Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
daSt Jugberter Areigen erscheint taglich mit Tunahme der Sonn⸗ und Feiertage. 28 mal wöchentlich mit Unterhaltungt⸗Blatt und wochs und — niit 
rirteũn 3 8 direig 1 * 60 * —R 833 durch deegaed egr 98 75 eq 40 4 Zustellungsgebuühr. Die 
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X 165. — 25. Jahrg 
Deutsches Reich. 
München, 17 Juli. Zum Erzbischof 
on Bamberg ist, wie der Bonner ; Reichszig.“ 
im hier gemeldet wird, endgiltig Joseph 
z3hönfelder, Professor der alttestamentlichen 
fregese an der hiesigen Univerfität, designirt. 
zhonfelder ist geboren am 8. Juni 1838 als 
Zohn des Bürgermeisters von Forchheim, welches 
ur Bamberger Didzese gehört. Schönfelder ist 
in Schüler des seligen Bischofs Haneberg und 
vat in seinen ersten Priesterjahren laͤngere Zeit 
hrofessor an der theologischen Didzesanlehranstalt 
m Hildesheim (von 1864 bis 1867.) Von dort 
chrie er nach München zurück und trat als Vikar 
mdas Kollegiatstift St. Cajetan. Nach der Er⸗ 
ennung des Abtes Haneberg zum Bischofe von 
zpeher wurde Schönfelder zum ordentlichen Pro⸗ 
esor der alttestamentlichen Exegese an der 
dnibersität München ernannt, an welcher er 
u Jahre 1888 als Relkltor Maguificus 
ingirte. Im Jahre 1886 wurde er auch 
um Kanonikus bei St. Cajetan ernannt. Im 
jfentlichen Leben ist Schönfelder niemals hervorge⸗ 
neten. — Den „N. N.“' wird bestätigt, daß man 
neßgebenden Ortes Professor Dr. Schoͤnfelder in 
afer Linie in Betracht ziehe; doch wird bestritten, 
aß die Ernennung zum Erzbischof schon in naͤch- 
ier Zeit erfolgen werde. Professor Schoͤnfelder 
saate in den letzten Tagen mehrfache Unterredungen 
nit dem Nuntius. 
Berlin, 16. Juli. Nach einer Meldung aus 
zofia wurde die Zahlung des Tributs an 
ie Pforte einstweilen verschoben. 
Berlin, 17. Juli. Man darf das Erscheinen 
er bereits angekündigten und vollständig fertigge- 
elten Denkschrift des deutschen Reichs⸗ 
lanzlers über die diesseitigen Gründe für das 
xeutsch-englische Abkommen noch im Laufe dieses 
Nonats erwarten. 
Spandau, 17. Juli. Prinz Rupprecht 
on Bayeen besuchte gestern die fiegen könig⸗ 
iben Instifute. 
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Rordfjoerdeid, 17. Juli. Der Kaiser 
gestern Abend 6 Uhr von einem achtstündigen 
lutlug nach dem Brixdalgletscher in bestem Wohl⸗ 
ein an Bord der „Hohenzollern“ zurückgekehrt. 
dez Weiter ist fortdauernd ungunstige der Regen 
icit in Stromen. 
Paris, 17. Juli. Ein Boulangist Zat wieder 
ine Interpellatior über die auswärtige 
ahe angemeldet. Minister Ribot hat versprochen, 
der nachflen Zeit ausführliche Darlegungen zu 
ehen. — Der deutsche Boischafter Graͤf Mun—- 
iet ist gestern nach London abgereist; er gedenkt 
nh zwei⸗ bis dreitägigem Aufenthalt zuruchu— 
ihren. Seinen Sommerurlaub tritt der Botschafter 
mm 28. Juli an. 
Paris, 17. Juli. Wie verlautet, sollen die 
lnthandlungen mir England wegen der Schuß 
etrshaffuber Sansibar noch nicht so 
wit gediehen sein, wie man hier hoffte. Einige 
daner melden, die Unterhandlungen hätten einen 
bitzug erlitten, den nun Minister Ribot benutzen 
vinde, um die verschiedenen von der deitischen Re— 
lerung angegebenen Löosungen des Näheren zu 
isen. — General Boulanger denkt nicht 
an Jerseh zu verlassen. Er sei, schreibt „Figaro“, 
tich und geistig heruntergekommen. JEinzelne 
iätler hatten dem “ Genera““ bedandiich die Ab 
icht zugeschrieben, um Begnadigung, nachzusuchen; 
indere hatten behauptet, er wolle nach Amerika 
zehen.] 
