Frankfurt. Auf ein originelles Mittel,
herlich er, Weise seine Schulden los zu
perden, ist dieser Tage ein hiefiger Sportberein
herfallen. Ein Gläubiger drängte, aber man konnte
ihn nicht befriedigen, da die Kasse einen bedeutenden
Rtangel an Ueberfluß aufwies. Da kam ein Mit-
lüed auf den — genialen Gedanken, den Gläubiger
um — Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen.
5z6 wurde eine Generalversammlung einberufen,
delche den Vorschlag nicht nur acceptabel fand,
ondern den Glanbiger nicht blos zum Ehrenmit⸗
zlied, sondern auch zum Ehrenpräsidenten ernannte.
doch an demselben Abend begad sich die Gesell⸗
chaft in oorporo mit dem Sitzungsprotokolle zu
am Gefürchteten, um ihm seine Ernennung mit⸗
utheilen. Da geschah das Unglaubliche: der
Flͤubiger war voller Rührung, verzichtete auf
ine Forderung und — gab noch 100 Mk. zum
Besten. Nun, wir stehen ja jetzt im Zeichen des
darnevals!
FStutgart, 16. Jan. Die heute Nach-
nittag stattg habte Beerdigung Gero —
zestaltete sich nach der „Frankfurter Zeitung“ zu
ner bedeutenden Kundgebung der Liebe und Ver⸗
chrung für den Verstorbenen. Nachdem das Trauer⸗
gefolge auf dem Pragfriedhof angelangt war,
prach nach der Einleitung der Feier durch Gesang
zer Hofprediger Braun und schilderte in warm⸗
mpfundenen Worten das Leben und Wirken des
erstorbenen Theologen und Dichters. Darauf
prachen ein Sohn und ein Bruder Gerol's. Es
olgten zahlreiche weitere Nachrufe und die Nieder⸗
equng von Kränzen und Palmzweigen namens der
donsistorien, der Geistlichkeit, der Stadt Stuttgart
c. Unter den Anwesenden bemerkte man den
zrinzen von Weimar, General Alvensleben. mehrere
Zesandte, viele Beamte. Der König hatte einen
dranz gesandt mit der Widmung: „In treuer
rrinuerung von König Karl.“ Auch die deuische
daiserin hatte einen Kranz geschickt, wie denn über⸗
jaupt die Zahl der Kranz- und Blumenspenden
uußerordentlich groß war.
pMunchen, 17. Jan. Ein Ausschuß von
gurgern der hiesigen Stadt unter dem Vorsitze des
zürgermeisters beschloß, Sonntag den 26. Januar
ur Feier des Geburtstages des Kaisers ein Fest⸗
nahl zu veranstalten.
Königsberg, 17. Jan. EminPascha
zankie der philosophischen Fakultät der hiefigen Uni—
nersitäl auf ielegraphischen Wege für seine Er—
tennung zum Ehrendoktor.
Brässel, 17. Jan. Aus Binche kommt
die Meldung eines abermalige Dynamitan—
ichlags auf die Wohnung eines Glasbläser—
irektors durch einen Jungen, der zufällig dabei
verwundet wurde. Es mußte ihm ein Arm abge—
nommen werden.
Aus Tirol. In Kirchbichl, Bezirk Kuf⸗
tein, hat ein Schulknabe, Sohn eines Bergarbeiters,
Namens Ferrari, seine eigene Mutter erschossen.
der Schuß ging in Folge unvorsichtigen Gebahrens
os und traf die Mutter in's Herz.
Städtisches.
Die gestrige Stadtrathssitz ung hatte
ine solche Anzahl Vorlagen gebracht, daß sie da⸗
nurch ungewöhnlich in die Lange gedehnt wurde
zuerst kam zur Aufstellung der Rechnungsplan der
Basanstalt für 1890, welcher in Einnahmen
uind Ausgaben auf 49570 Mk. veranschlagt ist.
Unter Mehr⸗ und außerordentlichen Ausgaben sind
u bezeichnen: Erhöhung des Gehaltes des städtischen
vasmeisters um 300 Mk. auf 1500 Mk., sowie
der Schichtlöhne der Gasarbeiter um je 20 Pfg.;
'ür Erweiterung der Gasleitung 1000 Mk. und
Anschaffung eines Gasreinigers 2000 Mk. Hie⸗
ran schloß sich die Durchberathung und Feststellung
»es Budgei⸗Voranschlags für 1890. Derselbe ge⸗
taltet sich folgender maßen:
lußerordentliche Einnahmen 20038,12 Mk.
darunter Ueberschuß vom Vorjahr 10214,33,
Bleichstellungsumlagen 9178,798,
rdentliche Einnahmen 81917,99,
darunter Ertrag der Gasanstalt 17400
Schulgeld 5076
Bleichstellunggumlagen 47500
vewoͤhnliche Ausgaben 81888,26,
lußerordentliche Ausgaben 20038,12,
darunter für Erweiterung des Fried⸗
jofes und Anschaffung eines Kruzi⸗
ixes
oflasterung der Pfarrgasse
Schaffung eines Schulhausbaufonds 6000 Mk.
