Full text: St. Ingberter Anzeiger

xbpedition, Guterexpeditor Schild von Pirmasens 
nach Zweibrücken als Vorsteher der Gütererpediton 
zaselbsi, Stationsvorsteher Bade von Göoͤllheim ⸗ 
Dreisen als Güterexpeditor und Vorsteher der 
Zuterexpedition nach Pirmasens, Siationsvorsteher 
Karl Rinck von Maikammer in gleicher Eigen⸗ 
schaft nach Goͤllheim⸗Dreisen und Stationsvor⸗ 
deher Wehrbein von Gersheim in gleicher Eigen⸗ 
chaft noch Schaidt (Pfalz.) 
— Fur den Neubau einer katholischen Kirche 
in Gerach (Bezirksamt Ebern) iß die Veranstaltung 
einer Kollekte in sämmtlichen katholischen 
irchen Bayerns gestattet worden: Für die Pfalz 
st diese Kollekte auf den ersten Pfingstfeiertag 
angeordnet. 
— Der Remonteankauf in der Pfalz 
findet in Verbindung mit der Kontrolle der Stu⸗ 
ten und mit der Prämiirung der Fohlen der 
stemontezuchtbezirke an nachbezeichneten Tagen und 
Stationen statt: 2. Juni, Nachmittags 1 Uhr, 
zu Kandel Remonteankauf, Stutenkontrolle und 
Fohlenprämiirung; 3. Juni, Vormittags 10 
Uhr, zu Haßloch dasselbe; 4. Juni, Vormittags 
10 Uhr, zu Eichelscheiderhof nur Remonte- 
ankauf; 6. Juni, Vormittagas 9 Uhr, zu Zwei⸗ 
zrucken Resnonteankauf, Stutenkontrolle und Fob⸗ 
lenpraͤmiirung. 
— Laut Beschluß des Radfahrervereins 
domburg erhalten bei dem am 8. Juni nächst⸗ 
hin zu Homburg statifindenden Radfahrer- 
Rennen sämmtliche Distrikts· und Staats⸗ 
fraßenwärter, auch aus anderen Kantonen und 
Bezirken, freien Eintritt zum Rennplatz, insofern 
jolche in Uniform auf dem Fesiplatze erscheinen. 
— Zu Homburg wurde vorgestern Abend zwischen 
10- 109, Uhr in der Wohnung des Gastwirthes 
Beorg Keil an der Eisenbahnstraße, während fich 
Jerselbe mit Familie in dem oberhalb der Woh⸗ 
aung gelegenen Wirthszimmer befand, eingebroch⸗n 
und laut „Zw. Zig.“ eine Apzahl Kleidungsstücke, 
Bettzeug und Schirme im Werthe von zusammen 
300 Mark gestohlen. 
— Hütschenhausen, 28. Mai. Frau 
Lisette Schmitt, Witwe des dahier verlebten Guts⸗ 
besitzers Ludwig Kurz, hat, nach der „Pf. Pr.“, 
in Vollzug eines Wunsches ihres Ehemannes der 
protestantischen Kirchengemeinde von Hütischen- 
hausen eine Schenkung von 5000 Mk. zur 
Bründung eines Fonds für einen Kirchenneubau 
ugewandti. 
— Pirmasens, 23. Mai. Besitz⸗ 
wechsel. Das Haus nebst Wirthschaft der Frau 
Wittwe Jakob Wagner in der Schäfergasse ging 
gestern durch Kauf in Besitz des Herrn Peter Roͤtzel 
um die Summe von 27,000 MI. über. 
— Pirmasens, 28. Mai. Folgender Fall, 
der auf dem gestrigen Wochenmarkt vorkam, mahnt 
zur Vorficht. Eine Frau von hier hatte Butter 
gekauft und dieselbe in ihren Korb gestellt, der 
aeben ihr auf dem Boden stand. Die Frau ent⸗ 
nahm darauf dem Portemonnaie ein Zweimaik⸗ 
fück und steckte ersteres wieder in die Tasche. 
Während die Frau nun auf das Herausgeben 
wartete, wurde die Butter cus dem Korbe ge⸗ 
stohlen und als sie das Geld in die Tasche 
tecken wollte, mußte sie die unangenehme Ent⸗ 
deckung machen, daß ihr auch das Portemonnaie 
mit Inhalt aus der Tasche entwendet worden war. 
