— Die am 19. Novbember 1889 in Freis 
bach abgehaltene Gemeinderathswahl wurde laut 
18. A.“ bvom kgl. Bezirksamt Germersheim als 
ungültig erklärt, da mehrere Nichtwahlberechtigte 
sich an der Wahl betheiligten. 
— Speyer, 7. Juni. Der kgl. Regierungs⸗ 
rat bei der Kreisregierung der Pfalz, Herr Th. 
Geib in Spehyer, wurde in seiner Diensteseigen⸗ 
schaft zur Dienstleistung in das Ministerium des 
Innern einberufen. 
— Neustadt, 7. Juni. Vor einigen Tagen 
hrachlen verschiedene Blätter schon Mtttheilung über 
die für das hiefige Sängerfest gewonnenen Fest 
dirigenten. Dieselbe war etwas verfrüht, denn erst 
heuie gingen die diesbezüglichen Verhandlungen zu 
ẽkEnde und es wird der Komponist Mox Bruch seine 
Szjenen aus der Frithjofsage“ (aicht wie neulich 
ein Korrespondent angegeben, „die Velleda“ von 
Brambach) die schon anderwärts mit größtem Er 
folge aufgeführt wurden, hier selbst dirigiren. Flͤr 
den instrumentalen Theil wurde das Orchester des 
Mannheimer Hoftheaters engagiert; derselbe wird 
also von bewährtlesten Kräften ausgeführt und steht 
dewnach ein künstlerischer Genuß ersten Ranges in Aus⸗ 
sicht. Als Dirigent des ersten Theiles des Festkonzerts 
wuͤrde der als růchtiger Komponist und unübertrefflicher 
GBesangsleiter weit belannte Kapellmeister Ferd. 
Langer gewonnen. Als Gesangssolisten für das 
erste und zweite Festkonzert werden nur ebenfalls 
bedeulende Kräfte mitwirken und werden die dies— 
bezüglichen Verhandlungen, sowie diejenigen mit 
einem der namhaftesten Orgelvirtuosen nächstet Tage 
zu Ende sein. 
— Dürkheim. Auf der landwirthschaftlichen 
Ausstellung in Straßburg erhielt Herr Gutsbefitzer 
dudwig Fitz, seit Jahren als tationeller Viehzüchter 
dekanni, für ausgestelltes Rindvieh mehrere Preise 
oon insgesammt 750 Mk. 
— Kirchheimbolanden, 7. Juni. Hiefige 
Stadt wird aller Wahrscheinlichkeit nach in nächster 
Zeit ebenfalls in den Besitz einer allgemeinen Was⸗ 
serleitung kommen. Herr Ingenitur Kölwel 
in Zweibrücken ist bei dem Stadtrathe mit dem 
Plane einer auf seine Rechnung auezufuührenden und 
zu betreibenden Wosserleiiung zu für die Stadi 
sehr annehmbaren Bedingungen eingekommen. Der 
Siadtrath hat, der „Pf. Pr.“ zufolge, im Prinzipe 
fich gegenüber dem Projekte entgegenkommend ge⸗ 
zeigt. Die Ausführung7des Werkes erfordert eine 
Dabitalanlage von 72,000 Mk. 
p— Der neue Ulmer Münsterturm 
hat eine Höhe von 161 Meter, die Kolner Türme 
156 Meter. 
Kindersegen. In Augsburg befindet 
sich ein Familienoberhaupt, welches das zweifelhafte 
GFläck halle bis jetzt 31 Kindstaufen halten 
ju dürien. Von den 31. Kindern sind 22 von 
einer ersten derstorbenen Frau, während die zweite 
iyn bis jtzt mit 9 erfreute. Von sammilichen 31 
leben jedoch nur 4. 
pMunchen. Den gegenwärligen Lehrkurs 
der Kriegsschule macht auch ein Angehdriger 
dergriechischen Armee mit. Der griechische 
Offiziers Adspirant Teokaris hat die Erlaubniß er⸗ 
halten, den Lorlesungen des Kurses 189091 folgen 
ju dürfen, ebenso macht derselbe alle praktischen 
Aebungen der Kriegsschüler in griechischerUniform mit. 
F Daß Angestellte um Herabsetzung 
hres Gehautes petitioniren, ist gewiß eine 
)er größten Raritäten. Solches ist in Barmen 
orgekommen und zwar find es die Lehrer, die 
ich zu solcher Petition entschlossen huben. Nicht 
iwa aus Demuth, sondern wie man sehen wird, 
zus iriftigen Gründen. Durch die vor kurzem er— 
'olgte Aufbesserung beträgt namlich das Höchstgehalt 
der Lehrer 2415 Mk. Wegen dieser 15 Mk. mehr 
s 2400 Mtk. müssen nun die Lehrer ein Mehr 
‚on 12 Mt. Klassensteuer und etwa 8 Mk. Kirchen- 
deuer bezahlen. Außerdem verlieren sie, als der 
JI. Sieuerstufe angehörig, nach den örtlichen Be⸗ 
timmungen das Anrecht auf halbe Freistellen ihrer 
Zinder aͤn den höheren Unterrichsanstalten, so daß 
den Lehrern durch jene 15 Mtk. eine Mehrausgabe 
oon eiwa 60 - 100 Mt. erwächst. 
