Pferde, da bei dem Hurdenrennen das Pferd des
Joh. Langfinger von Medenheim, welches bis da
din den ersten Platz behauptet hatte, bei der letzten
Runde ausbrach.
Straßburg, 28. Mai. Komponist V
E. Reßler ist heute früh nach schwerem Leiden
gestorben. (Reßler ist besonders bekaunt ge⸗
worden durch seine Opern „Der Rattenfäaget von
hammeln“ und „Der Trompeter von Sälkingen.“)
FBad Nauheim, 28. Mai. Dem Groß⸗
herzog von Hefssen wäre gestern beinahe ein
ähnüicher Unfall passirt, wie dem Kaiser
am Pfingstsonntag. Infolge eines Bruches des
Holzjoches scheute das Pferd. Der Großherzog
spraug aus dem Wagen und bandigte mit Hilfe
borübergehender Gendarmen das wild geworden
Tier. Heute fruh ist der Großberzog nach Darm
stadt abgereist.
Wiesbaden, 27. Mai. Der König
von Daänemark sfsattete der Kaiserin
Fugenie einen Besuch ab. Gestern besuchte der
Koönig die Kaiserin Friedrich in Homburg
b. d. H.
pWiesbaden, 27. Mai. Am gestrigen
zweiten Pfingstfeiertage hätte auf dem Rheine bei⸗
nahe eine entsetzhiche Katastrophe flatt-
gefunden. Um 7 Uhr früh fuhr das der Koͤln⸗
Düsseldorfer Dampfsch ffahrts-Gesellschaft gehörige
Dampftoot „Herzog von Nassau“ von Bingen nach
Mainz. Dasselbe wurde in Rudesheim über und
Aber mit Menschen geflüllt, auf dem Ded blieb auch
nicht ein einziges Patzchen frei. Um 8 Uhr 20
Min. passi rie es Eltbille. Das Schiff neigte fori⸗
während auf die rechte Seite, ohne daß von seiten
des Fuhrers Adhilfe geschaffen wurde. Gleichzeitig
fuhr det Schnelldampfer Kaiser Wilhelm“ mit
bollem Dampfe so dicht an der rechten Seite des
Scheffes vorbei — es blieb nur ein Abstand von
3—4 Meiern — daß die Pafsagiere auf Dicdes
„Herzogs von Nassau“ eingn Zusammenstoß für
uͤnausbdleiblich hielten. Man kaͤnn sich den Schrecken
der Passagiere denken. Zu gleicher Zeit stürzten
Pafsagiere aus dem Salon und den Kajüten unter
den entsetzlichsten Hilferufen der Frauen und Kinder
nach oben. Durch die sämtlichen Kajütenfenster an
der sich immer tiefer neigenden rechten Seite des
Schiff⸗s ergoß sich das Wasser in Stroͤmen in die
Kojüten und den Solon wa bald aen üß⸗rfutot
— — —
Mobilien-Versteigeruug.
war. Sämtiliche Passagiere fürzten nach der Trippt
zu, um sich auf Ded zu flüchten. Mehrere Damen
durden ohnmächtig. Durch eine energische Schwenk⸗
ung des Schnelldampfers wurde die Situanon bald
eine andere, der „Her og von Nassau“ kam wieder
—O
borüber. Den Kapuan des „Herzogs von Nossau“
mifft insofern ein Verschulden, als er die Ueder
fsüllung des Schiffes zuließ und nichts that, al⸗
äch dasselbe auf die rechte Seite neigte, gegen der
apitän des Schnelldampfers „Kaiser Wilhelm*
aber darf wohl der Vorwurf erhoben werden, daß
er durch zu große Annüherung an das ander
Scheff das Leben von 500 Menschen in Gefahl
gebracht hat.