Jeberwölbung des Schlachthauskanals
ind Anlegung eines Hlärbassins 1000
Warterhauschen für den Todtengräber
veim Friedhof 600
Zur Rubrik „gewöhnliche Ausgaben? ist zu be⸗
nerken, daß verschiedene Gehaltsaufbesserungen statt⸗
jefunden haben. Die Gehälter dec heiden Siadt⸗
chreiber wurden auf 2700 resp. 1800 Mi. fest⸗
zesetzt und die Gehaltsstala für die Volkschullehrer
n der Weise präzisirt, daß der Anfangsgehalt für
inen Lehrer 1300 Mt. beträgt und nach je fünf
zahren um 100 Mk. bis zum Hoͤchstbetrag von
[1800 Mk. sseigt. Auch die Schußleute erhielten
Aufbesserung von 100 Mknpro Mann.
Nach Etledigung dieser umfangreichen Position
ntschied der Siadtraih die übrigen in nachbezeich⸗
jeter Weise: Dem Schlachthausverwalter wird sein
gehalt auf 900 Mt. erhöht, die Frage der Schaf⸗
ung einer neuen gesünderen Wohnung für den selben
All'noch näherer Prüfung unterzogen werden, wird
ber vorausfichtlich b jaht werden müssen. Die
Jetition des Aufsichtsraths der hiefigen höheren
Töchterschule um Unterstützung derselben durch die
Sladt wird nach längerer Debaite mit 13 gegen 9
Stimmen abgelehnt. — Im Jahre 1879 schon
atte der damalige Sitadtrath den Bau eines 8.
Stockes auf das Vateinschulgebäude, 1880 aber die
Aufschiebung des Baues beschlossen. JIrtzt bringt
ie kgl. Regierung wegen der Gesundheit der Schüler und
krfolg des Unterrichts schädigenden Beschaffenheit
zer Unterrichtsraume die Ausführung wieder in
Anregung. Hierüber entspinnen sich im Stadtrath
ebhafte Erorterungen, welche zu dem Beschluß
ühren, bei der jehzigen nicht allzugroßen Frequenz
zer Schule abzusehen und erst später der Sache
vieder näͤher zu treten; es würde sich dann auch
im Herrichtung des unteren Stockes der Latein⸗
chule zut Wohnung des kgl. Subrektors und
tonstige Aenderungsbauten handeln. In Anbe—
racht dessen wurden daher die Ansicht laut, bei
intretendem Bedürfnißfall später ein neues Latein⸗
chulgebaude an geeigneterer Stelle zu errichten · —
der städlische Einnehmer ersucht um Gehaltserhöh-
ing mit der Begründung, daß ihm mit der Neu⸗
xganisirung des Brandversicherungswesens ein
Ausfall an seinen Bezügen entstehen werden. Der
Stadtrath entscheidet dahin, daß er um den späler
virklich entstehenden Ausfall dann das Gehalt er⸗
öhen werde. Des weiteren lag nech ein Gesuch
zes Einnehmers vor um Aufstellung eines neuen
dienstvertrugeb, dahin zielend, daß ihn die Stadt
inwiderruflich auf Lehenszeit anstelle. Mit 13
jegen 8 Stimmen erfuhr das Gesuch Ablehnung.
die übrigen Punkte der Tagesordnung boten
venig Interesse; nur der letzte war noch von Be⸗
eutung: Wahl eines Polizeiadjunkten für Schnap⸗
»ach. Diese hatte zum Ergebniß, daß mit 11 von
21Simmen Herr Kaufmann Adam Buser in Schnap⸗
zach gewählt ward. Hiernach schloß die Sitzung
im 48 Uhr.
Dienstesnachrichten.
Oberstaatsanwalt v. Fit ting in Zweibrücken
st zum Senatspräsidenten am Oberlandesgerichte
zweibrücken, an dessen Stelle Landgerichtspräsident
sofsel in Landau zum Oberstaatsanwalt und an
des letzteren Stelle Oberlandesgerichtsrath Hessert
n Zweibrücken zum Landesgerichtspräsidenten in
dandau ernannt.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Kirchheimbolanden Salome
gräsitigam, geb. Oberscheimer, 7312 J. a.; in
Weitersweiler Barbara Henrich, geb. Göbel, 68
J. a.; in Neustadt Heinrich Karr, 47 J. a.;
n Elmstein Michael Moser, 31 J. a.
mwoer este Nachrichten.