Pleß. Die massenhaft vorhandenen Mai⸗ 
däfer licß die fürstliche Forst-⸗Verwaltung in Saͤcken 
ammeln, im Wasser ertränken und auf der Sam n⸗ 
arte austrocknen um sie haltbat zu machen. Die 
uuf diese Art präparirten Maikäfer geben ein Mast⸗ 
ulter für die Karpfen in den Gewässern des fürft⸗ 
ichen Parks. 
fEin eigenartiger Patient befand 
sich unlängst in der Behandlung eines Berliner 
Arztes. Derselbe, ein junger kräftiger Mann von 
28 Jahren, hatte längere Zeit hindurch täglich 20 
»is 30 starke Zigarren gerauch: und sich schließlich 
aine Nikotinvergifiung zugezogen, die sich anfänglich 
in großer Nervosität bemerkbar machte, später jedoch 
eine Entzündung der inneren Nasentheile dervorrief 
und die Nasenscheidewand in kurzer Zeit ganz zer⸗ 
tötte. Die Heilung hat geraume Zeit in Anspruch 
genommen, die Nasenscheidewand ist aber verloren 
ind die Rase selbsi dadurch eingefallen und unge- 
taltet aussehend geworden. 
Von den Banditen losgekauft. 
Man meldet aus Rom: „Nach Depeschen aus 
Palermo haben die Banditen den von ihnen qe— 
jangenen Banquier aus Trajani, Filippo Art 
gegen Erlag eines Lösegeldes von 250,000 
vieder freigegeben. Die Behoͤrden haben selbst n 
cathen, sich mit den Banditen zu verständigen p 
as Leben des Gefangenen in Gefahr war“ 
Tndwir hscha stiiches 
In neuerer Zeit wird dem Land. grh 
Bienen⸗-Wirth der chinesische Oelrettig zu —* 
Andauversuchen empfohlen. Er wird als pe 
iberaus dankbare Futterpflanze gerühmt, da 
hurch seine massige und schnelle Entwiclung g 
eutendes Futter liefert; die Blüthen aber dirh 
ür die Bienen eine reiche Honigquelle. Die —* 
tammt aus China und gedeibt bei uns auf 
inge boutem milden Boden. Da der Samen n 
eht wohlschmeckendes Speisedl liefert, so dürfte 
Anbau der Pflanze einen ziemlich bedeutenden G. 
vinn abwerfen. Nach einer aufgenommen Stas 
zeträgt der Durchschnittsertrag cines Bienenvola 
n der Provinz Hannover im Jahre 1889 23 * 
die Zahl der Volker dürfte ungefähr 200 000 . 
ragen. Demnach beziffert sich die Gesammtem— 
zahme aus der Bienenzucht in Hannover auf meh 
us 4/, Millionen Wark. 
Familiennachrichten. 
Gestorben: Ja Neustadt a. H. Jobann 
gernhard Alois Guillemin, 860 J. d. 
Telegraphischer Schiffsbericht 
der „Red Star Linie“ Antwerpen. 
Der Posidampfer „Rhynland' der „Red Sic 
dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm an 
3. Juni wohlbehalten in New⸗NYork and 
kommen. 
Neueste Nachrichten. 
Munchen, 7. Juni. Im B finden de 
Ninisters Lutz ist keine Besserung zu verzeichnen 
Zeitweise treten Atmungsbeschwerden auf, welch 
es Nachts des Oeftern den Schlaf verscheuch n, so 
zaß auch in der letzten Nacht Morphium inspiib— 
ingen zu Hilfe genommen werden mußten. 
Munchen, 8. Juni. Gutem Vernehmen naq 
virde der Bezirksamtmann Anton Reger in 
Ldudwigshafen als Regierungsrat an des Henr 
Zeib Stelle zur Kreisregierung der Pfalz befördert 
Iind wird der kgl. Regierungsass ssor D. Kontar 
in Sp yer als Bezirlsamtmann nach Ludwigshahen 
jerufen. 
Liegnitz, 8. Juni. Der Kaiser doe 
Oesterreisch trifft am Nachmittag des 14. Jun 
vor der Ankunft des Kaisers Wilhelm byer 
selbst ein. 
Petersburg. 8. Juni. Der Prinzbe 
Neapel hat gestern um 21/3 Uhr nach diun 
Dejeuner im Shhlosse Gatschina die Reise noe 
Zerlin angetreten. — 
Far die Redaktion verantworilich: F. X. Demet 
—— 3 22æ 
Einen Wverlaisigen 
Hetizer 
zum sofortigen Eintritt sus 
Muͤller Reidiget. 
Vermischtes. 
Saargemünd. Die Vorftände der Krise— 
gerbereine von Saacgemünd und den näher 
gelegenen Orten haben dei dem deutschen Krieger 
hunde in Berlin die Bildung eines Gauverbandes 
Saoardgemünd beantragt. 
den itdßs8. Gartnor, 
Grummet⸗Gras 90 —— 
bdon zehn Loosen — Nr. 51 bis 60 St. J F 
ron ee der Obermühle find St. Jug per 
aus freier varg weeen dg — — J ß F 
eschftsmann Fitæ. 9— 
boerrew und Dumen-Konfeklion. 
Fu 8 Anfertigung nach Maaß *4 
findet bei gutem Lohne eine dauernde * 
Stellung bei uns. in eigener Werkstätte, — h —F 
Nur solche, die gute Feugnisse unter Leitung eines praktisch und akademisch ge ildeten 
sumesen haben, p —5 Tuscehneiders. 5 
ber, welche beied avallerie 8 
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ist zu verhpachten. 
DVBud. Müller,- 
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der Kohlenstraße ist zu vermiethen 
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Wo? sagt die Exped. dss. Blattes. 
— 
Das 
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Ludwice Riedriel