Paris, 26. Mai. (Ein Sturz von dem
Thurme der Notre⸗Dame⸗Kirche.) Gestern Vorwittag
sührte der Meßner der Kirche von Notre⸗Dam
eine Gesellschaft von fünf Personen auf den Kirch
hurm, um dort die berühmte Aussicht auf Parus
zuͤ genießzen. Eine elegante Frau von ungefähr
Unfundzwanzig Jahren, die sich der Gesellschaft im
etzten Äugendlicke angeschlossen hatte, eilte, auf der
csten Galerie angelangt, den Anderen voran auf
ie oberste Plattform, wo sie sich mit einem fuürch⸗
erlichea Aufschrei über die Brustung schwang und in's
Leere hinabnürzte. Sie üderschlug sich einige Mal⸗
ind fiel mit voller Wucht auf einen zufällig vor—⸗
eikommenden Arbeiter auf, der sein Töchteichen
in der Hand hielt. Der Uaglückliche wnrde mit
'olcher G.walt niedergeworfen, daß ihm die Wirbel⸗
aule gedrochen wurde und er sterbend in's Spital
zetragen werden mußte. Die Identität der Seldfi⸗
möcderin wird schwer festzustellen sein, da fie
keinetlei Aufzeichnungen bei sich trug und ihr
Besicht derart zermalmt wurde, daß es ganz un—
lenntlich ist.
SParis, 27. Mai. In der Irrenanstalt
Bicstre hercschte gestern große Aufregung. Ein
Tobsüchtiger, ein wahrer Herkules, riß in einem
Anfalle don Wahnfinn das eiserne Gitter seiner
Zelle aus der Mauer und zog mit mehreren
inderen Kranken, die fich ihm anschlossen, nach dem
stundgange, wo die Wächter fich aufhalten. Diese
nußten vor der Ueberzahl weichen und nun defrei—
en die Entwichenen alle Kranken dieser Abteilung.
khe die herbeigerufene Garnison des Forts und
3 Malitejanronton »intrafen ztrümmerfen die⸗
Tobsüchtigen alles, was ihnen in die Hande
und ein Warter, der sich nicht eilig genüg —
konnte, erhielt mit einem Tischbein einen so vid
tigen Hieb auf den Arm, daß dieser an d
Ztellen gebrochen wurde. Als der Polizeilomms
von Gentilly mit den Soldaten vor der —
intraf, fand er vier der aufgeregten Kranken g
der Mauer sitzend und die den Wärtern entwendn
Rasirm sser schwingend. Die Soldaten rucien
aufgstectem Bajonett vor und die Warter sesi
ihrerseits die Feuerspritze in Bewegung. —
8 mönlich, die Irtsinnigen einzeln zu fassen *
zach ihren Zellen zarüchzubtingen, wo den Zu
uchtigen die Zwangsjacke angelegt wurde. J
angerichtete Schaden beträgt mehrere tausn
Franken.
t Madrid, 26. Mai. Große Aufreq
ung) herrscht unter den Mitgliedern der hefh⸗
franzbsischen Kolonie, weil die Kirche „San d
de los Frences8,“ welche ihr zur Adhaltung ihn
Gottesdienstes diente, am 10. Juni durch ein—
Notar versteigert wird, ohne daß man weiß, warn—
und auf wesien Betreiben.
—⸗ßîïsi
Neueste Nachrichten.
Muͤnchen, 28. Mai. Der Bamberger Don
kapitulat De. M. Lingg, der Vertraute des da
storbenen Erzbischofs, früher Erzieher im Hause de
Prinzen Adalbert, soll, nach dem „Pf. K.“
den Bamberger Erzbischofstuhl in Ausficht
nommen sein.
Muuͤnchen, 28. Mai. Im Auftrage Steh
Hoheit des Prinz⸗Regenten werdea sichd
igl. Staatsminister Frhr. v. Crailsheim un
b. Feilitz sch zu den Münsterfeierlichkeiten me
Ulm begeben.
Berlin, 28. Mai. Der deutsche Led
rertang berieth in der heutigen Sitzung die These
—X——
schulen gegenüber der sozialen Ftage in
einigte sich schließlich in die Resolution, wonr
sich die soziale Mitarbeit der Volksschule auf d
Erziehung einer chacabtervollen Jugen
zu beschränken habe. Eine Resolution, die niedert
Züsterdienste den Lehrern fernerhin nicht m
zu übertragen, wurde angenommen.
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