Prag, 17. Juli. Der in den Landes⸗ 
schulrat gewählte Direktor Hein rich veröffent⸗ 
iicht eine Erklärung, in welcher er sagt, die Wahl 
sei ohne sein Zuthun erfolgt. Er habe dem Mini⸗ 
tterprüfidenten Grafen Taafe einen Brief geschrieben 
ind darin betont, Taafe könne ohne Sorgen sein; 
er werde „das ihm übergetragene Mandat mit Ruhe 
Takt und Objektivität ausüben und im geeigneten 
Momente zurücktreten“. Dabei bleibe es. [Es 
ommt jetzt darauf an, ob auch die Deutschen es 
abei „bleiben lassen“ werden. 
Wien, 17. Juli. Prinz Albrecht von 
Preußen ist in Baden eingetroffen und vom 
Bezirkshauptmann Grafen Auersperg empfangen 
vorden. Seine Gemahlin hatte ihn bis Wien 
»egleitet, um heute frübh nach München weiterzu⸗ 
ahren. 
Sofia, 17. Juli. Stambulow wird in 
inigen Tagen hier eintreffen. — Wie „Swoboda“ 
neldet, dauern die Verhandlungen mit der 
Türkei fort. Es sei beschlossen, drei bulgarische 
Zischoöͤfe nach Ochrida, Uesküb und Veles zu senden, 
pbelche durch ein Irade des Sultans feierlich ein⸗ 
esetzt werden sollten. Das bulgarische Volk werde 
instimmig das Wohlwollen des Sultans aner⸗ 
ennen. Hoffentlich werde es dex Weisheit des 
Zultans gelingen, jede Spannung zwischen Bul⸗ 
jarien und der Türkei zu beseitigen. Die freund⸗ 
chaftliche Haltung der Türkei mache den besten 
findruck und müsse als Erfolg angesehen werden. 
die Regierung bemüht fich, die Gerüchte zu zer⸗ 
treuen, die gegen den Fürsten und das Ministerium 
uusgestreut werden; alle die Nachrichten von Ver⸗ 
jaftungen, Attentaten, Mißstimmungen, Truppen⸗ 
rhebungen und anderem müssen mit äußerster Vor⸗ 
icht aufgenommen werden. 
Lokele und pfarithe Nachrichten. 
*St. Ingbert, 18. Juli. Das gestrige 
Nilitärkonzert im Becker'schen Biergarten 
var einmal wieder ein richtiges Sommerkonzert, 
vie man's hier schon längere Zeit entbehrt hatte. 
Dder Tag war ein sehr schöner und die ihm fol⸗ 
zende linde Nacht gestattete den unbedenklichen Aufent⸗ 
jalt im Freien. So war es nur hegreiflich, daß 
der Garten fich mit Besuchern füllte. Die Kapelle 
des 70. Inf.Rgts. bot ein prächtiges, mit aus⸗ 
zezeichneter Präziston durchgeführtes Programm. 
Auf telegraphisches Ansuchen beim Regiments⸗ 
ommando erhielt Herr Dirigent Stiöbe die Er⸗ 
aubniß zum längeren Verweilen hierselbst, und 
onnte fich das Publikum bis Mitternacht der 
Mufik erfreuen. Mit dem Wunsche, daß auch die 
weiteren Abonnementskonzerte gleich schoͤn verlaufen 
mögen, haben wohl alle, welche gestern theil⸗ 
nahmen, den Heimweg angetreten. 
*St. Ingbert, 18. Juli. Auch die 
ziefigen Damen wollen) es sich nicht nehmen 
rassen, an ihrem Theile Zzur Feier des Gauturn- 
iestes beizutragen. Wie uns von unterrichteter 
Seite mitgetheilt wird, haben einige junge Damen von 
zier die sehr lobenswerthe Absicht, dem ersten 
Sieger im Einzelwettturnen einen silbernen 
Pokal als Ehrengeschenk zu widmen. 
* St. Ingbert, 18. Juli. Nachstehend 
zeben wir das Programm zu dem morgen Abend 
8 Uhr im Cafe Becker stattfindenden Konzert 
der 5. Chebauxlegers-Kovelle; J. „Die 5. Chebaux⸗ 
ergers“ v. Dotzauer. 2. Ouverture z. Op. 
