langt, nicht fuͤr unmöglich gehalten. Dagegen
bezweifelt man, daß Deuischland den portugielischen
Wunschen nachtommen werde, da es sich dadurch
—Xo,,—— Lage vrr-
setzen würde. Die Meldung, daß das Erscheinen
ines englischen Geschwaders vor Lissabon erwartet
—D — Die Lissaboner
jollen für diesen Fall eine große Kundgebung be⸗
absichtigen. Nicht ohne Besorgnis wird in portu⸗
giesischen Kreisen die Thatsache besprochen, daß ein
Teil des englischen Geschwaders mit angeblich
bersiegelten Befehlen Sensibar verlassen hat. Man
hefuͤrchtet die Moͤglichkeit eines Handstreichs gegen
eine portugiesische Kolonie, zumal die abgesegelten
Schiffe außerhalb des Beceichs der Telegraphen sind.
Paris, 17. Jan. Kriegsminister de Frey ⸗
dinet hat bestimmt, daß dieses Jahr das L.
Lille) und I. (Amiens) Armeekorps unter Billot
Jegeneinder manbverieren. Außerdem soll während
der Herbstmanöver bei —V
lose Pulver in Anwendung kommen.
Mom, 16. Jan. „Osservatore Romano“ er⸗
klärt, die Blattermeldung von angeblichen Schritten
des Vatikans, damit die schiedsrichterliche Entschei⸗
dung im englisch poꝛtugiefischen Streite dem Papfte
hbetiragen werde, sei erfunden. Augenscheinlich be⸗
wecke man, dann weiter behaupten zu können, der
Hatikan dabe einen Mißerfolg erlitten.
Rom, 17. Jan. Zwischen dem sich w eiz er⸗
ischen Bundesrtat und der italienaischen
Regierung hat in letzter Zeit ein vertraulicher
Meinungsaustausch über den geplanten Bau des
Simplontunnels stattgefunden. Auf Grund
dieser Besprechungen wird der Bundesrat bereits in
den naͤchsten Tagen eine amtliche Einladung nach
Rom wegen Wiederaufnahme der Verhandlung er⸗
gehen lassen.
Mon, 17. Jan. Die „Jialie“ meldet, daß
die Sr?krankung des Papstes an der In⸗
luenza von den —
heimlicht sei.
Madrid, 16. Jan. Es wird amtlich ge-
meldet, der Könag sei in der Genesung begriffen.
Viadrid, 1720 Jan. Die Königin-Re—
gentin hatte gesiern eine Beratung mit den
Marschällen Jovellar uad Martinez Campos gehabt,
welche ihr den Rat erteilten, Sagasta mit der
Reubildung des Kabinets zu beauftragen. Die
adnigin wird heute eine Unterredung mit den
hemaligen Kammerdpräsidenten Martos und mit
Toreno haben.
Wien, 17 Jan. Ein Erlaß des Justizmi⸗
nisters verfügt, die gerichtliche Korrespondenz mit
Elsaß⸗Lothringen solle lediglich, auf diplomatischem
Wege erfolgen.
Wien, 17. Jan. Die beiderseitigen De le⸗
gierten Böhmens verständigten fich über die
Sprachenfrage und über demnächst zu machende Ge⸗
jetzvoriagen im Sinne der nationalen Abgrenzungen
in Böhmen.
Kairo, 17. Jan. Der Khediv gab zu Ehren
—An Minister und die
ringeborenen Beamten geladen waren · Nach
Meidungen aus dem Sudan herrscht große
Hungersnot. Die Sterblichkeit sei sehr bedeutend.
Alle Ansammlungen der Krieger seien infolge dessen
zerstreut.
Tofale und pfaͤlzische Nachrichten.
St. Inabert, 18. Jan. Die gestern
ingezeigte Versammlung der hiesigen preußischen
Bergieute in der Bleif'schen Wirtschaft findet nicht
morgen, sondern am Sonntag den 26. dis. Mis.
tatt.