Gig.) 
— Landau, 28. Mai. Zu dem gestern AÄbend 
erfolgten offiziellen Abschied des Prinzen Lud wig 
Ferdinand und seiner Gemahlin vom 18. In— 
fanterie · Regiment waren die Unteroffiziere und 
Mannuschaften der beiden Bataillone in den ge⸗ 
räumigen Anlagen der Fortkaserne versammelt. Das 
Prinzenpaar erschien dortselbst kurz vor 9 Uhr, 
vährend die sämmilichen Offiziere und Sanitäis⸗ 
ffiziere vom Bataillon sich schon eingefunden hat⸗ 
en. Der Prinz verabschiedete sich in einer kurzen 
Ansprache von den Unteroffizieren und Soldaten 
und ein aas vielen Soldatenkehlen erschallendes 
kräftiges Hoch durchzitterte die Luft. Um 1410 
Uhr fuhren die hohen Gäste nach der Offizers⸗ 
peiseanstalt, allwo noch ein Abschiedsefsen der 
Herten Offiziere stattfand. Um halb 11 Uhr 
suhren die Herrschaften in ihr Hotel. Bei der 
heute früh erfolgten Abfahrt vecsammelte sich das 
zefammte Offizierslorps nochmals auf dem Bahnhof, 
vährend die Mufik des Regiments zum Abschied 
spielte. (Pf. A.) 
— Kirrweiler, 23. Mai. Dem Wirthe 
und Kohlenhändler Weis am Bahbnhof hierselbst 
wurde in boshafter Weise ein nicht geringer S. 
den dadurch zugefügt, daß ihm 13 Kirschbäume j 
n der Stärke eines Ofenrohrs, geringelt, d. h 
jandbreit und dann sogar noch bis zum Geäste, 
zie Rinde bis aufs Holz entfernt wurde. Die 
Bäume müssen in Folge dessen sicher absterben; sie 
tehen auf seinem an der Speyererstraße gelegenen 
Zrundstück. Dem Thäter ist man auf der Spur. 
— Neustadt, 23. Mai. Es scheint zwischen 
ꝛen hiefigen Handel- und Gewerbetreibenden eine 
Bereinigung zu Stande zu kommen, dahin gehend, 
zaß dieselben ihre Berkaufslokale an Sonn⸗ 
ind Feiertagen früher schlie ßen. Wie die 
Zig.“ hoͤrt, sollen ca. 60 Ladeninhaber verschie⸗ 
ener Branchen ihre Bereitwilligkeit mit ihrer Unter- 
chrift zugesagt haben. Es wäre zu wünschen, daß 
diese V.reinbarung zu Stande käme, da durch all 
jemeines Schließen gewiß kein Nachtheil für den 
Finzelnen eatstehen würde und die Sonn⸗ und 
Feiertage für unsere Detaillisten nicht nur im 
dalendec, sondern auch in Wirklichkeit existiren 
wurden. 
— Vom Weinbiet, 23. Mai. Die Kon⸗ 
erbefabriken lassen z. Z. die Mandeln, deren 
dern noch weich ist, auflaufen und brechen und zahlen 
yro Zentner 18 -19 Mk. 
— Haardti, 28. Mai. Am vergangenen 
Sonntag, dem Tage des von dem Verschönerungs⸗ 
zerein arrangirten Waldfestes, wurde auf der 
Welsch'schen Terrosse, welche der Besitzer in aner- 
ennenswerther Weise dem Publikum zum Genusse 
er wunderschönen Aussicht geöffnet hatte, eine da⸗ 
elbst aufgestellte, die Umgebung in bunter Er⸗ 
cheinung wiedergebende sehr werthvolle Spiegel⸗ 
ugel von roher Bubenhand zertrümmert. Herr 
Dr. Welsch schreibt nun eine Belohnung von 100 
Nark für Denjenigen aus, welcher den Zerstörer 
iamhaft macht oder zu seiner Aufsindung beiträgt, 
zamit ein Exempel statuirt werde für Diejenigen, 
velche sich gleichsam ein Gewerbe daraus machen, 
nuch die vom Verschönerungsvberein aufgestellten 
Bänke, Wegweiser ꝛc. zu demoliren. 
