und
onstigen Verhälmisse überhaupt berechtigen wohl
dürkheim in Konkurrenz zu treten. Steine und
„and zu den Bauten, für welch letztere der Kreis
165,000 Mk. aufwendet, könnten seitens der
Z„tadt noch unentgeltlich abgelassen werden. Die
veitere Vertretung der Sache bei k. Regierung
hurde einer Abordnung übertragen. 5
— Ludwigshafen, 2. Mai. Wie der
Kur.“ vernimmt, hat die Pfälzische Bank
n Ludwigshafen a. Rh. aus Anlaß ihres 1889er
Zilanz-Abschlusses auch diesmal wieder verschiedene
jemeinnützige Spenden bewilligt, so unter anderem
00 Mk. an den hiesigen Verschönerungsverein,
300 Mk. an das Pfälzische Gewerbemuseum Kai⸗
erslautern, 120 Mk. an den Verschönerungsberein
Zirmasens, 100 Mk. an den hieligen Gewerbe⸗
zerein, 100 Mk. an die hiesige Volksbibliothek
ind Volksmuseum, sowie einige kleinere Zuwend
ingen für Dürkheim a. H. und Kaiserslautern.
—Oggersheim. In den letzten 8 Tagen
reigneten fich dahier zwei schwere Unfälle.
Vorige Woche wurde der Fuhrknecht Pter Weih-
nacht beim Aufschirren eines Pferdes von dem letz⸗
eren derart vor den Leid geschlagen, sodaß er
rächster Zeit nach schweren Leiden gestorben ist;
Beihnache war dahier bei König u. Herf beschäftigt.
Ferner wurde ein Arbeiter in der Eisengießerei von
Nack u. Eapollo (Saumhof) durch ein ungefähr 8
Zentner wiegendes Eisen derart verletzt, daß
serselbe mehrere Monate erwerbsunfähig sein
vird; wie man lhört, soll ein Beckenknochen ge⸗
zrochen sein.
— Obermoschel, 1. Mai. Der Aus⸗
chuß für Errichtung eines Krieger dent mals
jeschloß in seiner letzten Sitzung, die Enthüllung
dieses Denkmals am 6. Juli nächsthin vorzuneh-
nen und mit derselben eine Feier zu verbin⸗
)en, zu welcher weitgebende Einladungen erfolgen
ollen.
— Ein heiteres Abenteuer, erzählt
die „Pf. Vzt.“, passirte dieser Tage einem Land⸗
virth aus — doch wir wollen lieber keinen Ort
iennen. Derselbe fuhr am letzten Dienstag früh
nit seinem Fuhrwerk nach dem 4 Stunden ent⸗
ernten Y, um dortselbst Kalber abzuliefern. Diese
jatte er um annehmbaren Preis an den Mann
jebracht und er that sich deßwegen nun auch im
Wirthshause etwas zu Gute. Und wie es so im
Jjewöhnlichen Leben geht, es wurde Mittag und es
vurde Abend, und unser Landwirth hatte des
„Guten“ genug. Er machte sich auf den Heimweg
ind marschirte lustig seiner Heimath zu, woseldst
ingelangt er sich zur Ruhe hegah. Früh Morgens
erhebi er sich, begibt sich in den Pferdestall, find
aber dort zu seinem nicht geringen Schrecen m
ein Pferd; schon denkt er an Rauber, redet *
Di bnobi, socn win er feinem Lerger, dancher
heredten Worten Lust machen, da erhält er wñ
seiner Ehehälfte Aufschluß, wo das Pferd wis
geblieben. Mit besänftigenden Worten theiln
hm mit, daß er am Dienstag Abend in angehe
ertem Zustande ohne Fuhrwerk und Pferd nao—
dause gekommen sei und er dasse lbe wohl inn
dergessen hab· · Nud dem war co
Berm ischtes. I
F Nach Mitteilung der kaiserl. Generaldirelig
der Eisendahnen in Elsaß-Lothringen werden do
aussichtlich am 21. Mai und am 4. August
Is. Extra⸗Personenzüge von Straß
zurgenach Berlin zu ermäßzigten Preisen su
Abfertigung gelangen. Die Fahrzeiten und nuhen
Bestimmungen, die im wsentlichen die gleiche
zleiben wie in den Vorjahren, werden später bekau
gegeben werden.