*Ueber den Vollzug des 8 5 der Schul⸗
und Lehrordnung, hier die vorzeitige
Schüleraufnahme, erläßt die kgl. Regierung
soeben folgendes Ausschreiben: Zur Beseitigung
der Mißstoͤnde, welche bei der Aufnahme noch
nicht 6 Jahre alter Ktiinder in die Volksschule zu
Tage getreten sind, werden folgende Anordnungen
getroffen: 1) Gesuche um Aufnahme von Kna⸗
Zen und Mädchen in die Vollsschule vor zurück⸗
delegtem 6. Lebensjahre muüssen in der Regel
pätestens am 7. Tage vor Beginn des Schul⸗
sahres, also am 24. April jeden Jahres, bei dem
Vorstande der Orisschulkommission (Burgermeister⸗
amt) schriftlich eingereicht oder mündlich ange-
dracht werden. 2) Der Vorstand der Oritsschul⸗
tommission hat im Benehmen mit den beteiligten
dokalschulinspektoren ohne Verzug die etwa ver⸗
anlaßten Erhebungen über die gehörige Entwicke⸗
lung der geistigen und körperlichen Kräfte der zir
‚orzeitigen Aufnahme angemeldeten Kinder zu
legen; zu diesem Behufe kann die. Vorstellung
er Letzteren angeordnet und ein Lehrergutachten
ingeholt werden. 3) Spatestens am 29. April
eden Jahres sind die eingekommenen Gesuche
vurch die Ortsschulkommission zu bescheiden. 4
der Vorstand der Ortsschulkommission hat für
ede in Frage kommende Schulabteilung, soweit
rforderlich im Benehmen mit der zustaͤndigen
zokalschulinspektion, ein die deutliche Bezeichnung
er beieiligten Kinder und ihr Geburtsdatum ent ˖
altendes Verzeichniß anfertigen zu lassen und
emselben die amlliche Vestätigung beizufügen,
aß „die Drtsschulkommission gemäß 8 5 Ziff. 1
Ibs. 53 der Schul- und Lehrordnung beschlossen
jabe, den aufgeführten Kindern den vorzeitigen
Fimtritt in die Volksschule zu geflatten.“ 5)
diefes Verzeichniß nedst beigefügter Bescheinigung
st spätestens am Abende des 29. April jeden
jahres der einschlägigen kgl. Lotalschulinspektion
uszuhändigen und von dieser ohne Verzug, jeden⸗
lla vor der Einweisung der Kinder in die
Schule, dem betr. Lehrer ⁊c. zur sorgfältigen Auf⸗
dewahrung in der Schulregistratur zuzustellen.
dinder. welche am 1. Mai das 6. Lebensjahr
ioch nicht zurückgelegt haben, dürfen in die
S„chule nur dann angewiesen und aufgenommen
verden, wenn ihre Namen in dem vorstehend er⸗
vahnten Verzeichnisse enthalten find.
— Zweibrücken, 16. Jan. Durch Nota⸗
iatsakt wurde gestern der Verkauf des Hertel'schen
grundstücks am Niederauerbacherweg, welches be⸗
annilich als Baugelände für das Waisenhaus be⸗
timmt ist, an die Stadt verbrieft. Leztere war
ertreten durch Herrn Hofrath und Bürgermeister
Märcker; dem Alte wohnten einige hiefige Herren
hei, welche wesennich zum Kapitalsfock deigesteuert
ind dem Plan des Waisenhauses besondere Auf⸗
nerksamkeit geschenkt. Der Preis des Grundstückes
st12000 Mk. Herr Hofrath Märcker nimm
jei diesem ersten wichtigen Abschluß Anlaß,. Allen,
die zur Ermoöglichung desselben durch frei⸗
villige Gaben beigetragen, herzlichen Dank zu
agen. (Pf. M.)