— Dürkheim, 23. Mai. Die Vorstandschaft 
zes Gewerbe⸗Vereins, desjenigen Vereins, 
velchem wie dem Verschoönerungs Verein in erster 
dinie an der Hebung des Fremden⸗Verkehrs und 
es regen Besuches unserer Stadt und Gegend ge⸗ 
egen ist, hat sich mit einer unter den Vereinsmit- 
zliedern zitkulirenden Eingabe an den Stadtrath 
jewendet, worin um Gewährung des Zuschusses 
on 400 Mk. zu den Koften der Cur⸗Musik gebeten 
wird. (A.) 
— Deidesheim, 22. Mai. Bei der Testa⸗ 
nents⸗Eroffnung des verstorbenen Gutsbesitzers 
herrn Andreas Hußling fanden sich auch Le⸗ 
gate an dessen Arbeiter vor und zwac bei einigen 
zis zum Betrage von je 200 Mk. 
— Die Familie des frühern Bürgermeisters 
deller von Ruppertsberg hat der dortigen 
Pfarrkirche einen kunstvollen, aus einer Münchener 
Werkstätte hervorgegangenen Seitenaltar gestiftet. 
die Herstellungskosten sollen 1000 Mtk. betragen 
— Ludwigshafen, 23. Mai. Ihre kgl. Ho⸗ 
seiten Prinz. Ludwig Ferdinand und Ge— 
nahlin pasfirten heute Morgen um 7 Uhr auf der 
tuckceise aus der Pfalz den hiefigen Rangirbahnhof 
ind die Rheinbrüce. 
— Ludwigshafen, 22. Mai. Die heutige 
zenerulversammlung der Pfalzischen 
fisenbahngesellschaften war aus den 
kreisen der Alktionäre stärker besucht, als dies seit 
jahren der Fall war. Im Auftrag einiger Aktionäre 
nterzog ein Frankfurter Rechtsanwalt die Bilanz 
owie den Dividendenvorschlag der Verwaltung einer 
illerdings sachlichen, maßvoll gehaltenen Kritik. 
derselbe bemaͤngelte zunächst die vocgeschlagene Do⸗ 
irung des Reservefonds, die er angesichts der be⸗ 
eits angesammelten Rücklagen und der fortwährend 
zattfindenden Amortisation des Prioritätskapitals 
ils unnoͤthig bezeichneie; außerdem wurde hervor⸗ 
jehoben, daß im Jahr 1889 aus Betriebsmitteln 
lusgaben für Ergänzungs⸗, Erweiterungs⸗ und 
zerbesserungsarbeiten in größerem Umfang als bis- 
jer gemacht worden seien, von denen inhaltlich des 
veschaftsberichts ein namhafter Betrag auf die 
Zaukonti der einzelnen Gesellschaften hätte gebucht 
derden koͤnnen, in welchem Fall sich der zur Ver⸗ 
heilung an die Altionäre verfüghare Reingewinn 
zicht unbeträchtlich erhoͤht haben würde. Diesen 
Finwendungen begegnete sowohl der Präsident des 
zerwaltungsrathes, Herr Geheimer Hofrath Neu—⸗ 
nayer, als der Direltor der Pfälzischen Eisenbahnen 
herr kgl. Regierungsrath v. Lavale; der — 
desdrach, nach den Kur.“, in klarer und“hu 
zeugender Weise die Geschäfts⸗ und Finemiage 
Unternehmens in den jüngst vergangenen John 
owie die Aussichten desselben für die Zulunft 4 
jehr interessante Einblicke in das Verhältnis * 
jarantirenden Staat und schloß mit der — 
daß die Ansammlung eines Reserbefonds ein 
m Interesse der Aktionäre gebotene Maßregel 
und daß es fich bei den angefochtenen —E 
zaben der Hauptsache nach um Anlagen handl— die 
m Interesse der Betriebssicherheit etfochen 
und ihrer Dringlichkeit megen aus laufenden Mitle 
herzustellen waren. Namentlich die letzterwahnin 
Ausführungen fanden auf Seiten der Altionn 
eine so beifällige Aufnahme, daß einer der —* 
aenten unter dem Ausdruck des Dankes fut d 
eben so rückhaltslosen als lichtvollen Ausfuhrungen 
des Herrn Direktors d. Labale seinen Widersbiuh 
gegen die Anträge der Verwaltung förmlich zuug 
jog, worauf sämmiliche Vorschläge der Verwallun 
mit überwiegender Stimmenmehrheit genehmig 
wurden. Nach dem ganzen Gang der Verhand. 