Mannheim. Das hiesige großherzog
liche Schloß soll einer gründlichen Erneuerun
unterzogen werden, und zwar wird zueist der innen
Schloßhof in Angriff genomm⸗n. Die Ardeiten
nehmen voraussichtlich eine längere Räihe bor
Jahren in Anspruch. Di durch diese Wiederhen
zeslung des Schlosses entst henden Kosten sind ar
500 000 Mk. veranschlagt worden.
F Hamburg, 2. Mai. Ein großer Teil de
Urbeiter, die an den Staatsbauten, Wuste
und in Fabriken beschäftigt waren und gefsterr
eierten, erschienen heute zur Wiederaufnahme de
Arbeit, wurden aber abgelohnt und entlassen. In
solge des starken Polizeiaufgebots fanden ber
Ruhestörungen statt.
FF Berlin, 2. Mai. Prinz Karl zu Hoher
sohe⸗Inqdelfingen ill gestern Abend
Alter von 70 Jahren hierselbst gestotben.
—FAus Sachsen, 30. April. In einer
Zwickauer Kohlenschacht stürzte eine Wan
in, wodurch sechs Arbeiter verschüttet wurden
Zwei derselben sind so schwer verletzt, daß an ihrt
Herstellung gezweifelt wird, die anderen kamm w
eichten Verwundungen davon.
fFParis, 2. Mar. Aus Tourcoin
heute Vormittag eingetroffene Meldungen bezeichne
die Lage als ernst. J 26 Exablissements ferer
die Arbeite. Aus Roubaix sind 5000 Aus
tändige nach Tourcoig gekommen und bordrelte
sich in der ganzen Stadt. An mehreren Puvplier
ind Ordnungsstörungen vorgekommen, die Gr
riedigungen mehrerer Fabriken wurden niederh
tissen. Die Behörden suchen um Verstärkung de
Truppen nach — In Roubaix setz ndr
unnarchistschen Ausständischen die Arbeite
»instellung fort. Der Ausstand hat auch scho
Tourcoina, Wattrelos, Wasquehal ergriff⸗n. U⸗
Jjefähr 30,000 Arbeiter stehen aus. — Genemn
Billot wird mit Truppen in Rouvaix erwarteh
Familiennachrichten.
Gestorben: In Saarorücken Wettwe Lu
wig Zx. geb. Bach, 70 J. .a.; ebendaselb
Maria Jungmann, geb. Meyer, 45 J. d.
Maikaumer Jokob Fück, 41 J. a.; in Kaier
autern Karl Soaneherger, Reutner. 82 J.
Neueste Nachrichten.
Muünchen, 2 Mai. Kammer der se
geordneten. Abg. Huller berichtet Rime
des Beschwerde⸗Ausschusses über die Beschwetde
des sufssntirten Zumralstaatskassa- Funltont
Julius Deinzer in Muünch⸗n wegen Vtlehun
derfassungsmäßiger Richte. Deinzer sei ein aur
Bekannter beider Kammern, an die er sch
rit Jahren regelmäßig sich mit Beschwerden wend
Die letzte Beschwerde sei aber in so verlehende
Tone fur die Staatsregierung gehalten, daß d
Referent der Reichsrathseskammer Dr. v. Neumah
chon aus form llen Gründen die Ablehnung
muttagt habe. Die Bischwerde beziehe sich“
zwei Punkte, einmal, daß Deinzer ungetchh
ligler Weise seines Dienstes enthoben worden
und wellens dah er micht die enhrr
hende Gratifikation für seine hervorru
den, dem Stnate heleisteten Diensten
Funktionär erhalten hobe. Deinzer habe —
(00,000 Mark, dann 40,000 Mark, sowie
Titel als Finanzrath gefordert. Die neueste
chrift sage, daß man ihn ohne Veranlassung u
vider besseres Wssen zum Narren habe sonn
vollen und das sei eine genz ungualifizirhate