— Vom Schwarzbach. Wie die 3. 3.“
jört, müssen die Pläne zum Ausbau der Straß⸗
Zerichberg ⸗ Schloßwald bez. Her schberge
Zeihermühle nach der Faustermähle
ei Thaleischweiler am 1. Auguste l. J hoher nk.
stegirrung unterbreitet sein. Im vergangenen
Sommer waren zwei Vertreter der k. Regierung in
det Gegend und befichtigten das Gelände Conrads⸗
mühle⸗Herschberg und Herschberg⸗ Thaleischweiler.
stach der Aussage der hohen Herren ist letztere
inie zuerst ins Auge gefaßt, woran sich der Aus⸗
vau der ersteren schließen soll. Auf diese Haupt⸗
ime wird die Nebenlinie Schauerberg-Forsthaus—
Weihermuhle einmunden und somit das ganze Eck
zer Sickinger Hoöͤhe dem Verkehr mit Pirmasens er⸗
chlossen werden. Für die Stadit Pirmasens wird
adurch eine große Quelle landwirthschaftlicher Pro⸗
zukte, Vieh u. dergl. geöffnet, ein großer frucht⸗
hater Landbezirk der Bezirkshauptftadt naher gerückt
und eine für die ganze Provinz kurze Verbindungs
straße zwischen den zwei Haupibahnlinien Landstuhl
und Zweidrücken⸗Pirmasens⸗Landau hergestellt.
agusel. dHier wird jetzt recht eifrig für
Fortsetzung der Eisenbahn⸗Linie Landstuhl⸗
dufel über Pfeffelbach, Freisen, Wolfersweiler
aach Türkismühle agitiert.
— pirmasens, 17. Jan. Wie aus An⸗
‚eigen ersichtlich, findet am Sonntag Nachmittag 4
Ihr im Saale des Kafe Fetz eine Versammlung
5es nationalliberalen Wahlbeteins von hier siatt.
Außer zur Verhandlung kommender inneren Ver⸗
insangelegenheiten wird auch der für die nächste
Wahl zur Aufstellung kommende Kandidat der
ativnalliiberalen fur unsern Wahlkreis
zekannt gegeben werden.
— Zeiskam, 14. Jan. Mit dem Ta⸗
zakverkauf ist endlich auch hier ein Anfang
semacht. Die Preise variiren, nach der „Nst.
Z.“, zwischen 18—19 Mt. pro Zentner. Eigner
srößerer Partien sind noch zurückhaltend, indem
je für ihte anerkannt gute Waare bessere Preise
rkoffen. Die erzielten Preise find allerdings auch
o niedrig, daß sie wenig mehr als die Pro⸗
uknionskosten decken. Infolge dieser niedrigen
Zreise nimmt der Tabalksbau hier mehr und mehr
b und durfte derselbe voraussichtlich in einigen
Jahren gleich Null sein. Die Nachbargemeinden
saben bessere Preise erzielt, Weingarten 22- 24
Mk., Knittelsheim und Bellheim 25 -27 Mk.,
Sbersuftadt 21 —225 Mk. und Niederlustadi
22-27 Mtk. pro Zentner.
— Lambrecht, 16. Jan. Die „Pf. Pr.“
enthält auf eine Notiz (welche mit der von uns
der „St. P.“ entnommenen fast gleichlautet,
D. R.) durch den Vorstand des Textilarbeiter⸗
Fachvereins“ folgende Berichtigung: Dem be⸗
reffenden Einsender diene zur Kenniniß, daß durch
ihn entstellte Thatsachen mitgetheilt wurden. Rich⸗
ig ist, daß am 22. September 1889 in Lamb⸗
recht sich ein Fachberein der Textilarbeiter“ grün⸗
dete, der zum Zweck hat: die Erzieluag moglichst
zunstiger Arbesisbedingungen ( 152 der Ge⸗
verbeordnung) und Wahrung anderer gemein⸗
amer Interesseu. Da nun in der Textilbranche
Weber, Spinner, Färber, Walker und Tagear⸗
zeiter beschäftigt sind, so ist es selbstverständlich,
daß, wenn ein Gesuch um Lohnerhöhung einge⸗
reicht wurde, dieses nicht allein für die Weber,
ondern auch für die anderen Arbeiter in der
Textilbranche geltend ist. Von einem Ultimatum,
daß, „wenn nicht die Arbeitslöhne erhöht werden,
der Sireik am 1. Februar beginnt“, ist dem
Verein nichts bekannt. Mithin ist dieses Ultima⸗
sum eine Erfindung. Richtig ist vielmehr, daß
hon besagtem Verein am 6. Januar 1890 ein
Hesuch an den hiesigen Zunftmeister der Tuch⸗
macher -Innung eingesandt wurde, welches dit
Bitte ausspricht, die Herren Fabrikanten mochten
den hiesigen Texlilarbeitern eine Verkürzung der
Arbeitszeit sowie eine dementsprechinde Lohner⸗
höhung auf gütigem Wege bewilligen; wenn bin⸗
sen 11 Tagen keine Amwort an den Vorstand
des Fachvereins erfolge, werde die Sache als ab⸗
gelehnt betrachtet.
