Full text: St. Ingberter Anzeiger

— d 
7 W v 
Wy * — 32 
Ze — * i8 
* — 22 B, * 8 
* 64 4 ꝑ — — we —694 hie — 
—— — —— 664 55 —34 * ————— 66— 
dpe X 135 nAI * — 6 R 3 — 8 3 —3— * ——— 5 —538 
92 —8 A W — 5—— e — —3 — —194 
*n8,,5 * J —98 — — —* — 39 * g 7 — —9* *8C * —2 25 
— * — ⏑ ———— F J — “ * A „31*—8 
B68 —* — —————— 8 * —— —38— * 8B6 
9 —3 —J —— 8 F * 7 * * —8 7 * *M 
—— —F —D —— —AI —3— 9 * 4 * J —3 —6 
* —9 — 38 3 * * 43J. 8 J * ——5 —JIJ F —438 
* —A ——— 3 8 * 8 4 — *5* * * — —128 
58 v 0 C 4659 9 —B4 3 5* ——— * *1* 36 
Amefliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
n St SBagberter —— erscheint taͤglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Felertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs ⸗VBlatt und Mittwochs und Samftags um 
scirten Beilagen. as Blalt loftet dierieljahrlich 1A G60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 4 einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Die 
rickungsgebühr fr die Agespallene Garmondzeile ober deren Raum betragt bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei auterpfalzischen und solchen auf welche die Grpedition 
Auskunft ertheili, Iß4, Neklamen 80 4. Bei 4mualiger Cinruckung wird nur dreimalige berechnet. 
AE 144. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 28. Juni. Reich Stag. Der Reichs- 
ig setzte die Gewerbegerichtsvorlage bei 
sort (Zulasfigkeit der Berufung, wenn der Wert 
Streitgegenstandes über 100 Mk. beträgt.) Nach 
mgerer Beratung, woran Meyer-Berlin, Frehr. v. 
ztumm, Stadthagen, Porsch und Ackermann 
ilnehmen, wird der Paragraph in der Kommis⸗ 
onbfassung angenommen, ebenso 8 50 (Zwangs⸗ 
ollstredung aus Gewecbegerichtsurteilen) und die 
8.52 bis 54 (Kostenfestsetzung und Zeugenge⸗ 
uͤhren), 8. 55 (Thätigkeit des Gewerbegerichts als 
zinigungsamt), 8. 56 (Verfahren vor dem Einig⸗ 
ngsamt) wurde unter Ablehnung des Antrages 
ldertmann (wonach das Einigungsamt nur funktio⸗ 
irt, nachdem beide Parteien lhre Unterwerfung 
mter den Schiedsspruch vorher protokollarisch er⸗ 
rart) auch aach dem Kom missionsbeschluß ange- 
ommen, ebenso die 88. 57 bis 65 (weiteres Ver- 
ahren der Einigungsämter, auch bei unerreichter 
zinigung, Gutachten und Anträge der Gewerbege⸗ 
ichte, Verfahren vor dem Gemeindevorsteher), 8 69 
Ausschluß der Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken 
nnd Handelsgeschäften, sowie der Arbeiter in Mili—⸗ 
ir⸗ und Marinebetriebsanlagen vom Gesetz), wobei 
ie Bundeskommissare Major Zahn und bayerischer 
)berregierungsßrat KRandmann die Behauptung 
luers, in den Militärfabriken käme „Profitschnei⸗ 
erei“ und „Lohndrückerei“ vor, entschiedenst zurück⸗ 
nesen, wurde in der Kommissionsfassung ange⸗ 
ommen. 8. 72 a (wonach die Zuständigkeit bereits 
estehender Gewerbegerichte unberührt bleibt, soweit 
ücht ein nach dem gegenwärtigen Gesetz errichtetes 
hewerbegericht zuständig ist) wurde mit dem An⸗ 
rag v. Cuny, daß die darnach erforderlichen Aen⸗ 
etungen durch die Landeszentralbehörde erfolgen 
ollen, angenommen. Der Rest des Gesetzes wurde 
uch den Kommissfionsbeschlüssen erledigt. Nächste 
Sitzung morgen 12 Uhr; Tagesordnung: Kolo⸗ 
ialetat und Feststellung der Friedenspräsenz des 
yeres. 
Berlin, 23. Juni. Das Wolffsche Telegra⸗ 
henbureau meldet: In den leitenden Kreisen der 
utsch⸗Ostafrikanischen Gesellschaft wird die un— 
ünstige Auffassung einzelner kolonialfreundlicher 
goaͤner über das drutschenglische Abkom⸗ 
nen keineswegs geteilt, vielmehr wird von dem 
lebergang der Küste an Deutschland eine rapide 
nwidlung derselben und die günstige Einwirkung 
uf den gefamten deutschen Befiz erwartet. Major 
bißmann ist im Laufe des Vormittags vom 
mnnnselretar Fehr. v. Marschall empfangen 
vrden. 