Berlin, 17. Jan. An der heutigen Börse
agen Mitteilungen vor, nach denen das Komié der
rsederrheinisch-westfälischen Berg—
irbeiter vom 1. Februar 50 Prozent Lohn-
rhöhung und Acht⸗Stunden⸗Schicht einschließlich
kin⸗ und Ausfuhr verlangt.
London, 17. Jan. Peterburger Meldungen
erichten über eine Verschwörung gegen den
zaren und den Selbstmord des Gardeobersten
ßojekon. Zahlreiche Offiziere und bis in die
yoftreise reichende Beamten seien verhoftet worden.
it Redosion vccenwoccũg .x D emeße
Fay's achte Sodener Mineral⸗
Pastillen, in heißer Milch aufgelöst und während
des Tages wiederholt genommen, leistein bei
Influenza⸗Epidemien treffliche Dienste. Durch ihre
ausgez⸗ichnete Wirkung auf die affizirten Athmungs-
organe wird die Heftigkeit, die Beschwerdrn und
die Dauer der Krankheit sehr gemildert resp.
geküzrt. Erhältl. in allen Abotheken und Droguen
1 85 Pfa.
Burkin⸗Stoff, genügend zu einem ganzen
Anzuge (3 Meter 30 Centimeter), reine Wolle und
nadelfertig zu M.7.75 Kammgarnstoff, reine
Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M
15.65, schwarzer Tuchstoff, reine Wolle
nadelfertig. zu einem ganzen Anzuge zu M. 9.75
ersenden direit an Privaie portofrei in's Haus Buxkin ·
Fabrik⸗Déͤpot Oettiuger & COo., Frank furit
A. M. Mufter⸗Collectionen reichhaltigster Auswahl be⸗
eitwilligst franco.
Sprungtfedermatrateen.
per Stücauf Leisten 18 Mark.
per Stück auf Gurten 21 Mark,
sind durch mich zu beziehen.
P. Werre, Schneider.
——
Das eut: ahmlichst bekannte
Bettfedern-Lager
Harry Unna in Altona b Hamburg
versendet zollfrei gegen Nachnahme
(nicht unter 10 Pfd.) gute neue Beit⸗
federn für 60 Pf. das Pfd. vorzüglich
gute Sorte 1,25 Pf., prima Halbdaunen
ur 1,60 Pf., prima Ganzdaunen
nur 2.,50 Pf.
Bei Abnahme von 50 Pfd. 5 pCt.
Rabatt. — Umtausch bereitwilligst.
Fertige Betten (Oberbett, Un⸗
zerdett und 2 Kissen) prima Inlettstoff
zufs Beste gefüllt, einschläfig 20 und
30 Mk. Zweischläfig 30 u. 40 Mt.
— —*
prachen kennt, ist reich
u nennen. — —3
Das
*
Meisterschafts-System
zur praktischen und naturgemäßen Erlernung
der franzosischen, englischen, italienischen,
panischen, portugiesischen, holländischen,
danischen, schwedischen und russischen
Gefschaͤfts und Umgangssprache.
Eine neue Methode, in 8 Monaten eine
Syrache sprechen, schreiben und lesen
zu lernen.
Zum Selbstunterricht
oor
Dr. Richard S. Rosenthal.
Französisch — Englisch — Spanisch,
complet in je 15 Leklionen à 1 Mt.
Italienisch — Rujssisch, complet in je 20
Lektionen à 1Mk.
Schlüfsel hierzu à 1Mk. 50 Pf.
Portugiesisch — Holländisch — Dãänisch
Schwedisch, complet in je 10 Lektionen
à1 Ml.
Probebriefe aller d Sprachen à 50 Pf.
dosenthal sche Vorlagohandlung—
eipzig.
ienharmonicas,
groß und solid gebaut, mit 20
Doppelstimmen, Bässen, Doppel⸗
balg, Nickelbeschlag und pracht-
vollem Orgelton versendet zu 6
Mark 25 Pf. Nachnahme
Frauæ Hänmnsel,
Musikwaagrengeschäft,
Oßchatz in Sabsen
*
*
Oskar Tiotzo's
Zwiebel·Bonbons.
Restes Hausmittel
gegen Husten u. Verschleimung
Kein Husten mehr!?
Beutol aà 20, 25, 40 und 50
Pfg. überall zu haben.
in Ensheim bei Herrn
P. Disasel.
Wo noch nicht vertreèten,
erriehte unter sehr gũünstigen
Konditionen aller Orten Ver-
kaufsstollen.
Oskar Tietze. Namslanu(Schles.)
—
—J
—
—7 * * —