— Ludwigshafen-16. Jan. Die vom
nationalliberalen Wahlverein gestern
Abend im großen Saale des Grsellschaftshauses an⸗
heraumte Versammlung erfreute fich eines seht
ahlreichen Besuches. Nach Eröffnung der Sitzung
rareift Herr Kommerzienrath Dr. Klemm das
Wort, um über seine Thätigkeit als Reichtagsab⸗
geordneter des 1. Pfälzischen Wahlkreises Bericht
u erstatten. Redner beigann auf die einzelnen in
rer verflossenen Periode zur Berathung gekommenen
HPunkte naͤher einzugehen. Der erste Punkt betrifft
ie Verlängerung des Sozialistengesetzes; dieses sollie
irsprünglich Verschärfungen erfahren, ist aber
chließlich in der bisherigen Verfafsung auf weitere
wei Jahre verlängert worden. Zur Bestärkung
ind Forlerhaltung des Friedens wurde dem Reichs⸗
age die Vorlage betr. das neue Wehrgesetz unter
hreitet, welches fast einstimmig angenommen wurde
dierauf hielt Redner einen laͤngeren Vortrag über
zas Altersversorgungs⸗ und Indaliditätsgesetz, um
flar zu legen, welchen Nußyen die Annahme dieset
Besetes dem Volke biete und gab mit weniß
Worlen den Versammelten einen Ueberblick übe
zie getroffene Einrichtung. Mit der Versicherung
daß er siets bestrebt sein werde, zum Nutzen del
ihm anverttauten Wahlkreises zu wirken, schlos
Redner seinen Vortrag. Herr Dr. Klemm sprad
die Bitte aus, ihn in seiner weiteren Thätigkeit
interstützen, da es für ihn eine Ehre sei, als Ver
reter des Pfalzischen Wahlkreises im Reichs!age z
ungieren und er mit Lust und Liebe seinem an
rengenden Amt obwalte.
Frankenthal, 17., Jan. Vergangen
Nacht 11 Uhr hat sich der 163 Jahre alte Adan
Wald, Sohn des Fabrikarbeiters Lotenz Wald
vor der elterlichen Wohnung in den Zuckerfabril
hausern, mittelß eines Pistoles erschossen. D
Arsache der schrecklichen That ist bis jetzt unb
tannt. CToubl)
Vermischtes.
Saarlouis, 14. Jan. Heute Nachmi
ag wurde auf einer hiesigen Herberge ein Pat
hen verhaftet, welches, um sich die Mitt
zur Ausstattung für seine Verheiratung zu besorger
n der verflossenen Nacht einem Ackerer aus Hütter
dorf zwei Schweine stahl und in Roden für 9
Mark verkaufte. Die Verhafteten befanden sich ne
im Besitze von etwa 82 Mark; den Rest halt
sie angeblich für Stiefelchen und Verzehr au
gegeben.
Der Stadtrath zu Mannheim hat
zie Lehrer der dortigen Vollsschule ein nen
Hehalisstatut aufgestellt und dadurch die Leht
Zesoldung nicht unwesentlich aufgebessert. Die She
esteht aus folgenden Gehaltssiufen: 2100, 22
2400. 2600, 2800, 3000, 3200, 3400 Ml.