Berlin, ˖28. Juni. Die Koln. Zig.“ 
eldet: In Abgeordnetenkreisen glaubt man, daß 
don in nächster Zeit sowohl im Reichsfqha z ˖ 
imt wie im preußischen Finanzmini⸗ 
etium ein Wechsel der leitenden Personen ein⸗ 
relen wird. Das „Kl. Journal“ nennt als Nach⸗ 
auer des preußischen Finanzministers v. Scholtz 
r Generaldirekior der Krupp'schen Werke, 
ancke. Der Kaiser sei darum duch in Essen 
iewesen. 
an Berlin 23. Juni. Finanzminister v. Scholz 
sein Abschiedsgesuch eingereicht. Nach Beendig⸗ 
seiner Kur in Dresden hatte Herr v. Scholz 
—* von neuem seine Amtsgeschäfte durchzu⸗ 
nn; er hatte insbesondere seine Thätigkeit auf 
enen, des Gesetzentwurfs zur Neuregelung 
inlommensteuer gerichtet. Aber sein Augen⸗ 
en machte sich von neuem geltend, und auf 
Dienstag, 24. Juni 1899. 
Wunsch seines Arztes sieht er fsich nunmehr ge⸗ 
ztigt, jetzt in den völligen Ruhestand zu treten. 
rr hat seinen Rücktritt bereits in der gestrigen 
Ztaatsministerialfitzung angezeigt. Heute Nachmittag 
st der Reichskanzler y. Caprivi zum Vortrag 
um Kaiser gesahren. Als Nachfolger des Herrn 
o. Scholz ist in erster Linie Oberbürgermeister Dr. 
Miquel in Aussicht genommen. — Es ist eine 
Thatsache, daß der Kaiser den lebhaften Wunsch 
zegt, grade den Oberbürgermeister Dr. Miquel, 
der, wie schon das Anerbieten des Oberpräsidiums 
»er Rheinprovinz bewies, das besondere Vertrauen 
des Monarchen genießt, zur Uebernahme des Finanz⸗ 
vortefeuilles zu gewinnen. 
Hamburg, 22. Juni. Der Hamburger 
„Reform“ wird aus Helgoland geschrieben, die 
S5timmung der Helgoländer über die 
hnen gänzlich unerwartet gekommene Abtretung sei 
infach eine „deprimirende,“ die Einwohner fürchteten 
ũgemein, daß ihnen eine Schmälerung ihres Er— 
verbs bevorstehe. Der englische Gouverneur der 
Insel, Sir Barkley, äußerte auf Befragen, die 
Uebergabe dürfte nach der erfolgten Genehmigung 
durch das Parlament am 1. Oktober d. J. statt⸗ 
finden; den feierlichen Akt werde voraussichtlich 
Prinz Heinrich und ein Geschwader im Namen des 
Zaisers unter dem Beisein eines englischen Eskadres 
pornehmen. Der Gouberneur selbst werde pensionirt, 
aie kleine britische Küstenwache fiedele nach Eng⸗ 
and über. 
Ausland. 
Paris, 23. Juni. Die Verhandlung gegen 
die russischen Nihilisten soll, wie verlautet, 
am Freitag vor dem Zuchtpolizeigericht stattfinden. 
— Der Meinungsaustausfsch zwischen Eng— 
and und Frankreich über Sansibar geschah 
in den Unterredungen zwischen Waddington und 
SZalisbury sowie dem Earl of Lytton und Ribot. 
die englische Regierung wird in nächster Zeit der 
ranzofischen Regierung eine Note über die Frage 
zugehen lassen. 
Paris, 23. Juni. In der Deputirten 
ammer wünscht Brisson eine Anfrage hin⸗ 
ichtlich Sansibars zu stellen. Der Minister des 
Aeußern beantragt dagegen die Vertagung der Fest 
dellung der Tagesordnung auf die nächste Sitzung. 
BZrisson erklärt darauf, er beabfichtige nicht mit 
einer Interpellation über die schwebenden, sondern 
iber die vergangenen Verhandlungen hervor zu treten. 
cks handle sich darum, in Erfahrupg zu bringen, 
vas sich seit 1886 zugetragen habe und wie das 
Bebiet von Sansfibar geteilt worden sei. Bisher 
ei mit dieser Auskunft zurückgehalten worden. Das 
Zreisgeben der Rechte Frankreichs in Sanfibar 
verde einen furchtbaren und für das Ansehen des 
dandes bedenklichen Rückschlag nach fich ziehen. 
stedner beantragt schließlich, in acht Tagen an die 
kͤroͤrterung des Gegenstandes zu gehen. Der Minister 
»emerkt in seiner Erwiderung, es würde unmöglich 
ein, fich auf die Erörterung der Vergangenheit 
einzulassen, ohne sich auf die Gegenwart und Zu⸗ 
'unft zu verbreiten. Die Wachsamkeit der Regierung 
ei sehr rege; nichts werde in Sansibar ohne vor⸗ 
jerige Verständigung mit Frankreich geschehen 
können. Die Kammer könne somit ruhig die Fest⸗ 
tellung der Tagesordnung auf morgen vertagen. 