„Nebucadnezat“ v. Verdi. 3. Divertissement a. 
d. Niebelungenspiel „Die Walküre“ d. R. Wag⸗ 
ner. 4. Schatz⸗Walzer v. Strauß. 5. Prinz⸗ 
Regent Huldigungs⸗Marsch v. Wenzel. 6. Am 
Bache, Abschiedslied v. Neumann. 7. Große 
Fantafie a. d. Op. „Lohengrin? v. Wagner. 8. 
Daverture zu der Cantate „Die vier Menschen⸗ 
ilter“ v. Lachner. 9. Fliegende Blätter, Gr. 
Potpourri v. Redling. 10. Oesterreichische 
Retraite v. Kéler Béla. 
*—Freundedesgestirnten Himmels 
eien hiermit ganz besonders auf den praͤchttgen 
Anblick aufmerksam gemacht, den zur Zeit die dier 
zroßen Planeten Venus, Mars, Jupiter und 
Zaturn darbieten. Um 9 Uhr Abends steht der 
rstere mu Saturn am südwestlichen Himmel, Ju⸗ 
Zziter zu gleicher Zeit am oͤstlichen und Mars so 
ziemlich im Meridian. Venus erscheint uns so 
groß und hell, daß man sie letzten Mittwoch, be⸗ 
reits 38 Uhr Abends, also zu einer Zeit, in 
welcher die Sonne noch am Himmel stand, mit 
dloßen Augep leicht und sicher sehen konnte. Den 
choͤnsten Glanz und die größte Helligkeit hat Ju- 
piter um Mitternacht, und sei es dringend empfoh⸗ 
len, um diese Zeit einmal nach diesem größten Pla⸗ 
neten auszuschauen. Er befindet sich Nachts 12 
Uhr in der Nähe des Meridians. 
*— Dem Praͤsidium ves bayerischen Veste⸗ 
ranen⸗, Krieger⸗ und Kampfgenossen⸗ 
Zundes lagen in seiner Sitzung am 14. Juli 
153 im Monat Juni eingelaufene Unterftützungs⸗ 
zesuche vor. 144 derselben, unter welchen 16 von 
Witwen und Waisen, wurden mit 2027 Mt. be⸗ 
zacht, 8 abgewiesen, 1 ausgesetzt. Von den Ge— 
uchstellern machten Feldzüge mit: 60 1866 oder 
187071, 6 1849. Bei 18 find die Leiden noch 
Folgen dez letzten Feldzuges. Neu aufgenommen 
vucden 6 Vereine. 
— Blieskastel, 17. Juli. Die Gärt⸗ 
nerei des verstorbenen Hrn. Joseph Kremer 
dahier wurde durch notariellen Alt an einen gewissen 
Drn. Bruck aus Berlin um einen jährlichen Pacht⸗ 
ins von 300 Mt. verpachtet. Die Mietzeit beginnt 
laut „Zw. Zig.“ am 1. Oktober 1890. 
— Landstuhl, 17. Juli. (That eines 
Berrückten.) Ein Fassrikarbeiter von Kaisers⸗ 
autern, wie man hoͤrt geistesgestört, hat in ver⸗ 
zangener Nacht an mehreren Häusern in der Vor⸗ 
ladt dahier Fensterscheibden eingeschlagen, wobei er 
»von den Nachtwächtern angetroffen und verhaftet 
vurde. Heute Früb wurde ex wieder in Freiheit 
zefeht. . Zig 
— Vom Höcherberg, 17. Juli. Die 
Ronnenraupe, über deren außerordentlich 
zroße Verheerungen in den Forsten bei München 
chon berichtet, ist auch im Forssamte Jäger s⸗ 
zurg aufgetreten. Nach den bisherigen Erhebungen 
ollen etwa 250 Hektar von dem schädlichen Insekt 
jefallen sein, und zwar zumeist Gemeindewaldungen 
von Kübelberg, Schönenberg, Sand, Ober⸗ und 
Niedermiesau und Eischbach. Der angerichtete 
Schaden ist zum Glück nicht sehr beträchtlich, weil 
her Zahl der Raupen durch fleißiges Einsammeln 
der Schmetterlinge im vorjährigen Sommer ganz 
zedeutend Abbruch gethan wurde. Wenn so durch 
imsichtiges Vorgehen der Forstbehörde die Haupt- 
zefahr abgewandt wurde, kommt jetzt noch hinzu, 
daß die Raupen schon massenhaft ihren natürlichen 
Feinden, den Ichneumonyden und Trauerfliegen, 
pelche ihre Eier in ihnen absetzen, zum Opfer