ungen, die schließlich mit einem Vertrauensboium 
ur den gemeinschaftlichen Verwaltu ngsrath der 
Pfalzischen Eisenbahnen endigten, ist nicht ansi 
nehmen, daß der formell ollerdings aufrecht erhel⸗ 
ene Widerspruch der dissentirenden Altionäte zy 
veiteren Verhandlungen führen werde. 
— Frankenthal, 28. Mai. Die Ver— 
zreiterung des hiefigen Kanals sqint 
zurch die lebhafte und energische Agitation einiger 
jiefigen Bürger mit Erfolg gekrönt zu werden, 
enun die Pläne, die zu diesem Zwecke dem dor 
inigen Tagen hier anwesenden Herrn kgl. Obe 
aurat Häußer vorgelegt wurden, scheinen thei— 
veise dessen Anerlennung gefunden zu haben. 
lugenblidlich nüher auf die Angelegenheit hia 
inzugehen, hält das hiefige „Tabl.“ fur ber⸗ 
rüht. 
— Freinsheim, 22. Mai. Gestern er⸗ 
iffnete das erste Köorbchen Kärschen den Obs— 
dersand für das 9er Wachsthum. Dieselben 
wurden in einigen kleinen Parthieen mit 45 Piq 
das Pfund bezahlt. 
— Der Gemeindefoͤrster Hennrich in Gein— 
zdeim hat einen Fischotter von seltener Groͤß⸗ 
rlegt. Das Thier mißt vom Kopf bis zur Swarp 
pitze 1 Meter 30 Zentimeter und wiegt eiwa 
Pfund. Herr Hennrich hat auch früher schon mehrer 
dieser gefräßigen Fischräuber geschossen. 
— Grünstadt. Der Verbandstag 
der pfälzischen Rreditgenossenschaften win 
am 7. und 8. Juli hier abgehalten. 
Vermischtes. 
Schwetzingen, 22. Mai. Als Bewen, 
welchen horrenden Umfang der Spargelder 
sandt vom hiefigen Platze aus nach den entfern⸗ 
lesten Gegenden angenommen hat, diene die Theb 
ache, daß beispielsweise das Spargelversandis und 
and Konserbegeschaft der Herren M. Bassermam 
u. Cie. hier gestern allein 18 Zentner betsand 
und 20 Zentner zu Konservespargei eingekocht heh 
dieses Quantum wird von dieser Firma gegenwor⸗ 
tig fast täglich verbraucht. 
p'Würzburg, 21. Mai. Die pharnme 
zeutische Schlußapprobationspetf 
unnmg wurde heule beendigt. Von 15 zugelahenen 
andidaten trat einer zuruick, 4 fielen durch 10 
bestanden. Drei erhielten die Note J, sechs die 
Note D. und einet die Note III. 
pAugsburg, 28. Mal. Der Kommondin 
geselischaft jür Popp'sche Dru cluftanlagen 
don August Küdinger u. Eo. Abderitug die Ste 
gemeinde Fürth durch Vertrag die gonzese 
sum Betriebe einer Drudluftanlage. Die 
essionsdauer erstreckt sich auf 40 Jahre. d 
ine Molorenanlage für 3000Pferdekrafte vorlduf 
orojektirt. 
München, 21. Mai. Mit dem — 
rage hat der Biersud im igl. Hofbraubau, 
ein Ende erreicht. Es wurden im — 
Sudjahre eingesotten 838,800 Hektoliter Nalz (eeß 
32,400 des Vorjahres.) zun 
Am Freitag fand die Vermaͤhlung des 
den v. d. Ley en mit der Furstin Salm 
Schlobe Dyc dei Giehn in Rde inhreußen suu 
Duren. In der jüngsten Ziehung der sa 
ireiheits⸗-Lotterie gewann ein in 
inserer Stadt wohnender Gutsbesitzer den o 
gewinn von 200 000 Mark.