Diese Vertaguug wird darauf ohne Widerstand 
jenebmigt. 
Nom, 28. Juni. Papst Leo XIII. hielt 
zeute Vormittag ein öfentliches Konsistorium 
25. Jahrg 
ab und päconifirte den neu erwählten maronitischen 
Patriarchen von Antiochia. Hierauf fand geheimes 
onfistorium statt. in welchem zu Kardinälen er— 
nannt wurden: Vanutelli, Nuntius in Lissabon; 
Balenti, Erzbisrof von Rabenna; Mermillod, 
Bischof von Lausanne; Dungjewski, Bischof von 
strakau. 
Rom, 23. Juni. Der russische Gesandte 
Isvoswy benachrichtigte den Papst von dem end- 
ziltigen Abschluß eines russisch⸗franzö⸗ 
sischen Bündnisses. 
Mailand, 23. Juni. Nach einem Tele⸗ 
gramm der „Persebercnza“ sollen am Samstag in 
Rom zwei Kabinetskouriere aus Berlin und Wien 
eingetroffen sein, welche die Ratifikation des Ver⸗ 
rages zur Verlängerung des Dreibun— 
des his Ende 1893 überbracht hätten. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 24. Juni. Ueber die 
Jestern hier stattgefundene Versammlung des preuß⸗ 
ijchen Innungsverbandes der Barbiere 
ec. des Saar⸗ und Moselbezirks erfahren wir, daß 
dieselbe u. A. beschloß, eine Wittwenunterftützungs- 
kafset ins Leben zu rufen in der Weise, daß zur 
Bildung des Fonds vorläufig jedes Mitglied 50 Pfg. 
monatlich entrichtet. Bei dem Todesfall eines Mit⸗ 
zliedes soll dann dessen Wittwe von jedem der übrigen 
eine Unterstützung von 2 Mk. erhalten. Bei einer 
Zahl von 50 Mitgliedern, würde fich demnach die 
Ünferstützung gegenwärtig schon auf 100 Mk. be⸗ 
laufen. 
* St. Ingbert, 24. Juni. Wie wir hören, 
wird der „sIllg. Krankenunterfützungs— 
und Sterbekasse-Verein St. Ingbert“ am 
nächsten Sonntag Nachmittag im Cafe Becker eine 
Beneralversammlung abhalten. Das Nähere wird 
den Mitgliedern noch bei Zeiten in diesem Blatte 
mitgeteilt werden. 
* St. Ingbert, 24. Juni. Die Bezirks⸗ 
versammlung der Krieger⸗ und Kampfge⸗ 
nossenvereine des Bezirks Zweibrücken soll 
am nächsten Sonntag in Ommersheim stattfinden. 
— Zweibrücken, 28. Juni. Das Jahres⸗ 
fest, welches der Zweigverein der Gustab⸗ 
Adolf⸗Stiftung fuür das Dekanat Zweibrücken 
gestern in der finnig geschmückten Alexanderskirche 
hahier feierte, nahm einen schoͤnen Verlauf. Die 
zahlreich versammelten Festgüͤste wurden durch Herrn 
Pfarrer Butters mit warmen Worten begrüßt, 
worauf Herr Pfarrer Gottschall von St. Ingbert 
'm Anschluß an die Schriftstelle Luc. 7, 4-6 als 
den Zwed der Jahresfestes des Vereins in seiner zu 
derzen gehenden Festpredigt das doppelte bezeichnete, 
dem Gustab-Adolf⸗Verein ein Ehrenzeugnis auszu—⸗ 
dellen und demselben eine Ehrenschuld abzutragen. 
Den Jahresbericht erstattete in läͤngerer Rede Herr 
Inspektor Candidus von Mimbach. Nach demselben 
hat der Verein in der Zeit seines Bestehens schon 
24 Millionen Mark, im vorigen Jahre 911,086 
Mtk. für die Bedürfnisse der in der Zerstreuung 
wohnenden Protestanten gesammelt und verteilt. 
In die Pfalz sind im ganzen 342 000 Mtk. ge⸗ 
lossen, während es derselben vergönnt war, an 
auswärtige dürftige Glaubensgenossen 481000 Mt. 
hinauszugeben. Der Zweigverein Zweibrücken, welcher 
an der Spitze der pfälzischen Zweigvbereine sieht, 
hatte im laufenden Jahre eine Einnahme von über 
1i800 Mark und hat außerdem jährlich über 328 
Mt. Zirsen von Legaten zu verfügen. Seit 1832, 
wo der Verein gegründet wurde, sind 3529 Ge⸗